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Können Stillhütchen Stillprobleme verursachen?

Nachdem meine Haut an der Brust immer schlimmer wird und Julius mich gestern auch noch so heftig gebissen hat, dass das Blut nur so gespritzt ist, muss ich mich jetzt endgültig mit diesen blöden Silikondingern anfreunden - evtl. muss ich die jetzt für den Rest der Stillzeit benutzen (die noch lange dauern soll), hab nach fast 9 Monaten keine Lust mehr auf Dauerschmerzen beim Stillen, aber kann das irgendwie zu Stillproblemen führen?
Also dass Julius evtl. das Interesse an der Brust verliert, wenn die nur noch nach Plastik schmeckt?
Oder dass er dann ohne Hütchen nicht mehr trinkt, falls ich sie doch mal wieder weglasse?
Hat jemand Erfahrung damit oder kann mir was dazu sagen?
LG
Doro, die sich so gar nicht damit anfreunden kann ihren Sohn an Silikonbusen zu gewöhnen :-/
Bisherige Antworten

Re: Können Stillhütchen Stillprobleme verursachen?

Hallo,
so ganz kann ich dir nicht helfen, aber meine Erfahrungen berichten. Bei Tom habe ich auch Stillhütchen verwendet, da er sich ohne kaum anlegen ließ, habe trotzdem blutende Brustwarzen gehabt und ohne Hütchen hat er sich noch viel schlechter anlegen lassen. Ich pers. hab die Dinger gehasst. Bei Ben ging alles ohne, ohne Brustwarzenprobleme. Lansinoh hast du ja sicherlich auch in Benutzung.
Dann Erfahrung meiner Freundin, sie stillt mit Hütchen und kann beliebig mit und ohne Stillen, ihr Tochter macht keine Probleme. Wobei meine Freundin das Gefühl hat, dass Sophia ohne Hütchen mehr Probleme mit Blähungen hat. Gibts da auch einen Zusammenhang? (Keine Ahnung)
Jedes Kind ist verschieden und reagiert anders, ich denke das musst du einfach ausprobieren.
Grüße
Jazz (Tom 3 und Ben knapp 14 Monate)

Re: Können Stillhütchen Stillprobleme verursachen?

Hallo Doro,
helfen dir die Huetchen denn wirklich? Ich kenn die Teile nur aus der Theorie. Die lautet, viele Kinder gewoehnen sich daran und wollen nicht mehr ohne. Das Saugen ist schwerer, so dass das Stillen laenger dauern kann oder auch die Milch zurueckgeht, wenn das Kind nicht ausdauernd genug ist. Ob das auch bei aelteren Kindern so ein Problem ist, naja.
Ich haeng noch einen Text von Stillberaterin Welter ran.
wenn Sie eine Stillberaterin fragen, ob das Stillen durch Stillhütchen unproblematischer verläuft, wird diese Sie vermutlich voller Entsetzen anschauen. Stillberaterinnen sind Stillhütchen gegenüber sehr kritisch eingestellt, denn wir sind diejenigen, die mit den negativen Folgen, die sich aus der Verwendung von Stillhütchen ergeben, herumschlagen müssen. Glauben Sie mir, ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie viele verzweifelte Mütter ich erlebt habe, nur wegen dieser Dinger.
Es gibt sicher Mütter, die wahre Lobeshymnen auf die Stillhütchen singen werden, aber es gibt noch viel, viel mehr Frauen, denen die Stillhütchen ernsthafte Probleme eingebracht haben. Bei einer günstigen Konstellation Mutter mit sehr reichlicher Milchmenge, kräftig saugendes Kind kann eine Frau auch mit den Stillhütchen lange stillen, aber dies ist leider eher die Ausnahme, denn die Regel.
Allerdings kann ich Ihnen natürlich nicht sagen, ob Sie vielleicht zu den Ausnahmefällen gehören.
An einem Stillhütchen saugt ein Kind mit einer anderen Technik als an der Brust, es lernt also auf diese Weise nicht das korrekte Saugen und kann zudem saugverwirrt werden. Viele Kinder können dann nicht mehr ohne Hütchen an der Brust trinken. Falls das Stillhütchen eingesetzt wird, weil die Mutter zum Beispiel wunde Brustwarzen hat und sind die Brustwarzen schließlich abgeheilt (was durch den Gebrauch von den Hütchen sogar länger dauern kann), saugt das Kind nach wie vor nicht korrekt an der Brust oder erst recht mit einer falschen Technik bzw. die Mutter legt nach wie vor nicht korrekt an, die Ursache des Wundwerdens ist also nicht behoben und das Problem beginnt von vorne.
Stillhütchen verhindern die direkte Stimulation der Brustwarzen, beeinträchtigen den Milchspendereflex und die Milchproduktion. Ein Stillhütchen macht es dem Kind unmöglich, genug vom Brustwarzenhof zu erfassen, so dass die darunterliegenden Milchseen nicht zusammengedrückt werden können. Daher werden die empfindlichen Nervenenden in der Brustwarze bzw. dem Brustwarzenhof nicht entsprechend stimuliert, um den vollen Milchfluss auszulösen. Die Brust wird nicht so gut entleert, es kann sich ein Milchstau entwickeln und die Milchmenge geht zurück. Das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen (20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Auch ist die Immunantwort der Brust (das heißt, dass immer genau die Antikörper in der Milch gebildet werden, die das Kind in der aktuellen Situation braucht) mit den Stillhütchen nicht so gut.
Das Stillhütchen kann zum Keimträger werden und so eine Soorinfektion immer wieder aufflammen lassen. Es gibt auch Mütter, die mit einem Kontaktekzem auf das Stillhütchen reagieren.
Und nicht zuletzt, sind die Dinger schlichtweg lästig.

Re: Können Stillhütchen Stillprobleme verursachen?

Ich glaube nicht, dass mein Sohn jetzt mit fast 9 Monaten noch großartig mit einer Saugverwirrung reagieren wird, nur dass die Brust mit Hütchen nicht richtig ausmassiert wird, finde ich bedenklich.
Allerdings saugt Julius sehr kräftig, finde ich UND ich habe eher zuviel Milch...
Das Problem ist, dass ich nicht einfach nur wunde Brustwarzen habe (die Nippel sind überhaupt kein Problem), sondern dass fast der komplette Warzenhof seit einer allergischen Reaktion auf Lanolin nicht mehr richtig abheilt, ich hab da wohl sowas wie ein Ekzem, wahrscheinlich weil ich lange ND hatte und meine Haut die ständige Beanspruchung einfach nicht mitmacht.
Ich hab jetzt fast 9 Monate so ausgehalten und es hat bei fast jedem Stillen sehr weh getan, hab auch schon alles probiert (sämtliche Salben bis hin zu Cortison, Öle, Homöopathie), nichts hilft.
Die Haut ist ständig extrem trocken, rissig und offen und wenn Julius mich mal beißt, heilt das sehr schlecht ab.
Die Hütchen sind meine absolut letzte Hoffnung, damit ich einigermaßen schmerzfrei weiterstillen kann - ich mag die dinger auch nicht, aber zumindest werde ich mal probieren, ob die Haut besser wird wenn ich sie eine Weile benutze, vielleicht kann ich dann wieder "back to nature"...
LG
Doro

Re: Können Stillhütchen Stillprobleme verursachen?

Hi Doro!
Ich habe Erfahrung mit Stillhütchen, allerdings nur bei einem Neugeborenen. Da Alexander wegen einer Flasche meine Brust nicht erkannt hat, mußte (?) ich ihn mit Stillhütchen anlegen. Das hat er wenigstens in den Mund genommen, allerdings bekam er erst nichts raus. Mir tat es viehisch weh, wenn er die Brustwarze in die Form des Stillhütchens saugte (ich habe eine flache Warze, und er hatte vielleicht schon die falsche Technik drauf). Das musste ich eine ganze Weile machen, weil er die Brust ohne nicht nehmen wollte - es bestärkte also die Saugverwirrung. Ich weiss aber nicht, ob diese Probleme noch bei 9monatigen auftreten. Sie sind auch nicht bei allen aufgetreten (außer vielleicht, dass sie dann nicht mehr an die bloße Brust wollten).
In der Literatur habe ich gefunden:
Im Stillbuch steht: "Mit Hütchen kann die Zunge des Babys die Milchseen nicht 'ausmassieren', die Brust wird nicht durch Hautkontakt unmittelbar stimuliert, der Milchflussreflex wird gestört, und beim Baby kann Saugverwirrung und Veränderung des Saugrhythmus entstehen. Eine Studie zeigt außerdem, dass bei der Benutzung von Gummihütchen die Milchmenge um 58%, von Latexhütchen um 30,5% und von Silikonhütchen um 22% zurückging." Silikonhütchen haben allerdings Weichmacher drin und sind bei Zähnen wegen Abbeißen/scharfen Kanten nicht geeignet, und Latex kann bei Latexallergie schlecht sein.
>>Stillhütchen sind bei wunden Brustwarzen nicht empfehlenswert, da sie, wenn sie auch vorübergehend nützlich sein können, normalerweise keine Hilfe sind. Sie können auch bewirken, dass die Milchmenge stark zurückgeht, das Baby unruhig wird und wenig zunimmt. Wenn es sich einmal daran gewöhnt hat, kann es sein, dass es die Brust verweigert. Viele Frauen, die Stillhütchen verwendeten, finden, dass diese nicht gegen die Schmerzen halfen. Verwende sie nur als letzten Ausweg, suche aber zuvor Hilfe. >>Wunde Brustwarzen haben oft eine von zwei Hauptursachen, oder beide zusammen. Übrigens lernen Babys richtig zu saugen, wenn sie korrekt angelegt sind und Milch aus der Brust bekommen, das heisst, sie lernen mit der Praxis. Eine Pilzinfektion (verursacht durch candida albicans) kann ebenfalls zu schmerzenden Brustwarzen führen. Beim Wundsein, das durch eine falsche Stillhaltung und dem daraus erfolgenden, wirkungslosen Saugen verursacht wird, ist der Schmerz am intensivsten in dem Moment, in dem sich das Baby an der Brust festsaugt und bessert sich, während es trinkt. Die Schmerzen, die von einer Pilzinfektion herrühren, bleiben während der gesamten Stillmahlzeit bestehen und es kommt vor, dass sie andauern, nachdem sich das Baby von der Brust gelöst hat. Frauen beschreiben den Schmerz, der aus den beiden erstgenannten Gründen herrührt, als messerstichartig. Der Schmerz, der auf eine Pilzinfektion zurückzuführen ist, wird oft als brennend beschrieben, aber nicht in allen Fällen. Plötzliche, unerklärliche Brustwarzenschmerzen, die auftreten, nachdem man schon einige Zeit lang problemlos gestillt hat, sind ein Hinweis darauf, dass eventuell eine Pilzinfektion vorliegt. Diese Schmerzen können jedoch auch langsam immer schlimmer werden oder es kommt auch vor, dass sie zu Schmerzen, die andere Ursachen haben, hinzukommen. Auch Hautrisse in der Brustwarze können die Folge einer Pilzinfektion sein. LG Birgit und gute Besserung

Re: Können Stillhütchen Stillprobleme verursachen?

Ich glaube nicht, dass mein Sohn jetzt mit fast 9 Monaten noch großartig mit einer Saugverwirrung reagieren wird, nur dass die Brust mit Hütchen nicht richtig ausmassiert wird, finde ich bedenklich.
Allerdings saugt Julius sehr kräftig, finde ich UND ich habe eher zuviel Milch...
Das Problem ist, dass ich nicht einfach nur wunde Brustwarzen habe (die Nippel sind überhaupt kein Problem), sondern dass fast der komplette Warzenhof seit einer allergischen Reaktion auf Lanolin nicht mehr richtig abheilt, ich hab da wohl sowas wie ein Ekzem, wahrscheinlich weil ich lange ND hatte und meine Haut die ständige Beanspruchung einfach nicht mitmacht.
Ich hab jetzt fast 9 Monate so ausgehalten und es hat bei fast jedem Stillen sehr weh getan, hab auch schon alles probiert (sämtliche Salben bis hin zu Cortison, Öle, Homöopathie), nichts hilft.
Die Haut ist ständig extrem trocken, rissig und offen und wenn Julius mich mal beißt, heilt das sehr schlecht ab.
Die Hütchen sind meine absolut letzte Hoffnung, damit ich einigermaßen schmerzfrei weiterstillen kann - ich mag die dinger auch nicht, aber zumindest werde ich mal probieren, ob die Haut besser wird wenn ich sie eine Weile benutze, vielleicht kann ich dann wieder "back to nature"...
LG
Doro

Re: Können Stillhütchen Stillprobleme verursachen?

Hallo Doro,
hilft dir auch Johanniskrautöl nicht? Hab ich neulich genommen weil wir uns nachst ungeschickt angestellt haben. *g* Ich hatte im Halbschlaf nicht gemerkt dass mein Kind noch an mir hing und wollte mich umdrehen. *aua* Mit Johanniskrautöl ist es dann nach zwei Tagen wieder gut gewesen.
Ansonsten habe ich von Anfang an sicherlich 8 oder 9 Monate mit Stillhütchen gestillt. Ich habe aber nicht diese harten riesigen Dinger von Avent genommen sondern ganz weiche runde (gab es bei Baby Walz) und außer dass ich es sehr umständlich fand hatten wir keine Probleme damit. Pascal hat irgendwann dann ohne getrunken und tut das noch immer.
Wie das aber nun ist wenn man so spät anfängt damit kann ich dir leider nicht sagen. Das wirst du wohl ausprobieren müssen...
LG und gute Besserung Mattina
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