Immer unter Druck ...
ich schaue heute zum ersten Mal bei euch rein und muss euch gleich mal löchern.
Zunächst aber vielleicht noch was zu meiner LZS-Einstellung. Prinzipiell möchte ich ca. 7 Monate voll stillen (unsere Kleine kam 5 Wochen zu früh, die möchte ich an die "üblichen" 6 Monate anhängen) und danach mit Beikost anfangen. Ich schätze mal, dass ich diejenige sein werde, die den Schlusspunkt in unserer Stillbeziehung setzen wird, weil ich mir bisher nicht vorstellen kann, ein Kleinkind zu stillen (aber man hat schon Pferde k... sehen *g*). Sie ist jetzt übrigens 5 Monate alt.
Leider ist unsere Stillbeziehung meistens alles andere als entspannt und ich habe eigentlich noch nie das Gefühl von "hach wie ist das Stillen schön" gehabt. Ständig bin ich völlig verunsichert, ob meine Milch reicht (dabei nimmt sie stetig zu und ist ziemlich propper für ihr Alter und dafür, dass sie am Anfang so ein Würmchen war), weil sie so oft an der Brust rumzickt, kneift ihre Kiefer total fest zusammen (auweh, wenn mal die Zähnchen kommen), saugt, brüllt, saugt, brüllt, biegt sich nach hinten durch - die ganze Palette eben. Anfangs haben wir es auf 3-Monats-Koliken geschoben, dann aufs Zahnen, derzeit habe ich das Gefühl, dass sie eher wieder Bauchweh hat, da sie auch wieder häufiger hinterher spuckt. Die Phasen, in denen sie einfach friedlich trinkt sind sehr, sehr selten. Außerdem ist sie auch über den Tag recht quengelig und will immer öfter an die Brust (derzeit steigert sie die Menge der Nachtmahlzeiten), um dann nach ca. 4 Minuten wieder zu "toben", so dass ich das Gefühl habe, es kommt ihr nicht leicht genug raus (sie ist von den ersten Wochen absoluten Überschuss gewohnt, musste nur den Mund aufmachen) und sie hat noch Hunger.
Ich könnte hier noch ewig rumjammern, aber das bringt nix. Wisst ihr mir einen Rat, wie ich endlich mal mehr Gelassenheit bekomme und mich von ihrem Verhalten nicht mehr kirre machen lasse? Was könnte überhaupt ihr Problem sein? Das ist doch nicht normal, dass sie fast immer so unausgeglichen ist beim Trinken? Zeitweise wollte ich ja noch an die Sprung-Phasen aus "oje, ich wachse" glauben - aber dazu hält es nun wahrlich zu lange an ...
Sorry, ein wenig lang geworden. Ich wäre wirklich heilfroh über ein paar Antworten, die mir wieder Mut machen und mich in meiner Absicht weiterzustillen stärken - langsam sind meine kaputten Nerven stärker als mein Wille :-((
LG Lana
Re: Immer unter Druck ...
ich fand die ersten 5 Monate auch sehr anstrengend. Dann bin ich wieder arbeiten gegangen und ab da wurde es besser. Vorgenommen hatte ich mir auch diese ominösen 6 Monate stillen und hatte immer Angst vor zu wenig Milch. Eigentlich ist der Druck erst ab 2. Jahr weggegangen, weil ich im Hintergrund immer hatte, dass 2 Jahre ja sehr gut wären.
Vielleicht kommt der Druck vom ersten Kind, vielleicht kommt er auch von was anderem, keine Ahnung.
Auf alle Fälle hat dieser Druck NICHTS mit dem Stillen an sich zu tun...
LG Uta
Re: Immer unter Druck ...
Viele Grüße,
Christine
Re: Immer unter Druck ...
klingt recht plausibel. Genug zunehmen ist relativ, denn sie liegt eher unter den "Standard-Werten", die ja aber auch nur Anhaltspunkte sind. Da sie aber prinzipiell schon ein Moppelchen ist, darf sie wohl auch mal eine Weile nimmer so stark zumnehmen - aber man macht sich halt so seine Gedanken ...
LG Lana
Re: Immer unter Druck ...
willkommen im Forum. Also erstmal wuerde ich wegen solcher Unruhezustaende nicht das Stillen in Frage stellen. Das tut deiner Tochter gut, egal ob sie phasenweise rumzappelt oder quaengelt. Ursachen kann es verschiedene geben, jetzt natuerlich das Zahnen, aber wenns frueher schon so war..
Es koennte sein, dass eure Stillposition ihr irgendwie schmerzhaft/unangenehm ist. Hast du schon mal andere ausprobiert, z.B. Footballstellung.
Es koennte sein, dass sie etwas in der Mumi nicht vertraegt. Am haeufigsten tritt das bei Kuhmilch auf, kann man austesten, indem man zwei Wochen auf Kuhmi und - produkte verzichtet (dauert ein paar Tage, bis die Eiweisse raus sind).
Es koennte eine Saugverwirrung sein, wenn du Schnuller oder gar Flasche gibst, dann diese weglassen.
LG
Berit
Re: Immer unter Druck ...
danke für den Willkommensgruß und deine Tipps. Manches davon habe ich schon versucht, anderes noch nicht - das werde ich dann mal in Angriff nehmen.
LG und einen schönen Abend
Lana
Re: Immer unter Druck ...
das klingt doch sehr so, als häte Deine Kleine Schmerzen oder zumindest ein Unwohlseinsgefühl beim Stillen. Das kommt häufig vor bei Kindern, die eine zu starke Muskelspannung oder eine Schiefhaltung oder eine andere, unsichtbare Blockade haben. Die gleichen Probleme, die Du beschreibst, hatten wir anfangs auch und konnten sie dann durch eine osteopathische Behandlung lösen. Wir haben, mehr auf Verdacht hin als dass wir es genau wussten, eine Cranio-Sakral-Therapie gemacht (beim Physiotherapeuten, dann zahlt es evtl. die Krankenkasse, sonst beim Osteopathen) und es war wirklich wie ein Wunder, schon nach 2 Sitzungen wurde das Stillen fast problemlos und auch die Bauchschmerzen, das Spucken und die laufende Nase wurden schlagarbtig besser. Ich würds immer wieder machen.
Wenn Du noch Fragen dazu hast, meld Dich einfach.
Viele Grüße,
Maja & Amelie 08/04
Re: Immer unter Druck ...
Du hast doch schon 5 Monate geschafft - also brauchst Du Dir keine Gedanken mehr zu machen.
Ich glaube viele verantwortungsvolle Frischlings-Mütter stehen im ersten Jahr unter s t a r k e m Stress.
Wenn Du keine Arbeit hast zur Beruhigung ( half bei mir) musst Du Dich unbedingt einmal am Tag hinsetzen und Dir klar machen dass dieser Angstnebel um Dich herum KEINEN realen Gegenstand hat.
Denk die Dinge vernünftig zu Ende, die Dich beunruhigen, und lass es richtig in Dein Bewußtsein dringen: es gibt keine Grund für Nervosität. Das ist wichtig, weil irgendwann denkt die Psyche sonst noch, sie hat RECHT mit ihren wabernden Besorgnisattacken .
Leider - so gehts mir - merkt man immer erst zu spät, wie sehr man eigentlich unter Druck steht - sei froh , dass es Dir auffällt dann kannst Du auch gegensteuern.
Kaputte Nerven: die legen sich SOFORT wieder wie geölte Spagetthi aneinander, sobald man ihnen den richtigen Befehl gibt ;-) Außerdem wie gesagt halte ich den nervösen Zustand einer Jungmutter eh für den n a t ü r l i c h e n.
Wer ein Kind einfach so hinnimmt hat für mich eher einen Hau...
LG Gala
Re: Immer unter Druck ...
danke, das war Balsam auf meine geschundene Seele.
In der Tat bin ich nämlich nicht nur beim Stillen voll unter Druck, nein, ich frage mich ständig, ob mein Verhalten dem Kind schadet und ich peil' es womöglich nicht.
Vermutlich hängt es auch ein wenig damit zusammen, dass sie ein paar Wochen zu früh geboren wurde und wir alles andere als eine harmonische Anfangszeit (Frühchenstation, aufgezwängter 4-Stunden-Takt etc. pp) hatten - da will ich halt nicht noch mehr ins Arge bringen und so viel wieder gut machen wie nur möglich.
Ich muss halt echt aufpassen, dass ich nicht hysterisch werde und da tun die Foren hier echt gut. Auf alle Fälle werde ich deinen Tipp beherzigen.
LG und einen schönen Abend
Lana
Re: Immer unter Druck ...
es wird besser *ohm*. Ich hatte beim Stillen anfangs immer Phasen, in denen ich lieber jetzt als gleich abstillen wollte. Das scheint ganz normal zu sein. Wenn Ihr erst so weit seid, daß Ihr Beikost gebt/ißt, dann sind die Stillabstände schon etwas größer. Eigentlich habe ich erst da das Stillen genossen, und die Angst, daß eventuell nicht genug Milch da sein könnte, schand auch. Jetzt (9,5 Monate) könnte ich theoretisch jederzeit abstillen oder zufüttern. Tagsüber (ich arbeite) brauche auch keine Angst zu haben, daß der Kleine hungrig ist, weil er mal wieder die Flasche verweigert - Apfelkompott schmeckt immer!
Auch nach Einführung der Beikost gibt es immer mal wieder Tage, an denen Kilian sich an der Brust einfach unmöglich benimmt, weil er gerade keine Lust hat zu stillen. Abends sind der Ball, die Fernbedienung oder oder oder ist einfach VIEL interessanter als Stillen, und beim Beikost Essen kann er sich ja zumindest umschauen. Dann lasse ich ihn halt. Er wird schon satt. Morgens stillt er übrigens (noch) immer problemlos.
Du hast nun schon 5 Monate geschafft. In wenigen Wochen kannst Du mit der Beikost beginnen. Halote durch. Was wäre denn die Alternative? In aller Herrgottsfrühe aufzustehen und einem vor Hunger brüllenden Baby (Kilian ist in der Bezeihung nicht gerade geduldig) die Flasche zuzubereiten? Danach Flaschen, Nuckel spülen, sterilisieren und wegräumen? Nee nee, dazu wäre ich zu faul. Dann sieber das halb schlafende Kind rechtzeitig im Hlabschlaf anlegen, trinken lassen und dabei (beide) gemütlich wieder einschlafen.
Lana, halt durch, es ist nur eine Phase *ohm*.
LG anna
P.S. Bei beißversuchen abdocken!
Re: Immer unter Druck ...
du hast recht, es ist wohl wirklich bequemer zu stillen als den Fläschchen-Klimbim durchziehen zu müssen *grins* (allerdings bin ich unfähig im Liegen zu stillen, zumindest dabei wieder einzuschlafen, was aber sowieso nicht geht, weil Svenja hinterher auch nachts ein Bäuerchen braucht).
Mittlerweile haben mich eure Beiträge auch wieder ein wenig aufgemuntert und ich habe wieder einen etwas positiveren Blick auf die Zukunft bekommen (hatte irgendwie nicht bedacht, dass mit der Beikost ja zwangsläufig irgendwann die Stillabstände länger werden ...).
LG und einen schönen Abend
Lana
Re: Immer unter Druck ...
das Stillen im Liegen war mir anfangs auch ein Rätsel.
Immer mal wieder probieren, irgendwann passen Kindgröße und Brustgröße zusammen. *g*
LG Uta
Re: Immer unter Druck ...
jau, erst heute Morgen habe ich es mal wieder versucht (ich konnte mir einfach noch nicht vorstellen, mich jetzt hinzusetzen *g*). Es war leider nach wie vor unbequem und an gemütliches Weiterdämmern nicht zu denken ... aber ich bleibe am Ball - immer dann, wenn ich senkrecht in Umkipp-Gefahr stehe *lach*.
Danke auch für deine beruhigenden Worte von heute morgen.
LG Lana
Re: Immer unter Druck ...
Ich hab zwei Ideen zu deinem Problem: 1. Ist deine kleine vielleicht nach 4 Minuten schon fertig? Mein Sohn (jetzt 15 Monate)hat lange Zeit alle zwei Stunden 5 Minuten lang an einer Brust getrunken und war damit völlig zufrieden.
2. Hat sie vielleicht sog. Trinkkkrämpfe? Das hatte meine Tochter (jetzt 3 Jahre)und da half Singen, Wiegen, Stillen im Stehen mit Hin und herschaukeln oder im Gehen im Tragetuch bzw. Stillen im schaukelstuhl. Ist es denn nachts oder im Halnschlaf besser? Mit Ende fünfter Monat war dieser Spuk vorbei und wir stillen immer noch....
LG
Susanne
Re: Immer unter Druck ...
danke für die aufmunternden Zeilen.
Es ist in der Tat so, dass sie nach ca. 4-5 Minuten mit dem "Theater" anfängt. Manchmal hatte ich schon das Gefühl, dass sie gerne weitertrinken würde, aber schon so pappesatt ist, dass sie bei jedem weiteren Schluck Krämpfe bekommt.
Und so kommt sie halt alle 2 bis 3 Stunden, was ja nicht unnormal ist, mich aber total schlaucht. Und wenn ich mir vorstelle, dass das noch so lange so weitergeht, bis ich wenigstens die eine oder andere Mahlzeit ersetzt habe, dann sehne ich diesen Zeitpunkt massiv her :-( Nicht gerade die besten Voraussetzungen fürs Entspannen ...
Was sind eigentlich Trinkkrämpfe? Tatsächlich haben wir nachts nämlich keines dieser Probleme außer ab und an ein Spuckerle.
LG und einen schönen Abend
Lana
Re: Immer unter Druck ...
Wie wäre es denn, wenn Du nur noch 4-5 Minuten stillen würdest, bis das Theater anfängt und abdockst und -falls sie protesteiert-dann die Situation änderst (schaukeln, eventuell schnuller, ein spielzeug, zum Fenster gehen ...). Dann schlaucht auch alle 2-3 Stunden stillen sicher nicht so, das anstrengende ist doch eigentlich das Theater, nicht so die Stillfrequenz. Ich hatte Paul halt immer dabei und wir haben immer wieder kurz zwischendurch gestillt.
Für mich klingt das so als könntet Ihr das so gut in den Griff bekommen und bald eine entspanntere Stillzeit haben .
Ich hab übrigens im nachhinein für mich feststellen können, das mit meinen Bemühungen, bei Klara die Stillabstände zu verlängern, viel Energie "verschwendet" habe ;-))
Viele grüße von Susanne
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