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Langzeitstillen - In den USA wurde einer Mutter

das Kind weggenommen vom Jugendamt, weil sie das Kind noch stillte und es bereits 7 Jahre alt war. Die nannten das dann sexuelle Nötigung.
Ich kann mir zwar nicht vorstellen 7 Jahre zu stillen, aber für sexuelle Nötigung halte ich das auch nicht.
Was meint ihr????
LG MARTINA, die sich schon auf die Antworten freut.
Bisherige Antworten

wie krass...

...ich kann da kaum was zu sagen im Moment;oO !!!
Ich kann mir zwar auch nicht vorstellen, soooo lange zu
stillen, aber das...Kinder und Stillbeziehungen sind
unterschiedlich und können durchaus mal länger dauern...
Warum wird, sch.. noch eins, in dieser patriarchalen
Gesellschaft das stillen so sexualisiert!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Es ist
allerdings nur eine rhetorische Frage...
Liebe Grüsse
Agnieszka

Re: wie krass...

weiter unten hat das jemand über die Beziehung seiner Mutter zum Nachzügler-Kind erzählt. Das klang, wenn man hört, wie sich so etwas über die Jahre entwickelt, sehr nachvollziehbar und liebevoll. "Intim" in einem weiten Sinn ist diese extrem lange Stillbeziehung auf jeden Fall. Und man weiß ja, wie manche Amerikaner ( als Nachfolgen eines Haufens Puritaner) auf Sexfragen reagieren.
LG Gala

Zum Thema Sexualisieren

Hallo Agnieszka,
Bin ja mit nunmehr 17 Mon. auch schon Langzeitstillende. Was mir zu Beginn, also noch in der Schwangerschaft einen Schrecken einjagte, war, dass viele Frauen hier im Forum schrieben, dass das Saugen bei ihnen einen Orgasmus auslöst. Das hat mich entsetzlich angeekelt. Ich habe mich wiederholt geprüft und festgestellt, dass das glücklicherweise vollkommen verschiedene Empfindungen sind. Ich hätte andernfalls wohl auch sofort abgestillt. Aber nachdenklich hat es mich allemal gemacht.
VG Ehlie

Re: Langzeitstillen - In den USA wurde einer Mutter

Hallo Martina,
also sexuelle Nötigung würde ich es nicht nennen, aber man muß sich schon fragen, warum Mütter die ihre Kinder sehr lange stillen, nicht loslassen können. Ich nenne das Stillzeitende mal den 1. Ablösungsprozess von der Mutter, der ja auch wichtig für die Entwicklung des Kindes ist. Bringt es eine Mutter so überhaupt nicht übers Herz, ihrem Kind diesen Entwicklungsschritt zuzugestehen, finde ich das schon bedenklich. Wo nun die Altersgrenze liegt ist natürlich schwer zu sagen. Für mich liegt sie bei 1 Jahr, für andere vielleicht bei 2 Jahren. Alles was darüber hinausgeht ist meiner Meinung nach bedenklich.
liebe Grüße
Sandra, die ihren Moritz 8 Monate gestillt hat und der sich dann selbst abstillte.

Durchschnittliche Stilldauer - weltweit! (Teil 1)

Hallo Sandra,
danke, daß Du diesen Gedanken aufgreifst. Du hast geschrieben:
> aber man muß sich schon fragen, warum Mütter
> die ihre Kinder sehr lange stillen,
> nicht loslassen können
Dieser Gedanke ist sicher schon vielen gekommen, aber er ist so nicht richtig. Darf ich erklären:
Das Stillen geht von Beginn an aktiv vom Baby aus, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so ausschaut. Aber denkt mal genauer nach - die Mutter kann die Brust immer nur anbieten, aber sie kann ihr Kind nie dazu _zwingen_ auch daran zu saugen. Wer schon einmal versucht hat, ein vielleicht zorniges Kind mit der Brust, dem Schnuller oder einem Finger zum Saugen zu bringen, damit es sich beruhigt, der weiß genau, wie sowas ausgehen kann. Das Kind schreit, dreht den Kopf weg, macht den Mund fest zu, schiebt energisch alles aus dem Mund, was es da nicht haben will. Hier wird überdeutlich, daß immer der Säugling, das Baby, das Kleinkind die Kontrolle über das Stillen haben.
Auf der anderen Seite haben Babies ein sehr ausgeprägtes Saugbedürfnis. Es ist dies ein natürliches Bedürfnis. Werden solche Bedürfnisse befriedigt (so lange sie bestehen!), so hören sie eines Tages auf. Kein Kind heiratet mit Mamas Brust oder dem Schnuller im Mund, das ist - denke ich - erwiesen. :)
Wenn wir das jetzt zusammenfassen, so leitet sich daraus ab, daß das Bedürfnis nach Langzeitstillen immer vom Kind ausgeht, die Mutter diesem Bedürfnis maximal entsprechen kann. --> Teil 2

Re: Durchschnittliche Stilldauer - weltweit! (Teil )

"Loslassen" würde also "ablehnen" bedeuten, was leider viele Frauen machen, weil ihnen u. a. der Druck ihrer Umgebung zu groß wird.
Dies trifft jedoch auch nur auf unsere Breiten zu, denn bei den Eskimos z. B. stillen die Kinder oft bis in die Pubertät. Weltweit beträgt die durchschnittliche Stilldauer ca. 4,2 Jahre.
Und nochwas zum Nachdenken:
Der Mensch ist das einzige Säugetier auf Erden, das sich so viel Gedanken um so eine natürliche Sache macht. Keine Hündin, keine Bären- oder Elefantenmutter würde sich Gedanken machen, ob es normal, chick, modern oder was auch immer ist, ihre Jungen so lange zu säugen, wie es die Natur _vorgesehen_ hat.
Herzliche Grüße, Lydia

Hi Ly

wo hast Du das denn her, mit der durchschnittlichen Stilldauer?? Und so die ganzen anderen Daten?? *staun*
LG Silke

Re: Hi Ly

Hallo Silke,
da gibt es nichts zu staunen - andere haben eine Ahnung von Quantenphysik, wissen wie ein Autovergaser funktioniert oder können zeichnen. Ich hab' mir halt einiges an Wissen auf diesem Gebiet angeeignet (Bücher, Web, Stillberatung etc.).
Herzliche Grüße, Lydia

Staune trotzdem :-))

und lausche Deinen Ausführungen...
LG Silke

Re: Staune trotzdem :-))

Hallo Silke,
bitte nicht nur staunen - auch was dazu schreiben. :-)
Ich will schließlich auch was zu lesen haben. :))))
Herzliche Grüße, Lydia (früh aus den Federn, um die Zeit vor dem Aufstehen der Familie zu nutzen)

Es ist nicht so,

das ich spät aufstehe, Paul wacht meist so gg. 5 Uhr auf (heute 4.30 Uhr...) aber er will schon beschäftigt werden und ich muß die Zeit irgendwie einteilen! Daher leider nicht oft lange & ausführliche Beiträge; schreibe auch mit dem "Ein-Finger-Suchsystem ;-))
Falls ich unbedingt was loswerden will, schreib ichs schon ;-) hast doch hier schön viel zu lesen!
Liebe Grüße
Silke

Re: Durchschnittliche Stilldauer - weltweit! (Teil )

Hallo Lydia,
es gibt immer triftige Argumente pro und contra Langzeitstillen, deshalb werden wir hier auch auf keinen grünen Zweig kommen, müssen wir aber auch nicht :-). Zu deinen Argumenten möchte ich noch folgendes sagen:
"Ablehnen" finde ich ein krasses Wort für einen liebevollen Abstillungsprozess. Man entwöhnt sein Kind ja nicht von heute auf morgen. Wenn ich ein Kind so lange stille wie es selbst möchte, muß ich damit rechnen, daß es vielleicht 7 Jahre, wie das eigentliche Thema dieses Postings berichtet, oder sogar länger dauert bis es soweit ist. Die Aufgabe der Eltern ist doch auch, ihre Kinder behutsam auf ein Leben in Selbständigkeit vorzubereiten. Für mich ist das Abstillen der 1. Schritt dazu. Irgendwo braucht ein Kind ja auch gewisse Grenzen oder ich lasse es alles selbst bestimmen. Daß manche Naturvölker länger stillen ist klar: wenn die Ernährungssituation sowieso schon schlimm ist, macht man aus der Not eine Tugend. Dazu muß man aber auch sagen, daß sobald dort ein 2. Kind auf die Welt kommt, das 1. Kind rapid entwöhnt wird und aus dem Tragetuch rauskommt um platz für den Nachwuchs zu schaffen - ist doch auch nicht gerade human? Und was uns von Tieren unterscheidet: wir können denken und unsere Kinder auf verschiedene Arten gesund ernähren, was Tiere nicht können.
Teil 2 folgt

Re: Durchschnittliche Stilldauer - weltweit! (Teil )

Wenn man diese Argumente zusammenfasst, so bedeutet für mich Langzeitstillen einfach, ein Bedürfnis der Mutter zu befriedigen und nicht des Kindes, das natürlich wie auch in sonstigen Bereichen des Lebens eine leitende und helfende Hand braucht, um sich zurechtzufinden, damit meine ich aber keine autoritäre!
Das klingt nun vielleicht sehr stark, aber das Thema ist auch eines das gegensätzliche Meinungen herausfordert. Und ich kann auch leicht reden, weil Moritz sich mit 8 Monaten selbst entwöhnt hat, worauf ich auch sehr stolz bin. Er ist wirklich ein ganz zufriedenes und ausgeglichenes Kerlchen, das die meiste Zeit lacht.
Ich will hier auch niemanden angreifen, jede/r will nur das beste für sein Kind und jede/r hat seine eigenen Vorstellungen. Das ist auch in Ordnung so. Ich wollte nur meine Meinung kundtun.
Ich wünsche dir noch eine schöne Stillzeit!
liebe Grüße
Sandra

Re: Durchschnittliche Stilldauer - weltweit!

Hallo Sandra,
ja das stimmt, den grünen Zweig wird man bei dem Thema nie erreichen, aber ich finde es immer wieder interessante, mich mit anderen Frauen dazu auszutauschen.
Schade finde ich aber gerade bei solchen Diskussionen die räumliche und zeitliche Distanz, die so ein Forum mit sich bringt. Es kann so leicht zu Mißverständnissen kommen, die man schriftlich oft nur sehr schwer oder langwierig auf- und erklären kann.
Auch ich möchte nochmal auf das von mir gewählte Wort "ablehnen" zurückkommen. Leider hast Du es in einem falschen Zusammenhang verstanden. Da hätte ich allerdings "verweigern" geschrieben, wenn ich es so gemeint hätte, wie Du es offensichtlich verstanden hast. Uff schwer. :)
Ich versuche es nochmal:
Du hast vom "Loslassen" geschrieben, daß die Mutter auch mal loslassen muß. Dazu wollte ich erklären, daß das Stillen ja aktiv vom Kind ausgeht, die Mutter also niemals in die Lage kommt, loszulassen oder zu klammern. Das Kind macht klar, daß es ein Bedürfnis hat, das gestillt (wie passend :-) werden möchte, und die Mutter kann dieses befriedigen und dem Kind die Brust anbieten. Möchte sie das nicht, muß sie den Wunsch ablehnen (
Ich habe gar nicht vom Abstillen bzw. Entwöhnen geschrieben.
Den nächsten Gedanken fasse ich in einem separaten Beitrag auf.
Herzliche Grüße, Lydia

Grenzen setzen

Hallo Sandra,
jetzt zum nächsten interessanten Aspekt Deines Beitrags:
> Die Aufgabe der Eltern ist doch auch, ihre Kinder
> behutsam auf ein Leben in Selbständigkeit vorzubereiten.
> Für mich ist das Abstillen der 1. Schritt dazu.
Hier gehen wir überhaupt nicht konform - was uns aber nicht am Diskutieren hindern sollte. :-)
Abstillen hat nichts mit Selbständigwerden zu tun. Ein stillendes Kind ist nicht abhängig (das wäre nämlich der Umkehrschluß). Stillen resultiert aus dem natürlichen Saugbedürfnis von Babies und Kleinkindern. Dieses Bedürfnis ist von Kind zu Kind unterschiedlich lang und stark ausgeprägt. Kann das Kind sein Bedürfnis an der Mutterbrust stillen, so wird es von alleine "verschwinden". Und hier spreche ich von Kindern, die _ausschließlich_ an der Brust saugen. Die also auch keinen Schnuller etc. haben. Werden diese Kinder also vor ihrer Zeit abgestillt (bevor sich das natürliche Saugbedürfnis endgültig befriedigt hat), suchen und finden sie mit Sicherheit einen Ersatz. Schnuller, Saugflasche, Finger, Schnuffeltuch etc.
Auch Dir sind sicher schon "große Kinder" mit Schnuller oder Schmusewindel aufgefallen.
Das natürliche Saubebedürfnis steht also in keinem direkten Zusammenhang mit dem Selbständigwerden.
Herzliche Grüße, Lydia (die noch einen weiteren Beitrag schreiben wird :-)

Grenzen setzen - jetzt aber wirklich :)

So, nochmal ich.
Du hast auch geschrieben:
> Irgendwo braucht ein Kind ja auch gewisse Grenzen oder
> ich lasse es alles selbst bestimmen.
Das stimmt freilich. Und das haben schon klügere Leute als ich erkannt und ganze Bücher darüber geschrieben. :-)
Aber für mich bedeutet das Stillen (über eine gewisse Zeitspanne hinweg) nicht die Überschreitung einer Grenze.
Herzliche Grüße, Lydia (die sich wirklich keine Sorgen macht, daß ihr ihre Tochter mal auf der Nase rumtanzen könnte :-)

Gesunde Ernährung?

Hallo Sandra,
wirklich schade, daß wir diese interessante Unterhaltung über ein so umständliches Medium führen müssen. :-)
> Und was uns von Tieren unterscheidet: wir können denken
> und unsere Kinder auf verschiedene Arten gesund ernähren,
> was Tiere nicht können.
Im Prinzip stimmt das schon, aber hast Du schon einmal ein in freier Wildbahn lebendes und _übergewichtiges_ Tier erlebt? Ich nicht. Habe auch noch nie davon gelesen oder gehört.
Worauf ich hinauswill: Uns stehen - dank Nahrungsmittelindustrie - vielfälltigste Möglichkeiten der Ernährung offen. Aber ob das auch wirklich immer gesund, ausgewogen und wertvoll ist, sei dahingestellt.
Herzliche Grüße, Lydia
PS: Bei der Frage des Langzeitstillens geht es ja auch nicht mehr vorrangig um die Nahrungsaufnahme, sondern um die Befriedigung eines natürlichen Bedürfnisses (jetzt wiederhole ich mich, ich weiß :-).

Re: Durchschnittliche Stilldauer - weltweit! (Teil )

hallo lydia,
toll, das du zu den verschiedensten beiträgen ausführlich schreibst. ich bin auch so eine mami, die mit begeisterung alles was mit dem stillen zu tun hat verschlingt. gerade am mittwoch war ich wieder bei unserer stillgruppe, und bin danach mit meinem neuen "infoberg" schnell nachhause gelaufen.
ich habe mich auch entschlossen, in wenigen monaten, mit der ausbildung zur stillberaterin anzufangen.
mach weiter so, es ist wirklich eine wonne dir "zuzuhören".
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