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Langzeitstillen

Ich bin neu in diesem Forum und habe mehrere Fragen. Ich möchte gern wissen, was unter Langzeitstillen zu verstehen ist:
Stillen über den 6. Monat hinaus ohne Beikost?
Unser Sohn ist fast 5 Monate alt, und bisher habe ich dem hiesigen Kinderarzt getrotzt und stille einerseits weiterhin nach Bedarf (was dieser mir sogar ausreden wollte), d.h. nachts noch 3 -4 Mal und tagsüber auch noch recht häufig (7-8 Mal, und habe andererseits auch den Zugriff auf Beikost ab dem 4. Monat abgelehnt, den er mir routinemäßig vorschlug.
Meiner Meinung nach gedeiht unser Sohn prächtig (geistig sehr wach, emotional ausgeglichen, mit fast 5 Monaten wiegt er 7,370 kg, ist 67,5 cm groß und hat seit 2 Wochen schon seine unteren Schneidezähnchen.)
Die Kinderärzte hier (Norditalien) verteten die Theorie, daß nach dem 6. Monat Beikost gefüttert werden sollte, da sonst einerseits ein Eisenmangel auftritt, andererseits die Kinder nicht lernen würden, richtig zu kauen.
Abgesehen von meiner stets unterbrochenen Nachtruhe, die ich aber körperlich noch in den Griff bekomnmne, kann ich es mir momentan zeitlich leisten, weiter nach Bedarf zu stillen.
Was soll ich also nach den 6 Monaten Voll-Stillen, die ich auf jeden Fall durchhalten will, machen?
Bisherige Antworten

Re: Langzeitstillen

Hallo gerda,
erstmal willkommen hier. :-)
Langzeitstillen heißt nicht so lange als möglich voll stillen. Es heißt, das Stillbedürfnis des Kindes (und auch der Mutter) zu beachten und nicht planmäßig je nach Mode und Laune eines Kia abzustillen.
Zum Eisen gabs erst gestern wieder eine Anfrage: http://kind.qualimedic.de/Q-4163920.html
Mit dem kauen und der Beikost ist es, wie mit der Henne und dem Ei. *gg*
Die einen behaupten, das kauen kommt vom Essen und die anderen (auch ich *gg*) wissen: Erst kommt die Fahigkeit zu kauen und dann kommt das Essen automatisch!
Frühe Beikostgabe bringt keinerlei Vorteile, kann aber nachteilig sein!
Dr. Gonzales hat so schön gesagt: Ein Kind ist kein Haustier, das man füttern muß. ;-)
Hier bissel Text von mir, den du sicher noch nicht kennst:
LG Uta (Tom 24,5 Monate, 8-10 Monate vollgestillt)
Wann und wie mit Beikost beginnen?
In den ersten sechs Monaten ist der Organismus eines Babys auf eine ausschließliche Ernährung mit Milch (entweder Muttermilch oder als Ersatz künstliche Säuglingsnahrung) ausgerichtet.
Beikost sollte frühestens ab dem fünften Monate eingeführt werden und auch dann nur, wenn
das Kind deutlich signalisiert, dass es bereit für Beikost ist.
Anzeichen für die Bereitschaft des Babys für Beikost sind:
? es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
? der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem und herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
? es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
? es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert
sich dafür,
? es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so
wenigen später.
Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile.
es ist wirklich nicht so einfach, wenn die Beikost ansteht, denn das Angebot an Babynahrung in jeder Form ist unüberschaubar und von allen Seiten hagelt es Ratschläge.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr.
Gerade Stillkinder verfügen über einen sehr guten Würgereflex, so dass die Gefahr, dass sie sich verschlucken relativ gering ist. Dennoch sollte ein Kind nie beim Essen alleine gelassen werden. Sie können Ihrem Baby durchaus ein Stück Brotrinde zum Kauen geben, aber bitte bleiben Sie dabei. Stückige Kost können Sie so anbieten, wie es sich bei Ihrem Kind anbietet, da hat jedes Kind seinen eigenen Zeitplan.
So lange Sie weiterhin zusätzlich zur Beikost nach Bedarf stillen, genügt auch die Muttermilch, ansonsten können Sie Ihrem Kind Wasser aus dem Becher anbieten. Wasser ist das optimale Getränk für Babys und ältere Kinder wie für Erwachsene. Eine Flasche mit Sauger ist nicht notwendig, es ist möglich ein Baby von der Brust an den Becher (mit oder ohne Trinklernaufsatz) zu gewöhnen.
Ob Selberkochen oder Gläschen ist eine Frage, die jede Mutter für sich selbst beantworten muss. Viele Mütter lösen es auch so, dass sie zum Teil selbst kochen und bei bestimmten Gelegenheiten auf Fertignahrung zurückgreifen. Was die Fleischkonzentrate angeht, so lesen Sie doch einmal die Zutatenliste auf dem Gläschen, dann dürfte schon klar sein, dass diese Gläschen nicht nur absolut überteuert sind.
Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt ?Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort finden Sie sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind, die unabhängig von der Säuglingsnahrungsindustrie ist. Vor allem auch das Kapitel über das kritische Etikettenlesen der Fertignahrung ist sehr interessant und Sie finden auch Rezepte zum Selberkochen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
Mein Kind will nicht essen
Vortrag von Dr. Carlos Gonzales auf der
LLL-Europa-Konferenz 2000 in Nottingham
zusammengefasst von Denise Both, IBCLC
Dr. Carlos Gonzales ist Kinderarzt in Barcelona. In den letzten
zwölf Jahren hat er Vorträge bei zahlreichen La Leche Liga-Konferenzen
gehalten. Er gründete ACPAM (eine katalanische Stillorganisation),
organisiert Stillkurse für medizinisches Fachpersonal in ganz Spanien,
übersetzte Veröffentlichungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins
spanische und ist Mitglied des Medizinischen Beirates von
LLLInternational. Dr. Gonzales ist Vater von drei gestillten Kindern. 1999
hat Dr. Gonzales sein Buch "Mi nino no me come" (Mein Kind will nicht
essen) veröffentlicht und mit diesem Thema beschäftigte sich auch sein
Vortrag in Nottingham. "Mein Kind isst nicht(s)" - das ist einer der
Sätze, mit denen Kinderärzte fast täglich in ihrer Praxis konfrontiert
werden. Besorgte Mütter berichten entsetzt, wie wenig ihre Kinder essen
und schildern mit welchen Tricks sie versuchen, Nahrung in ihr Baby oder
Kleinkind hineinzuzwingen. Der Kampf ums Essen spielt sich täglich ab und
letztlich gibt es nur Verlierer.
Dr. Gonzales erklärte in seinem Vortrag, dass er nun nicht ein
Patentrezept liefern mag, mit dem erreicht wird, dass das Kind isst,
sondern er will erklären, warum das Kind nicht isst. Zunächst einmal gibt
es drei Gründe, warum ein Kind nicht isst: es gibt nichts zu essen, das
Kind hat keinen Hunger oder das Kind ist krank. Der erste Grund ist in
unserer Gesellschaft meist auszuschliessen. Ein gesundes Kind isst in der
Regel wenn es hungrig ist, allerdings nicht immer das, was die Mutter
möchte und schon gar nicht so viel wie es nach den Vorstellungen der
Mutter essen müsste. Verwunderlich ist dabei, dass die Kinder noch nicht
verhungert sind, obwohl sie laut Aussage der Mütter "nichts" essen.
Gestillte Babys lehnen oft feste Nahrung über einen langen Zeitraum ab,
nicht selten bis zum Alter von acht Monaten oder gar einem Jahr. Die
Mutter verzweifelt und das Kind leidet, weil ständig versucht wird, es zum
Essen zu überreden oder gar zu zwingen.
Wie kommt es nun dazu, dass (anscheinend) immer mehr Kinder die
Nahrungsaufnahme verweigern? Und ist es notwendig ein Kind zum Essen zu
zwingen? Dr. Gonzales vergleicht, wie sich die Empfehlungen, wann das Baby
feste Nahrung erhalten beziehungsweise wie lange es ausschliesslich
gestillt werden sollte, im Verlaufe der letzten 100 Jahre verändert haben.
Dann hat er das "Phänomen" der nicht essenden Kinder sowie die Sorge der
Mütter, dass Ihre Kinder nicht essen, anhand der diesbezüglich in
Kinderpflegebüchern auftretenden Ratschläge beleuchtet und einen
erstaunlichen (oder vielleicht doch nicht erstaunlichen) Zusammenhang
gefunden: Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in spanischen Büchern zur
Säuglingspflege eine Zeit von zwölf Monaten mit ausschliesslicher
Muttermilchernährung empfohlen. Gleichzeitig findet sich nirgends ein
Hinweis in diesen Büchern, wie mit einem Kind zu verfahren sei, das nicht
essen will. Je weiter das Jahrhundert fortschreitet, um so jünger sollen
die Kinder laut den Empfehlungen der diesbezüglichen Bücher sein und: um
so mehr Ratschlage gibt es, was mit einem Kind zu tun sei, das nicht essen
will. Wird zu Beginn der dreissiger Jahre noch nur ganz kurz auf dieses
Thema eingegangen, so sind 30 Jahre später schon seitenweise Abhandlungen
zu finden, was mit einem die Beikost (im Alter von drei bis sechs Monaten)
verweigernden Kind zu tun sei und die Seitenzahlen zu diesem Thema werden
von Jahr zu Jahr mehr.
Wie viel Nahrung braucht ein Kind? Der
Nahrungsbedarf eines Kindes hängt ab von seiner Körpergrösse, seiner
Aktivität und vom Wachstum des Kindes. Allerdings ist es nicht so, dass
das Kind wächst, wenn es isst, sondern umgekehrt, das Kind isst, wenn es
wächst. Der Nahrungsbedarf des Kindes lässt sich daher nicht pauschal
bestimmen. Am ehesten gelingt dies, wenn das Kind sich in einer
Wachstumsphase befindet, dann lässt sich eine Relation zwischen Gewicht
des Kindes und erforderlicher Nahrungsmenge herstellen.
Ein Kind im Alter zwischen einem und vier Jahren benötigt etwa 1000 bis
1100 kcal pro Tag (das entspricht etwa 102 kcal pro Tag und kg
Körpergewicht). Nun gibt Dr. Gonzales an, was ein "nicht essendes Kind"
täglich nebenbei zu sich nimmt: 1/2 l Milch (335 kcal), einen Becher
Joghurt mit Früchten (141 kcal), einen Schokoriegel (275 kcal) und 150 ml
Apfelsaft (85 kcal). Zusammen ergibt das bereits eine Kalorienaufnahme von
836 kcal. Wie soll das Kind dann noch zwei komplette weitere Mahlzeiten
essen können, wenn es seinen Kalorienbedarf bereits zu gut 80 Prozent
quasi "nebenbei" gedeckt hat? Wie lange kann ein Baby ausschliesslich mit
Muttermilch ernährt werden? Die derzeit verbreiteste Empfehlung lautet,
dass ein Baby mit sechs Monaten zusätzliche Beikost ergänzend zur
Muttermilch benötigt. Nun gibt es aber bekanntermassen viele gestillte
Kinder, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Beikost akzeptieren.
Dr. Gonzales hat deshalb eine Aufstellung gemacht,
wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf
Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen
zu decken:
Energie: 830 kcal = 1185 ml MM
Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM
Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM
Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM
Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM
Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen
Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist,
das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie
viel ein Baby benötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen
beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif
geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet,
die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch
Sicherheitszuschläge enthalten. Babys benötigen auch weniger Eisen, als
meist angegeben wird. Dabei lässt sich beobachten, dass die meisten Kinder
instinktiv das essen, was bei einem Mehrbedarf an Eisen sinnvoll ist.
Babys sind Skeptiker, wenn sie neue Lebensmittel essen sollen. Dieses
Misstrauen ist ein Schutzmechanismus, der das Kind davor bewahren soll,
etwas zu essen, was ihm nicht bekommt. Bevorzugt isst ein Baby das, was
auch seine Mutter isst, denn dieser Geschmack ist ihm durch die
Muttermilch vertraut. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass ein Baby
gekochte Karotten ablehnt, wenn die Mutter nie gekochte Karotten isst. Die
meisten Babys mögen kein Gemüse, aber sie essen gerne Bananen, Nudeln und
Süssigkeiten.
Ein Vergleich der Kaloriendichte ergibt, dass Babys Nahrungsmittel mit
einer grösseren Kaloriendichte bevorzugen und Muttermilch liefert mehr
Kalorien als Gemüse und die meisten Nahrungsmittel, aus denen Mahlzeiten
für Babys hergestellt werden. Um die gleiche Menge an Kalorien, wie sie in
100 ml Muttermilch enthalten sind, durch den Verzehr von Karotten
aufzunehmen, müsste das Kind fast 400 g gekochte Karotten essen! Daraus
lässt sich ein Zusammenhang zwischen Unterernährung und Nicht-Stillen
erklären: da der Magen des Babys klein ist, benötigt es hochkalorische
Kost. Gemüse kann nicht in so grossen Mengen gegessen werden, wie es
notwendig wäre, um das Kind mit genügend Kalorien zu versorgen. Laut Dr.
Gonzales weiss das Kind ganz genau, was und wann es essen muss.
Deshalb lautete sein Schlusssatz, den er den
Zuhörern mit nach Hause gab: Zwingen Sie ein Kind niemals zum Essen.
NIEMALS!

Re: Langzeitstillen

Hallo Gerda,
mit Langzeitstillen ist nicht Vollstillen gemeint, es geht nur darum, lange (ueberhaupt) zu stillen :-) Wieviele Monate/Jahre "lang" sind, darueber gehen dann wieder die Ansichten auseinander, aber ist ja eigentlich auch egal. Im Idealfall stillt man so lange, wie es das Kind moechte/braucht. Auch bei der Beikost wuerde ich nach den Beduerfnissen des Kindes gehen - hat es starkes Interesse an anderer Nahrung, greift es danach und kann sie allein halten, stoesst es sie nicht gleich wieder mit der Zunge aus dem Mund, wird es durch Stillen allein nicht mehr richtig satt u.s.w., das sind so Anzeichen. Dann einfach anbieten und schauen, was passiert :-) 6 Monate sind so ein Anhaltspunkt, manche Babys moechten frueher Beikost, viele spaeter, das kann man so generell nicht sagen. Ich wuerde weder etwas aufdraengen noch verweigern, nur weil ein bestimmtes Alter erreicht ist.
LG
BErit

Re: Langzeitstillen

Hallo!
Erst mal meine Bewunderung und meinen Glückwunsch für deine Ausdauer und deinen "Dickkopf" dem KiA gegenüber!
Nun die Antwort auf deine Frage: hör einfach auf dein Kind!
Du merkst, wann es reif für Beikost ist. Es wird anfangen, Interesse an deinem Essen zu haben, wird versuchen, danach zu greifen, oder dir mit Blicken die Wurst vom Brot klauen :) Mein Kleiner hat immer, wenn wir gegessen haben, angefangen zu kauen und zu schmatzen- so total süß aus!
Leg dich und dein Kind nicht auf eine Zahl von Monaten fest. Manches Kind will bis zu 10 Monate oder noch länger nichts anderes als Brust- andere lassen sich schon mit 4 Monaten nicht mehr von Beikost fernhalten. Jedes Kind ist anders. Wichtig ist,daß du auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung für dich achtest. Und dein Kind aufmerksam beobachtest. Sollte es wirklich Anzeichen eines Eisen- oder sonstigen Mangels haben, dann natürlich die nötigen Schritte gehen.
Ich würd mich auf keinen Fall darauf versteifen, länger als 6 Monate vollzustillen. Vielleicht will dein Baby ja dann Beikost- vielleicht auch nicht. Das Einführen von Beikost darf auf keinen Fall mit einem Abstillen verwechselt werden. Genauso, wie ein Flaschenkind weiter Milch trinkt, so trinkt auch dein BAby weiter an der Brust, wenn es Brei bekommt. Sammy ist jetzt 12 Monate alt, ist ca. 5 "feste" Mahlzeiten am Tag, und wir stillen zwischen 2 und 5 mal in 24 h.
Liebe Grüsse, und komm immer ins Forum, wenn du Fragen hast!
Angel

Just do it!

Hallo Gerda,
kann mich den anderen nur anschliessen: entscheide gemeinsam mit Deinem Kind wie es weitergeht. Wenn Dein Kleiner noch keine Lust hat, Beikost zu sich zu nehmen (so wie Daniel mit 7,5 Monaten), dann ist das halt so. Anbieten kannst Du es ja, aber Du solltest ihn nicht zwingen und nicht sofort von heute auf morgen Stillen durch anderes Essen ersetzen. Bei-kost besteht aus zwei Wörtern, nämlich Bei=neben oder zusätzlich und Kost. Du verstehst schon, was ich meine. Das mit dem Kauen ist auch Quatsch. Hat die Menschheit über Jahrhunderte hinweg denn nur aus dem Strohhalm getrunken nach Abschluss der langen Stillzeit? Ausserdem ist Stillen für die gesamte Kiefermuskulatur viel anstrengender als Breichen runterzuschlucken.
Lg Sabine

Re: Langzeitstillen

Hallo! Beikost würde ich zu dem Zeitpunkt einführen an dem das Kind Interesse daran hat, und nicht nach x Monaten weil das die Babynahrungsmittelindustrie propagiert. Das kann einerseits schon mit 5 Monaten der Fall sein, bei gestillten Kindern kommt es aber häufig vor daß sie sich erst mit 7,8,9 oder 10 Monaten für feste Nahrung interessieren, und da können sie oft schon vom Familientisch mitessen. Andererseits finde ich es genauso unsinnig, einem Kind Beikost vorzuenthalten weil die Mutter sich vorgenommen hat z.B. 1 Jahr voll zu stillen.
Eisenmangel tritt übrigens lange nicht so häufig auf wie befürchtet, ein Baby kriegt im Bauch eine Eisenreserve mit, die für gut 6 Monate reicht, zusätzlich ist das Eisen in der MuMi zu fast 50% verwertbar, im Gegensatz zur KuMi.
Wenn Du weiterhin nach Bedarf stillst, auch nach Einführung von Beikost, ist das sicherlich das Beste für Deinen Sohn. Du brauchst keine Angst haben, daß er sich vorzeitig abstillt wenn Du ihm nicht Flasche, Trinklernbecher und ähnliches als Still-Alternativen aufdrängst und Mahlzeiten rigoros ersetzt.
Ab wann man es Langzeitstillen nennen kann ist sicherlich von den örtlichen Gegebenheiten abhängig - in meiner Umgebung ist es nicht ungewöhnlich, ein Kind ca. 1 Jahr zu stillen, woanders ist man nach 4 Monaten schon ein Exot.
Idealerweise sollte sich ein Kind selbst den Abstillzeitpunkt wählen dürfen, das ist meine Meinung, und ich hoffe daß es bei uns so laufen wird.
LG, Angi
PS: ich stille auch noch nachts, aber dank Babybalkon bin ich immer ausgeschlafen, ich muß mich ja nur rüberdrehen und nicht immer extra aufstehen

Danke für Eure schnellen und hilfreichen Antworten

Danke für Eure schnellen und hilfreichen Antworten!
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