Langzeitstillen geheim halten?
Ich habe schon öfters hier im Forum gelesen, dass Langzeitstillende nicht darüber sprechen, dass sie ihr Kind noch stillen. Zuletzt erwähnte Abontje das in der RTL-Diskussion. Und ich glaube auch Katja_N hat nur wenigen Ausgewählten davon erzählt. Nun frage ich mich, warum einige das so handhaben. Um die Kinder vor Hänseleien zu schützen? Oder sich selbst?
Wäre es nicht sinnvoller, das Thema offensiv zur Sprache zu bringen? Mit Heimlichtuerei wird wohl kaum ein Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung des (Langzeit-)Stillens stattfinden, oder? Und genug Argumente haben wir Stillenden doch an der Hand.
Ich persönlich stille ja erst seit 3 1/2 Monaten, aber wenn Ben das auch will, würde ich mich sehr freuen, ihn noch lange zu stillen. Das vertrete ich bislang auch sehr offensiv vor Freunden und der Familie - mit meist positiver Resonanz. Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass Ben noch so klein ist und die Probleme erst beginnen werden, wenn er eine gewisse Altersgrenze überschritten hat. Aber wenn mein Mann oder ich derzeit von diversen Studien erzählen oder auch so Sätze bringen wie "Ben ist doch kein Kälbchen" haben so gut wie alle Verständnis dafür oder zeigen sich interessiert.
Würde mich mal interessieren, wie Ihr das handhabt und warum.
lg Madeleine mit Ben (15W+3T)
Re: Langzeitstillen geheim halten?
bei mir ist der Grund, dass ich einfach meine Ruhe haben will. Ich moechte keine nervigen Diskussionen, schraege Blicke und ich habe keine Lust in Rechtfertigungszwang zu geraten. Ausserdem finde ich, dass es keinen was angeht. Deshalb stille ich nur, wenn wir allein sind und es wissen nur wenige, dass wir "noch" stillen (meine Tochter ist 16 Monate). Ich wuerde es nicht abstreiten, aber es fragt eh keiner *g* Natuerlich hast du recht, fuer "die Sache" waere es besser, oeffentlich zu stillen und dazu zu stehen. Nur sind mir, ehrlich gesagt, meine eigenen Lebensumstaende erst mal wichtiger, bin wohl nicht zum Vorreiter geboren. Trotzdem finde ich es super, dass du einen anderen Weg einschlagen willst. Wobei in der Tat mit zunehmendem Alter des Kindes immer weniger Leute "Verstaendnis" fuers Stillen haben.
LG
Berit
Sorry, war missverständlich...
Apropos verständnisvolle Verwandtschaft. . .
Fand ich richtig rührend.
Madeleine
Re: Langzeitstillen geheim halten?
ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man mit Kurz- oder Nichtstillern übers länger Stillen reden möchte, das vergleichbar ist, als wenn du einem überzeugten Raucher das Nichtrauchen nahebringen möchtest.
Fazit: Wer echtes Interesse hat, mit dem komme ich gerne ins Gespräch. Ich habe (leider) seit dem Kind auch einige Gesprächspartner verloren...
LG Uta
Re: Langzeitstillen geheim halten?
also meine Tochter hat sich vor 3 Wochen von alleine abgestillt, weil sie gemerkt hat, dass mir die Brustwarzen aufgrund der neuen Schwangerschaft so weh tun. Voellig problemlos mit 31 Monaten und ohne das ich sie dazu aufgefordert haette. Wir gehoeren also definitiv zu den Langzeitstillenden, aber als ich im Bekanntenkreis erzaehlt habe, dass wir nicht wissen, wieweit die neue Schwangerschaft ist, weil ich keine Ahnung von Eisprung oder Zyklus habe, weil ich ja noch gestillt habe, da sind alle fast umgefallen, ich habe es nie verschwiegen aber so ab 14 Monaten hat mich kein Mensch mehr auf's Stillen angesprochen, das ist naemlich der Zeitpunkt, wo alle sowieso davon ausgehen, das das Kind nun abgestillt ist. Ich wuensche dir eine schoene Stillzeit und wenn du wie ich Ben die Entscheidung des Abstillens ueberlaesst, koennte das durchaus auch eine Langzeitstillbeziehung werden. Ich habe es immer genossen und bin gespannt wie lange unser neues Baby stillen moechte.
Liebe Gruesse aus USA
Bettina
Re: Langzeitstillen geheim halten?
ja, ich "war" auch mal so ein Pionier und wollte es auch allen erzählen und begründen, warum, wieso und weshalb wir stillen und wie gut es doch für das Kind sei!
Mika ist jetzt 18 Monate alt und eigentlich fragt kaum noch einer nach. Wenn jemand fragt, dann sage ich, das wir noch stillen. Außer bei meiner Verwandschaft - da frag ich, warum sie das wissen wollen! Die haben mir schon gesagt, wie schlecht das sei und was ich mir für ein Muttersöhnchen heranziehe, da war Mika noch keine 10 Monate alt (so lange vollgestillt).
Achja, meine Mutter findets übrigens gut - sagt sie zumindest. Fragt aber auch nicht dauernd nach! :o)
Liebe Grüße
Mona, die das STillen in der Schwangerschaft jetzt wieder ein bissel gelassener sieht :o)
Re: Langzeitstillen geheim halten?
Es gibt da die unterschiedlichsten Standpunkte, gab auch schon ne Frau, die uns vorgeworfen hat, wir LZS-Fories würden mit unserem Spleen hausieren gehen...
Ich hab da diesselben Erfahrungen gemacht wie Uta.
Bin aber grundsätzlich auch der Typ *provokant*: also wenn drei zusammenstehen und über lange Stillende lästern, sag ich schon gerne "Hallo! Hier!".
Aber: sicher ist alles private politisch aber man muß nicht den ganzen Tag lang Politiker sein.
Als Stillmutter ( oder überhaupt als Mutter! ) sollte man intelligent mit seinen Kräften umgehen - nervenaufreibende unfruchbare Diskussionen gehören nicht in diese Richtung...
LG Gala ( drei einhalb Monate findet auch wirklich jeder noch süss..)
Re: Langzeitstillen geheim halten?
Er stillte durch die Schwangerschaft, freute sich über den Milcheinschuss und kämpft jetzt um seinen Anteil an der Milchproduktion. Kürzlich hat er mir beim Stillen den Pulli hochgezogen und den "Nuckel" stolz dem Opa präsentiert. "S(ch)au, Opa, mein Nuckel" *ggg* Glücklicherweise akzeptieren meine Mitmenschen unsere Stillerei und nachdem auch Benedikt gut gedeiht, bleiben mir weitere Kritiken erspart.
Aber den Schritt zur stolzen und zufriedenen Tandemstillmama hab ich noch nicht ganz geschafft. Vielleicht im Herzen ...
lg Pingu (mit den Stillmäusen Felix *18.5.2001 und Benedikt *22.10.2003)
Re: Langzeitstillen geheim halten?
ich habe auch vor meine Tochter lange zu stillen, sie ist jetzt auch erst 4 Monate.
Allerdings krieg ich jetzt schon komische Kommentare, wenn ich sage, dass ich sie mindestens ein Jahr stillen will, und das in dem angeblich ach so fortschrittlichen Holland.
Deshalb kann ich gut nachvollziehen, dass mancher LZS einfach sein Ding macht und absolut keine Lust mehr auf Diskussionen hat!
Wie schon weiter oben gesagt wurde, es ist wie Perlen vor die Saeue werfen.
Das gleiche hab ich hier auch noch bei meinem zweiten Lieblingsthema Schreien und "geht sie schon in den Laufstall?? So ein eigener Fleck ist wichtig fuer ihre Entwicklung".
Nachdem ich am Anfang noch gesagt hab, nein, wir lassen sie nicht schreien und nein, ich trage sie, sag ich jetzt nichts mehr, manchmal sogar, ja, sie geht schon in ihre BOX.
Naja, sie liegt morgens wenn ich dusche die ganze Zeit allein in unserem Bett und jammert nicht!! Ende der Diskussion!
Liebe Gruesse, Viel Erfolg wuensche ich dir und eine gute Ausdauer!!
Re: Langzeitstillen geheim halten?
aber es wäre mir JETZT zu "anstrengend und umständlich", eine ausbildung zu machen. vielleicht später...
ich gebe hilfestellungen in den foren und hoffe so, jemandem helfen zu können und wenn sich ein gespräch über das lzs ergibt, dann erkläre ich das gerne ausführlich ;-)
auch bin ich oft "stillmissionarisch" unterwegs weil ich denke, viele mütter sind unsicher, ob stillen oder flasche für sie richtig ist und falsch kann es ja nicht sein, jemandem die vorteile das (lange)stillens ans herz zu legen ;-), oder...?
lg
katja
uups..war eigentlich @masine wg. stillberaterin...
Re: Langzeitstillen geheim halten?
dass du dich daran noch erinnerst... Es stimmt, dass gegen Ende der Stillzeit kaum noch jemand wusste, dass wir noch stillten. Um das zu erklären, muss ich zwischen privat und beruflich trennen.
Um mich herum haben alle mit spätestens einem Jahr ihre Kinder abgestillt. ?Charlotte braucht es noch und für mich ist es okay.? habe ich sinngemäß auf verwunderte Anfragen zu dieser Zeit geantwortet. Irgendwann verschwand das Thema Ernährung aus den Gesprächen: Kein gleichaltriges Kind wurde noch gestillt oder bekam die Flasche. Als Charlotte 17 Monate alt war, fragte fast niemand mehr nach, denn ab diesem Zeitpunkt ging ich voll arbeiten und mein Mann in Erziehungsurlaub. Die einzigen, die nachfragten, waren zwei Freundinnen, die gleichzeitig skeptisch und wohlwollend waren. Die ?Auserwählten? waren also auserwählt, da sie interessiert nachfragten.
Natürlich verschwieg ich ?die Stillerei? auch bei Arztbesuchen nicht, aber bis auf meinen FA wusste keiner, wie alt das Stillkind war. Mein FA fragte nur vorsichtig, als ich wegen Kinderwunsches zu ihm ging (Charlotte war etwa 2 Jahre alt), wie lange ich noch stillen wollte. Glücklicherweise ist er grundsätzlich positiv eingestellt, er betreute schon mehrere stillende Schwangere, so erzählte er mir. Als ich dann wieder schwanger war, fragte auch er nicht mehr nach. Hätte ich es ihm auf die Nase binden sollen?
Vorsätzlich verschwiegen habe ich das Stillen allerdings, als ich wegen vorzeitigen Wehen im örtlichen erzkonservativen Krankenhaus war. DIE Diskussionen wollte ich mir sparen, wurde ich doch sowieso von Hebammen und Kinderschwestern kritisch beäugt, da sich herumgesprochen hatte, dass ich zu Hause gebären wolle ? und das nur, weil meine Hebamme besorgt im Kreißsaal anrief, als ich mit Blutungen dort eintraf. Dabei hatten wir die Entbindung nur für den Fall, dass es schnell gehen sollte, zu Hause geplant, eigentlich wollten wir ins Geburtshaus.
Im beruflichen Umfeld habe ich nie gelogen, was das Stillen betraf, bei Nachfragen etwa ?länger als ein Jahr? oder ?sehr lange? geantwortet. Da ich als Gymnasiallehrerin ja auch beruflich mit Kindern und Jugendlichen zu tun habe, habe ich ganz konkret befürchtet, dass meine Stellung darunter leiden würde. Ich denke ? gerade nach dem gestrigen RTL-Beitrag ? dass diese Befürchtungen leider nicht aus der Luft gegriffen sind. Ohne auf meine persönliche Situation einzugehen, würde ich aber durchaus Fragen stellen wie: ?Bei einer Stilldauer von mindestens 24 Monaten beträgt die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden ca. 87%. Wie viele Schwangerschaften können bei 140 länger als 2 Jahre stillenden Frauen erwartet werden? Mit welcher Wahrscheinlichkeit werden höchstens 70 Frauen schwanger??
Kurz gesagt ähnelt mein Verhalten dazu der ?Nicht anbieten, nicht ablehnen?-Abstillmethode: Nichts sagen, wenn keiner fragt :-)
LG Katja
Re: Langzeitstillen geheim halten?
WENN ich jedoch darüber rede, dann sehr klar und auf eine Weise (auch mit Studien etc. blabla), die kaum mehr ein Gegenargument zulässt. Und bisher bin ich auch nur auf pos. resonanz gestossen.
LG - Nat
Re: Langzeitstillen geheim halten?
ich kann mich noch nicht wirklich als langzeitstillend bezeichnen, aber 16 monate sind wir inzwischen dabei und die entwicklungsstadien, ab denen die leute ein kind an der brust nur noch absonderlich finden (laufen, sprechen) hat annika inzwischen auch erreicht ;-)
bisher mache ich kein geheimnis daraus.
das liegt mir nicht. auch in anderen dingen nicht.
es ist so, wir stillen gerne und aus voller überzeugung, ein ende ist nicht in sicht und ich kann und will das nicht geheim halten.
ich gebe allerdings zu, dass ich inzwischen nicht mehr gerne immer und überall stille.
da gibt es durchaus orte, situationen oder die anwesenheit bestimmter menschen, die mich veranlassen, annika auf später zu vertrösten.
darüber reden kann aber jeder mit mir, wenn es ihn interessiert.
lg,
maria
Re: Langzeitstillen geheim halten?
so ergibt und irgendwie passend ist, stille ich auch an
anderen Orten als zuhause, aber nicht überall. Meine Kinder
stillen zur Zeit beide ca. 3x am Tag, und wenn eine
Stillmahlzeit aus irgendeinem Grund ausfallen mußte oder
verschoben wurde stille ich auch unterwegs, sobald es paßt.
Oder wenn wir abends unterwegs sind stille ich bevor wir
heimfahren, weil sie dann (meistens) im Auto einschlafen.
Rebecca (1 Jahr) stille ich eher noch jederzeit und
überall, bei David (2 1/2) hängt es doch sehr von der
Umgebung ab, ob ich ihn auf zuhause vertröste oder nicht.
Viele Grüße,
Christine
Re: Langzeitstillen geheim halten?
gruss, lucia mit luca 02/02
Re: Langzeitstillen geheim halten?
Aber ich kann mir schon vorstellen daß es sehr verunsichern kann wenn die ganze Umgebung blöd reagiert, und frau es quasi als Selbstschutz geheim hält. Nicht jede kann gut argumentieren bzw. ist sich selbst so sicher und hat eine verständnisvolle Umgebung.
LG, Angi
Re: Langzeitstillen geheim halten?
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