Mamas mit schlechten Schläfern
da ich im moment ziemlich unter Noahs Schlafproblem leide wollte ich euch die aufbauenden Worte von Biggi Welter nicht vorenthalten. Sie haben mir wieder neue Kraft gegeben.Und so weit ich weiß, sind hier auch manchmal Mamas von schlechten Schläfern, vielleicht hilf euch der Text auch ein wenig weiter. Liebe Grüße, Nicole und Noah Fynn *22.09.03
Hier mein Posting dazu:
Hallo Biggi, auf Empfehlung hin möchte ich mich gerne an Sie wenden; mein Sohn ist 9 Monate alt, schläft im Familienbett mit Babybalkon, wird sehr viel getragen und immer noch gestillt. Meine Frage hängt nur indirekt mit einem Stillproblem zusammen, eher mit einem großen Schlafproblem. Er wird abends in den Schlaf gestillt, was ich auch gerne tue, er kann anders einfach nicht einschlafen. Nun wacht er seit Ende FEBRUAR nach einer erst 3 stündigen Schlafphase einmal auf und verlangt nach der Brust und dann weiter bis zum Morgen wacht er alle 2 Stunden und manchmal auch alle Stunde auf und möchte dann wieder in den Schlaf gestillt werden. Okay, er zahnt massiv, aber auch eine Paracetamol oder Viburcol helfen und ändern eigentlich gar nichts. Hunger ist es auch nicht, ich habe im schon abends über einen längeren Zeitraum einen Milchbrei gegeben und da sich auch da nicht verändert hat, habe ich es wieder gelassen und lieber gestillt.
Woran könnte das liegen? Aus meiner Familie höre ich nur: "Du hast dein Kind verwöhnt, er muss in seinem Zimmer schlafen!" oder "Du musst ihn eben mal brüllen lassen" (mache ich aus Prinzip nicht; das geht gegen mein Gefühl!)
Das Buch von Sears(Schlafen und Wachen)habe ich auch schon gelesen, aber um ehrlich zu sein hilft es mir derzeit einfach nicht weiter und ich bin ziemlich müde und ausgelaugt, da er auch am Tage ein schlechter Schläfer (nur im Kiwagen)und sehr anstrengend ist. Vielleicht können Sie mir helfen; woran könnte es liegen dass er soooo oft aufwacht? Mache ich was falsch? Andere Kinder mit 9 Monaten schlafen doch auch schon fast durch.
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten.
Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa sechs Monaten wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Es ist also durchaus nicht ungewöhnlich, dass Babys in diesem Alter nachts mehrmals aufwachen, unabhängig davon, ob sie gestillt werden oder nicht.
Bei Stillkindern bietet sich die Lösung, sie wieder in den Schlaf zu stillen an und häufig kommt dann der Gedanke auf, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Stillen und dem Aufwachen gibt. Nur wachen, wie bereits schon erwähnt, auch Flaschenkinder nachts auf. Da sie aber nicht mit so wenig Aufwand wieder zu beruhigen sind, ist das nächtliche Aufwachen in diesem Fall viel unangenehmer und die Mutter neigt dann vielleicht eher zu drastischeren "Erziehungsmethoden", um ein Weiterschlafen zu erzwingen.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass das nächtliche Stillen im Laufe der Zeit weniger wird. In besonderen Situationen (z.B. Zahnen, Krankheit oder Veränderungen im Tagesablauf oder in der Umgebung) vorübergehend wieder mehr wird und schließlich ganz aufhört.
Ich bin überzeugt, dass bis auf die wenigen Ausnahmen, die extrem "pflegeleichte" Kinder haben jede Mutter diesen Punkt kennt, an dem Sie jetzt sind. Die Zweifel nagen und die Frage stellt sich "Will mein Kind mich nicht doch manipulieren?"
Da es nicht nur jede Menge Menschen gibt, die der Meinung sind, dass ein Kind möglichst früh lernen muss "was Sache ist", sondern auch Bücher, die ein Kind vom ersten Lebenstag an als Wesen hinstellen, das nur darauf aus ist, mit den Eltern und ihren Bedürfnissen in Konflikt zu treten, ist es nur zu verständlich, dass sich alle Eltern, die nicht diesem Strom folgen, sondern einen anderen Weg im Umgang mit ihren Kindern suchen, in Zeiten besonderer Erschöpfung oder einfach dann, wenn auch noch andere Dinge das Nervenkostüm sehr dünn werden lassen, nachdenklich werden: ist unser Weg wirklich gut oder ziehe ich mir einen Tyrannen heran?
Als dreifache Mutter von ebenfalls keineswegs immer "pflegeleichten" Kindern, kenne ich diese Gedanken nur zu gut. Doch inzwischen, wo mein ältester Sohn bereits ein junger Erwachsener ist, bin ich froh, nie auf die "andere Seite" übergelaufen zu sein. Ich bin überzeugt, dass der Weg, das Kind zu achten und auf seine Bedürfnisse einzugehen, richtig ist und das nicht nur, wenn ich mir meinen Großen anschaue (und mal wieder froh bin, dass er ungefragt dafür sorgt, dass die Blumen, die ich vergessen habe, gegossen werden, dass er den Streit zwischen den Kleineren schlichtet, ihnen etwas zu essen macht, weil Mutter am PC sitzt und unzählige Stillberatungen schreibt oder plötzlich mit einer Tasse Kaffee neben mir steht, weil "Du ihn jetzt sicher brauchen kannst"), sondern auch wenn ich andere Kinder und Jugendliche erlebe, die in ähnlicher Weise erzogen wurden und ebenfalls fröhliche und in sich ruhende Menschen sind.
Sicher gibt es auch in unserer Familie Konflikte und auch unser Sohn hatte Pubertätskrisen, doch bis jetzt konnte ich immer auf ein festes Fundament unserer Beziehung vertrauen, das uns durch alle Krisen getragen hat und von dem ich mir wünsche, dass es weiter bestehen wird, auch wenn alle meine Kinder erwachsen sind.
Ich schreibe das jetzt deshalb so detailliert, weil es mir ungemein geholfen hat, die älteren Kinder und Jugendlichen in den Familien von anderen LLL Stillberaterinnen zu erleben, als ich das Gefühl hatte, dass meine Kinder mich zuviel fordern und ich jetzt endlich auch mal wieder jede Nacht oder zumindest jede zweite schlafen will.
Die Art, wie ein 16jähriger bei einem Regionaltreffen liebevoll ein völlig außer sich geratenes kleines Geschwisterkind in den Arm nahm und beruhigte, werde ich nie vergessen, obwohl es schon Jahre her ist. Für mich, war es damals ein ungeheures Erlebnis, einen Teenager zu sehen, für den es selbstverständlich war, so einen Umgang mit seinen kleinen Geschwistern zu pflegen und heute höre ich manchmal von anderen Müttern "toll, wie euer Großer das macht".
Auch hat es mir enorm geholfen, zu sehen, dass die Mütter von diesen Kindern keineswegs total aufgearbeitet und verbraucht aussehen, im Gegenteil.
Es ist schwer, müde zu sein und jede Nacht x Male aufzuwachen, weil das Kind mich braucht und ich hätte zeitweise sehr viel dafür gegeben nur einmal einfach weiterschlafen zu können und am nächsten Tag nicht vor einem Berg unerledigter (Haus)Arbeit zu stehen. Doch es hat sich gelohnt, den Haushalt zurückzuschrauben, mir Nischen zu suchen, in denen ich auftanken konnte (sowohl körperlich als auch emotional) und zu akzeptieren, dass meine Kinder keine kleinen Roboter sind, die auf das Durchschlafen (o.a.) "programmiert" werden können.
So wie es Kinderärzte gibt, die das Konzept von Kast Zahn und Morgenrot vehement verteidigen, so gibt es genau so Kinderärzte, die dieses Konzept vehement ablehnen.
In einem Interview während einer öffentlichen Radioshow in Mineota hat Prof. Ferber 1998 bereits gesagt, dass seine Methode nicht für Babys unter 12 (!) Monaten gedacht ist, und dass sie der letzte Ausweg sei, ehe die Eltern so weit sind, dass sie ihr Baby aus dem Fenster werfen. Seinen Verständnis der medizinischen und wissenschaftlichen Forschung nach, ist eine Anwendung seiner Methode bei Kindern, die jünger als 12 Monate sind, mit allen möglichen Problemen verbunden.
Später hat Ferber dem amerikanischen Journalisten John Seabrook ein Interview gegeben, das in "The New Yorker" veröffentlich wurde und in dem Ferber einige sehr interessante Dinge gesagt hat.
Auszug:
""Aber hier in Ihrem Buch heißt es doch..." Ich (Anmerkung: John Seabrook) las ihm zwei Sätze vor, die ich meiner Frau während einer unserer Auseinandersetzungen um 2 Uhr morgens vorgelesen hatte: "Obwohl es vernünftig sein kann, Ihr Kind für ein oder zwei Nächte mit zu sich ins Bett zu nehmen, falls es krank oder wegen irgendetwas verängstigt ist, ist es jedoch meistens keine gute Idee." Und: "Allein schlafen zu lernen ist wichtig für das Kind, damit es lernt, ohne Ängste von Ihnen getrennt zu sein und sich selbst als ein unabhängiges Individuum zu betrachten."
"Ich wünschte, ich hätte diese Sätze nicht geschrieben", entgegnete Ferber. "Sie stammen aus der herkömmlichen Literatur. Es sind Pauschalaussagen, die einfach nicht stimmen. Es gibt viele Beispiele, in denen das Familienbett funktioniert. Meine heutige Einstellung ist, dass Kinder mit ihren Eltern zusammen oder allein schlafen können. Was wirklich zählt, ist, dass die Eltern sich darüber klar werden, was sie wollen.""
Wird dem Kind die Gelegenheit dazu gegeben, wird jedes Kind irgendwann seinen Weg zum Durchschlafen und alleine schlafen finden. Das eine früher, das andere später.
Liebevolles Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder, ihnen die Zeit lassen, die sie brauchen, um jeweils den nächsten Schritt zu meistern, das ist der Tipp, den ich allen Eltern nur wärmstens ans Herz legen kann. Wir würden niemals an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst, denn jeder weiß, dass sie dann eingehen würde. An unseren Kindern sollten wir auch nicht "ziehen".
Ich hoffe, der Text war Ihnen jetzt nicht zu lange und wenn Sie noch Lust zum Lesen haben, dann schauen Sie sich auch den angehängten Text von Dr. Paky an, der zeigt, dass lange nicht alle Kinderärzte der Meinung sind, dass "kontrolliertes Schreienlassen" in Ordnung geht.
LLLiebe Grüße
Biggi
Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen
Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling
Schlafen, Alleinsein, Finsternis
Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute Nacht Geschichte, Gute Nacht Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.).
Schlafen Loslassen
Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach?
Zwei Arten von guten Schläfern die echten und die resignativen
Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen.
Die Entwicklung des Babys und das
Schlafproblem
Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen?
Das Schlafparadoxon
Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern.
Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen.
Individueller Schlafbedarf
Jedes Kind braucht wie übrigens erwachsene Menschen auch eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27).
Behinderung der Selbstregulation
Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern in guter Absicht in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit.
In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können.
Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen
Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen.
Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten.
Jedes Kind kann schlafen lernen
Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit.
Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan.
Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen.
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
je mehr ich von dieser Frau Welter lese, umso klüger und freundlicher erscheint sie mir.
Ich möchte auch nicht auf die gute Beziehung zum Kind verzichten. Bei Lily habe ich ja damals so ein 'Schlaftraining' von meiner Mutter machen lassen, weil ich selbst nicht konnte. Sie schlief von da an immer durch, selbst bei Krankheit merkte man kaum Beschwerden...sie hatte total resigniert und mir kann einer erzählen was er will: Selbst heute noch, obwohl dazwischen Jahre der Wiedergutmachung liegen, ist unsere Beziehung geschädigt. Das will ich einfach nicht nochmal erleben und dafür würde ich alles geben.
So anstrengend das auch sein mag (was es für uns glücklicherweise meist gar nicht ist), es ist allemal die Mühe wert. Nie wieder würde ich ein Kind so 'ziehen'!
Weiss gar nicht, wie ich all meine Gedanken in Worte fassen soll...nur soviel: So sehr es Dir auch auf die Nerven geht, HALTE DURCH! Dein Kind wird Dir so viel Glück bringen, dass das bischen wachen wirklich ein Klacks ist! ;o)
Liebe Grüße von
Steffi, glücklich mit Colin und immer noch wiedergutmachend mit Lily...
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
fühle auch du dich herzlich zum LZS-Treffen eingeladen!
LG Katja
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
ich würde Pascal eigentlich nicht als schlechten Schläfer bezeichnen. Trotzdem hab ich dein Posting gelesen und muss sagen, dass mich die Antwort echt fasziniert hat, denn das was Frau Welter schreibt, war schon immer meine Vermutung. Mein Sohn hat mit 9 Wochen angefangen durchzuschlafen und irgendwann mit 7 oder 8 Monaten wo er zunehmens mobiler wurde, wachte er nachts wieder auf. Ich hab immer vermutet, dass es einen Zusammenhang gibt und nun sehe ich mich bestätigt. :-) Es kommt hin und wieder vor, dass er durch schläft, meist wacht er jedoch ein Mal in der Nacht auf. Bei Krankheit (hatten wir zum Glück erst einmal), Zahnungsbeschwerden oder außergewöhnlichen Tageserlebnissen will er natürich öfter mal trinken nachts.
Lieben Dank und liebe Grüße
Mattina mit Jean Pascal, der so schläft wie ER es für richtig hält.
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
als Nick-name immer harte Getraenke! Das laesst ja weit schliessen!!! :-)
Scherz beiseite! Ich wuensche euch viel Kraft und Staerke!!
Lieve schlaeft zur Zeit trotz Zahnen sehr gut.
Sie wird nur ein bis zweimal wach nachts!
Allerdings macht sie abends dafuer rambazamba!
Lass Dich nicht irritieren.
Ich hatte die Verwoehndiskussion privat letzt auch.
Vielleicht willst Du dazu meine postings im Werte&Normen-Forum noch lesen?
Alles Gute und Noah dankt es Dir jetzt schon! Schau ihn Dir mal genau an!! :-)
Deine Ana
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
Diese Worte tun mir heute besonders gut, war doch in der Krabbelgruppe heute Thema, wie die anderen Mütter ihre Kinder von der Bust "wegzwingen" in der Hoffnung auf ruhige Nächte. Ich weiß daß Stillen für beide Seiten o. k. sein muß, aber brachiale Methoden der Entwöhnung schmerzen mich doch.
Gott sei Dank sind mein Mann und ich seltenst in der Nacht von unserer Tochter gestört ! (Obwohl sie nicht wirklich durchschläft. Aber unser Familienbett und das Stillen tut uns allen drei gut.)
Liebe Grüße
Dagmar
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
danke danke danke danke !!!!!
Das war genau das Posting, was ich im Moment brauche und ich habe es mir gleich abgespeichert um es in der nächsten schwierigeren Phase wieder zu lesen. Du hast ja auch mitbekommen, dass Marlin z.Zt. wirklich schlecht schläft. Auch wenn ich wirklich davon überzeugt bin, dass mein Weg ihn dabei zu begleiten richtig ist, kommen in den Schrei- und Wutattacken kleine Zweifel auf.
Zum Glück ist es inzwischen wieder etwas besser geworden. Das Einschlafen klappt besser, jetzt wacht er eben nur andauernd auf...aber letzte Nacht ging auch schon wieder (nur ca. 4x anstelle von 10x).
Noch einmal vielen Dank für den wunderschönen Text - er hat mir wirklich ein bisschen mehr Kraf gegeben !
GLG,
Cel
Du hast ja zwei interessante Nicknames prost gg
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
Biggi Welter ist einfach klasse :-) Die Antwort kenne ich schon teilweise, ich denke, dass auch sie Textbausteine hat, die sie immer wieder reinkopiert. Sonst wäre ihre Arbeit gar nicht zu leisten.
In der Sache muss ich ihr uneingeschränkt Recht geben. Wenn man auf die Kinder eingeht und ihre Bedürfnisse bestmöglich erfüllt, haben sie sehr gute Voraussetzungen für ihre Entwicklung. Komme zum LZS-Treffen, dann wirst du sehen, wie toll solche Kinder sind :-)
LG Katja
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
Die Stillberaterin Karin Bernardi-Van Eyghen http://kind.qualimedic.de/Q-0-4002-2-487.html hat mir im Stillforum aber auch sehr gut gefallen und weil mir die QM-Forums-Plattform besser gefiel, bin ich hier hängengeblieben.
Ab und zu schaue ich trotzdem dort rein. Auf alle Fälle funktioniert die Suchfunktion dort besser als bei QM. *lol*
LG Uta
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
lg katina
Re: Mamas mit schlechten Schläfern
Du ahnst gar nicht, wie sehr Du mir gerade mit diesen Texten geholfen hast. Nour hat vor 4-2 Wochen sich auf 2x die Nacht aufwachen eingependelt - und die letzten zwei Wochen kam sie wieder stündlich. Da kann ich diese aufbauenden Texte sehr gut gebrauchen!
Auf in die nächsten (un)ruhigen Nächte!
LG und dicker Knuddler
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