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Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

In den letzten Tagen habe ich aufgrund Maxis schlechter Zunahme ihr zu den 'Mahlzeiten' die Flasche angeboten...nach dem Stillen natürlich und sie hat insgesamt (bei allen ca. 15 'Mahlzeiten') so ca. 10 ml Säuglingsmilchnahrung getrunken. Danach hat sie eben diese 10 ml wieder ausgespuckt. Deutlicher geht's wohl nicht.
Heute habe ich mich mit ihr gewogen, danach ohne sie. Der Zeiger der Waage zeigte eine Differenz von mehr als sieben kg. ENDLICH! Also ich glaube sie hat gerade einen Schub. Im Moment werden ihre Bäckchen (alle vier *g*) zusehends runder und sie scheint auch kurz vor dem Krabbeldurchbruch zu stehen...dann wird sie sicher wieder nix zunehmen. *lach*
Ach Mensch, ich laß mich einfach zu sehr von diesen blöden Sprüchen fertig machen, dass meine Milch nur Plörre ist, dass das Baby verhungert usw.
Wir haben mehr als genug Probleme, Eheprobleme, Erziehungsdifferenzen, morgen muss C. zum Schlaf-EEG...Hochbelastung...da kann ich Selbstzweifel wegen 'schlechter Milch' einfach nicht mehr verarbeiten. Danke, dass es Euch gibt. Ich hoffe, ich kann weiter durchhalten.
LG Steffi unter Hochdruck...hier ist NULL Weihnachtsstimmung...
Bisherige Antworten

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Meine liebe Steffi
Wirklich schade, dass ich dich nicht einfach mal für einen ruhigen Nachmittag zu mir einladen kann...! Du liest dich momentan nicht sehr glücklich an, was jedoch alles andere als ein Wunder ist! All die Sorgen um euern kleinen Mann plus die zusätzliche Unsicherheit wegen dem Stillen reichen aus um dich all deiner Energien zu berauben. Ich hoffe die erwähnten Eheprobleme beschränken sich "nur" auf die Erziehungsdifferenzen, greifen nicht tiefer!
Ach Steffi, was kann ich dir raten...Ich würde dir echt gerne zur Seite stehen, dich aufmuntern, meine kleine Schulter zum anlehnen oder auch mal Weinen anbieten, dich mit ein, zwei Gläsern Prosecco und Frauengetratsche mal für kurze Zeit die Sorgen vergessen lassen - all das geht leider nicht. Ich denke jedoch öfters an dich, schaue hier mal immer wieder vorbei um zu sehen wie es dir geht!
Ich hoffe sehr, dass du von Familie/Freunden auch mal etwas Entlastung bekommst, dir Auszeiten für dich selbst nehmen kannst! Mir scheint, dass du momentan nur gibst, die Starke bist. Der Alltag mit drei Kindern&Haushalt ist eine Höchstleistung, umso mehr wenn wie bei euch zusätzliche Probleme dazu kommen.
Vergiss dabei dich selbst nicht, Erschöpfungszustände werden bei uns Müttern gerne lange übersehen...
Drück dich!
Alles Liebe
Liv

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Hallo Steffi,
hier auch null Weihnachtsstimmung, diese Jahr noch schlimmer als letztes Jahr :-(, aber das ist natürlich auch kein Trost für dich.
Mit der Milch mach dich einfach nicht verrückt. Ich hab damals auch gedacht, jetzt bleibt die Milch weg und Dario war ja erst drei Monate alt, irgendwie ging es dann doch und er hat ja sogar 11 Monate vollgestillt.
Ich will damit sagen, es kommt so wie es kommt und ich wünsch dir, dass es sich einfach gut anfühlt, so wie es ist.
GLG Nuria

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Ach Steffi *knuddel*
Liebe Grüße, Uta

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Liebe Steffi,
so ein Glück, dass dein Kind genau weiß, was gut ist! :) Meine 3
Brüder und ich wurden alle unterschiedlich lang gestillt und waren
als Kinder alle spackendürr (wobei ich als Baby z. B. noch so
richtig mopsig war). An deiner Milch liegts nicht, das weißt du ja
selbst. Die Kinder am unteren Ende der Normskala brauchen wir
doch auch für einen ordentlichen Durchschnittswert, also lass
Maxi, wie sie ist, übe dich im milden Lächeln bei doofen Sprüchen
(kombiniert mit der Links-rein-rechts-raus-Methode natürlich) und
konzentriere deine Energie auf die vielen anderen Baustellen. Tut
mir sehr Leid, dass es für dich gerade so dicke kommt. :(
Trotzdem schöne Weihnachten und GLG,
Yuri

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Hi Steffi!
Wie alt ist Maxi jetzt genau?
So 7 Monate rum, oder?
Dann sind doch 7kg garnicht so schlecht. Guck doch mal bei mybmi mit dem üblichen davor und dahinter.
Da findest Du die Gewichtskurven für Kinder auf dem allerneusten Stand und Du kannst für Deine Kinder da Wachstumsprofile anlegen.
Meine Tochter kam mit 50 cm und 3800g zur Welt. Also durchschnittlich gross und überdurchschnittlich schwer. Sie hat sich im Bauch schon immer extrem viel bewegt und war trotz des Gewichtes ein zierliches Muskelpaket. (Es gab Kinder, die weit weniger gewogen haben und viiiiiel mehr Speck an Armen und Beinen hatte!)
Und dann ist mein Kind im ersten Lebensjahr überdurchschnittlich viel gewachsen und hat unterdurchschnittlich viel zugenommen.
Sie ist im ersten Lebensjahr von der 80er auf die 20er Perzentille durchgerasselt, ich konnte da beim Kreuzchen machen bei der MüBe irgendwann garnicht mehr hingucken ;-)
(Ich bin da auch eigentlich irgendwann nicht mehr zum wiegen hin, sondern damit die mir erzählt, dass das so alles seine Richtigkeit hat *fg*)
Ich weiss, es ist psychisch ganz, ganz schwierig, zumal in uns allen immer noch so diese Extremangst des verhungernden Kindes drinnsteckt (Kriegs/Nachkriegszeitspätfolge???)
Aber ich versprech Dir: Das schlimmste, aber auch das absolut schlimmste, was Dir passieren kann, ist, dass Deine Tochter sich früh entwindelt und ständig mit entweder rutschenden oder viel zu kurzen Hosen rumrennt!
Und zum Rest: Kennst Du die Bücher von Jesper Juul?
Er hat viel (auch indirekt) über Eheprobleme und Erziehungsstreitigkeiten geschrieben und das zu lesen hat mir extrem gut getan.
Er drück nämlich etwas aus, was ich schon immer so gefühlt haben und wofür mich immer "alle" inklusive meiner besten Freundin für völlig realitätsfremd erklärt haben:
Das einzige, worin Ihr Euch einig sein müsst, ist, dass Ihr Euch nicht einig sein müsst!
Ihr seid unterschiedliche Menschen, mit unterschiedlichen Geschichte, Prägungen, Charakteren.
Ihr müsst nicht das gleiche fühlen, denken, erleben, die gleichen Bedürfnisse haben. Es ist auch kein Problem, wenn Euch im Umgang mit den Kindern andere Dinge wichtig sind.
Das alles stellt Euch als Paar garnicht in Frage!
Diesen ganzen traute Einigkeitsblablumpf und die ganze traditionelle Kompromissfindung von wegen, jeder gibt ein Stück nach und man trifft sich friedlich vereint in der Mitte, oder, noch schlimmer, einer gibt für den anderen, aus "Liebe" zum anderen 100% nach und gibt seinen Standpunkt völlig auf, das ist alles ganz destruktiver Kram und das kannst Du gerade mit der Pulvermilch in den Müll schmeissen.
Wenn Eure Beziehung anfängt, Dir wirklich Kraft und Reserven zu rauben, dann überlegt doch mal, ob Ihr das nicht mal mit jemand neutralem anschauen wollt.
Daran lässt sich nämlich wirklich was ändern, und das hält einem dann wieder ganz anders den Rücken frei... (Ich sprech da auch Erfahrung. :-) )
LG und viiiiiiiiiiiiiiiiel Kraft,
Darla

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

hallo darla,
deine worte über beziehungen haben mir auch sehr gut getan. wir sind uns
gerade auch nicht immer einig wie man umgehen soll damit, wenn das kind
schreit und schreit manchmal... und ich war so traurig, weil ich dachte, eine
gemeinsame erziehung ist so nicht möglich. aber du hast recht1 menschen
sind halt verschieden.
danke!
erde + katharina, 7wo (aber 5 wochen zu früh...)

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Hallo Steffi,
hier mein Liebling Stillen und Schlaf Text. Ich hoffe, der kann Dich ein bißchenaufbauen:
aus: www.übersstillen.org:
Durchschlafen?
Autor: Dr. Katherine Dettwyler PhD
zugeordneter Professor für Anthropologie und Ernährungswissenschaft
Texas A & M University
Originaltitel des Textes: "Sleeping through the night?"
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Elternsein eine harte
Anpassungszeit erfordert, besonders wenn die Erwartungen nicht mit der Realität übereinstimmen, wenn uns unsere Kultur gelehrt hat, dass Kinder bestimmte Bedürfnisse/Verlangen/Verhaltensweisen haben, und unsere Kinder dann in dieses Modell nicht hineinzupassen scheinen. Es kann für neue Eltern sehr schwierig sein, diese Differenz zwischen Erwartungen und Realität zu akzeptieren und damit fertig zu werden. Manche Kinder können dazu aufgemuntert, gezwungen oder davon überzeugt werden, sich den kulturellen Erwartungen anzupassen, und sie werden problemlos damit fertig. Bei andere hingegen, auch wenn sie sich letztendlich anpassen, geschieht das zum Schaden ihrer Persönlichkeit, Ihrer Selbstsicherheit, ihrer Fähigkeit, die Welt als einen sicheren und vertraünseinflössenden
Ort zu betrachten, und manchmal zieht es gesundheitliche oder sogar
lebensbedrohende Folgen nach sich. Wahrscheinlich besteht nirgends
ein so grossen Konflikt zwischen kulturellen Erwartungen und den
physiologischen Bedürfnissen der Kinder, wie in den beiden Bereichen
Stillen und Schlafverhalten.
Die Erwartung, sehr oft gestillt zu werden, ist Babys angeboren
(egal ob man glaubt, durch Millionen von Jahren der Evolution oder
durch Gott).
Hinweise dafür sind:
Die Zusammensetzung der Muttermilch.
Die Tatsache, dass bei allen höheren Primaten (zoologische Ordnung,
zu denen auch der Mensch gehört - zu den höheren Primaten zählt man
auch Affen und Menschenaffen) die Mütter ihre Jungen viele Jahre
lang im Arm oder auf dem Rücken tragen.
Die Grösse des Magens eines Säuglings.
Die Schnelligkeit, mit der Muttermilch verdaut wird.
Die Notwendigkeit einer fast ununterbrochenen Nahrungszufuhr für das
Wachstum des grossen menschlichen Gehirns.
usw.
Mit sehr oft ist gemeint drei- bis viermal pro Stunde, jedesmal für
wenige Minuten. Die Art, in der einige Babys in unserer Kultur
gestillt werden - zu versuchen, sie an einen 3-4-Stunden-Rythmus zu
gewöhnen, mit Stillmahlzeiten die jeweils 15-20 Minuten dauern, geht
gegen unsere Natur. Wir Menschen sind jedoch sehr anpassungsfähig
und einige Mütter schaffen es, mit diesen sehr distanzierten
Bruststimulationen und -entleerungen genug Milch zu bilden und
einigen Babys gelingt es, mit grossen, weit auseinanderliegenden
Milchmahlzeiten zurechtzukommen. Leider können jedoch einige Mütter
mit so seltenen Stillmahlzeiten nicht genug Milch bilden und einige
Babys passen sich diesem Rythmus nicht an, werden unruhig, schreien
viel, möchten "vor der Zeit" gestillt werden und wachsen und
gedeihen nicht. Es wird dann meistens der Körper der Mutter
angeklagt. "Sie haben nicht genug Milch!" - statt die von der Kultur
aufgezwungene Erwartung, dass es ausreichen sollte, alle drei bis
vier Stunden zu stillen, und die Mutter beginnt, mit Flaschenmilch
zuzufüttern, was zu einer stetig abwärts führenden Spirale bis hin
zum gänzlichen Abstillen führt. Kinder kommen auch mit der
biologischen Erwartung auf die Welt, dass Muttermilch bis mindestens
2,5 Jahre einen Teil ihrer Diät darstellt und viele Indizien weisen
darauf hin, dass 6-7 Jahre die wahre physiologische Stilldauer ist -
egal, wie unsere kulturelle Überzeugung ist. Ich kann Referenzen
meiner diesbezüglichen Studie zur Verfügung stellen, wenn jemand
mehr darüber erfahren mochte.
Das gleiche gilt auch für das Schlafverhalten. Kinder kommen mit der
angeborenen Erwartung auf die Welt, dicht neben ihren Eltern zu
schlafen. Der Tastsinn ist der wichtigste Sinn der Primaten,
zusammen mit dem Sehsinn. Junge Primaten werden jahrelang auf dem
Körper der Mutter getragen und schlafen neben ihr, oft noch wenn sie
schon längst abgestillt sind. Die biologische Erwartung für Mutter
und Kind ist, zusammen zu schlafen und für das Kind, während der
Nacht, sooft es das Bedürnis dazu spürt, an der Brust trinken zu
können.
Normale, gesunde, gestillte und neben der Mutter schlafende Kinder
schlafen nicht "durch" (das heisst sieben bis neun Stunden in einer
Strecke) bis sie nicht 3-4 Jahre alt sind und das Nachtstillen nicht
länger notwendig ist.
Ich wiederhole: das ist NORMAL und GESUND.
Dr. McKenna's Schlafstudie zeigt deutlich die Gefahr, der ein einsam
schlafendes Kind ausgesetzt ist, das in einen unnatürlichen
Tiefschlaf gleitet, aus dem es schwerlich alleine aufzuwachen
imstande ist, wenn es zu einer Atemstillstandsepisode kommt. Wenn
die Mutter neben ihrem Baby schläft, lenkt sie den Schlaf des Babys
und seinen Atemrythmus, selbst während sie schläft. Wenn das Baby
eine Atemstillstandsepisode durchmacht, erinnert es die Mutter mit
ihren Bewegungen und mit der Beruherung daran, wieder zu atmen. Man
glaubt, dass das der Hauptgrund dafür sei, dass das Zusammenschlafen
des Babys mit der Mutter vor S.I.D.S. (plötzlicher Krippentod)
schützt. In anderen Worten, in vielen Fällen von S.I.D.S. in einsam
schlafenden Kindern glaubt man, dass es darauf zurückzuführen ist,
dass ihnen in sehr zartem Alter beigebracht wurde, lange Strecken
durchzuschlafen und dass, wenn sie sich während einer
Atemsstillstandepisode in einer Tiefschlafphase befinden, niemand
neben ihnen ist, der es bemerkt, und sie ans Atmen erinnert, und sie
nehmen es ganz einfach nie mehr auf.
Das Nebeneinanderschlafen erlaubt der Mutter auch, die
Körpertemperatur ihres Kindes während der Nacht zu kontrollieren, da
zu sein, wenn es Milch erbricht und zu husten beginnt und ihm ganz
einfach die normale, sichere Umgebung zu bieten, die sich das Baby
instinktiv erwartet.
Ist das vorteilhaft für die Eltern? Nein!
Ist es für einige neue Eltern schwer, sich anzupassen? Ja!
Es besteht kein Zweifel: der Spalt zwischen dem, was uns unsere
Kultur gelehrt hat, vom Schlafverhalten unserer Kinder zu erwarten
(ihnen eine Geschichte vorzulesen, sie schön zuzudecken, das Licht
auszuschalten und sie in den nächsten acht Stunden nicht mehr zu
sehen) und der Realität, das heisst, wie gesunde und normale Kinder
tatsächlich schlafen, klafft weit auseinander.
Der erste Schritt, sich mit der Tatsache abzufinden, dass ein Baby
nicht die Nacht durchschläft, oder dass es nicht ohne die Mutter
schlafen möchte ist, sich der folgenden Punkte bewusst zu werden:
Dass Kinder bis zum Alter von drei bis vier Jahren nicht
durchschlafen, ist ein normales und gesundes Verhalten.
Kleine Kinder sind nicht "schwierig" und sie wollen einen
nicht "manipulieren". Sie sind normal und gesund und benehmen sich
artgerecht.
Sobald man diese einfachen Wahrheiten akzeptiert hat, wird die
nächtliche Betreuung des Kindes viel einfacher. Wenn man die Idee
aufgibt, dass man 8 Stunden ununterbrochenen Schlaf pro Nacht
braucht, und diese nächtlichen Interaktionen mit dem Kind als
wertvoll und vorübergehend betrachtet, gewöhnt man sich sehr schnell
daran. Ich kann das Buch von Dr. Sears empfehlen "Schlafen und
Wachen" (bei der "La leche League" zu beziehen). Die ersten Jahre
unserer Kinder sind die wichtigsten und einflussreichsten ihres
Lebens und sie vergehen nur allzu schnell. Wenn man den Bedüfnissen
seiner Kinder in diesen wichtigen Jahren nachkommt, wird man in den
darauffolgenden Jahren reichlich Früchte ernten können.
Copyright © Katherine Dettwyler PhD
Wie oft säugen andere Spezies?
Autor: Dr. Katherine Dettwyler PhD
zugeordneter Professor für Anthropologie und Ernährungswissenschaft
Texas A & M University
Originaltitel des Textes: "How often do other species nurse?"
Hinweise dafür, wie oft Babys naturgemäss gestillt werden sollten,
können gefunden werden, indem man beobachtet, wie oft dem Menschen
ähnliche Tierarten (Schimpansen und Gorillas) ihre Jungen säugen und
indem man die Zusammensetzung der Frauenmilch untersucht, da diese
direkt mit der Stillfrequenz in Zusammenhang steht.
Generell gilt, dass Tiergattungen, die ihre Jungen ",verlassen",
(das heisst, sie jeweils stundenlang alleine lassen, wie zum
Beispiel das Reh, das sein Junges im Unterholz versteckt
zurücklässt, oder der Wolf, der seinen Wurf im Bau lässt) eine
protein- und fettreiche und kohlenhydratarme Milch produzieren. Die
Jungen dieser Tiergattungen werden wenige Male pro Tag reichlich
gesäugt. Durch den hohen Protein- und Fettgehalt ist diese Milch
langsam verdaulich und sättigt die Jungen für Stunden.
Andere Tiergattungen gehören zur Gruppe des Dauerkontakts, entweder,
weil die Jungen bei der Geburt in der Entwicklung weit
fortgeschritten sind (zum Beispiel das Pferd, das innerhalb einer
Stunde nach der Geburt aufstehen und laufen kann), und dadurch der
Mutter überallhin folgen können (das gilt für fast alle behuften
Tiere), oder weil das Junge am Körper der Mutter getragen wird
(Beuteltiere, die meisten Primaten, der Mensch). Schimpansen,
Gorillas, Orangutans und der Mensch gehören zur Trage-Kategorie.
Nebenbei gesagt müssen Schimpansen- und Gorillamütter ihre Jungen
mehrere Monate lang aktiv stützen, indem sie diese tragen, denn die
Kleinen können sich zwar anklammern, aber anfangs sind sie nicht
stark genug, um sich ganz von alleine am Körper der Mutter
festzuhalten. Einige Anthropologen glauben, dass das erste
Hilfsmittel, das der Mensch erfunden hat, eine Babytragschlinge
gewesen sei.
Die Tiergattungen, die der Dauerkontakt-Kategorie angehören,
erzeugen eine protein- und fettarme und kohlenhydratreiche Milch.
Die Jungen saugen gewöhnlich sehr häufig und jeweils kleine Mengen.
Der niedrige Gehalt an Eiweiss und Fett macht die Milch leicht und
rasch verdaulich und bald ist das Baby erneut hungrig. Da die Mutter
jedoch immer in Reichweite ist, braucht das Neugeborene einfach
wieder an der Brust zu saugen. Frauenmilch verlässt den Magen des
Säuglings nach ca. 20 Minuten. Schimpansen- und Gorillababys saugen
untertags mehrmals pro Stunde und nachts schlafen sie bei ihrer
Mutter, was darauf schliessen lässt, dass sie auch nachts
Muttermilch bekommen.
Die Zusammensetzung der Frauenmilch weist zweifellos darauf hin,
dass Babys mit der angeborenen Erwartung auf die Welt kommen, rund
um die Uhr mehrmals pro Stunde gestillt zu werden.
Die Studie über das Stillmuster unter den !Kung, auf das Du Dich
beziehst, bei denen die Kinder mehrmals pro Stunde jeweils wenige
Minuten lang gestillt werden, ist von Melvin Konner und Carol
Worthman. Die !Kung leben in einem heissen und trockenen Gebiet
(Botswana und Namibia), aber häufiges Stillen erhöht mehr den
Fettgehalt der Milch als den Wassergehalt, somit ist nicht klar, ob
häufiges Stillen eine Vorbeugungsmassnahme für Dehydratation ist.
Michäl Woolridge wies einmal auf diese Möglichkeit hin, während wir
an seinem Kapitel des Buches arbeiteten, aber es gibt keine Studie
darüber. Es gibt andere Studie über die Gainj, ein Volk, das in
Papua Neuguinea lebt, und daraus geht hervor, dass deren Kinder
mehrmals im Laufe einer Stunde, sowohl tags als auch nachts gestillt
werden, und dort herrscht ein heisses und feuchtes Klima wenn auch
nicht so heiss, wie in der Wüste, in der die !Kung leben.
Interessant ist die Tatsache, dass die Kinder der Gainj wenn sie
älter werden nicht weniger oft gestillt werden. Die Stillfrequenz
bleibt bis ins dritte Lebensjahr mehr oder weniger unverändert.
Natürlich wird die Stillhäufigkeit von vielen Faktoren beeinflusst,
inklusive der Beschäftigung, der die Mutter nachgehen muss
(Catherine Panter-Brick untersuchte in einer interessanten Studie,
wie sich das Stillmuster nepaleischen Frauen beobachtet. Die eine
Gruppe bestand aus Landwirtinnen und die andere aus HausFrauen), vom
Temperament des Kindes und seiner Persönlichkeit. Einige Babys
trinken sehr effektvoll und leeren die Brust in wenigen Minuten,
während andere weniger gut trinken, weniger hungrig sind, oder ganz
einfach einen anderen Saugstil haben und daher 20/40/60 Minuten
brauchen, um ihren Hunger zu stillen. Einigen Babys gelingt es sehr
gut, die fetthaltige Hntermilch aus der Brust zu bekommen, da sie an
der fast ",leeren", Brust stark weitersaugen, wodurch sie nicht so
schnell wieder neuerlich Hunger bekommen, wie die Babys, die nicht
auf diese effektvolle Weise saugen können/wollen. Ich würde sagen,
dass man ausser der Stillanleitung ",sehr oft, sowohl tagsüber als
auch nachts", absolut kein generelles Stillfrequenzmuster bei Babys
anwendet kann, das für alle oder zumindest einen Grossteil von ihnen
gültig sein könnte.
Man sollte sich vor Augen halten, dass Babys aus vielen Gründen
gestillt werden möchten, nicht nur zur Aufnahme von Nahrung. Daniel
Blackburn und andere Forscher, die die Evolution der Laktation
studieren, glauben, dass die Milchsekretion ursprünglich eine
antibakterielle Substanz zum Schutz der Eier im Nest war, die dann
irgendwann einmal von den soeben geschlüpften Nestlingen geschluckt
wurde, was ihnen dabei half, eine eigene Darmflora zu bilden, die
Bakterien/Virus/Parasiten im Darm vernichtete und dass die
Ernährungskomponenten erst später dazukamen. Das alles lässt darauf
schliessen, dass einer der Gründe, warum ein Kind nach der
Muttermilch verlangt, sein mag, dass seine Darmflora nicht in
Ordnung ist (was sich dem Baby durch Bauchschmerzen bemerkbar macht)
und es braucht die Milch um seine Darmflora wieder zu normalen
Werten zu bringen. Ein anderes Mal mag ein Baby gestillt werden,
weil es mit irgendeinem Krankheitserreger in Berührung gekommen ist
und es die Antikörper der Milch sucht, selbst wenn noch keine
Symptome für die Mutter erkennbar sind.
Stillen reguliert auch den Herzschlag und den Atemrythmus des
Kindes, und senkt seinen Blutdruck: das Bedurefnis, gestillt zu
werden, kann daher ein Hilferuf zur Normalisierung eines dieser
physiologischen Werte sein. Ausserdem gibt es da auch noch den Durst.
Man sollte auch bedenken, dass das Baby durch häufiges Stillen den
Fettgehalt der Milch sowie die Fruchtbarkeit der Mutter reguliert.
Zu den umweltbedingten Einflüssen auf das Stillbedürfnis des Kindes
zählen die zur Verfügung stehenden alternativen qualitativ
hochwertigen Nahrungsmittel. Wo das Kind eine grosse Auswahl an
anderen Nahrungsmitteln hat, mit denen es sich sättigen kann, und
die Mutter bereit wäre, das Kind völlig abzustillen und wieder
schwanger zu werden, geht die Stillhäufigkeit zurück.
Wo hingegen sehr wenig alternative Nahrungsmittel verfügbar sind,
und weder für das betreffende Kind noch für die Mutter der richtige Zeitpunkt eingetroffen ist, dass ein neues Geschwisterchen kommt,
verlangt das Kind weiterhin häufig nach der Brust, sodass es
einerseits die fetthaltige Hintermilch erhält und andererseits die Fruchtbarkeit der Mutter weiterhin unterdrückt.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass jedes Baby in verschiedenen Situationen unterschiedliche Bedürfnisse hat, dass sie jedoch von ihrem Schöpfer (Gott oder die Evololution -

ReTeil 2

das hängt vom persönlichen Glauben ab), die Gabe erhalten haben, diese Bedürfnisse mitzuteilen und zwar vom ersten Lebenstag an, indem sie schreien. In den Vereinigten Staaten war der Glaube, dass Muttermilch nur der Ernährung diene, und Stillen nicht mehr sei, als eine Methode, einem wachsenden Organismus Nährstoffe zuzuführen, wirklich ein grosses Hindernis um dem Gesundheitspersonal und den Eltern zu verstehen zu geben, warum Babys das Bedürfnis haben, sehr oft gestillt zu werden.
Ich schrieb über dieses Thema in meinem Kapitel ",Beauty and the Breast",.
Kurz gesagt: ",HÖRE AUF DEIN BABY UND GEHE SEINEN BEDÜRFNISSEN NACH",
Copyright © Katherine Dettwyler PhD
LG Natascha

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Liebe Steffi, wir teilen wohl ein ähnliches Schicksal :-(
Ich wollte hier auch schon posten, weil ich sooo schrecklich verunsichert bin durch den KiA. Ich hatte auch schon die Wahsninns-Idee nach dem stillen noch zuzufüttern, weil ich ein schlechtes Gewissen bekommen habe, da ich so auf dem stillen beharre. Ich habe gestern wieder versucht ihm abends Milchbrei zu geben--wieder hatte er danach eine schlechte Nacht. Das war nun definitiv der letzte Versuch, ich habe den Verdacht, dass Maxim die Folgemilch nicht bekommt, die da drin ist.
Also kommt nun PLan B, ich werde nachmittags den GOB geben und abends normal stillen ohne Brei.
Dazu kommt, dass Maxim nur noch nachts vernünftig stillt, tagsüber beisst er mich ständig und die Stilldauer beträgt höchstens 5 min. Wie soll er denn so zunehmen *heul*
Bei Felix habe ich mir nie so einen Kopf gemacht, rein in ihn mit der 2er Milch und fertig. Er war immer groß und kräftig und keiner hat mir Vorwürfe gemacht.
Trotzdem denke ich, dass unsere Kinder (Maxi und Max) auch mit vollem Beikostprogramm und Fertigmilch Hippen wären. Sie sind halt von Natur aus so, eben zarte Kinder. Ach ja, das hat Max nun auch schriftlich. UNter Besonderheiten steht jetzt im U-Heft "zartes Kind".
LG Kim, die noch schnell Weihnachtsstimmung rüberpustet

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Kim, meinst Du 5 Minuten pro Stillen oder 5 Minuten am ganzen Tag? Wiebke hat in dem Alter oft nur noch 5min oder weniger pro Stillen getrunken, bei durchschnittlich 5 Stillmahlzeiten pro 24h. Meine Versuche, ihr häufiger die Brust anzubieten, hat sie energisch abgelehnt. Trotzdem hat sie dann wieder angefangen zuzunehmen (sie hatte nach dem sie das Robben entdeckt hat erst mal ein paar Monate Pause gemacht ;-), auch in den Zeiten, in denen Beikost absolut out war. Die Kinder können in dem Alter in 5min schon eine beachtliche Menge Milch saugen. Wieviel konnte ich mir dann zumindest ansatzweise vorstellen als ich wieder anfing zu arbeiten und auf der Arbeit abpumpen mußte wg. spannender Brust ... da bekam ich in ein paar Minuten 200ml pro Seite zusammen, und die Brust war noch nicht mal ansatzweise "leer".
Steffi, fühl Dich mal ganz fest gedrückt. Ich wünsche Dir trotz allem schöne Feiertage und vor allem daß 2006 Dir nur noch Gutes bringt!
Schöne Grüße, Meike

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Hallo Meike, 5 min höchstens pro Stillsitzung. Er trinkt dann aber nicht gleichmäßig, sondern setzt ständig wieder ab. Nachts trinkt er Bilderbuchmäßig, 20 min ununterbrochen mit Gluckgluck-Geräuschen :-)
Meine Brust spannt NIE, sie fühlt sich immer gleich leer an, aber wie ich hier gelesen habe ist das wohl normal.
Also bis zum 1. Geburtstag möchte ich schon noch stillen, ich hoffe es klappt.
LG Kim

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Hallo Kim,
Ja, genau den Effekt kenn ich von Wiebke aus dem Alter auch, besonders als sie dann die Beikost entdeckt hat hat sie eine Weile lang absolut nur noch halbherzig gestillt, und ich hatte irgendwann auch spürbar weniger Milch. Nachdem der Boom vorbei war kam sie dann aber schnell wieder zum Vollstillen (mit entsprechend mehr Milch ;-).
Gespannt hat meine Brust allerdings auch nur, wenn ich plötzlich lange Stillpausen hatte, insbesondere eben bei Arbeitsbeginn (von Vollstillen auf 11h-Pause von heute auf morgen ;-). Solange Wiebke halbwegs regelmäßig gestillt hat hab ich den Unterschied aber auch kaum noch gemerkt.
Schöne Grüße, Meike

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Hallo Meike
200 ml PRO SEITE?!?!??!?
ich pumpe ja nun auch regelmäßig, das normale hier ist 80 pro Seite, wenn ich mal lange nicht gepumpt habe, waren es mal maximal 120 (auf links, die ist effektiver), aber davor war sie auch maximal gespannt.
Dir, Steffi,
Du hast ein tolles Kind. Sie weiss, dass Industriemilch nicht das beste für sie ist, sondern ihre Mama (und deren Milch natürlich auch:-)) WEnn sie mit 7 Monaten schon anfängt zu robben, dann kann Deine Milch nun wahrhaftig keine Plürre sein, die nicht für sie ausreicht.
Und was würdest Du alles einer Freundin erzählen, die Dir solche Probleme über ihre Tochter klagen würde?
Euch ein schönes Weihnachtsfest - lass Dich ein bisschen anstecken. Ich selber habe seit Jahren ÜBERHAUPT keine Weihnachtsgefühle, aber dieses Jahr ein kleines bisschen. Oskars Augen werden bestimmt leuchten, wenn er aus der Kirche kommt, und der Weihnachtsbaum ist geschmückt. Ich glaube, das wird selbst mich "entzaubertem" und völlig unromantischem Typ einen Hauch von WEihnachten ins Herz blasen.
LG
BErit, mit Oskar *20.01.03 und Rasmus *03.04.05

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Huhu Berit,
200ml waren auch kein "Standard", da ich nur selten mal gepumpt hab. Ich bin ja aber von quasi Vollstillen um das erste Weihnachtsfest rum (die oberen Schneidezähne kamen, einer kurz vor und einer kurz nach dem Arbeitsbeginn) nahtlos zu ca. 11h Pause übergegangen, und hab die ersten zwei oder drei Wochen dann montags nachmittags doch gepumpt, weil ich sonst gnadenlos geplatzt wäre ;-). Das waren mind. 2, eher 3 "normale" Stillmahlzeiten, und wenn ich das länger versucht hätte wäre sicher nicht so viel rausgekommen *g*.
Mal schauen, beim nächsten Kind werd ich ja auch regelmäßig pumpen dürfen, wenn ich tatsächlich ab Juli wieder arbeiten möchte. Erst mal hab ich's aber hinter mir, heute war mein letzter Arbeitstag (endlich *uffz*). Ich hoffe mal, ich darf dann im Sommer auch auf Deine Erfahrungen bzgl. Arbeit und Vollstillen zurückgreifen, bei Wiebke war ja Pumpen etc. nicht mehr nötig (außer eben wenn ich geplatzt bin ;-).
Schöne Grüße und viel Spaß an Weihnachten (Wiebke fragt schon täglich, ob wir heute endlich den Weihnachtsbaum schmücken *g*) wünscht Meike mit Wiebke *19.1.03 und Mini-Känguruh (29. SSW)

Re: Ihr Lieben...mein Kind wird weiter gestillt!

Liebe Steffi,
herzlichen Glueckwunsch zu dieser Entscheidung! Ich wuensche dir fuer c. alles Gute!
Lasst euch nicht unterkriegen!!
Alles Liebe,
Ana, aus NL...brrrrr...kalt

Ähem

Hi Steffi!
Deine Kleine ist doch ein Jahr jünger als meine, oder? Ich bin über die 7 kg gestolpert und hab gleich mal Jule (auch ne Kleine + Leichte) auf die Waage gestellt: etwas über 9 kg - und das mit 1,5 Jahren!
Aber da sie superfit ist, hab ich mir da nie wirklich große Gedanken gemacht. Mehr Essen kann ich ihr schlecht reinprügeln :-).
LG Janet
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