Mal wieder so´ne Grundsatzfrage (-diskussion)
ich lese immer wieder und weiß es auch aus eigenen Afrikareisen, das die Kinder dort sehr lange getragen werden. In manchen Kulturen sollen sie sogar im ersten halben Jahr nicht einmal den Boden berühren, sondern werden ständig von jemanden getragen. Ich habe Elias die ersten Monate auch fast nur am Körper gehabt. Entweder im Tuch oder auf dem Bauch etc. Bis wir anfingen mit Krankengymnastik. Als ich der KG sagte, ich hätte ihn bisher kaum auf den Boden (Decke) gelegt, hat sie mich mittelschwer entgeistert angestarrt. Wie soll er denn da mit seiner motorischen Entwicklung vorwärtskommen, war in ihrem Gesicht zu lesen. Hier wird einem ja in der Regel empfohlen, die Kinder sehr früh auf die Decke zu legen, damit sie auch alles zeitgemäß lernen. Nun frage ich mich bereits seit längerem, wie und ob die Kinder in anderen Kulturen robben, drehen, krabbeln und laufen lernen, wenn sie soviel getragen werden. Irgendwie lernen sie´s ja alle, ob auf dem Rücken liegend oder getragen, scheint so vorprogrammiert zu sein. Und in der Regel gehen die Leute auch noch aufrechter als unsereins. Mir erscheint es wieder so typisch für unsere distanzierte Gesellschaft, dass einem hier so früh nahegelegt wird, die Kinder abzulegen.
Grübel, Grübel.....
Viele Grüße
Christine
Re: Mal wieder so´ne Grundsatzfrage (-diskussion)
Viele Grüße,
Christine
Immer diese Hektik!
SO
ein
Schwachsinn.
Es ist derart EVIDENT, daß die meisten Babys lieber von Mami/Papi getragen werden mögen als gleich selber in die Disko zu rutschen - daß man es gar nicht schreiben möchte.
Aber Hauptsache, das Kind läuft mit 11 Monaten und kackt mit 12 ins Gästeklo.
*LOOOOL* OT
Herrlich erfrischend deine Antwort - super! o. T.
Re: Mal wieder so´ne Grundsatzfrage (-diskussion)
Ich habe/hatte auch einen kleinen Tragling der dennoch mit 7 Monaten super schnell durch die ganze Wohnung robbte (wie erklären sich die Ärzte sowas?).
Ich bin eher der Meinung, dass die getragenen Kinder vom Muskelaufbau besser sind als jene, die viel alleine liegen müssen. Was könnte einen kleinen Babykörper und besser trainieren (blödes Wort, aber mir fällt nix anderes ein), als die Bewegungen des Tragenden, die es ständig auszugleichen gilt?
lg dea, die ihr nächstes Baby ganz ohne Kinderwagen großziehen wird
Re: Mal wieder so´ne Grundsatzfrage (-diskussion)
Re: Mal wieder so´ne Grundsatzfrage (-diskussion)
na wenn ich die Diskussion hier verfolge, bin ich ja froh, daß ich Rebecca das erste halbe Jahr fast nur getragen habe (sonst drohte nämlich Dauergebrüll): sie hat nämlich mit 6 1/2 Monaten angefangen zu krabbeln. Nicht auszudenken sie hätte NOCH früher damit angefangen *LOL*...
Dieses Dauerabgelege wird einem eh von Leuten empfohlen, die das Modell "eher pflegeleicht" beherbergen.
Und nachdem ich mich belesen hatte, habe ich gelernt, daß Tragetuchkinder die Halsmuskulatur genausogut wie in der Bauchlage trainieren, von wegen Kopf aufrecht halten + Gleichgewichtssinn. KG hatten wir übrigens auch - die KiÄ hatte Assymetrien diagnostiziert, aber dies gleich von Anfang an.
Was das Krabbeln aneht, ist es schon eher kultur- oder noch besser: hygienebedingt.
Auch in Europa hat das "Weglegen" erst seit ca. 150 Jahren "Tradition" - vorher wäre auch niemand auf die Idee gekommen, kleine Babys auf den Fußboden zu legen...
Wußtest Du übrigens schon, daß z.B. afrikanische Kinder früher als europäische Kinder laufen lernen, einfach weil die Mütter früher mit ihnen anfangen dies zu üben.
Nun ja - ein weites Feld.
LG, Meiki
Re: Mal wieder so´ne Grundsatzfrage (-diskussion)
hier komme ich nicht umhin auch mal ein paar Zeilen zu hinterlassen.
Meine Tochter - nun 7 Monate alt, krabbelt, robbt und setzt sich von allein auf. Ich habe sie ca. 5 Monate fast nur im Tragetuch gehabt, da wir Treppen haben und mir das mit dem KW zu umständlich war - Treppe rauf Treppe runter.
Zum anderen hatte ich immer ein riesentheater, wenn ich sie irgendwohin gelegt habe. Kurz vor dem 4. Monat hat sie sich in ihrem Bettchen vom Rücken auf den Bauch gedreht. Also gehts wohl auch ohne viel "üben" am Boden.
Wenn ich das Tuch heute zur Hand nehme, kommt sie mir schon ganz freundig entgegen und quietscht total vergnügt.
Ein weiterer positiver wenn wohl nicht so wichtiger Aspekt ist der, dass sie keinen platten Hinterkopf hat vom vielen Rückenliegen.
Übrigens fand ich das Tragetuch auch eine supervariante der Rückbildungsgymnastik.
LG
Sylphinia und Nicole
Nachts hat sie lediglich in ihrem Bettchen gelegen ( bei uns im Schlafzimmer)
Re: Mal wieder so´ne Grundsatzfrage (-diskussion)
Du Rabenmutter ;o)
also da gibst du deinem Kind die Nähe, die es braucht (und aus dem Mutterleib kennt), läßt es immer dabei sein (statt irgendwo abgeschirmt im Kiwa liegend), zeigst ihm, dass Leben Bewegen ist (statt star zu liegen), gibst ihm die Möglichkeit, sich bei dir sicher und Geborgen zu fühlen, "mittig" zu sein und dann verwehrst du ihm mit 10 Monaten perfekt laufen zu können!!!
Ich sehe das so, alle aufgeführten Gründe, muss (!!!) das Kind von Anbeginn spüren, lernen und sich darauf verlassen können. Laufen lernen kann es auch noch mit 14 Monaten ... .
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Affenbaby irgendwo abgelegt wird ... und es lernt dennoch klettern ... .
Liebe Grüße
Katrin
Re: Du Rabenmutter ;o)
Viele Grüße
Christine
Mein Reden ...
Wenn das Kind seine Bedürfnisse erfüllt sieht (die ersten Monate bestehen die eben aus an-Mama-kleben, in- und output), kann es sich aus freien Stücken weiter (weg) entwickeln. Es wäre ja fatal, wenn ein dreijähriger nur an Mama kleben will ... .
Aber es hat eben alles seine Zeit ...
und ein Kind, das mit 10 Monaten läuft, ist nicht zwangsläufig glücklicher ...
Liebe Grüße
Katrin
Re: Mein Reden ...
Aber früh übt sich...
Liebe Grüße
christine
ich stille ....
Aber ansonsten ist es ähnlich, er wuselt hinter den Katern her, nimmt Lena´s Spielzeug oder Haargummis und freut sich tierisch (weil sie nicht da ist und es ihm wegnimmt) oder versucht mich zu testen (ab wann merkt sie, dass ich aus´s Katzerklo zu steuer?).
Liebe Grüße
Katrin
Schwarz-Weiss?
irgendwie seht ihr mir das hier ein wenig zu "schwarz-weiss". Entweder Tragetuch oder Kiwa, entweder Körperkontakt oder "ablegen"...
Sollte es nicht jedem überlassen sein, sein Kind so zu transportieren und abzulegen wie er möchte. Ich meine wir Stillmuttis neigen ja auch dazu den Flaschenmuttis mangelnden Körperkontakt vorzuwerfen und so weiter? ;-) Ist es nicht am besten, jeder beschäftigt sich so mit seinem Kind, wie er damit glücklich wird? Ist dem Kind geholfen herumgeschleppt zu werden, wenn dies nur wiederwillig geschieht? Ich glaube kaum.
Zu den Entwicklungsverzögerungen, wenn man sein Kind daran hindern würde sich so zu bewegen wie es möchte, zum Beispiel durch dieses früher so beliebte Wickeln, dann mag es ja sein, dass es super schnell die Bewegungsdefizite aufholt, aber was das mit der kleinen Psyche anstellt, ich weiss nicht...
Ich denke, es ist wie bei allem, auf ein gesundes Mass an Ausgewogenheit kommt es an, etwas kuscheln, etwas ablegen, noch mehr kuscheln und auch mal wieder loslassen. Ist halt alles graue Theorie...
Liebe Grüsse, Alex mit Urs der gerade anfängt seine ersten freie Schritte zu machen, im Tuch und im Kinderwagen war und ab und zu mal auch abgelegt wurde
Re: Schwarz-Weiss?
So dogmatisch habe ich das Ganze auch nicht gehandhabt. Draußen habe ich Elias meistens spazieren gefahren. Zuhause hatte ich ihn die meiste Zeit irgendwie bei mir. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, das mir von fachlicher Seite nahegelegt wurde ihn so früh wie möglich abzulegen, damit er sich motorisch entwickeln kann. Und das zu einem Zeitpunkt, der von meinem Gefühl her zu früh für uns war. Aus diesem Grund hat mich diese Frage beschäftigt.
Viele Grüße
Christine
Re: Schwarz-Weiss?
ich geb` nun auch mal meinen Senf dazu. Ich habe den Glückskäfer-Tragesack. Und in den konnte ich Aylin (heute 5Mon.)eigentlich erst vor einem Monat reinpacken. Vorher hat sie einen tierischen Aufstand gemacht. Aber jetzt findet sie es super, weil man da so schön umhergucken kann. Was mir allerdings zu schaffen macht, ist mein Rücken, der mir beiseiten weh tut. So leicht ist ein BAby halt doch nicht. Oder mach ich was falsch ??? Ansonsten spielt Aylin auch öfters auf dem Boden, und sie macht dabei einen ganz zufriedenen Eindruck. Mit "Ablegen" habe ich angefangen, weil ich irgendwann auch mal im Haushalt was tun mußte. Aber niemand hat mir das gesagt. Was ich aber schon beobachtet habe, wenn ich mit Tragesack unterwegs bin, wird man vielmehr angeschaut, als mit Kinderwagen. Es ist eben doch was anderes. LG Katja
Rückenprobleme
ich hatte anfangs auch einen Tragsack. Den habe ich aber nicht lange benutzt, weil Tom sich da nur mit Unwillen "reinstopfen" ließ und weil es mir auch einfach zu schwer war.
Jetzt benutze ich ein Tagetuch. Je näher und fester das Kind am Körper sitzt, umso leichter ist es. Außerdem verteilt das Tuch das Gewicht viel besser auf Rücken und Schultern.
Tom wiegt jetzt knapp 11 kg.
LG Uta
Mein Tragling lief mit 10 Monaten frei.....
Elena wurde in den ersten Wochen und Monaten auch hauptsächlich getragen, da sie den Boden haßte! Tragen in immer wieder verschiedenen Positionen fördert die Muskulatur und vor allem das Kleinhirn der Kinder. Es kommt meiner Meinung auf die Mischung an. Kinder, die nur auf dem Boden liegen entwickeln vielleicht Muskeln, die ein Tragling nicht hat, aber der Gleichgewichtssinn wird null geschult.
An unserem Beispiel kann man auch sehen, daß ein Tragling durchaus früh dran sein kann. Elena krabbelte übrigens mit 7,5 Monaten, wobei sie allerdings schon 7 Wochen davor genug Muckis für den 4-Füßler hatte!
LG Teddy
Re: das läßt ja hoffen, dass auch Arm -und Tuchba
Liebe Grüße
Christine
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