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Impfproblematik (lang)

Hallo Ihr Lieben,
heute habe ich hier zwei Postings gesehen, die sich u.a. mit dem Thema Impfen beschäftigen. Ich habe immer ein wenig Schwierigkeiten nachzuvollziehen, warum Eltern ihre (gesunden) Kinder nicht vollständig impfen lassen. Insbesondere die Tatsache, dass es sich dabei oft um Eltern handelt, die sehr um das Wohl des Kindes bedacht sind, viele Empfehlungen hinsichtlich Ernährung/Stillen etc. befolgen, und die oftmals auch sehr belesen sind, verwundert mich.
Ich kann mir dies nur so erklären, dass diese Eltern eine besonders große Angst um ihr Kind haben. Aber wieso ist die Angst vor einer möglichen (aber sehr unwahrscheinlichen) Impfkomplikation so viel größer als die Angst vor einer schwerwiegenden Erkrankung (und hier ist die Wahrscheinlichkeit viel höher)?
Bei der Frage, ob man lieber einen Einzel-, Drei-, Fünf- oder Sechsfachimpfstoff wählt, vermute ich, dass fehlende/falsche Information zur Arbeitsweise des Immunsystems oftmals den Ausschlag gibt. Vielleicht ist es einfach das Grundwesen des menschlichen Geistes, das viele glauben lässt, fünf ist mehr als drei und sechs ist mehr als fünf, also je mehr desto gefährlicher. Unser Geist kann einfach nicht mit den Dimensionen umgehen, mit denen unser Körper arbeitet. Man muss sich nur einmal folgendes überlegen: Auf der 2 qm² großen Hautoberfläche eines Menschen leben mehr Mikroben als Menschen auf der Erde! In und auf uns leben etwa 100 Billionen Bakterien ("Leben auf dem Menschen" von Jörg Blech)!
Falls 1 krankheitserregendes Bakterium in den Körper eindringt (und eine Krankheit wird nie von einem Bakterium oder Virus allein, sondern von einer ganzen Heerschar davon ausgelöst), dann bildet das Immunsystem nicht 1 Antikörper dagegen, sondern Tausende gegen die unterschiedlichsten Bausteine des Erregers.
Beim Impfen werden nun nicht ganze Erreger verabreicht, sondern Bruchstücke davon. Ob das nun Bruchstücke von 3, 5 oder 6 verschiedenen Erregern sind, ist für das Immunsystem genauso wenig relevant wie für einen Koch die Frage, ob 3, 5 oder 6 Zuckerkörner mehr einen Pudding verderben.
Vielleicht hat der eine oder andere Impfskeptiker/Impfgegner in diesem Forum hier Lust, mich an dem Gedankengang, der zu einer Abweichung vom offiziellen Impfplan geführt hat, teilhaben zu lassen. Ich möchte nicht "missionieren", sondern nachvollziehen evtl. verstehen. Falls es aber gewünscht ist, schreibe ich gerne meine Meinung zu den genannten Gründen (wäre dann also auch bereit, zu "missionieren" ;-)).
Ich würde mich über einen Gedankenaustausch - natürlich auch mit Impfbefürwortern - freuen und glaube, dass dieses Forum hier dazu geeignet ist, über ein (vielleicht?) brisanteres Thema angemessen zu diskutieren.
LG, Viola
Bisherige Antworten

Re: Impfproblematik (lang)

Hi Viola,
also ich impfe - nach einiger Überlegung auch 6-fach -
aber ich habe festgestellt, dass das Thema einen
regelrechten Glaubenskrieg entfachen kann, den ich
ähnlich wie du nicht ganz nachvollziehen kann.
Ich denke halt, dass Argumente wie "daran verdient nur
die Pharmaindustrie" eigentlich nur von einer
Generation kommen können, die niemals Krankheiten
wie Polio oder Diphtherie gesehen haben. Vor hundert
Jahren wäre das nie Thema geworden, ob oder ob
nicht impfen.
Und da eben diese Impfmüdigkeit/Unwilligkeit schon
dazu geführt hat, dass die beinahe ausgerottete Polio
in Deutschland wieder vermehrt auftritt, finde ich auch
die Argumentation "warum soll ich impfen, die anderen
sind doch alle geimpft" auch nicht in Ordnung.
Ob man nun schon im ersten Lebensjahr impft oder
nicht - okay, darüber kann man sicher streiten. Nur was
ist, wenn sich Mattis zb im Sommer beim Krabbeln
draussen verletzt. Soll ich warten ob er nun Tetanus
bekommt? Oder gleich Immunglobuline geben? Nee,
da bin ich doch froh dass er geimpft ist.
Ich und mein kleiner Bruder (damals 6 Monate alt)
hatten Keuchhusten. Bis heute habe ich Probleme mit
den Bronchien, meinen Bruder hätte die Krankheit
damals beinahe das Leben gekostet, hätte nicht meine
Mutter wochenlang neben seinem Bett gewacht und ihn
bei jeder Hustenattacke aufgerichtet. Warum soll ich
das für mein Kind riskieren? Aber die Entscheidung
muss halt jeder für sich treffen.
LG
Zora mit 6-fach geimpftem Mattis

Re: Impfproblematik (lang)

hallo viola,
ich habe, nachdem ich viele "impfdiskussionen" hier bei qm in verschiedenen foren mitverfolgt habe den eindruck gewonnen, dass die frage, ob und wie man impft tatsächlich eine frage ist, die vor dem hintergrund der eigenen sorge entschieden wird.
hat man mehr angst vor den komplikationen der beimpften erkarankungen oder hat man mehr angst vor eventuellen impfkomplikationen?
wem schenkt man mehr glauben?
etablierten instituten, wie dem robert-koch-institut mit der stiko? ärzten der wissenschaftlich begründeten medizin? alternativmedizinern? heilpraktikern? diversen seiten zum impfen aus dem netz?
zweifellos wollen alle, die sich über das für und wider des impfens gedanken machen, das beste und ungefährlichste für ihr kind.
ich persönlich finde deinen gedankengang plausibel weil wissenschaftlich nachweisbar.
ich traue der wissenschaft in bezug aufs impfen über den weg und ich halte auch die statistiken zu krankheitskomplikationen und impfkomplikationen, die von seriösen instituten und organisationen (z.b. der who) veröffentlicht werden für glaubhaft.
für mich persönlich stellt das impfen ein ungleich geringeres risiko dar, als das durchleben einer der beimpften krankheiten.
daher haben wir uns klar für den impfplan, wie die stiko ihn empfiehlt entschieden.
lg,
maria

Re: Impfproblematik (lang)

Hallo Viola!
...hab hier schon gepostet, daß ich mein Kind habe impfen lassen.
Ich war damals auch verwirrt, konnte aber keine mich überzeugenden über Impfschäden und ihre Häufigkeit finden, die an die Auswirkungen der Polio bsp. hingereicht hätten.
Und Aussagen, nach denen die Polio bsp. bereits ausgerottet sei hierzulande, haben mich nicht beruhigt.
In vielen osteuropäischen Ländern ist sie ja noch partiell aktiv - ich wollte nicht lebenslang Panik haben vor etwaigen Kontakten ( unsere Nachbarn daheim haben 2 (!) schwer behinderte "Kinder" ( die eine müßte jetzt schon gut 50 sein, wird aber immer noch daheim gepflegt) nach poliobedingter Gehirnhautentzündung.
Zu meiner Entscheidung hat aber sicher beigetragen, daß mein Kind eh schon eine Behinderung hat ( multizystische Nierendysplasie)und etwaige schwere Krankheiten mit nur einer noch funktionierenden Niere kompliziert medikamentös therapierbar wären.
Ich bin aber umgeben von Impfkritikern und respektiere das natürlich - wenn auch Ausflüge "zu den Windpocken in Tschechien" mir sehr fremd sind.
Mein Eindruck ist, daß sie alle panische Angst hatten vor Impfungen und den möglichen Folgen für ihre Babys, vor allem Schäden fürs Immmunsystem fürchteten etc.
Man kann da auch nur schwer Rat geben ( und ich tue das auch nicht ungefragt ) und diskutieren ist ebenfalls schwer, weil halt vieles im Diffusen liegt ( wer weiß im Moment schon, wie ADS entsteht, ob Neurodermitis eine Impffolge ist etc.)
LG Gala

Re: Impfproblematik (lang)

Hallo Viola,
ich habe Jessy nach langen Ueberlegungen "nur" 5fach impfen lassen. Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich im Kindesalter mit Hepatitis B ansteckt fuer aeusserst gering, auf der anderen Seite steht, dass die 6fach weniger erprobt ist und einen schlechteren "Ruf" hat, was Nebenwirkungen angeht (bis hin zu den ominoesen fuenf (?) Todesfaellen). Jessy wird vor Pubertaetseintritt gegen Hep.B geimpft. Unser eher konservativer Kia sieht das uebrigends genauso, empfahl mir aber trotzdem die 6fach, weil alle das so machen wuerden und wenn wir mal zu einem Arzt gehen, koennten wir uns deswegen was anhoeren. Aber solche "Argumente" lassen mich nun ziemlich kalt.
LG
Berit

Re: Impfproblematik (lang)

Liebe Viola,
meine beiden Kinder sind komplett geimpft. Ich lebe in einer großen Familie und bin teilweise von meiner Oma aufgezogen worden, die Krankheiten wie Diphterie und Polio noch 'live' mitbekommen hat. Einer meiner Onkel ist behindert nach Polio, ein Kind meiner Oma als Baby an Diphterie verstorben. Keuchhusten ist auch heute noch schrecklich und kann gerade für kleine Kinder tödlich enden.
Ich werde auch gegen Masern (oft schwere Komplikationen, selbst gehabt), Mumps (kann meinen Jungen unfruchtbar machen) und Röteln (jede von uns weiss, wie man sich in der SChwangerschaft vor Röteln fürchtet obwohl sie als Krankheit 'eigentlich' nicht schlimm sind!) impfen lassen. Mich wundert oft wie sehr manche die Empfehlungen zum Beispiel der WHO betonen wenn es ums lange Stillen (dem ich sehr positiv gegenüberstehe!) betonen, die Empfehlungen derselben Organisation aber als nichtig betrachten wenn es ums Impfen geht?
Letztlich ist es eine Entscheidung die jeder selbst treffen muss, wir wollen ja alle nur das Beste für unsere Kinder und müssen letztenendes selbst mit den Folgen unseres Handelns leben. Ich fürchte mich selbst einfach vor den Krankheiten und ihren Folgen mehr als vor seltenen (und unbestätigten) Impfschäden. ;o)
Liebe Grüße von
Steffi, die auf deine Mailfrage zum öajsdh noch antworten wollte, dass das tatsächlich ein von Colin getippter Namensanhang war! *zwinker*

Re: Impfproblematik (lang)

danke, viola. ich finde, du hast es auf den punkt gebracht!
lg gerti

Re: Impfproblematik (lang)

Hallo Viola,
als bei uns das Thema anstand haben wir (mein Mann und ich) uns informiert, disktutiert (ich war sehr skeptisch) und uns auch mit anderen Eltern (teils Impfgegner, teils -befürworter) ausgetauscht, wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass Impfen das Beste ist. Erstens sind viel Krankheiten hier "ausgerottet" weil!!! die Kinder geimpft wurden und zweitens möchte ich mir nicht vorwerfen müssen fahrlässig gehandelt zu haben wenn mein Kind krank wird. Pascal hat auch keinerlei Impfreaktionen gezeigt, was uns in unserer Meinung noch verstärkt hat.
Wir haben 6-fach geimpft und MMR.
Sorry, dass ich dir nichts entgegenzusetzen habe. ;-)
LG Mattina

Re: Impfproblematik (lang)

Wir lassen auch impfen, allerdings frühestens mit 12 Monaten, und zunächst nur Polio, Diphterie und Tetanus. Für alles andere hat es noch viel Zeit.
Wir machen das übrigens nicht nur nach unseren eigenen Hirngespinsten, sondern auch unter ausführlicher Beratung und Empfehlung unseres Kinderarztes, der auf diesem Gebiet auch wissenschaftlich forscht.
Ich glaube nicht, daß es hier überhaupt Impfgegner gibt. Nur zum Teil Leute, die die Empfehlungen der Stiko hinterfragen und sich eventuell einen "alternativen" Impfplan überlegen.
LG emaille

Re: Impfproblematik (lang)

Hallo emaille,
vielen Dank für deine Antwort. Ich bin davon überzeugt, dass Eltern, die sich für einen alternativen Impfplan entscheiden, dies nicht nach irgendwelchen eigenen Hirngespinsten tun, sondern sich im Gegenteil oft sehr ausführlich mit der Thematik Impfen beschäftigen.
Mich würde interessieren:
- Warum habt ihr euch für Polio, Diphtherie, Tetanus entschieden?
- Was spricht aus eurer ganz persönlichen Sicht gegen die 6fach Impfung?
- Warum lasst ihr erst im Alter von frühestens 12 Monaten impfen?
- Welche Informationsquellen (außer eurem Kinderarzt) habt ihr genutzt?
- Wie bewertest du eure Informationsquellen so im Vergleich (damit meine ich z.B., warum vertraust du bestimmten Informationsquellen (wie dem KiA) mehr als anderen (wie z.B. dem Robert-Koch-Institut))?
Ich weiß, das sind viele Fragen. Aber mich würden deine Antworten wirklich interessieren. Es gibt in letzter Zeit in Deutschland die Tendenz, dass sich immer mehr Eltern an alternativen Impfplänen orientieren. Leider verstehe ich aber nicht so recht, warum dies so ist. Vielleicht helfen mir da deine Antworten weiter.
LG, Viola

Re: Impfproblematik (lang)

Hallo Viola,
erstmal möchte ich nochwas zu Deiner Theorie, daß langzeitstillende wegen ihres "Belesenseins" sich eher an die allg. Impfempfehlungen halten müssten, sagen: es da gibt keinen Zusammenhang! Man könnte genausogut die Theorie aufstellen, daß Mütter, die sich (blind?) an gewisse "Ernährungspläne" (also Karotten zufüttern mit 4 Monaten etc.) halten, sich ebenfalls streng an die Empfehlungen der Stiko halten, während es langzeitstillende gerade anders machen. Mit dieser (meiner) Theorie bin ich auch schonmal hier hereingestolpert und musste feststellen, daß es da wirklich keinen Zusammenhang gibt...
Nun zu Deinen spezielleren Fragen an mich. Meine Antworten werden jetzt nicht wissenschaftlich fundiert sein, denn das überlasse ich den Spezialisten bzw. unserem Kinderarzt. Außerdem kann ich mich nicht immer im Einzelnen an alle Details unserer Entscheidungsfindung erinnern, es ist ja wirklich alles sehr komplex, und da wir uns ja nun entschieden haben und ich keine Doktorarbeit über das Thema schreibe, habe ich so manche Einzelheiten einfach wieder vergessen.
1. Wir haben uns für D, T und Polio entschieden, weil das in unseren Augen wirklich gefährliche Krankheiten sind, die man in jedem Fall verhindern sollte. Wobei uns Tetanus die wichtigste Impfung ist, die wir auch als erstes durchführen lassen.
2. Gegen die 6fach-Impfung spricht erstens (alle Antworten "aus unserer Persönlichen Sicht", wie Du es ja auch schon schreibst), daß wir ja gar nicht alle diese Impfungen wollen, zweitens, daß Mehrfachimpfungen eine unnötig hohe Belastung des Immunsystems darstellen, drittens, daß es im Zusammenhang mit der 6fach-Impfung schon mehrfach zu Todesfällen kam (das habe ich nicht aus der Klatschpresse, sondern von unserem KiA). Abgesehen davon stimmt es mich nachdenklich, daß ein KiA bei der Verabreichung der 6fach-Impfung viel, viel mehr verdient, als wenn er alle Impfungen einzeln geben würde (behauptet ebenfalls unser KiA). Das ist zwar kein Grund, der dagegen spricht, aber vielleicht einer, der so einiges an Propaganda erklären könnte.
3. Das Mindestalter von 12 Monaten hat ebenfalls mit der Belastung zu tun, der der Körper bei einer Impfung ausgesetzt ist. Je später, desto besser. Unsere Kinder sind extrem hellhäutig und Helena hatte nach ihrer 1. Impfung einen ND-ähnlichen Ausschlag, weshalb ich große Angst vor einer Allergieauslösung habe. Impfungen müssen keinesfalls Allergien auslösen, aber bei enstsprechend veranlagten Kindern können sie es sehr wohl tun. Mit 6 Monaten sind unsere Kinder jedenfalls noch nicht im Dreck herumgestürzt und haben sich dabei verletzt. Jetzt, wo es mit dem schönen Wetter losgeht, wird es aber so langsam Zeit.
4. An die Informationsquellen kann ich mich leider im Einzelnen nicht erinnern. Das waren so diverse Traktate, die ich schon längst an ihre Verleiher zurückgegeben habe (daher weiß ich die Autoren nicht mehr). Ich weiß nur noch, daß wir uns anhand dieser Schriften ein erstes schwammiges Bild unseres "Impfplans" gemacht haben. Dann haben wir uns einen Vortrag unseres zukünftigen KiA angehört, der dieses Bild verschärft bzw. differenziert hat (bzw. uns darin bestärkt hat). Ach ja, eine Quelle fällt mir doch ein, nämlich die "Kindersprechstunde" von W. Goebel/M. Gloeckler (Urachhaus).
5. Das Robert-Koch-Institut.... *räusper* ist das jetzt der Herausgeber der Impfempfehlungen? *keineAhnunghab*. Jedenfalls: ich finde es völlig absurd, die willkürlich zusammengestellten Empfehlungen der StIKo einfach blind bei jedem Kind anzuwenden. Willkürlich deshalb, weil es in unseren Nachbarländern zum Teil ganz andere Empfehlungen (bzw. sogar Vorschriften, leider) gibt. In Frankreich z.B. wird noch gegen Tuberkulose geimpft. Dagegen sind andere, bei uns übliche Impfungen, in Frankreich sogar verboten (sorry, aber welche, weiß ich leider nicht mehr). Also wer hat jetzt recht??? Ich habe nunmal immer an der Grenze gelebt, bin in Frankreich aufgewachsen, und nun wohne ich in Deutschland, 25 km von meinem Geburtsort entfernt. Da gibt es weder klimatische, noch hygienische, noch sonstige Unterschiede...
Es ist doch viel wichtiger, den für den Einzelfall passenden "Impfplan" herauszufinden, und das tun wir eben gemeinsam mit unserem KiA. Würde ich z.B. wie meine Kusine (Deine Namensvetterin (oder -Base?) :-)), für ein paar Jährchen nach Ethiopien gehen, dann würden wir uns selbstverständlich auf weitere Impfungen einigen.
Vielleicht interessiert Dich noch, warum wir zunächst nicht gegen M, M oder R impfen lassen: ich möchte meinen Kindern die Chance geben, diese Krankheiten im passenden Alter durchzumachen, weil nur dadurch ein wirklich hoher Immunschutz gewährleistet wird. Ich habe z.B. die Röteln nicht bekommen, deswegen muß ich mich etwa alle 2 Jahre dagegen impfen lassen, weil die Impfung bei mir nicht richtig anschlägt. Falls die Krankheiten bis zu dem (aus anthroposophischer Sicht) passenden Alter nicht aufgetreten sind, werden wir höchstwahrscheinlich dagegen impfen lassen.
So, ich hoffe, Du konntest mit meiner Antwort etwas anfangen. Du kannst auch gerne nachfragen, falls Dich irgendwas noch näher interessiert. Aber wie gesagt, manche Dinge bete ich einfach (unserem KiA oder wem auch immer) nach, denn eine Fachfrau bin ich noch immer nicht.
Viele Grüße,
emaille

Ganz herzlichen Dank...

...für deine ausführliche Antwort! Ich fand es wirklich interessant, deine Beweggründe etwas näher kennen zu lernen.
Auf die einzelnen Aspekte deines Postings werde ich ja nicht eingehen (will ja nicht missionieren :-)). Nur eines: Habe ich echt irgendwo die Theorie aufgestellt, dass sich Langzeitstillende wegen ihres "Belesenseins" eher an die allg. Impfempfehlungen halten müssten??? Kann mich gar nicht erinnern...vielleicht diese Stilldemenz, vor der hier immer gewarnt wird... ;-)
LG und gute Nacht, Viola

Re: Ganz herzlichen Dank...

Hallo Viola,
nein, das habe ich so nicht gemeint. Ich habe mich nur auf diesen Satz bezogen:
"Insbesondere die Tatsache, dass es sich dabei oft um Eltern handelt, die sehr um das Wohl des Kindes bedacht sind, viele Empfehlungen hinsichtlich Ernährung/Stillen etc. befolgen, und die oftmals auch sehr belesen sind, verwundert mich."
Ich wollte nur sagen, daß es da nichts verwunderliches gibt, weil doch jeder alles anders macht. Und es nicht so festgelegte Verhaltensmuster gibt, wie man vielleicht meinen könnte (also Langzeitstillen + Impfen + Nichtferbern, oder Langzeitstillen + Nichtimpfen + Homöopathie, etc.).
Weiß nicht, ob ich mich jetzt klarer ausgedrückt habe. Ich sollte wohl besser schlafen gehen! :-)
Gut's Nächtle,
emaille

Re: Impfproblematik (lang)

Hallo Viola!
Unser Sohn ist schon drei mal 6-fach geimpft und hat alle Impfungen bestens vetragen. Alle Krankheiten, die da geimpft wurden, sind potentiell TÖDLICH und Alexander wird im Herbst vielleicht in eine Krippe kommen. Meine Tochter litt als 4jährige an Keuchhusten, das war sehr schlimm. In ihrem Kindergarten war ein Kind, das mit Hepatitis B infiziert war! Ich kann die Angst vor Impfungen echt nicht verstehen, wenn man die möglichen Folgen der Krankheiten kennt, gegen die man impfen kann. LG Susanne

Re: Impfproblematik (lang)

Hallo Viola,
Mini hatte bis jetzt alle stiko-Impfungen bekommen, aus 3 Gründen.
1. Mein Schwager ist Mediziner und mit diesem Gebiet beschäftigt und er hat seine Kids komplett impfen lassen.
2. Das Baby unserer ehemaliger Nachbarin hatte Keuchhusten und das war wirklich schlimm.
3. Wir haben einige Kontakte nach Osten und es nicht ausgeschlossen, daß wir auch mal nach Rußland fahren. Da ist es mir doch lieber, wenn Mini geimpft ist.
Bis jetzt hat sie alle Impfungen bestens vertragen.
LG Helen

Re: Impfproblematik (lang)

Hallo Viola! Ich hatte unten wegen des Kinderarztwechsels gepostet und auch das impfen erwähnt.Ich bin absolut kein Impfgegner.Nur die Art und Weise wie meine Ärztin geimpft hat passt mir überhaupt nicht .Meine Grosse-4 Jahre-ist bis auf eine MMR komplett geimpft.Die wollte Sie Ihr jetzt geben nachdem Sie in 6 Wochen 4 mal schlimm krank war.Da schauderts mich und ich denke da natürlich an mein Kind.Die Kleine ist auch mit ihren 6 Monaten 2 mal 6fach geimpft.Sie hat die Beiden Impfungen überhaupt nicht vertragen.Es ging Ihr beide male richtig schlecht 2 Wochen lang.Nun hatte Sie erst eine Bronchitis und vorher die Windpocken und Sie wollte Ihr die 3 6fache geben.Mit Ihr diskutieren ging nicht.Meine Hausärztin dagegen meinte die Kleine soll bis Mai erstmal zur Ruhe kommen und dann würde Sie 3 fach impfen und die Hepatitis extra.Ein drittes mal Polio wäre auch nicht nötig.Also ich bin absolut fürs impfen aber nicht um jeden Preis man kann ein Kind auch mal 2 Monate später immunisieren.LG Griseldis

Re: Impfproblematik (lang)

Hallo Griseldis,
ich habe das Gefühl, dass ich mich bei der Kinderärztin wohl auch nicht gut aufgehoben gefühlt hätte. Sie hat eine sog. Aufklärungs- und Beratungspflicht was die Impfungen angeht. In diesem Rahmen müsste sie eigentlich auch auf die von dir geschilderten gesundheitlichen Probleme der Kinder eingehen.
Was du schreibst, nämlich dass man ein Kind auch mal 2 Monate später immunisieren kann, ist wohl richtig. Eine Überschreitung des empfohlenen Abstandes zwischen den Impfungen schadet weniger als eine Unterschreitung (wenn man zu schnell hintereinander impft).
Ich persönlich halte allerdings den Wechsel des Impfstoffes für problematisch. Wenn du den Impfstoff wechselst, riskierst du damit evtl., dass deine Kleine gar keinen ausreichenden Impfschutz aufbaut (dann waren alle Impfungen vergebens). Problematisch ist außerdem, dass die meisten Reaktionen auf die Zusatzstoffe auftreten. Dir bzw. der Kleinen wäre dann mit dem Wechsel auch gar nicht geholfen, da die Zusatzstoffe auch im 3fach Impfstoff drin sind (im Gegenteil: du müsstest ja sogar noch einmal mehr (Heb B) impfen lassen). Sprich evtl. die Ärztin noch mal auf diese Punkte an.
Ein weiterer Kritikpunkt an der bisherigen KiÄ: Als es deiner Tochter nach den beiden Impfungen 2 Wochen richtig schlecht ging, hätte sie dem auf den Grund gehen müssen. So etwas ist nämlich sehr selten und kann verschiedene Ursachen haben.
Alles Gute deinen beiden Mädels!
LG, Viola

ich bin kritisch - aber aus folgendem Grund...

Hallo,
ich bin dem Impfen gegenüber kritisch eingestellt.
Der Grund: weil mir KEINER der Ärzte meine Fragen zum Thema Impfen und Impfstoffe beantworten will oder kann.
Ich hinterfrage grundsätzlich immer alle medizinischen Maßnahmen und es fing schon damit an, dass ich mein Kind nicht mit 6 Wochen schon impfen lassen wollte sonder warten wollte. Ich fand die Vorstellung pervers, meinem kleinen Sohn in dem Altern schon so eine Spritze einzujagen mit 6 verschiedenen Impfstoffen drinne!! Die erste Kinderärztin konnte das nicht verstehen und vertreten und so bin ich zum nächsten gegangen.
Dort wollte ich mich darüber informieren, aus was die Impfstoffe bestehen, aus was sie hergestellt werden, was es für Nebenwirkungen geben könnte, ob er das schon in seiner Praxis erlebt hatte und zu guter letzt: wann der beste Zeitpunkt zum Impfen sei, wenn man sein Kind nicht schon in den ersten Wochen impfen lassen wolle.
Der Arzt hat meine FRagen nicht beantwortet, sondern meine Bedenken ins Lächerliche gezogen und sich auf Stiko und WHO berufen. Ich bin diesen Empfehlungen gegenüber kritisch eingestellt. Ich arbeite beruflich in der Pharmabranche und bin seitdem noch kritischer gegenüber solchen Empfehlungen.
Mein Sohn wird bald 10 Monate und ist immer noch nicht geimpft. Ich bin mir noch nicht sicher, wann ich impfen lassen will und WAS ich impfen lasse. Jedenfalls nicht alles. Ich selbst reagiere auf Impfungen empfindlich und habe einfach Bedenken. LG von Beatrix

@Beatrixi

Zumindest einige deiner Fragen sollten problemlos mit dem "Beipackzettel" der Impfung zu klaeren sein, weiss nicht, warum manche Aerzte sich so anstellen, es sollte eigentlich Standard sein, dass die Eltern diesen vorher lesen. Kann man auch online auf rote-liste tun (user rote, passwort liste). Dass du mit sechs Wochen nicht impfen lassen wolltest, kann ich gut verstehen, aber mittlerweile ist ja doch etwas Zeit ins Land gegangen und irgendwann muss man zu einer Entscheidung kommen, denke ich.
LG
Berit

@Berit

Hallo Berit,
Du hast schon recht. Auf dem Beipackzettel sollte sicherlich einiges stehen. ABer noch nicht einmal der wurde mir mal zur Verfügung gestellt. Die Rote Liste habe ich verfügbar (lieben Dank Dir für den Pass :-)). Da kann ich mal nachstöbern. Allerdings interessiert mich mehr ein unabhängiges Schreiben. Keines der pharmazeutischen Firma.
Mir ist aufgefallen, dass ALLES was ich bis jetzt von den Ärzten zu sehen bekam oder alle "Pseudo-informativen" Schriften die sie mir gaben nur auf Panik-Mache auswaren (die einzigen Infos darauf waren, gegen was für Kranheiten die 6-fach-Impfung impft und dass wir als Eltern zusehen müssen, dass die Menschheit möglichst "durchgeimpft" wird, zum Wohle aller...).
Also in dem Zusammenhang, was alles schreckliches passiert, wenn man nicht impft und dass man dann als Eltern verantwortlich ist, wenn das Kind eine Krankheit bekommt gegen die ein Impfstoff verfügbar gewesen wäre.
Aber was ist mit den Risiken? Bin ich dafür dann nicht verantwortlich oder was? Welcher Arzt nimmt mir das dann ab? Das Thema Impfen ist bei mir auch nicht ganz ausgeschlossen. Ich sage nur, dass es für mich noch zu früh ist.
... fortsetzung folgt.. :-)

2. Teil @ Berit :-)

Was mich auch nachdenklich macht, aber natürlich kein "Forschungsergebnis" ist:
aus dem ehemaligen Geburtsvorbereitungskurs von mir sind 2 Kinder nicht geimpft (meines und noch ein Mädchen). Die anderen 8 Kinder sind geimpft (zwei paar davon hatten Schreianfälle nach dem Impfen, andere Fieber oder waren unruhig). Unsere zwei nicht geimpften Kinder sind noch nie krank gewesen. Die anderen 8 Kinder haben bis jetzt mehrfach Mittelohrentzündungen, Fieber, Bronchitis gehabt.
Wir haben noch regelmäßig Treffen und wissen deshalb ganz gut untereinander Bescheid.
Aber ist das nicht merkwürdig? Zumindest mal nachdenkenswert.
Jedenfalls bin ich da sehr kritisch und bin froh, dass wir damit noch warten.
Viele Grüße von Beatrix

Re: 2. Teil @ Berit :-)

Hi beatrix,
... ich neige auch immer dazu mein Umfeld wissenschaftlich auszuschlachten *g*
Aber i c h kenne nur ungeimpfte, totkranke Kinder (Allergien, Mittelohrentzündungen, Bronchitis und lange atemwegsinfekte etc.) ;-))
Mein durchgeimpftes Kind dagegen ist diesen Winter ( tock tock) noch nicht mal verschnupft gewesen!
LG Gala

Re: 2. Teil @ Berit :-)

Naja, bei Krankheiten spielen ja viele Ursachen mit rein. Spontan faellt mir da Stillen ein *g* Gerade fuer MOE und Atemwegserkrankungen ist das Risiko fuer Stillbabys erheblich niedriger. Damit will ich nicht sagen, dass ich einen Einfluss des Impfens ausschliesse. Aber es kommt auch immer auf den Blickwinkel an, ein Impfbefuerworter wird sich bestimmt immer eher die positiven Impfbeispiele in der Bekanntschaft raussuchen und umgekehrt. Interessant waere eine unabhaengige Studie ueber die weitere Entwicklung geimpfter/ungeimpfter Kinder, aber so eine ist mir leider nicht bekannt.
LG
Berit

sone Studie wäre klasse

Hallo Berit,
ja, eine unabhängige WELTWEITE Studie über geimpfte und ungeimpfte Kinder und deren Befindlichkeit wäre auch für mich interessant. Vielleicht wird sowas ja irgendwann mal gemacht?
Liebe Grüße zurück von Bea

Re: 2. Teil @ Berit :-)

Hi, bei einer "Fallzahl" von 10 wuerde ich da noch keine abhaengige Aussage treffen und halte das eher fuer einen Zufall ;)
LG, Karen

Re: ich bin kritisch - aber aus folgendem Grund...

Hi Beatrix,
... gibts denn kein Forum im Internet, wo Experten auf Deine speziellen Fragen antworten können?Zu Kinderärzten würde ich damit ehrlcih gesagt auch nciht gehen: die sind meist aus dem aktuellen wissenschaftlichen Diskurs draußen und können sicher nicht bis ins Detail argumentieren.
Ich persönlich habe - wie so viele - "Impfen - Pro und Contra" von M. Hirte gelesen ( auch KA ) , da steckt zumindest einiges an Information drin...
LG Gala

Hirte und Buchwald -Bücher

Hallo Gala,
ich habe schon das Impfen Buch von Buchwald gelesen und bin gerade dran am Lesen des Hirte-Buches. Fand bis jetzt sehr interessant was ich las.
Du hast recht, die Kinderärzte sind da schon "draußen" und haben meiner Meinung nach auch keine Lust auf "Diskussion" und Fragen. Die bekommen halt auch kein Geld dafür, dass sie diese Dinge gemeinsam mit dem Patienten hinterfragen. Schade.
Mich hat bei Impfen Pro und Contra von Hirte übrigens gewundert, dass so wenig Ärzte SELBST NICHT geimpft sein sollen!!! Durchs Studium kenne ich auch einige Mediziner und davon haben jetzt auch einige Ihre Kinder NICHT impfen lassen. Einen Bekannten will ich mal darauf ansprechen. Sicher kann einem auch ein "normaler" "Medizinmann" sagen, was in soner Impfung steckt und wie diese Standard-6fach-Impfung genau hergestellt wird.
Ich denke, ich suche auch mal im Internet nach UNABHÄNGIGEN Foren, die nicht von irgendeiner Seite her gesponsert werden.
Vielen Dank für Dein Posting und liebe Grüße zurück von Beatrix

Re: Hirte und Buchwald -Bücher

Hallo Beatrix,
ich fand die Seite impf-info (mit dem übl. Davor und Dahinter) ganz informativ. Habe weiter unten Viola gefragt, wie sie die Seite beurteilt.
Vielleicht magst du dort mal nachlesen?
LG Nuria

zum Buchwald-Buch...

Hallo Beatrix,
ich bin gerade dabei, für eine Bekannte aus dem Geburtsvorbereitungskurs dieses Buch kritisch zu lesen (sie hat mich letzten Samstag darum gebeten).
Ich wollte mir an jeder Seite, auf der mir ein fachlicher Fehler, eine Unkorrektheit oder ähnliches auffällt, einen dünnen gelben Post-it streifen befestigen. Mittlerweile sehe ich vor Post-its kaum mehr das Buch...
Ein paar Gedanken zu dem Buch:
- Der Untertitel lautet "Das Geschäft mit der Angst" - hast du schon mal irgendwo auf den Seiten der Stiko, der WHO etc. so furchterregende Bilder gesehen wie in diesem Buch? Es gibt furchtbare Bilder, von durch "Kinderkrankheiten" entstellten Kindern. Diese tauchen aber in den Lehrbüchern nicht in den Infobroschüren auf. Wer macht da also das Geschäft mit der Angst?
- Hauptargumentationspunkt sind Pockenimpfungen. Wer empfiehlt heute noch Pockenimpfungen?
- Ob der 84jährige Autor wirklich auf dem aktuellsten Stand der Forschung ist (Polioimpfung heute ist nicht mehr das was es 1970 war)? Aktueller als die vielen Forscher des RKI oder der WHO?
- Das Kapitel XI. 5. Mongolismus (nein, nicht Down-Syndrom oder Trisomie 21) als möglicher Impfschaden ist einer der Entgleisungshöhepunkte dieses Buches wie ich finde.
Ach, hier könnte ich noch viel zu schreiben. Von fachlichen Details mal ganz abgesehen.
LG, Viola (die wiederum keinen Immunologen kennt, der nicht selbst geimpft ist und seine Kinder impfen lässt ;-))

Re: zum Buchwald-Buch...

*grins*
Eigentlich hat mich vom Kauf des Buches schon der reisserische Titel - verbunden mit dem nicht gerade Selbstkosten-Preis - abgeschreckt. Der Herr Buchwald und sein Verlag machen auf jeden Fall auch ein gutes Geschäft mit der Angst der Eltern.
Gelesen hab ich Hirte - Impfen Pro und Kontra. Wobei mir auch da das 'Pro' ein wenig zu kurz kam. Aber immerhin rät der gute Mann in seinem Alternativen Impfplan von keiner Impfung so richtig ab, verschiebt sie nur nach hinten.
LG,
Claudia

Re: ich bin kritisch - aber aus folgendem Grund...

Hallo Beatrix,
vielleicht kann ich dir ja einige deiner Fragen beantworten. Als Immunologin bin ich ja quasi vom Fach ;-)
Die Packungsbeilagen der zugelassenen 6fach Impfstoffe könnte ich dir beispielsweise als pdf-Dateien mailen (funktioniert nur leider nicht übers Profil).
Ich verstehe deine Skepsis Medizinern gegenüber. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese in der Tat nicht immer auf dem aktuellsten Stand sind (wohlgemerkt aber nicht alle!). Die Stiko und die WHO befinden sich aber durchaus auf dem aktuellsten Stand der Forschung mit ihren Empfehlungen.
Ich arbeite übrigens nicht für die Pharmaindustrie, war vor Henriks Geburt rein in der Forschung tätig und bin jetzt "nur" noch Dozentin! Kommerzielles Interesse an "Impfwerbung" ist bei mir ausgeschlossen! :-)
LG, Viola (die schon oft in den Foren hier angeboten hat, Fragen zum Thema Impfen zu beantworten, aber fast noch nie dann was gefragt wurde)

Apropos...

...wenn ich schon lese, daß Du vom Fach bist und bei Fragen nicht in Ohnmacht fällst ;-))
Warum brauchen Kleinkinder eigentlich zwei Grippeimpfungen pro Saison - ist das wirklich nötig oder nur eine "Rückversicherung", damit das Immunsystem wirklich 1000-prozentig reagiert?
LG Gala

Influenza

Hallo Gala,
Kleinkinder bekommen bei der Impfung nur die halbe Erwachsenendosis, die dafür dann aber zweimal. Allerdings werden Kinder gegen Grippe eh nur in Ausnahmefällen (wenn also bestimmte gesundheitliche Gründe vorliegen) geimpft. Insofern ist in diesen Fällen eh immer eine sehr individuelle Einschätzung durch den behandelnden Arzt notwendig.
Ich kopier dir mal die (wie ich denke sinnvolle) Empfehlung des Robert-Koch-Instituts zu diesem Thema.
Influenza
1. Welche Personen sollen gegen Influenza-Virusgrippe geimpft werden?
Nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) ist die Influenzaimpfung für alle Personen über 60 Jahre und für Personen mit bestimmten Grundleiden (wie z.B. chronische Lungen-, Herz-, Kreislauferkrankungen, Leber-, Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten sowie Immundefizienz oder HIV-Infektion)empfohlen. Außerdem sollen Personen mit erhöhter Gefährdung (z. B. medizinisches Personal) und Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute ungeimpfte Risikopersonen fungieren können, geimpft werden.
Die einmal im Jahr (vorzugsweise im Herbst) durchzuführende Impfung bietet für die ?Grippesaison? einen ausreichenden Schutz. Die Zusammensetzung des Impfstoffes wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich neu empfohlen, die hierfür erforderlichen Informationen werden auf weltweiter Basis ermittelt. Die Impfung schützt gegen verschiedene Stämme, mit deren Auftreten im
Laufe des Jahres gerechnet werden muss.
Umfangreiche Informationen zu Influenza finden Sie auf unseren Internetseiten unter: (dreimal w und dann) rki.de/INFEKT/INFEKT.HTM.
2. Können Säuglinge und Kinder gegen Influenza geimpft werden?
Die Grippeimpfung ist von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Säuglinge und Kinder nicht generell empfohlen. Sie sollte jedoch Kindern und Jugendlichen gegeben werden, wenn eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung infolge eines Grundleidens vorliegt, wie z.B. chronische Lungen-, Herzkreislauferkrankungen, Leber-, Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, eine Immundefizienz oder HIV-Infektion. Bisher ungeimpfte Säuglinge und Kinder können ab dem vollendeten fünften Lebensmonat im Abstand von vier bis sechs Wochen zweimal die Hälfte der Erwachsenendosis erhalten (Fachinformation beachten).
Für nicht gesundheitlich gefährdete Kinder verläuft die Erkrankung in der Regel harmlos, so dass eine allgemeine Impfempfehlung seitens der STIKO derzeit nicht vorliegt und vom behandelnden Arzt in Abwägung von Risiko-Nutzen-Überlegungen eine individuelle Impfindikation zu stellen ist.
Umfangreiche Informationen zu Influenza finden Sie auf unseren Internetseiten unter: (dreimal w und dann) rki.de/INFEKT/INFEKT.HTM.
LG, Viola

Re: ich bin kritisch - aber aus folgendem Grund...

Hallo, vorab: ich bin Impfbefuerworterin.
Ich finde es aber befremdlich, dass ein Kind schon mit 6 Wochen geimpft werden muss. Meines Wissens nach und ich glaube so lauten auch de Empfehlungen der STIKO, soll erst mit dem 3. Monat die erste 6-Fach-Impfung durchgefuehrt werden.
Mein Sohn und auch alle Kinder im gleichen Alter unseres Bekanntenkreises erhielten die Impfung "erst" mit 3 Monaten.
Man sollte davon ausgehen, dass bis dahin der Nestschutz noch ausreicht ;)
LG; Karen
P.S: wenn er noch nicht geimpft ist, wuerde ich ZUMINDEST gegen Tetanus impfen!

@viola

Hallo Viola,
kennst du die Seite impf-info (mit dem übl. Davor und Dahinter)? Würde mich interessieren, wie du sie findest. Für mich scheint sie sehr informativ.
Ich habe mich bei allen Kindern für die 5-fach Impfung entschieden. 6-fach gab es bei den Großen glaub ich noch nicht. Hepatitis wurde dann mit 12/13 Jahren geimpft. Beschäftigt habe ich mich bei Dario auch mit der Pneumokokkenimpfung, da der Sohn meiner Freundin mit 4 Jahren an einer Pneumokokkenmeningitis verstorben ist. Hier bin ich noch etwas unsicher. Lt. KiA und auch der o.g. Seite, ist nur ein Teil der hiesigen P.-stämme erfasst, so dass nur ein relativ geringer Impfschutz erreicht wird.
Schlechte Erfahrung habe ich mit der MMR-Impfung bei einem früheren Kia gemacht, da ich ihn auf einen Ersatzimpfstoff aufmerksam machen musste, der nicht auf Hühnereiweiß gezüchtet wurde, auf das mein 1.Sohn allergisch war. Das fand ich ganz schön heftig und war auch Grund für mich, den Arzt zu wechseln.
Mein 1.Sohn wurde auf Empfehlung des Kia bereits mit 5 Wochen 5-fach geimpft. Begründung war, dass gerade Pertussis im frühen Säuglingsalter extrem gefährlich sei. Ob das die richtige Entscheidung war ist mir auch nicht ganz klar. Ob Kausalzusammenhang zwischen dieser Impfung und starker Neurodermitis, erstmals kurz nach der Impfung aufgetreten, besteht, kann ja letztendlich nicht geklärt werden. Von Impfkritikern wird da ja öfters ein Zusammenhang in Erwägung gezogen.
LG Nuria

Rechenbeispiel (laaang)

Hallo Nuria,
die von dir genannte Seite impf-info halte ich für recht informativ (soweit ich mir das gerade mal angeschaut habe), aber auch für recht anspruchsvoll (was ja nicht unbedingt negativ ist ;-)). Es werden Begriffe verwendet wie Epidemiologie, Antikörpertiter, Serum, anaphylaktische Reaktion etc.. Ich frage mich, wie gut ein absoluter Laie die Inhalte verstehen kann. Der Autor gibt auf jeden Fall viele fachlich richtige Informationen und kommt ohne propagandistische Mittel aus (im Gegensatz zum Herrn Buchenwald, dessen Buch zum Glück auch nicht in der Literaturliste steht).
Manchmal weiß ich allerdings nicht so recht, was der Autor vermitteln möchte. Als Beispiel sei mal die Unterseite Impfschutz genannt.
Dort steht:
?Da keine der Schutzimpfungen vollständig vor der jeweiligen Erkrankung schützt kommt es bei zunehmender Durchimpfung der Bevölkerung zu dem Phänomen, dass im Falle eines Krankheitsausbruchs absolut und relativ gesehen zunehmend Geimpfte erkranken.
Dies sei am Beispiel der Masern verdeutlicht:
10% der geimpften Personen sind nach der 1. Impfung nicht immun.
Betrachtet man eine Bevölkerung von zum Beispiel 20.000 Personen so ergeben sich:
- für eine Durchimpfung von 50% der Bevölkerung 10.000 empfänglich Nicht-Geimpfte und 1000 empfänglich Geimpfte
- bei einer Durchimpfung von 90% jedoch 2000 empfängliche Nicht-Geimpfte und 1800 empfängliche Geimpfte
- bei einer Durchimpfung von 95% 1000 empfängliche Nicht-Geimpfte und 1900 empfängliche Geimpfte
Spätestens bei einer Durchimpfung von 90% übersteigt im Falle einer Epidemie also die Zahl der trotz Impfung Erkrankten die Zahl der ungeimpften Erkrankten.?
Als mathematisch-naturwissenschaftlich unbedarfter Mensch könnte man nun also auf die Idee kommen, der Autor stelle hier ein Argument gegen die Impfung vor. Dem ist aber nicht so! Natürlich steigt die Zahl der erkrankten Geimpften (weil ja die Zahl der Geimpften im Beispiel steigt und der Anteil der nicht immunen Geimpften bei 10% bleibt). ABER: die Zahl der insgesamt Erkrankten fällt doch drastisch ab: von gesamt 11.000 bei 50% Durchimpfung auf 3800 bei 90% und auf 2800 bei 95%.
Gar nicht so leicht nachzuvollziehen, oder? Der Autor sagt aber doch eigentlich, dass je mehr geimpft sind, desto weniger erkranken insgesamt.
Trotzdem gibt es tatsächlich Impfskeptiker, die aus obigem Rechenbeispiel den Schluss ziehen, dass eine hohe Durchimpfung schlecht sei (mit ähnlichen Mitteln arbeitet z.B. Herr Buchenwald meiner Meinung nach).
NUR: Ich kann es echt keinem Laien übel nehmen, wenn er bei einem so komplexen Thema falsche Informationen einfach übernimmt etc.
Zu deiner Pneumokokkenfrage: hier möchte ich dir folgende pdf-Datei des RKI empfehlen: die drei w und dann rki.de/GESUND/IMPFEN/FAQS.PDF
Die Begründung für die frühe Impfung deines Sohnes ist aus meiner Sicht wirklich etwas fragwürdig. Bes. gefährlich ist Pertussis in den ersten 3 Lebensmonaten. Ein ausreichender Impfschutz kann in dieser Zeit gar nicht aufgebaut werden (trotz frühem Impfbeginn). Die Pertussis-Impfung eines Kindes kommt in erster Linie neugeborenen Geschwisterkindern etc. zugute und ist von daher wichtig (aber kein guter Grund für einen so frühen Impfbeginn, den ich auch eher kritisch für eine ND- oder Allergieentstehung sehe).
LG, Viola

Re: Rechenbeispiel (laaang)

Hi Viola,
danke für deine ausführliche Antwort und den Hinweis auf das RKI.
Lg Nuria

@Viola: Nachfrage zu Pertussis

Hallo Viola!
>>Die Pertussis-Impfung eines Kindes kommt in erster Linie neugeborenen Geschwisterkindern etc. zugute und ist von daher wichtig Man soll also den Säugling nicht impfen, um ihn selbst vor Keuchhusten zu schützen, sondern andere Kinder? Und wie ist es da mit Großeltern, die sind ja auch nicht alle geimpft? Und alle Infektionsquellen wie in öffentlichen Verkehrsmitteln etc. kann man nie ausschließen.
Was meinst Du dazu?
LG Birgit

Sorry...

Ich habe gerade, als ich dir auf dein letztes Posting geantwortet habe, bemerkt, dass ich diese Frage hier wohl zuvor übersehen hatte. Ich hoffe, mein Posting (http://kind.qualimedic.de/Q-5194200-4022-7-0.html) hilft dir auch bei dieser Frage weiter.
Ansonsten kann ich dir noch folgende Seite des RKI empfehlen: dreimal w, dann rki.de/GESUND/IMPFEN/FAQS.PDF
LG, Viola

was mich wundert...

...warum gibt es keine selbsthilfegruppen von
impfgeschardigten oder deren
angehoerigen?heutzutage ist es doch kein
problem,solche dinge publik zu machen.
*seltsamseltsam*
irgendeins von diesen impfbuechern hab ich auch
gelesen,es aber als unglaubwuerdig befunden nach
dem bericht eines angeblich impfgeschaedigten
kindes,das so ziemlich alles hatte.jede krankheit vom
huehnerauge bis zum schlaganfall ist
moeglicherweise ein impfschaden und natuerlich kann
die homoeopathie das alles heilen.*andenkopfgreif*
(wobei ich kein homoeopathie-gegner bin)
lg,sylvi-deren neffe auch nur teilgeimpft ist,weil er nach
einer impfung humpelte und meine schwester das als
motorische stoerung ansah (war halt
intramuskulaer,nach ner grippe-impfe tut mir auch der
m.deltiodeus weh...).jedenfalls las sie dann auch diese
n mist.
man soll sich gedanken machen,auch alwin lass ich
die hepatitis erst spaeter impfen.alles radikale kann ich
nicht gutheissen.warum nicht das beste raussuchen?

Re: Impfproblematik (lang)

Wir haben 4fach geimpft, Gründe siehe
http://kind.qualimedic.de/Q-4788860.html
Ich finde das Thema sehr, sehr schwierig und kann sowohl die 6fach-Impfer als auch die dreifach-sehr-spät-Impfer verstehen. Ich wäre als Baby fast gestorben an der Pockenimpfung, mein Bruder mit 4 Jahren an den Masern - der Bruder einer Freundin wurde gegen Masern geimpft und bekam sie dann als 16jähriger (1 Woche Intensivstation) - etc. etc. Ich habe einiges zu dem Thema gelesen (fand das "Impfen - pro und kontra" recht gut, auch wenn es eher recht kontra ist ;-) und habe trotzdem keine wirklich gute Entscheidungshilfe gefunden. Das Immunsystem ist so komplex und so wenig verstanden, man kann zwar die akute Reaktion nachvollziehen, aber eben auch nicht mehr.
LG Iris

Re: Impfproblematik (lang)

salut iris,
du sagst es: es ist sehr komplex und ich habe immer den eindruck, dass es sehr erstaunlich ist, dass die sehr komplex informierten mediziner (wie viola, die ja als immunologin schreibt) am ende immer bei der ziemlich pauschalen gutheißung der 08/15-lösung der stiko landen.
ich kam irgendwann dabei raus, dass ich einfach nicht einschätzen kann, ob jasmin mich später fürs impfen oder fürs nicht-impfen unverantwortlich nennen wird. das war immer mein hauptgedanke. aber wir bleiben dabei die 6-fach zu verweigern, auch wenn sie unsere KÄ inzw. wieder anbietet. 6 kann nämlich doch mehr als 5 sein, wenn es zu unerwarteten zwischenreaktionen unter den verschiedenen impfstoffen kommt. das ist ja viel zu wenig erforscht und warum jeden neumodischen sch* mitmachen, wenn es auch anders geht.
jasmin fehlt jetzt nur noch eine 5-fach-impfung, dann ist sie zu meine reigneen überraschung de facto ganz standard-geimpft. hepB habe ich gesondert impfen lassen bei 3. und 4. mal
LG gonschi

Empfehlenswerte Impfstoffe?

Hallo Viola, weiter unten schreibst Du zu 2- und 3-fach-Impfstoffen. Weißt Du, welche es in Zukunft noch geben wird, irgendwelche sollen doch vom Markt genommen werden. Und gibt es bei der 5-fach und 6-fach-Impfung auch verschiedene Impfstoffe? Würdest Du einen bevorzugen? Oder ist einer dabei, der nicht empfehlenswert ist? Als Laie ist man völlig überfordert. LG von Tini, die langsam zur 5-fach-Impfung tendiert und auch 6-fach impfen würde, wenn sie wüsste, dass der Impfstoff gut erprobt und unbedenklich ist

Re: Empfehlenswerte Impfstoffe?

Hallo Tini,
du hast bestimmt gelesen, dass der Impfstoff für die 6-fach-Impfung in Verruf war, weil es mehrere Todesfälle gab, die im zeitlichen Zusammenhang mit ihr standen. Unser Kinderarzt sagt, es sei widerlegt, dass die Todesfälle auf die Impfung zurückzuführen seien. Die Sterberaten bei geimpften und nicht-geimpften Babys seien etwa gleich.
Als Mathematikerin ist mir ja auch bekannt, dass sehr unwahrscheinliche Ereignisse eben nicht unmöglich sind und dass es immer eine gewisse Streuung um den Erwartungswert gibt. Es können also ganz zufällig geimpfte Kinder öfter krank werden.
Meine Kinder wurden übrigens beide fast nach den Stiko-Empfehlungen geimpft. Sie wurden beide "erst" mit 3 Monaten erstmalig geimpft.
LG Katja

Re: Empfehlenswerte Impfstoffe?

Hallo Katja,
als Mathematikerin hättest du mir bestimmt gut helfen können, das Rechenbeispiel (http://kind.qualimedic.de/Q-5175361.html) verständlicher zu machen. Hoffentlich steigt da überhaupt wer durch...
Henrik ist auch nur "fast" nach Stiko-Empfehlung geimpft, nämlich auch erst mit 3 Monaten. Die Argumente für eine frühere Impfung haben mich nicht überzeugt. :-)
LG, Viola (der heute nach langer Zeit eingefallen ist, dass sie ja auch noch eine gmx-Adresse hat - Antwort kommt bald!)

Re: Empfehlenswerte Impfstoffe?

Hi Viola,
autsch - nun hast Du Dich hier schon als kompetente Frau in Sachen Immunologie und Impfen etabliert, und nun bezweifelst Du plötzlich, dass jemand (also, Du eingeschlossen ;-) ) bei dem Rechenbeispiel durchsteigt? Hey, nun unterschätz uns doch nicht so - ist doch eine ganz einfache Addition, und notfalls haben wir doch alle Rechner-Programme auf dem PC. Und ausserdem hast Du doch alles nochmal ganz prima erklärt und sogar die Schlussfolgerungen dazu geschrieben.
Oder bin ich jetzt zu optimistisch und es haben echt viele Leserinnen das Beispiel nicht verstanden???
LG, Claudia

Re: Empfehlenswerte Impfstoffe?

Hallo Claudia,
aus dem Unterricht/der Vorlesung weiß ich, dass Menschen sehr unterschiedliche Zugänge zu einem Sachverhalt brauchen. Was dem einen sofort einleuchtet, wird dem anderen erst verständlich, wenn man es ihm von einer ganz anderen Seite her erklärt. Manchmal denke ich, dass ich etwas so erklärt habe, dass es jeder verstanden haben könnte, und dann sehe ich vor mir nur stumme Fragezeichen sitzen. Mein Ansatz war dann wohl nur vor dem Hintergrund meines eigenen Vorwissens/meiner Gedankengänge als verständlich zu bezeichnen.
Was das o.g. Rechenbeispiel angeht, so glaube ich, dass wirklich viele nur auf die Zahl der erkrankten Geimpften schauen und dann sagen, dass eine hohe Durchimpfungsrate schlecht ist, da immer mehr Menschen erkranken. Dahingehend wird jedenfalls das Rechenbeispiel immer wieder in der Argumentation Contra Impfung verwendet wird. Auf diesen Ansatz der Argumentation bezog sich mein Posting gestern Abend.
Ich habe Nuria ja geschrieben, dass ich die Seite für für Laien schwer verständlich halte und ich manchmal nicht weiß, was der Autor sagen will. Bei mir kam einfach stellenweise der Eindruck auf, dass der Autor wenig Mühe darauf verwendet, sein Wissen verständlich zu machen. Wer Argumente Kontra bestimmter Impfungen sucht, findet hier welche. Aber kann er sie auch nachvollziehen?
Das Rechenbeispiel mit der Masernerkrankung ist eigentlich noch wesentlich komplizierter. Das Beispiel zeigt nämlich (wenn man mal diese stark vereinfachten Annahmen gelten lässt, was wie Katja ja gut darstellt (http://kind.qualimedic.de/Q-5176693.html) auch zu hinterfragen ist), dass nur wenn 100% der Menschen geimpft werden, eine tatsächliche Durchimpfung von 90% erreicht wird. Also: wenn von den 20.000 Menschen 100% geimpft werden und 10% nicht immun sind, ergibt das 90% Durchimpfung. Das 100% der Menschen geimpft werden, wird man aber nie erreichen. Damit erreicht man auch nie eine Durchimpfungsrate von 90%. Jetzt kommt das, was der man als epidemiologische Probleme (Erkrankungen in höherem Lebensalter mit erhöhter Komplikationsrate und Frühinfektionen durch fehlenden Nestschutz) bezeichnet. Das wäre nun die Stelle, an der man sich tatsächlich kritisch mit der Masernimpfung beschäftigen kann (und zwar wieder mit diversen Pro und Contras). Aber wer kommt schon so weit?
Genau genommen, bin ich mit meinem Posting gestern also gar nicht auf das eigentliche Argument Kontra Impfung (welches der Autor auch nicht erläutert!) eingegangen. Das ist halt alles nicht so einfach, wie manche einem glauben machen wollen?
LG, Viola

Re: Empfehlenswerte Impfstoffe?

Hallo Viola,
magst du es didaktisch aufbereitet (kein Scherz)? Gerade stecke ich aber in Ostervorbereitungen. Ich brauche noch Eierfarben.
Was mich an dem Beispiel stört, ist der für mein Empfinden zu hoher Prozentsatz an nicht-immunen Geimpften von 10%. Die Rede ist dabei von der 1.Impfung - wird MMR nicht auch mehrmals geimpft, bevor voller Impfschutz erreicht ist? Immerhin müsste man dann differenzieren nach Personen, die nur die 1., die ersten 2 und alle 3 Impfungen erhalten haben. Die Zahlen sähen dann sicher anders aus!
Selbst wenn die Zahl von 10% stimmt, bedeutet das ja immer noch nicht, dass sich eine geimpfte Person mit einer Wahrscheinlichkeit von 10% ansteckt. Dann müssten sich ja Nicht-Geimpfte mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% anstecken.
Im Beispiel wird aber implizit vorausgesetzt, dass jeder Kontakt mit Erkrankten hat und sich zwangsläufig ansteckt, wenn er Kontakt mit Infizierten hat. Frau Immunologin, ist das so? Sind Masern so hoch infektiös?
Liebe österliche, aber verregnete Grüße,
Katja

Re Masern-Impfung

Hallo Katja!
Nein, Masernimpfung ist eigentlich nur einfach (es sind keine Auffrischungen erforderlich, wenn die Immunität einmal erreicht wurde)! Da es aber so viele Impfversager gibt, wird für ALLE noch eine WIEDERIMPFUNG vorgesehen (neuerdings 2. Impfung genannt). Nach diesen beiden bleiben wohl noch 7% übrig.
Das Rechenbeispiel sollte ja auch nur eine Verdeutlichung des Phänomens sein, daß dann (bei hoher Durchimpfung) mehr geimpfte als ungeimpfte erkranken - was bemerkenswert ist, weil die Geimpften sich ja geschützt wähnen. Die Ansteckungswahrscheinlichkeit ist natürlich nicht gleich 100% (aber bei Epidemien doch fast), aber doch bei geimpften und nichtgeimpften gleich hoch.
LG Birgit

späte Antworten...

Hallo Birgit,
nach meiner langen Antwort vorhin (http://kind.qualimedic.de/Q-5194200-4022-7-0.html) jetzt noch eine "kurze" zu diesem Posting hier.
Zum Thema Masern kann ich dir folgende Seiten empfehlen (jeweils mit den drei w davor):
rki.de/GESUND/IMPFEN/INTERVT.PDF
rki.de/INFEKT/EPIBULL/2004/10_04.PDF
Bei der Masernimpfung geht man nach der ersten Impfung von etwa 5-7% "Impfversagern" (Non-Responder) aus. Es ist richtig, dass also viele Kinder ein zweites Mal geimpft werden, obwohl dies theoretisch nicht nötig wäre. Die serologischen Tests zum Nachweis des bestehendes Impfschutzes sind allerdings immens teuer (diese Tests werden übrigens von den selben Firmen hergestellt wie die Impfstoffe, was doch eigentlich gegen die Theorie spricht, dass nur das empfohlen wird, womit diese Firmen Kasse machen...). Insgesamt bekommen derzeit in D aber nur etwa 88% der Kinder die erste und nur 5-15% (je nach Bundesland) die zweite Impfung.
Ich habe leider immer noch nicht verstanden, warum es bemerkenswert ist, wenn mehr Geimpfte als Ungeimpfte erkranken. Das ist doch nur die logische Folge dessen, dass es einfach sehr viel mehr Geimpfte im Beispiel gibt. Oder habe ich da irgendetwas falsch verstanden?
Die Ansteckungswahrscheinlichkeit ist natürlich nicht gleich hoch. Bei den Geimpften liegt sie bei etwa 10% (im Beispiel, real niedriger), bei den Nicht-Geimpften real etwa bei 95% (im Beispiel mit 100% vereinfachend angenommen).
Das ist genau das Problem, auf welches ich Nuria bzgl. der impf-info Seite hinweisen wollte. Leser können die komplexen Inhalte oftmals nur sehr schwer nachvollziehen. Der Autor bietet zuwenig verständliche Erklärungen an. Da frage ich mich dann, wie viel hat er selbst von dem Geschriebenen verstanden? Wie viel hat er einfach übernommen?
Nochmals LG, Viola

noch etwas:

Die RELATIVE Zahl der erkrankten Geimpften ist natürlich immer gleich, nämlich 10%!
LG Katja

Re: noch etwas:

Hallo Katja,
genau diese Aussage hatte mich an dem Beispiel auch besonders gestört!
Ich bin einfach den Verdacht nicht ganz losgeworden, dass der Autor selber nicht so ganz versteht, was er auf seiner Seite da schreibt. Warum erläutert er z.B. nichts? Sieht doch ein bischen wie einfach abgeschrieben aus, oder...
Deinen anderen Einwänden (anderes Posting) stimme ich dir ebenfalls zu.
LG und viel Spaß beim Eierfärben,
Viola

Re: noch etwas:

.. der Autor sagt für mich doch bloß, daß je mehr Geimpfte sich in einer Population befinden, desto weniger kommt es zu Infektionen von Nicht-geimpften( logisch, wenn fast alle geimpft sind [?]) - was das "erstaunliche" Phänomen nach sich zieht, daß es irgendwann kippt und mehr Geimpfte sich infizieren als Nichtgeimpfte.
Ich frage mich eher WARUM er das überhaupt festhält.
Ähnlich aufschlußreich sind Rechungen wie: wenn immer mehr Menschen hundert werden, sinkt aufs Ganze der Bevölkerung bezogen die Zahl der Stillkinder ...
LG Gala

Re: Empfehlenswerte Impfstoffe?

Hallo! Wobei der Infanrix Hexa (angeblich) weniger brennt und weniger lokale Reaktion verursacht. Trotzdem wurden meine Kinder insges. bisher 7 mal mit Hexavac geimpft. VG, Inga

Nuuuja...

Das Thema ist wohl ein weites Feld... :-)
Erstmal vorweg: Ich find impfen TOTAL wichtig. Ich achte selbst immer auf meinen Impfschutz und bin neben den Standardsachen noch gegen Gelbfieber, Typhus und Cholera geimpft, was allerdings fernreisebedingt ist.
Das was Du schreibst ist alles richtig, das wusste ich auch vorher schon, ABER trotzdem ist meine Tochter nach nem alternativen Impfplan geimpft worden.
Wobei das Spannende an der Materie schon bei den Impfplänen losgeht...
Ich lebe momentan in der Schweiz, da gibts überhaupt garkeine 6-fach-Impfung. Jeder Schweizer Arzt, mit dem ich bis jetzt gesprochen hab, schüttelt über Hep B im Babyalter auch nur den Kopf.
In Frankreich sehen die Pläne nochmal ganz anders aus, in England sowieso, in den USA gibts überhaupt nur Einzelimpfungen, usw...
Wieso nun ausgerechnet die Leute vom der Stiko soviel mehr Recht haben sollen, als ihre ausländischen Kollegen, leuchtet mir nicht ein.
In den USA ist vorgeschrieben, dass Kinder eine Windpockenimpfung haben müssen, um in eine öffentliche Betreuungseinrichtug ((Vor-)Schule, etc.) gehen zu dürfen.
Da hört meine Impftoleranz ehrlich gesagt völlig auf.
Ich find impfen einen Abwägungsprozess zwischen dem individuellen Risiko an einer Krankheit zu erkranken, dem Risiko des Impfschadens, Eingriff ins Immunsystem und der Belastung des Körpers durch die Inhaltstoffe des Medikamentes.
Bei den Ingenieuren nennt man das Optimierungsrechnung. :-)
...

Re: Nuuuja...

Warum sollte ich den Körper eines 2 Monate alten Kindes mit einem Impfung gegen eine Krankheit belasten, an der es faktisch im 1. Lebenjahr überhaupt nicht erkranken kann?
Übrigens ist das Impfen auch nur ein Aspekt des Rückgangs der (Kinder-) Krankheiten.
Es gibt hier ne schöne Statistik von einem Bundesamt, über die Todesfälle durch Masern. Die sind im 20. Jahrhundert schon um etwa 2/3 zurück gegangen, BEVOR die Massenimpfungen eingeführt wurden. Alleine durch den höheren Lebensstandard und die bessere ärztliche Versorgung.
Impfen alleine hilft nämlich wenig, wenn das Immunsystem so schlecht entwickelt ist, dass es mit dem Impfstoff garnix anfangen kann (bei Unterernährung z.B.) In vielen Entwicklungsländer sterben auch geimpfte Kinder bei Masernepidemien wie die Fliegen unter den Händen der Ärtze weg. (Traurig, aber wahr...)
Was ich persömlich nicht nachvollziehen kann, ist die Skepsis vieler Eltern gegen die HIB-Impfung, da das mit Keuchhusten zusammen eine der Erkrankungen ist, bei denen man ein wirkliches Risiko hat, sie sich als Baby einzufangen, im Gegensatz zu Polio z.B. ...
Ist wie gesagt, ein weites Feld und man könnte endlos weiter machen.
LG,
Darla

Re: Impfproblematik (lang)

Hallo Viola,
im Voraus: mein (gesundes) fast einjähriges Kind ist noch nicht geimpft. Soll es aber demnächst werden.
Vom offiziellen Impfplan sind wir aus zwei Gründen abgewichen:
1) Wir waren im Ausland, wo eine sinnvolle Beratung aufgrund der Sprachbarriere nicht möglich war, zudem gelten dort andere Kriterien (TBC-Impfung etc.). Im Internet gibt es leider kaum überzeugende und engagierte Argumente PRO Impfung (wie Du schon erkannt hast, sind die entsprechenden Seiten sehr Fach-Kauderwelsch-belastet) - dafür aber viele sehr emotionale und populärwissenschaftlich dargestellte KONTRA-Pages. Und wenn man dann nach 10 Seiten 'mein Kind hat einen Impfschaden' eine Seite liest, auf der steht 'die Impfung verursacht keine ernsthaften Nebenwirkungen', weiss man nur eins: dass die ganze Sache irgendwo nicht objektiv betrachtet wird. Was eine Entscheidung nicht wesentlich erleichtert.
2) Bis jetzt war das Kind nicht lauffähig (also, kaum Tetanus-Gefahr) und hatte ausschliesslich Kontakt zu den Eltern (die voll geimpft sind, Infektionskrankheiten sind also unwahrscheinlich).
Nun fängt sie aber an zu laufen und soll demnächst auch in eine Krabbelgruppe - höchste Zeit zum Impfen. Die Entscheidung ist wegen der Flut von Informationen nicht leicht - was mir persönlich fehlt, ist eine Studie über genau das, was Du so schön schreibst:
-- siehe Fortsetzung ---

Re: Impfproblematik (lang) - Teil 2

Der Vergleich der Wahrscheinlichkeiten "einer möglichen (aber sehr unwahrscheinlichen) Impfkomplikation" und "einer schwerwiegenden Erkrankung (und hier ist die Wahrscheinlichkeit viel grösser)".
Und natürlich hätte ich solche Zahlen am liebsten für Mitteleuropa - die aus Zentralafrika nützen mir nichts. Genausowenig, wie mir z.B. die Info der Impfgegner nützt, dass in Entwicklungsländern Kinder nach z.B. Masernimpfung haufenweise von Masern dahingerafft werden. Ist doch ziemlich logisch, dass bei schwachen, evtl. schon vorinfizierten Kindern dann eine Impfung das Immunsystem völlig aus dem Gleichgewicht bringen kann - der letzte Tropfen sozusagen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Eine solche Statistik hab ich mal im Ökotest-Kinderkrankheiten-Heft für Masern gefunden - sehr überzeugend. Weisst Du, ob es auch andere solche Statistiken gibt? Gern auch Hochrechnungen, die neben der aktuellen Lage (z.B. 80% der Bevölkerung geimpft) mit Annahmen spielen, dass 70, 60 oder auch 0% der Bevölkerung geimpft sind. Z.B. ist ja die wahrscheinlichkeit, sich mit Polio anzustecken, im 'WHO-zertifiziert Polio-freien' Deutschland derzeit sicher minimal - was wäre, wenn die Impfung jetzt gestoppt würde?
-- siehe Fortsetzung ---

Re: Impfproblematik (lang) - Teil 3

Heute hatte ich übrigens eine 'Impfberatung' - die Ärztin hat mir den Impfstoff vorgestellt, gesagt, dass sie impfen würde, weil die Krankheit noch auftritt und gefährlich sei, und dass sie noch keine ernsthafte Impfkomplikation in ihrer Praxis gehabt habe - das allerdings auch Glück sein könne. Also kein Druck in keine Richtung. Fand ich toll, war aber auch nicht sooo informativ. Sie behandelt übrigens impfbegleitend homöopathisch mit Thuja C30.
Apropos Homöopathie: eigentlich unterscheidet sich das Konzept des Impfens doch gar nicht so sehr vom Homöopathie-Grundgedanken. Hier wie da geht es doch darum, mit eigentlich krankmachenden Stoffen in sehr geringer Konzentration einen gesundheitsfördernden Effekt zu erzielen - und in beiden Fällen ist die Wirkung nicht wissenschaftlich bewiesen, sondern beruht zum Grossteil auf Erfahrungswerten. Warum hängen sich dann Impfgegner am Argument der Nicht-beweisbarkeit der Wirksamkeit von Impfungen auf, sagen aber gleichermassen, dass Kinderkrankheiten homöopathisch gut behandelbar sind? Nur mal so eine laienhafte Überlegung ...
Mein derzeitiger Entscheidungsstand:
- Impfen: JA
- zu überlegen: Hepatitis B jetzt oder in 10 Jahren? Keuchhusten überhaupt? HiB in Kombi oder als Einzelimpfung? (hab irgendwo gelesen, dass die Gabe von HiB und Keuchhusten die Wirksamkeit der HiB-Impfung herabsetzt, dies also öfter geimpft werden muss)
Um Missionierung oder auch nur andere Meinungen und Ratschläge bitte ich ausdrücklich.
LG,
Claudia

Homöopathie

Hallo Claudia,
den Vergleich Impfung/Homöopathie finde ich sehr interessant.
Allerdings kann ich mir anhand meiner Vorkenntnisse bei den Impfungen recht gut erklären, auf welchen Mechanismen des Immunsystems die Wirkung beruht. Bei der Homöopathie fehlen mir die Erklärungsmuster. Da warte ich schon ganz gespannt, ob man irgendwann welche findet oder ich einfach hinnehmen muss, dass Homöopathie funktioniert, ohne dass die Wissenschaft es versteht (Ich persönlich bin sehr von den Erfolgen der Homöopathie insbes. bei Kindern - auch bei Henrik - begeistert!).
LG, Viola

Re: Impfproblematik (lang) - Teil 2

Hallo Jelly!
Das Problem mit den Impfungen in Armutsgebieten ist nicht so sehr der Impfkomplikation, sondern dass bei derart geschwächten Immunsystemen des Impfschutz leider, leider überhaupt nicht aufgebaut wird, egal, wie oft man impfen würde.
Gerade die Masern machen in weiten Teilen Afrikas noch zusätzlich grosse Probleme, weil die Krankheit dort sehr "neu" ist, d.h. die Immunsysteme nicht schon seit hunderten von Generationen drauf getrimmt sind, wie in Europa.
Auch Therapieversuche, die schlagen deshalb oft fehl, wenn den überhaupt die Entsprechenden Medikamente vorhanden sind.
Diese Masernepidemien sind wirklich sehr krass und nehmen alles mit, was nicht ne bestimmte Mindestmenge an Kalorien im Bauch hat... :-(
LG,
Darla

Einstiegsliteratur... *g*

Hallo Claudia,
ganz herzlichen Dank dafür, dass du dir die Mühe gemacht hast, so ausführlich zu antworten!
Natürlich gibt es viele Untersuchungen hinsichtlich der Impfkomplikationen bzw. dem Impfnutzen. Ich kann dir auf jeden Fall die Seite des Robert-Koch-Instituts zu diesem Thema empfehlen (dreimal w, dann rki.de/GESUND/IMPFEN/IMPFEN.HTM?/GESUND/IMPFEN/IMPF_HOM.HTM&1).
In der Inhaltsübersicht auf der linken Seite findest z.B. unter der Überschrift "Bedeutung von Impfungen" den Link ?Nutzen und Risiken von Impfungen (Themenheft Bundesgesundheitsbl. 4/2002)?. Dann kommst du auf die Seite mit der Übersicht über versch. Artikel. Hier kannst du pdf-Dateien finden, die vielleicht ein paar deiner Fragen beantworten.
Folgende Artikel findest du dort beispielsweise:
Impfen - Aufklärung tut Not!
Risiko des Impfens und das noch größere Risiko, nicht geimpft zu sein. Wissensstand, Wissenslücken und Schlussfolgerungen
Über die Bedeutung von Schutzimpfungen. Epidemiologie, Durchimpfungsraten, Programme
Die Zulassung von Impfstoffen. Regelungen und Prozesse auf europäischer Ebene
Auswertung der Meldungen von Verdachtsfällen auf Impfkomplikationen nach dem Infektionsschutzgesetz
Anerkannte Impfschäden in der Bundesrepublik Deutschland 1990-1999
Ansonsten ist auch die Datei ?Häufig gestellte Fragen und Antworten (FAQs)? (ebenfalls in der Inhaltsübersicht links zu finden) sehr interessant.
Falls du dann weitere Fragen hast, einfach noch mal melden. Ansonsten kannst du bei speziellen Fragen bestimmt auch die Leute vom RKI direkt anmailen.
LG, Viola

späte Antwort (Teil 1)

Hallo Viola
Also bevor ich mich durch die Postings durcharbeite, habe ich beschlossen, doch noch (so kurz es geht) auf Deine Fragen zu antworten.
In der Schweiz sieht die Impfempfehlung vor, nach 2, 4 und 6 Monaten zu impfen und zwar die 5-fach Impfung DTPa/HiB + Polio. Hepatitis B wird erst für 11-15-jährige empfohlen.
Die Sachlage:
Ich habe mein Kind mit 5 Monaten erstmals impfen lassen mit dem kompletten 5-fach-Satz.
Als er 2 Monate alt war, habe ich das kleine Würmchen angesehen und mich gewundert wieso man so komische Sachen in dieses kleine Wesen hineinspritzen sollte. Es hat kaum Kontakt mit anderen Personen ausser mir und dem Vater. Ausserdem habe ich voll gestillt (und tue es noch) was ja auch einen Nestschutz darstellt.
Ich wollte dann mit 4 Monaten 'einsteigen', da er zunehmend aktiver wurde und mehr und mehr Kontakt mit anderen hatte.
Da hatte er aber irgendwie eine Magen-Darm-Geschichte, nichts gravierendes, aber es ging ihm halt nicht so dolle. Der Arzt hatte auch von der Impfung unter diesen Umständen abgeraten.
Also bin ich nach 'Genesung' mit 5 Monaten eingestiegen.
Inzwischen bin ich darum ganz froh, denn so musste mal sein Immunsystem von alleine auf etwas 'Echtes' anspringen.
(wird fortgesetzt)

späte Antwort (Teil 2)

Zwei Argumente zu zwei Deiner Punkte:
(1) Dein Argument es werden keine ganzen Erreger gesprizt führst Du als einen Vorteil an. Dies ist aber wohl eher ein Nachteil. Denn die Impfkritiker führen ins Feld, dass die Impfung nicht den natürlichen Infektionsverlauf der geimpften Krankheit nimmt. Die Stadien, die eine Krankheit durchlaufen bilden auch eine Grundlage der Entwicklung des Organismus auf mehreren Ebenen. Beim natürlichen Verlauf geht es nicht einfach nur um die Krankheit, sondern auch um die Weiterentwicklung der beteiligten Organe, z.B. Schleimhäute über die die Erreger eigentlich in den Körper gelangen, Erzeugung von Fieber als Reaktion auf die Erreger, etc.
Inzwischen weiss man auch, dass das nicht-durchmachen der Krankheiten auf natürliche Weise durchaus Grundlage für andere Krankheiten legen kann, die so spät auftreten, dass sie nicht mehr als Impfschaden in Betracht gezogen werden: Autismus, Epilepsie, Multiple Sclerose, etc.
Man nimmt an (weiss es aber nicht), dass der natürliche Verlauf einer Krankheit zum Umbau von Eiweissen im Körper führen, die dann in der Folge des weiteren Lebens für o.g. Krankheiten nicht anfällig sind.
(wird fortgesetzt)

späte Antwort (Teil 3)

(2) Du sagst, es ist dem Immunsystem doch egal ob 3, 5 oder 6 Impfstoffe gegeben werden, es sei wie 3, 5 oder 6 Zuckerkrümel für den Koch.
Naja, ich würde den Vergleich anders setzen - der entbehrt aber jeglicher Wissenschaftlichkeit: Es sind ja keinesfalls die gleichen Zutaten. Daher sind es für mich nicht 6 Zuckerkrümel sondern 6 verschiedene Zutaten: Zucker, Salz, Pfeffer, Senf, Honig und Sojasauce. Ich weiss, ein geübter Koch kann auch daraus eine leckere Salatsauce zaubern, aber kann man da noch alles raus schmecken? Ist der Gaumen nicht vielleicht doch ein bisschen überfordert? (wie gesagt: entbehrt jeder Wissenschaftlichkeit)
Andererseits ist es schon so, dass gewisse Impfstoffe sehr gut 'zusammenpassen' weil sie wohl 'den gleichen Weg' gehen (oder irgendwie so ähnlich...). Ist wohl der Fall für Diphterie und Keuchhusten.
Meine Meinung
Grundsätzlich bin ich weder richtig Pro noch Kontra. Meine Intuition sagt mir, dass ich nicht impfen sollte. Mein Verstand (bzw. meine Umwelt, die auf meinen Verstand einredet) sagt, ich soll.
(wird fortgesetzt)

späte Antwort (Teil 4) ...sorry!

Vielleicht zähle ich mit der Aussage über meine Intuition jetzt zu den 'arroganten Müttern', die sich den 'Luxus des Nicht-Impfens auf dem Rücken der impfenden Gesellschaft' leisten. Mütter, die 'daran Schuld sind, wenn fast ausgerottete Krankheiten wieder um sich greifen', etc.
Naja, dem Argument kann ich nix abgewinnen. Am Beispiel der Masernimpfung (was nicht auf die anderen Krankheiten so appliziert werden kann und darf, aber trotzdem) sieht man sehr schön, dass die Krankheit schon lange auf dem Rückzug war bevor man überhaupt einen Impfstoff hatte. Auch erkranken in erneuten Epidemien verhältnismässig mehr geimpfte Personen als Ungeimpfte.
Über eine Resistenz zu bzw. Ausweichung auf geimpften Krankheiten will ich gar nix weiter sagen. Am Beispiel von HiB sieht man das sehr gut: heute empfiehlt man den Müttern auch gegen Pneumokokken zu impfen. Das ist der Erreger, auf den die Hirnhautentzündungen 'ausweichen' weil es mit HiB nicht mehr 'funktioniert'.
Weiteres Problem ist die Verlagerung der Kinder-Krankheiten ins Jugendlichen- udn Erwachsenenalter hinein, wo diese einen weitaus schlimmeren Verlauf haben als wenn man einen echten Immunschutz von einer durchgemachten Krankheit, die für das Leben hält, besitzt. Die Impfungen müssen halt dann immer wieder aufgefrischt werden - auch als Erwachsener!
(wird immernoch fortgesetzt)

späte Antwort (Teil 5) - der letzte!

Des weiteren gibt es Argumente, dass z.B. für Tetanus ein Impfschutz gar nicht funktionieren KANN. (Die genauen Argumente kenne ich leider nicht, aber habe ich von einem Arzt mal als Headline irgendwo gelesen.)
Und was mache nun ich?
Also habe ich geimpft. Naja. Ein bitterer Beigeschmack bleibt mir im Mund. Mein einziger Trost ist, dass mein Süsser ein derartig dicker Wonneproppen ist, dass ich hoffe, er hat es weggesteckt und wird mir dafür mal nicht böse sein...
So, und über Ostern werde ich mich mal durch eure Postings durchkämpfen.
Gruss
Fanny mit FannyBoy (6 Monate)

Re: späte Antwort (Teil 5) - der letzte!

Hallo Fanny,
auch dir ein ganz herzliches Danke für deine ausführliche Antwort!
Einige deiner Argumente waren mir bereits bekannt (inkl. der dazugehörigen Gegenargumente der Impfbefürworter). Es ist halt meist ein hin und her mit den Argumenten. Aber wie ich schon geschrieben habe, ist für mich interessant, welche der zahlreichen Argumente (pro/kontra) du nun für dich persönlich als wichtig und richtig erachtest (sei es vom Verstand oder aus der Intuition heraus).
Deine Interpretation des "Kochkurses Immunologie" hat mir übrigens gut gefallen und ist genauso "wissenschaftlich" wie meine. ;-) Stark vereinfachende Bilder hinken halt immer ein wenig...
Falls dir deine Quellen doch nochmal über den Weg laufen, wäre ich an der Zusendung der Infos interessiert.
LG und gute Nacht, Viola

@viola - meine Informationsquellen

Ich habe mich hauptsächlich auf eine Broschüre des Schweizerischen Konsumentenschutzes (drei mal w, Punkt, konsumentenschutz, Punkt, ch) gestützt, die erfreulicherweise neutral schreibt und die Broschüre heisst auch: "Impfen - Grundlagen für einen persönlichen Impfentscheid". Darin wird auch erklärt, dass ein wahrer individueller Impfentscheid durch die Industrie verunmöglicht wird, weil es gewisse Impfstoffe nicht als Einzelstoff gibt, bzw wenn doch diese dann meist nicht Thiomersal-frei sind.
Es wird aufgeführt, welche Impfstoffe für welche Krankheiten verfügbar sind.
Die Geschichte mit der "Tetanus-Impfung die ja gar nicht funktionieren KANN" habe ich in einem beiläufigem Gespräch eines recht bekannten klassischen Homöopathen 'aufgeschnappt'. Es ist Mohinder Singh Jus, praktiziert in Zug (CH), Infos findest Du drei mal das schöne W, SHI und ch.
Ich bin demnächst nochmal zu einem Kurs dort. Vielleicht habe ich Gelegenheit dies als Frage nochmals zu stellen.
Gruss
Fanny

Re: Impfproblematik (lang)

Ich habe mir viel im web angelesen, vor allem bei dem schon genannten impf-info habe ich endlich neutrale Informationen bekommen. Weder die KiÄ noch die Impfbroschüren, die reichlich ausliegen, kamen über stures Nachbeten der Empfehlungen hinaus. Hier in Sachsen wird z.B. auch die Impfempfehlung erweitert (noch eine zusätzliche Keuchhustenimpfung, vor 6 Jahren noch Tuberkuloseimpfung, die damals auch schon genauso unwirksam war), und die Broschüren zeigen durchaus schlimme Bilder der Krankheiten und demgegenüber bei den Impfungen friede-freude-eierkuchen-Bilder von glücklichen Säuglingen - das nenne ich populistisch.
Ich habe angefangen, kritisch gegenüber den Impfempfehlungen zu werden, nachdem mein Großer aufgrund der erwähnten Tuberkulose-Impfung (ihn habe ich noch durchimpfen lassen) eine Schuppenflechte ausbildete, die im Säuglingsalter äußerst selten ausbricht (auch wenn die Veranlagung erblich ist). Auch die ständige Änderung des Impfplanes und die immer früheren Impfzeitpunkte und immer neuen Impfungen sind mir suspekt (Windpockenimpfung wurde jetzt excessiv in der Zeitung beworben, Rotaviren).
Die Komplikationen der Krankheit sind durchaus abhängig vom Alter, die der Impfung auch - aber leider umgekehrt. Das Eindringen der Erreger in den Körper erfolgt nur bei Tetanus und Hepatitis über den gleichen Weg wie beim Impfen, ansonsten wird er über die Schleimhäute aufgenommen und verändert. Die Aufrechnung der Kosten der Krankheit (Arbeitsausfall...) finde ich populistisch - wenn man sich für Kinder entscheidet, denkt man nicht betriebswirtschaftlich- Kinder sind sowieso Luxus.
Nur einige meiner Argumente, mehr ist in der o.g. Homepage zu finden.
>>Insbesondere die Tatsache, dass es sich dabei oft um Eltern handelt, die sehr um das Wohl des Kindes bedacht sind, viele Empfehlungen hinsichtlich Ernährung/Stillen etc. befolgen, und die oftmals auch sehr belesen sind, verwundert mich. Bei meinem Großen habe ich stur den "Experten" vertraut, eigenes Bett, alles durchgeimpft, 6 Monate vollgestillt und dann nach und nach Mahlzeiten ersetzt und mit 1 Jahr abgestillt, mit 7 Monaten "Jedes Kind kann...", da verfalle ich jetzt zugegebenermaßen ins andere Extrem und bin überzogen kritisch. Aber ich denke, daß das schon richtig so ist - jedenfalls vertraut mein Mann meinem Gefühl. Schließlich muß ich an mein Kind denken und nicht an andere, die evtl. angesteckt werden könnten (Schwangere sollen ja vorher den Röteltiter testen). Außerdem ist das Verschieben der Krankheiten ins Erwachsenenalter und die dann höheren Komplikationen bzw. die fehlende Immunität von Schwangeren und der reduzierte Nestschutz auch auf das Impfen im frühen Kindesalter zurückzuführen.
Jetzt will ich aber aufhören, sonst missioniere ich noch gg
LG Birgit
PS: Sebastian ist gegen Tetanus geimpft (erst 2 Impfungen, die 3. in einem Jahr), Polio kommt noch und Masern. Hepatitis vor der Pubertät und Mumps, falls er es noch nicht hatte.
Bei den anderen Impfungen bin ich immernoch am Überlegen - kritisch zu sein ist halt viel anstrengender als sich nur an Empfehlungen zu halten.

OK, ich missioniere doch noch ein bißchen ggg

Mit >>Die Komplikationen der Krankheit sind durchaus abhängig vom Alter, die der Impfung auch - aber leider umgekehrt. Weitere Gründe meiner Impfkritik sind die schon erwähnte Keuchhustenimpfung für 3 Monate alte Impflinge, die erst wirkt, wenn die Krankheit nicht mehr so gefährlich ist (wie sollen die denn schon kleinere Geschwister haben können staun).
Die schon erwähnte BCG-Impfung, die nachweislich nicht wirkt, wird in Frankreich immernoch gefordert, auch hier bei qualimedic wird immernoch behauptet, daß "sichere und erprobte Impfstoffe" gegen Tuberkulose existieren, und im Expertenforum hat der Dr. einer Fragenden aus Frankreich dazu auch keinen reinen Wein eingeschenkt. Der Zusammenhang zwischen dieser Impfung und der Schuppenflechte ist logisch, da sie das Immunsystem stimuliert (und Schuppenflechte ist so eine Art überschießende Immunreaktion der Haut). Außerdem ist jetzt nach der Impfung ein normaler Tuberkel-Test nicht mehr möglich, mein Sohn könnte also, falls er sich doch an Tuberkulose anstecken sollte, nicht schnellstmöglich getestet und behandelt werden.
Die behauptete alleinige Wirkung der Impfungen auf das Ausbleiben von Polio- und Diphterieepidemien ist zumindest fraglich, da dafür eine Durchimpfungsrate in der Bevölkerung von mindestens 90% vorhanden sein müßte, was nicht errreicht wurde. Und bei Masern ist 1989 eine Epidemie unter US-Studenten ausgebrochen, die ALLE geimpft waren (soviel zu den 10% Impfausreißern).
Ein weiterer wichtiger Grund für mich ist die annähernd gleichhohe Zahl der Erkrankungen trotz Impfung gegen die häufigsten Erreger (bei Hirnhaut- und Mittelohrentzündung z.B.). Es nehmen einfach andere Erreger zu (So ist das auch bei den erwähnten Myriaden Bakterien auf dem Menschen - wird eine Art vertrieben, haben andere Platz, und die "kennt" der Körper im Gegensatz zu den früheren nicht und erkrankt - darüber habe ich vor kurzem eine Sendung gesehen). Mir als Mutter ist es allerdings egal, von welchen Kokken die Krankheit meines Kindes kommt - deshalb finde ich die Werbung z.B. für die Pneumokokken-Impfung unseriös.
Zum Thema (vermutete) Todesfälle nach 6fach-Impfung: es ist oft von auffallender Schläfrigkeit nach der Impfung (besonders nach den späteren Teilimpfungen) berichtet worden (was viele Mütter durchaus als angenehm empfanden ;-)), was aber zu einem gestörten Aufwachreflex führt. Dies in Verbindung mit einem nächtlichen Erbrechen (aus welchem Grund auch immer) kann zum Ersticken führen! Was ist nun schuld am Tod: die Impfung, das Erbrechen oder gar die fehlende Überwachung des Kindes?
Ein weiteres Thema ist der Impfzeitpunkt: Es wird ja als Vorteil angesehen, daß man gesunde Kinder impft (im Gegensatz zu geschwächten, die sich infizieren). Trotzdem ist es ein willkürlich gewählter Termin (den man zugegebenermaßen so planen kann, daß Impfnebenwirkungen wie das Masernfieber in den "Stundenplan" passen), während bei einer Infektion der Körper bereit für die Krankheit ist. Und ich denke nicht, daß das nur eine geschwächte Immunabwehr bedeutet, sondern das da noch mehr sein muß: Mein Kleiner hat letzten Monat direkt neben einem an Windpocken erkrankten Mädchen gesessen (nicht mit Absicht, sowas mache ich nicht) und ist nicht krank geworden, obwohl man bei Ringelröteln und Rotaviren im gleichen Zeitraum nicht von einem starken Immunsystem reden kann. Mein Großer ist übrigends immer pünktlich zum Wochenende krank geworden (wir waren schon Stammgäste beim Notarzt gg).
Der ebenfalls erwähnte Mindestabstand zwischen Impfungen ist wichtig für die Wirksamkeit (und die Reduzierung der Nebenwirkungen), und trotzdem wird bei Tetanus zwischen Grundimmunisierung und 1. Auffrischung nicht mal der Mindestabstand von 5 Jahren eingehalten (es müßte nämlich rein logisch der letzte Teil der Grundimmunisierung zählen und nicht der erste). Auch der Abstand von 5 Jahren ist fraglich, weil die Impfung bis zu 10 Jahren halten kann - warum wird nicht vorher ein Test gemacht?
So, das waren jetzt wohl alle Punkte, die mich zu meiner kritischen Haltung gebracht haben - und das woltest Du ja wissen (ausführlicher wie gesagt unter impf-info).
LG Birgit
PS: Weiß jemand, ob bei Tetanus anerob bedeutet, daß der Ereger sich SOWOHL unter Luftabschluß als auch bei Luft vermehren kann, oder bedeutet das AUSSCHLIEßLICH?

Sorry: "bewährte" statt "sicher und erprobt" o.T.

laaaange Antwort :-)

Hallo Birgit,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Du sprichst darin einige sehr interessante Aspekte an.
Da ich auf Grund deiner Mail den Eindruck hatte, dass du an einer Antwort meinerseits interessiert bist (wollte ja nicht ungefragt missionieren ;-)), möchte ich nachfolgend auf einige der von dir angesprochenen Punkte eingehen.
>>Auch die ständige Änderung des Impfplanes und die immer früheren Impfzeitpunkte und immer neuen Impfungen sind mir suspekt. Deine Bedenken in dieser Richtung kann ich gut verstehen. Ich persönlich bin aber froh, dass die Impfpläne immer wieder den aktuellen Erkenntnissen angepasst werden. Zum einen werden die Impfstoffe immer weiter verbessert. Beispielsweise wird gegen Polio seit 1998 nicht mehr in Form von der Schluckimpfung geimpft, weil man seit dieser Zeit eine bessere Alternative hat. Weiterhin bemüht man sich, durch die Kombinationsimpfungen die Gesamtzahl der empfohlenen Impfungen möglichst gering zu halten.
Zudem werden die (nationalen) Impfpläne immer wieder den nationalen Gegebenheiten angepasst (im Großen und Ganzen unterscheiden sich die empfohlenen Impfpläne weltweit aber nicht sehr). Ein Beispiel dafür ist die von dir mehrfach angesprochene BCG-Impfung, die aufgrund der Nebenwirkungen und der verhältnismäßig schlechten Wirksamkeit stark diskutiert wird. Die WHO empfiehlt, in Populationen, deren Infektionsrisiko für Tuberkulose unter 0,1% liegt, keine generelle BCG-Impfung mehr durchzuführen. In Deutschland liegt das Risiko unter 0,1%, in anderen Ländern nicht. Deshalb wird diese Impfung in Deutschland nicht mehr empfohlen, in anderen Ländern schon.
Ganz allgemein kann man sagen, dass solange das Risiko an einer best. Erkrankung zu erkranken sehr hoch ist, mehr Nebenwirkungen etc. in Kauf genommen werden. Je niedriger das Erkrankungsrisiko, desto mehr werden die Impfungen in Frage gestellt (Impfbefürworter sprechen davon, dass der größte Feind einer Impfung die gute Wirkung derselbigen ist). Kommt es dann infolge fehlender Impfungen zu Epidemien, schnellen die Zahlen der Impfbefürworter schlagartig nach oben.
>>Diese sind ebenso von HipAlete&Co gesponsort wie die entsprechenden Untersuchungen zum Impfen von den Pharmafirmen... Nuja, dass könnte man dann für jeden Bereich der medizinischen Forschung behaupten (Herzklappenhersteller sponsoren Untersuchungen zu Herzklappen, Ultraschallgerätehersteller Untersuchungen zur Ultraschallmethode usw.). Sicher ist es wichtig, dass den Pharmafirmen immer jemand kritisch auf die Finger schaut. Auf diesem Sektor werden Unsummen umgesetzt und das führt sicher oft zu kriminellen Methoden. Ich kann dir aber versichern, dass nicht jeder Immunologe von der Pharmaindustrie finanziert wird. Insbesondere den Forschern des Robert-Koch-Instituts, der WHO oder aber von Ökotest etc. pauschal diesen Vorwurf zu machen, ist sicher nicht gerechtfertigt.
>>Schließlich muß ich an mein Kind denken und nicht an andere, die evtl. angesteckt werden könnten Gut, das ist eine Einstellungssache, die wohl jeder persönlich entscheidet. Ich persönlich ziehe das Argument des ?Allgemeinwohles? durchaus mit in meine Entscheidungsfindung mit ein.
>>Aber da wirkt ja der Nestschutz länger, als manche zugeben wollen Bezüglich des Nestschutzes sind die Angaben in der Literatur tatsächlich oft eher untertrieben. Dies liegt daran, dass der Nestschutz etwas sehr individuelles für jedes Kind ist. Wie du ja auch schon schreibst, ist der Nestschutz anders, wenn die Mutter geimpft wurde als wenn sie die Krankheit durchlebt hat. Generell ist natürlich klar, dass der Nestschutz nur für Krankheiten gegeben ist, die die Mutter selbst hatte oder gegen die sie geimpft wurde. Wenn also immer weniger gegen Diphtherie geimpft werden, gibt es da auch keinen Nestschutz mehr. Diphtherie kann aber durchaus in Deutschland vermehrt wieder auftreten (1995 starb ein Mädchen in Deutschland an einer zunächst unerkannten Diphtherieerkrankung, 1997 ein Junge, gesamt 20 Diphtheriefälle Anfang der 90er).
Der Nestschutz hängt von vielen Faktoren ab und manchem Forscher ist es sicher lieber, die Zeitspanne zu kurz als zu lang anzugeben (das ist wie mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum, die meisten Lebensmitteln sind zwei Tage später auch noch in Ordnung ;-)). Gibt er sie zu lang an und es erkranken vermehrt ungeimpfte Kinder, so wird man ihm die Schuld zuweisen, da er eine zu späte Impfung empfohlen hat.
Aber letztlich geben die Forscher nur die Empfehlung zum Zeitpunkt des Impfens und die Eltern können individuell entscheiden (genauso wie man die im März abgelaufene Schokolade auch im April noch essen kann oder auf Nummer sicher gehen und sie entsorgen kann ;-)).
>>Weitere Gründe meiner Impfkritik sind die schon erwähnte Keuchhustenimpfung für 3 Monate alte Impflinge, die erst wirkt, wenn die Krankheit nicht mehr so gefährlich ist (wie sollen die denn schon kleinere Geschwister haben können staun). Mit 3 Monaten haben die natürlich noch keine jüngeren Geschwister. Aber es dauert auch einige Monate bis der Impfschutz aufgebaut ist. Da kann dann durchaus das Geschwisterkind schon in Planung sein. Da man die Gesamtzahl der Impfungen möglichst gering halten möchte, wird die Impfung nicht nach der individuellen Familienplanung sondern als Kombinationsimpfung empfohlen (an Kombinationsimpfungen verdient die Pharmabranche im übrigen weniger als an Einzelimpfungen, aber das nur am Rande...).
Davon abgesehen ist es aber auch für ein 2- oder 3-jähriges Kind nicht angenehm, an Pertussis zu erkranken (wenn auch nicht so lebensbedrohlich wie in den ersten Monaten). 100%ig davor geschützt ist man allerdings trotz Impfung nicht.
>> Der Zusammenhang zwischen dieser Impfung und der Schuppenflechte ist logisch, da sie das Immunsystem stimuliert (und Schuppenflechte ist so eine Art überschießende Immunreaktion der Haut). Hm, JEDE Impfung stimuliert das Immunsystem. Das ist das Grundprinzip der Impfung.
>>Und bei Masern ist 1989 eine Epidemie unter US-Studenten ausgebrochen, die ALLE geimpft waren (soviel zu den 10% Impfausreißern). Wieso siehst du da einen Widerspruch? Wenn die Universität z.B. 10.000 Studenten hat, die zu 100% geimpft sind und bei der Masernepidemie erkrankten 1000 Studenten, dann ist das doch logisch, dass diese ALLE geimpft waren. Das waren dann nämlich genau die 10% ?Impfversager?.
NUR: Ohne Impfung wären nicht 1.000 sondern evtl. 10.000 Studenten erkrankt.
>>...während bei einer Infektion der Körper bereit für die Krankheit ist. Daran wird natürlich jeder zweifeln, dessen Kind an einer solchen Erkrankung verstorben ist oder lebenslang an den Folgen leidet.
>>Mein Kleiner hat letzten Monat direkt neben einem an Windpocken erkrankten Mädchen gesessen (nicht mit Absicht, sowas mache ich nicht) und ist nicht krank geworden, obwohl man bei Ringelröteln und Rotaviren im gleichen Zeitraum nicht von einem starken Immunsystem reden kann. Falls dein Kleiner im gleichen Zeitraum an einer anderen viralen Erkrankung (z.B. Rotavirus) erkrankt war, dann verwundert es aus immunologischer Sicht nicht, dass er sich bei den Windpocken nicht ansteckte. Der Körper produziert im Verlauf einer viralen Infektion Abwehrstoffe (z.B. Interferone), die eine sogenannte Sekundärinfektion wirksam verhindern helfen.
>>Weiß jemand, ob bei Tetanus anerob bedeutet, daß der Ereger sich SOWOHL unter Luftabschluß als auch bei Luft vermehren kann, oder bedeutet das AUSSCHLIEßLICH? Clostridium tetani (der Erreger von Tetanus) lebt in der Regel obligat anaerob, d.h. er vermehrt sich nur unter Luftausschluss.
ABER: Es gibt da leider noch ein paar Fakten zur Lebensweise dieses Bakteriums, die auf den Seiten von impf-info etc. oft nicht erwähnt werden. Tetanuserreger gehören zu den sporenbildenden Bakterien. Die Sporen stellen die Dauerformen dieses Erregers dar. Sporen sind extrem widerstandsfähig. Sie überstehen lange Zeit an der Luft und sind auch durch Austrocknung oder Erhitzen auf 100 °C nicht klein zu kriegen.
Zudem bedeutet die anaerobe Lebensweise der Clostridien nicht, dass nicht schon kleine, oberflächliche Verletzungen gefährlich sein können. Zum einen dringt der Luftsauerstoff nicht tief in eine Wunde ein. Zum anderen handelt es sich meist um sog. Mischinfektionen mit anderen Bakterien. Diese anderen Bakterien verbrauchen sehr schnell den vorhandenen Sauerstoff und schaffen damit ein anaerobes Milieu, also optimale Lebensbedingungen für den ebenfalls eingedrungenen Tetanuserreger.
Ich hoffe, ich konnte bei einigen deiner Überlegungen/Fragen neue Aspekte aufzeigen. Den kritischen Umgang mit dem Thema Impfung finde ich auf jeden Fall sehr wichtig. Etwas schade finde ich, dass es so wenig Möglichkeiten für den Laien gibt, fachlich fundierte und dennoch verständliche Antworten auf Fragen zu bekommen.
LG, Viola
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