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Männer, Frauen und das Hinterfragen

Nachdem ich schon lange hier mitlese, wie die meisten (einschließlich ich) hier ihren Erziehungsstil ständig hinterfragen, und jetzt offenbar auch das Hinterfragen hinterfragt wird *g*, ist mir aufgefallen, wie anders mein Mann oder auch andere Männer mit dem Thema Erziehung umgehen. Mein Mann z.B. hat von Anfang an alles exakt so gemacht wie ich es gemacht hätte, ohne dass er jemals auch nur ein Buch gelesen oder sich mit jemandem unterhalten hätte. Er schaut mich immer ganz erstaunt an, wenn er sieht, dass andere Eltern es anders machen. Er meint, man müsse doch nur auf sein Gefühl hören - und so braucht er keine Etiketten. Genauso erlebe ich die Diskussion mit anderen Vätern - die sind sich fast immer sicher in dem, was sie tun. Ich empfinde das in Gesprächen als sehr wohltuend, auch wenn es ein komplett anderer Erziehungsstil ist als unserer.
Wenn ich mich mit Müttern unterhalte, geht es mir oft so, dass ich Angst habe, sie zu verletzen, wenn ich zu überzeugt von Familienbett und Stillen rede, also dass sie sich belehrt vorkommt oder herabgesetzt. Deshalb komme ich wahrscheinlich manchmal unsicher rüber. Ich schätze, meinen Gesprächspartnerinnen geht es oft genauso und so kann sich die Sache vielleicht eher hochschaukeln, weil alle umeinander herumschleichen, als wenn jeder einfach seinen Standpunkt vertreten würde - und punkt.
Insofern ist die ganze Auseinandersetzung vielleicht nicht unbedingt nur in den unterschiedlichen Meinungen begründet, sondern auch in der typisch weiblichen Kommunikationsweise. Versteht Ihr, was ich meine? Ich lese oft heraus, dass auf beiden Seiten eigentlich ja Toleranz vorhanden ist, aber sich beide Seiten oft angegriffen fühlen.
Soweit mein Beitrag. Ich möchte aber jetzt keinesfalls eine Diskussion a la "Warum Männer lügen und Frauen dauernd Schuhe kaufen" entfachen. Mir ging das nur nach Katjas "Etiketten-Thread" durch den Kopf.
Liebe Grüße, Tante Mila
Bisherige Antworten

Re: Männer, Frauen und das Hinterfragen

Hi Mila,
Du schreibst es doch selbst: "ohne dass er jemals auch nur ein Buch gelesen oder sich mit jemandem unterhalten hätte". Wenn Männer nie mit jemandem über Erziehungsfragen diskutieren (was ja wohl auf die meisten zutrifft - die, die glauben, sich äußern zu müssen, schreiben gleich ein Buch ;-) ), kommt es zwangsläufig nicht zu Auseinandersetzungen. Und es sind auch immer die Frauen, die auf ihre Erziehungsmethoden angesprochen werden - und zwar auch immer von Frauen! Und da es so ein heikles Thema ist, sagt kaum mal jemand "Du machst das falsch", sondern es ist immer ein dezentes "Glaubst Du, dass man das so machen kann?" Womit man dann umgekehrt auch (gerade in der I-Net-Kommunikation) leicht eine eigentlich harmlose Meinungsäußerung als Angriff werten kann ...
So, genug Männer und Frauen analysiert - ich geh jetzt erstmal Schuhe kaufen ;-)
LG,
Claudia

Re: Männer, Frauen und das Hinterfragen

Hallo Mila,
da ist sicher was dran. Wenn man allerdings so einen Mann hat und der nicht die eigene Meinung vertritt, ist es leider weniger wohltuend :-) Da braucht man mit Argumenten, Buechern etc. gar nicht erst ankommen, er weiss es natuerlich besser und hat besseres zu tun, als sich auf solche unnuetzen Diskussionen einzulassen.
LG
Berit

Re: Männer, Frauen und das Hinterfragen

Hallo Berit, das ist natürlich dann die Schattenseite, die ich keinem Paar wünschen würde! Aber bei anderen Männern als dem meinen finde ich diese Ignoranz toll: Man weiß sofort, diskutieren hat keinen Sinn, also toleriert man sich gegenseitig (oder tut wenigstens so) und wechselt das Thema! Wäre doch hier auch manchmal sinnvoll, aber scheinbar ist das unter Frauen nicht so einfach... ;-)

Re: Männer, Frauen und das Hinterfragen

Hallo,
ja, da könntest Du schon recht haben.
Mein Mann weiß auch genau, wie seine Kinder erzogen werden sollen (ohne das nachzulesen, allerdings auch ohne offen zu sein für Diskussionen :-(), leider weicht seine Meinung nur allzuoft von meinem Bauchgefühl ab, was es etwas schwer macht. Das haben wir leider erst gemerkt, als wir schon Kinder hatten, vorher haben wir uns über so was nie unterhalten und stillschweigend angenommen, dass wir der gleichen Ansicht sind.
Und nun lese und lese ich, um Argumente und Bestätigungen für mein Bauchgefühl zu finden und es nützt eigentlich nichts, weil er sie nicht hören will und ich somit seine Kinder "falsch" erziehe.
Für ihn ist Erziehung ganz einfach und klar, für mich sehr vielschichtig, immer eine Art Drahtseilakt, ein Kompromiss zwischen meinen und seinen Vorstellungen und auch beeinflusst von unserem Umfeld.
LG, Marcia

Re: Männer, Frauen und das Hinterfragen

Liebe Marcia, wie kann man auch "Erziehung" schon planen, bevor das Kind da ist? Ich kannte meine Einstellung dazu vor Lucys Geburt selber gar nicht! Das "nicht-hören-wollen" kenne ich von meinem Mann aber auch, eher als leicht genervtes "Augenverdrehen".
Von Dir erfordert diese Situation natürlich sehr viel Kraft. Vielleicht sollte man sich mal Gedanken machen, wie man die entsprechenden Informationen "männergerecht" aufbereitet... Ich wünsche Dir alles Liebe und vieeel Toleranz... LG Tante Mila

Mütter sind immer an allem schuld

und sie wissen das *g* Ich weiß nicht, ob es mit der Erziehung zusammenhängt, oder womit sonst, aber ich denke, daß Frauen tendentiell eher Zweifel haben ob sie richtig handeln.
Viele Grüße,
Christine

Re: Männer, Frauen und das Hinterfragen

Also, ich glaube ja ehrlich gesagt, daß das einfach nicht ihr Thema ist. Mein Mann wird da, glaube ich, sehr von mir geprägt, er würde von sich aus vieles anders machen. Aber er merkt das gar nicht so, er denkt sicher, er hätte das schon immer so gedacht.
Dafür beschäftigen sich Männer halt mit anderen Themen. Was so in einem Computer- oder einem Fotografie-Forum abgeht, uiuiui.
LG Franziska
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