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Langzeitstillen - kompliziert oder nicht?

Hallo Ihr Lieben,
ich gehöre in dieses Forum noch nicht rein, sehe mich aber als "Anwärterin" ;-)Ich lese hier fleißig mit, aber habe jetzt mal eine Frage zum Langzeitstillen. Ich lese hier viel von Problemen, klar, dafür ist das Forum ja da, aber ich frag` mich deshalb, ob es generell viele Probleme mit sich bringt, wenn man sein Kind lange stillt. Oder ist das eigentlich doch ganz unkompliziert? Ich würde gerne wieder arbeiten gehen, wenn mein Kind ca. 1 Jahr alt ist, allerdings 3-Schicht, ca. 11 Tage im Monat. Gerade deshalb möchte ich nicht auf`s Stillen verzichten. Da ich aber in meinem Job in jeder Schicht sehr fit sein muss, frag`ich mich jetzt schon, wie das gehen soll. Im Moment wird mein Kind 7,5 Monate noch so gut wie voll gestillt und wird Nachts 1,5 bis 3 stündlich wach. Sie akzeptiert keine Flasche, Tasse, Beikost außer wenigen Löffeln Pastinake. So wird das nix mit dem arbeiten. Kann mir hier jemand MUT machen??
GLG,Maren mit Carlotta *3.9.2004
Bisherige Antworten

Darf ich??I

Ich lese hier ja auch schon immer mit. Ab wann sind wir offiziell LZS?? Ich habe immer das Gefühl das bei uns nur noch ganz wenige Vollstillen.
Aber zu Deiner Frage:
In Wirklichkeit ist es nicht kompliziert. Es ist ganz einfach, nämlich einfach Stillen.
Mach Dir mal nicht so viele Gedanken vorher, denn ich habe festgestellt das sich vieles einfach von selbst löst.
Von wem wird Carlotta in der Zeit betreut? Von Deinem Mann? Dann muß er sich im Grunde Gedanken machen, wie er damit umgeht. Willst Du abpumpen? Bist Du schonmal zur Hungerzeit spazieren gegangen? Bis sie 1 Jahr alt ist kann sich noch soooo viel ändern. Wahrscheinlich schmiert sie sich dann schon ihr Brot selber *zwinker*
Lass es erst mal auf Dich zu kommen. LG Nicole

Re: Langzeitstillen - kompliziert oder nicht?

huhu,
meine beobachtung ist, dass es einjährigen meistens recht gut zumutbar ist, dass sie einfach nur dann stillen können, wenn die mutter halt verfügbar ist. ist anfänglich evtl. etwas stressig fürs kind, aber kein grund zum abstillen, es gewöhnt sich dann um.
LG gonschi

Re: Langzeitstillen - kompliziert oder nicht?

Hallo Maren,
ich persoenlich finde, dass Stillen vieles einfacher macht. Ich bin im Grunde ein sehr fauler Mensch :-) Es gibt z.B. durchaus auch "Flaschenkinder", die nachts aufwachen und deren Beruhigung gestaltet sich viel aufwendiger.
LG
BErit

Re: Langzeitstillen - kompliziert oder nicht?

Hallo Maren,
Ich bin kurz vor Wiebkes erstem Geburtstag wieder arbeiten gegangen, und das gleich mit vollem 40h-Job. Sie hat das viel besser verkraftet als ich ;-).
Wiebke hielt in Carlottas Alter auch noch nix von Beikost, hat dann so mit 9 oder 10 Monaten aber angefangen, Interesse zu zeigen und hätte sich zu der Zeit wohl sogar locker abgestillt, wenn ich ihr die Brust nicht immer wieder angeboten hätte ;-). Mit 11/12 Monaten schlug das dann aber erst mal wieder auf voll Stillen um, und ich hab schon Blut und Wasser geschwitzt, wie das wohl werden würde, zumal die Eingewöhnung bei der TaMu wegen Weihnachten/Jahreswechsel arg mager ausfiel. Aber kaum war ich weg, war Stillen kein Thema, selbst wenn die TaMu ihre eigene kleine Tochter (damals 5 Monate) gestillt hat.
Zuhause hat Wiebke in der ersten Zeit häufiger gestillt und auch nachts schlechter geschlafen, aber ich glaube nicht, daß das besser gewesen wäre, wenn wir nicht mehr gestillt hätte. Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, daß sie sich so schnell und einfach vergewissern konnte, daß die Mama immer noch für sie da ist ;-).
Es gibt Tage, da schlepp ich mich wie ein Zombie in die Firma, weil Wiebke krank war, Zähne bekam, oder einfach nur eine unruhige Phase hatte, und ich nicht viel Schlaf bekommen hab. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, daß das ohne Stillen anders wäre. Kinder sind nun mal nicht immer nur lieb, nett und friedlich und schlafen nach Plan ;-). Mein Mann meint zumindest, er wäre selbst nach den unruhigen Nächten meist fitter als der Kollege mit gleichalter, nicht (mehr) gestillter Tochter und 4-jährigem Sohn, dessen Frau ganztags mit den Kindern zuhause ist.
Grade seid ich wieder arbeite, bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß das Leben mit Kind am Einfachsten ist, wenn man es so nimmt wie es kommt. Klar frag ich mich manchmal auch, ob wir nicht was anders machen könnten, wenn sie gerade eine schwierige Phase hat. Aber alle Optionen, die ich sehe, sind mit mehr Action und Energie, vor allem auch nachts, verbunden, und ehrlich gesagt konnte ich mich bisher selbst noch nicht davon überzeugen, daß solche Phasen dadurch auch nur einen Tag schneller vorbeigehen, wenn ich meine kostbare Energie in solche Machtkämpfe stecke.
Nimm es einfach so wie es ist, und Du wirst merken, daß das Leben auch mit Kind funktioniert. Stillen wird dabei zur absoluten Nebensache, wir stillen eben, wenn Wiebke will und ich nix dagegen hab (30min Cluster-Stillen am Abend, weil Wiebke (27 Monate) partout nicht schlafen will aber zu müde zum Spielen ist, mach ich nicht mehr mit, aber ansonsten geht eigentlich alles ;-), und es fällt kaum noch auf ... höchstens mal, wenn Wiebke krank ist und ich mch freue, daß ich nach ein oder zwei durchgestillten Nächten schon wieder ein fittes Kind hab, wärend die anderen alle noch in den Seilen hängen.
Klar ist Arbeiten mit Kleinkind zuhause nicht so locker wie ohne, aber daß es mit ungestilltem Kleinkind einfacher ist als mit gestilltem Kleinkind, das glaub ich beim besten Willen nicht.
Schöne Grüße, Meike & Wiebke (*19.1.03)

Re: Langzeitstillen - kompliziert oder nicht?

hallo maren!
ich kann den anderen nur beipflichten, daß sich das stillen weit weniger kompliziert gestaltet als frau es für möglich hält. ich habe mir vor meinem arbeitsbeginn einen riesen kopf darüber gemacht - und nun stillen wir immernoch. ich arbeite seitdem jesse 12monate alt ist, vollzeit, früh- und spätschicht. jesse hielt vorher auch nicht sehr viel von beikost.
wenn du spezielle fragen hast, kannst du mir gerne schreiben.
gruß, sonja mit jesse, 18mon.

Re: Langzeitstillen - kompliziert oder nicht?

Hallo Maren,
mach dir mal jetzt noch keinen Stress, zwischen einem Kind von
7,5 und einem von 12 Monaten liegen Welten! Yannick fing auch
erst in dem Alter so langsam an, sich für was anderes zu
interessieren als für MuMi, und mit einem Jahr haben wir zwar
immer noch viel gestillt, aber solange ich nicht da war, kam er sehr
gut ohne aus. Carlotta wird dich sicher erst mal vermissen, aber
das würde sie auch ohne Stillen, daran wird es nicht hängen.
Und was das Fitsein angeht, schließe ich mich Meike an: Unfit bin
ich nicht nach den Nächten, in denen ich zweimal zum Stillen
aufstehen musste, sondern wenn Yannick krank ist/Zähne kriegt/
einen Schub macht. Und das hast du ja nun ohne Stillen genauso,
nur dass das Beruhigen u. U. mühsamer ist.
Versuche am besten, das mit dem Arbeiten auf dich zukommen zu
lassen (klar, du musst dich ja vorher entscheiden und zusagen -
ich würde es tun und den Rest eben auf mich zukommen lassen),
mit 12 Monaten kann man den Kindern wirklich schon einiges
zutrauen und zumuten. Manchmal hängt es auch ein bisschen
daran, was wir erwarten - erwarten wir, dass es nicht klappt, spürt
das Kind das auch und wir machen es ihm unabsichtlich
schwieriger. Verstehst du, was ich meine? Sagen wir uns selbst
ganz eindeutig: "Ja, mein Kind kann das, es wird damit klar
kommen", überträgt sich das sicher auch aufs Kind. Jedenfalls war
es im Nachhinein trotz der Sorgen der LZS-Mütter, soweit ich mich
erinnere, irgendwie immer doch kein Problem mit den Stillpausen
und dem Arbeiten. Das wird schon! :)
LG Yuri + Yannick *30.09.03

Re: Langzeitstillen - kompliziert oder nicht?

Eigentlich gibt es immer weniger Probleme. Das Team ist eingespielt, manche Probleme gibt es auch bei älteren Kindern immer noch, manche aber auch nicht. Und es gibt halt manche 'Probleme' die für einige Frauen ein Grund zum abstillen sind, und andere Frauen machen halt einfach weiter.
Meine beiden Großen haben mit ca. 1 Jahr keine Nachtmahlzeiten mehr gebraucht. Ich habe daraufhin gearbeitet, indem ich immer wieder versucht habe, nachts Mahlzeiten rauszuzögern, und mit der Zeit ging das halt immer besser. Mein Sohn hat übrigens mit 9 Monaten das erste Mal überhaupt was in seinen Mund gelassen außer Mumi.
Und auch mit einem Flaschenkind kann es sein, daß man nachts oft rausmuß, außerdem sind die tendentiell öfter krank.
Viele Grüße,
Christine

nein, eher ganz einfach ...

ich musste tim nicht entwöhnen, ihn nicht an die flasche gewöhnen, ihn nicht auf essenszeiten hintrimmen, ihm nachts nie eine flasche machen oder einen becher wasser bringen, essen und kuscheln gibts in einem und es ist wunderschön zu sehen, wie meine beiden jungs händchen halten, wenn sie gleichzeitig gestillt werden.
lg, julia mit tim (2,5) und luke (6m)

Re: Langzeitstillen - kompliziert oder nicht?

Hallo Maren,
Lia bald 15 Monate hat letzte Woche das erste Mal über Nacht auswärts geschlafen. (Mit ihrer Schwester bei ihrer Oma!) Ich stille auch noch, auch nachts, aber es klappte bestens ... Sie kam dann Mittags nach Hause und wollte wieder an die Brust. Nachts "wußte" sie bekommt sie bei Oma nichts. ;O) Und es war okay für sie! ;O)Sie hat zwar mal die Brust angefasst und auch ihre süßen Schmatzgeräusche gemacht.
Fast vergessen: Arbeiten gehe ich seit Lia 8 Monate alt ist. Es klappte auch damals alles bestens.
Auch ich war total verzweifelt und dachte, das Arbeiten macht die schöne Stillerei "kaputt". Aber nichts da, worüber ich absolut glücklich bin.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Neueinstieg,
Jenny

Re: Langzeitstillen - kompliziert oder nicht?

Also, es wird umso unkomplizierter, je mehr Beikost sie nehmen. Und wenn sie nachts nicht angelegt werden, müssen sie sich eben überlegen, ob sie lieber hungern oder akzeptieren. Ich habe Benedikt vor einer guten Woche nachts abgestillt, weil mir sein 2h Takt ganz gehörig auf den Keks ging. Ein Kind im 2h Takt und ein "großes" Kind mit Mama-Jeeper war definitiv schlafraubend und nervenzehrend.
Die ersten beiden Nächte hat er mir die Flasche quasi wütend aus der Hand gefetzt, bevor er sie letztendlich doch akzeptierte. Inzwischen freut er sich über die Brust und über die Flasche, je nachdem, was Mama herstellt.
Ich bin inzwischen der Ansicht, dass ich keine Rabenmutter bin, wenn ich mein Kind mal schreien lasse. Solange er vor Wut schreit, nicht aber vor Hunger oder Angst. Er lag beim nächtlichen Abstillen quasi in meinem Arm und ich hab ihm erklärt, dass er jetzt nicht nuckeln darf. Erst am Morgen wieder. Zweimal ist er wieder eingeschlafen, dann wurde der Hunger zu groß. Jetzt schläft er von 19 Uhr bis ca 4 Uhr ohne Hunger, dann bekommt er 50 - 100 ml Fläschchen (hoffentlich nicht mehr lange, das Ziel ist natürlich, dass er es durch schafft) und ab 6 Uhr morgens wieder die Brust.
Ihr habt noch ein paar Monate und diese Monate sind ganz entscheidend für die Beikost. Es wird schon werden ...
LIebe Grüße und viel Glück, Pingu
mit Felix *18.5.2001 und Benedikt *22.10.2003
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