Naja, wenn ich nachts mit David rede dann beschränkt sich das normalerweise auf 'jetzt wird aber geschlafen' .-) Ich denke, man muß den Kindern schon den Unterschied zwischen Tag und nacht zeigen, allerdings schläft David den größeren Teil der Nacht bei uns im Bett, also zu kurz kommt er nicht, denke ich. Hier in Hessen gibt es so Elternhefte über die Entwicklung im ersten Lebensjahr, vielleicht sollte man mal anregen, daß alle jungen Eltern das Buch von Sears geschenkt bekommen?
Viele Grüße,
Christine

Oh ja, daß wäre eine gute Idee mit dem Buch ;o) Ich habe das Schlafbuch von Sears auch und habe es schon des öfteren zur Geburt verschenkt. Ich bin auch der Meinung, daß man den Kindern rechtzeitig den Unterschied von Tag und Nacht beibringen soll, aber Kinder schlafen ja nun mal anders und müssen auch mal nachts getröstet werden. Eine Bekannte meiner Freundin schläft nachts ganz bewußt außer der Hörweite ihrer Kinder mit der Begründung, das sie ihren Schlaf braucht und die Kinder nachts auch zu schlafen haben. Das finde ich schon ziemlich brutal.
LG, Tanja

Hallo Tanja,
ich finde diese Methode auch ziemlich haarsträubend, außerdem entstammt sie anscheinend auch der NS-Ideologie, zumindest wurde sie in dieser Zeit praktiziert und propagiert. Nachzulesen in 'Adolf Hitler, die deutsche Mutter....' von Sigrid Chamberlain. Weise doch diese Bekannte mal darauf hin, vielleicht kommt sie dann zu Besinnung und wird etwas weicher im Umgang mit ihrem Kind.
LG
Christine

Nun zitiere ich doch mal aus S. Chamberlain (Haarer ist die Autorin der beiden NS-Erziehungsbücher)
?Nach Haarer schreien Babies aus dreierlei Gründen:
1)Es wurden Pflegefehler gemacht, die müssen und dürfen korrigiert werden (Beispiel: Das Baby ist zu warm angezogen und erhitzt).
2)Sehr kleine und zarte Babies, die schlecht gedeihen, könnten Hunger haben, dann darf man sie vorübergehend nachts füttern und auch sonst die vorgegebenen Abstände zwischen den Mahlzeiten verkürzen- das soll aber nur eine Notlösung sein, bis das Baby kräftiger ist und in jedem Fall muß es das Ziel sein, die Pausen zwischen den Mahlzeiten zu verlängern.
3)In aller Regel schreien Babies, vor allem die kräftigen und gut gepflegten aus Zeitvertreib. ?Bei großen , kräftigen Kindern sei der Mutter abermals der Rat gegeben: ?Schreien lassen??. (Haarer 1938, S.166).
Es wird in beiden Büchern kein Wort darüber verloren, dass Babies oder kleine Kinder vielleicht beunruhigt, erschreckt,verstört,einsam, traurig oder trostbedürftig sind und deshalb nicht schlafen können.?
Außerdem erwähnt Chamberlein in ihrem Buch immer wieder konkrete Fälle, die davon wissen, dass sie in ihrer Kindheit in der NS-Zeit regelmäßig außer Hörweite geschoben wurden.
LG
Christine

...so nach dem Motto: Die falsche Möbelpolitur benutzt...
oje...
LG Uta

Ich selber bin auch so ein konkreter Fall, obwohl meine Mutter erst 1938 geboren wurde. Sie sagt heute noch voller Stolz, dass man ihr im Krankenhaus nach zwei Wochen gesagt habe, ich bräuchte nun keine Nachtmahlzeit mehr und wenn ich geschrien habe, hat sie mich zu Hause einfach in das letzte Zimmer am Ende des 9 Meter langen Flurs geschoben und nach zwei Nächten habe ich dann durchgeschlafen :-(. Meine größte Sorge mit meinem Sohn ist, dass er sich einsam fühlen könnte, wenn ich ihn alleine lasse. Wenn ich meine Mutter so höre, weiß ich auch, woher das kommt :-((. LG, Simone

Das ist ja heftig! Aber um jemanden zu kritisieren, sollte man sie schön etwas kennen. Ich kenne diese Frau persönlich leider (oder zum Glück) gar nicht. Deshalb bleibt es halt so.
LG, Tanja

hallo!
den unterschied zwischen tag und nacht lernen ist ja nicht gleichzusetzen mit kind quälen. nachts ist nur die salzlampe an, ich flüstere und komme nur wenn sie weint. eigentlich ist sie sowieso eine unproblematische schläferin, die schon mit ein paar wochen verstand,dass nacht=schlafen ist. aus eigener erfahrung kann ich dir sagen, dass ich von meiner mutter immer wieder betüttelt wurde und zu ihr ins bett geholt wurde wenn ich wollte, o-ton: das fanden wir beide schön. und heute hab ich noch immer einschlafprobleme, weil ich es schon als baby nicht gelernt habe, das nacht=schlafen und das nichts aussergewöhnliches ist, und dann bekam ich ein nachtlicht und dies und jenes, es ist alles eine frage der gewöhnung und mir wurden schlafschwierigkeiten angewöhnt wie auch die angst vorm dunkeln. meine tochter schläft in absoluter dunkelheit, wenn sie anfangen wûrde plôtzlich angst davor zu haben wûrd ich ihr natûrlich sowas geben, aber wieso gewöhnen an sowas? viele liebe grÛsse!

Hi Zaika,
das mit dem gewöhnen sehe ich genauso. Unsere Tochter hat am Anfang sehr gut allein geschlafen auch das hinlegen ohne großes Drumherum war kein Problem. Das hörte dann aber mit ca. 6 Monaten auf und nun stille ich sie in den Schlaf. Wir haben schon überlegt wie wir ihr das wieder abgewöhnen können, doch komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass sie das vielleicht einfach braucht. Warum also das Kind und mich unter Stress setzen?! Irgendwann wird sie schon von allein darauf kommen, dass sie nicht immer Mutterns Busen braucht...
Auch holen wir sie nachts ins Bett und dort schläft sie dann gut mit uns - bisher hat sie uns immer deutlich gezeigt was sie möchte. Also glaube ich auch das sie uns zeigen wird, wann sie nicht mehr bei uns schlafen will. Ohne Stress.
LG Nicole

Hallo Nicole
meine Tochter möchte plötzlich auch nicht mehr alleine einschlafen. Sie ist 6,5 Monate. Ich überlege schon, ob es an mir liegt. Aber ich denke eher, das ihr Leben im Moment so aufregend ist, das sie einfach nicht zur Ruhe kommt abends. Ich denke sie braucht ihre Mama und ihren Papa dafür. DAs wird auch wieder vergehen. Durch Schreien lassen ist ihr sicher nicht geholfen. Auch wenn wirklich die mehrzahl davon überzeugt ist. LG Katja

Hi Katja,
es ist schön zu hören, wenn noch jemand der Meinung ist, die Zwerge brauchen uns einfach. Manchmal komme ich mir doch recht einsam mit dieser Einstellung vor.
Auch wenn letzte Nacht total anstrengend war - Lea wollte konstant an der Brust nuckeln - werde ich sie nicht schreien lassen. Denn bei uns im Bett schläft sie etliche Stunden durch, für mich ein Zeichen, dass sie unsere Nähe braucht und es nicht eine Sache von Gewohnheit oder verwöhnen ist.
LG Nicole

Das stimmt, mit dieser Einstellung ist man wirklich fast alleine ! Deswegen sage ich auch selten was, wenn mal wieder jemand berichtet, das er sein Kind schreien gelassen hat, weil es nicht schlafen wollte. Ich finde bei all diesen Erziehungsratgebern ist es kein Wunder, das viele nicht mehr auf ihre Mutterinstinkte vertrauen. Ich kaufe solche Zeitschriften und Bücher erst gar nicht. Ich mag einfach keine Artikel, in denen alle Kinder unter einen Kamm geschert werden ! Jeder Mensch ist nunmal anders. LG Katja

Hallo Zaika! Ich glaub schon, dass wir das beide genauso sehen :-). Ich finde auch, dass Kinder den Unterschied zwischen Tag und Nacht lernen könne und sollen. D.h. möglichst wenig Licht und flüstern, kein unnötiges Wickeln etc., ABER ich finde es einfach anmaßend, wenn ein Kinderarzt rät: Sprechen Sie in der Nacht nicht mit ihrem Kind und nehmen Sie es nicht aus dem Bett. Bloss kein nächtliches Schmusen, sonst könnte man das Kind verwöhnen! Wenn mein Kind weint, weil es sich aus welchen Gründen auch immer unwohl fühlt, dann braucht es doch meine Nähe, dann muss ich mit ihm sprechen und ihm sagen, dass alles o.k. ist, oder? LG Janet

Hallo Janet!
Ach ja, ich hab auch mal so einen tollen Tip von einem Spezialisten für Entwicklungsstörungen bei Kindern bekommen.
Wir waren mal mit Arthur dort, da war er ein Jahr alt, und spätestens als er sagte: "...und wenn er sich übergibt, da müssen sie hart bleiben, ist alles nur Show!" hätten mein Mann und ich mit unserem Sohn gehen müssen! Rät uns doch glatt so einen Schwachsinn!
lg dea

die hat sich schon ein paar mal ihre Pulsadern aufgeschnitten...
Hart bleiben - alles nur Show?????
Alles Simulanten?
...mir wird schlecht, wenn ich sowas lese...
LG Uta

Aber sicher ist das nur Show, sie will ja nur Aufmerksamkeit ... vielleicht hat sie schon früh gelernt, daß sie durch normale Kommunikation keine Aufmerksamkeit bekommt? Und vielleicht hat sich aus dem Grund bei ihr viel mehr aufgestaut, als sich ein anderer Mensch vorstellen kann?
Viele Grüße,
Christine