Hallo Meike,
erstmal ein paar ganz dicke Trösterchen - echt toll, dass Du trotz der Schmerzen weiterstillst.
Ich hab das "Vergnügen" der monatlichen Milchverknappung schon, seit meine Süsse 6 Monate ist - zum Glück ohne Brust-, dafür mit immensen Bauchschmerzen. Kann also durchstillen. Allerdings kommt meine Kleine gerade zu dieser Zeit auch besonders häufig und will trinken - vermutlich, weil ihr die angebotene Menge nicht reicht.
Ist Wiebke schon beikost-fähig? Dann probier doch mal, den zeitweiligen Milchmangel mit mehr zusätzlichem Essen zu überbrücken - nur für die paar Tage. Ansonsten könntest Du auch versuchen, an den 'guten' Tagen einen Vorrat abzupumpen und einzufrieren, und ihr dann diese Milch anbieten, so dass Du an den kritischen Tagen nur sooft Stillen musst, wie sonst auch, und die Brustwarzen nicht noch mehr beansprucht werden.
Liebe Grüsse - und viel Spass beim Weiterstillen,
Claudia

Hallo Claudia,
Danke für das Trösterchen, das kann ich echt gut gebrauchen. Beikostfähig ist Wiebke schon länger, sie ist inzwischen 14 1/2 Monate alt ;-), und aß mit einem Jahr schon so gut und gerne, daß wir mit Milch abpumpen gar nicht erst anfangen mußten als ich wieder arbeiten ging.
Stillen ist bei uns also nicht primär Nahrungsaufnahme, so daß wir es auch nicht wirklich durch Milch aus der Tasse ersetzen können. Gerade seit ich wieder arbeite verlangt sie vor und nach der Arbeit das Stillen, ich hab den Eindruck, sie muß da wirklich "Mama tanken" (solange ich nicht da bin ist sie ohne prima drauf). Nur nachts wenn sie auch müde ist läßt sie sich weder auf Diskussionen noch auf Wasserflaschen ein ;-)
Schöne Grüße, Meike (der es schon deutlich besser geht, nachdem sie sich das von der Seele schreiben konnte, im Bekanntenkreis ist leider keiner, der noch viel Verständnis fürs Stillen hat)

Du kannst es ja erst mal auf eigene Faust mit 'normaler' Dosierung von Calcium und Magnesium probieren (1-2 handelsübliche Brausetabletten), vielleicht wird es ja schon besser davon. Und am besten nimmst Du's regelmäßig, in der Zeit bis zur nächsten Periode. Und abstillen würde ich Dir auch empfehlen .-) aber nur nachts. Probiere es mal aus, obs klappt wenn Du die Abstände nachts verlängerst. Ich finde, tagsüber ist stillen schöner.
Viele Grüße,
Christine

Hallo Christine,
Du wirst lachen, das nächtliche Abstillen nach Deinem Vorbild schiebe ich schon einige Zeit vor mir her mit dem festen Vorsatz, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist ziehen wir das durch ;-) Allerdings sind bei uns glaub ich ein paar Randbedingungen anders, weswegen ich es bisher noch nicht gemacht habe.
Zum Einen arbeite ich seit Januar wieder voll (ich hab eine Woche vor Wiebkes Geburtstag angefangen), so daß wir tagsüber eben leider nicht mehr nach Bedarf stillen können. Wir stillen jetzt recht regelmäßig morgens um 7 (bevor wir aus dem Haus gehen), abends kurz vor 6 (wenn wir wiederkommen) und dann noch mal kurz vor 8, wenn Wiebke ins Bett geht. Das Stillen einmal in der Nacht habe ich ihr jetzt erst mal gelassen, damit sie ihren Bedarf an Mama "stillen" kann. Bisher habe ich damit auch scheinbar guten Erfolg, zumindest geht sie gerne zur Tagesmutter und fühlt sich auch ohne mich sehr wohl da, kommt aber abends auch gerne wieder nach hause.
Das andere "Problem" ist, daß Wiebke in den letzten Monaten unausgeglichener war als wir es von ihr kannten. Wir vermuten, daß ein großes Problem dort war, daß sie seit Oktober/November versucht, Laufen zu lernen, aber nur mühsam bis zum kurz frei Stehen und 2/3 Schritte laufen gekommen ist. Nun habe ich die Kinderärztin so lange bearbeitet bis sie uns zur KG überwiesen hat, dort wurde vor drei Wochen eine Blockade in Wiebkes Rücken gelöst und danach hat sie innerhalb einer Woche so gut laufen gelernt, daß sie jetzt fast nicht mehr krabbelt. Prompt ist sie auch viel ausgeglichener geworden. Klar ist es noch zu früh, zu sagen, daß die Unruhe tatsächlich davon kam, aber ich hab so ein Gefühl daß das zusammenhängt.
Aber ich denke mal, sobald mein Mann seine aktuelle Erkältung/Minigrippe überwunden hat werden wir uns einen Donnerstag abend aussuchen und das Thema "Abstillen zur Nacht" in Angriff nehmen (mein Mann arbeitet freitags nicht) ... in der Hoffnung, daß sie dann nicht gerade den nächsten Zahn bekommt (sie hat mit 14 1/2 Monaten erst vier, die alle mit viel Geschrei und Genuckel gekommen sind ;-). An die Umstellung mit Arbeiten und Tagesmutter scheint sie sich inzwischen gut genug gewöhnt zu haben daß sie glaub ich auch ohne das eine Mal Stillen in der Nacht auskommt. Bis dahin werd ich aber auf jeden Fall erst mal versuchen, ob ich mit Kalzium und Magnesium weiterkomme.
Schöne Grüße und Danke für die Tipps, Meike

Hallo Christine,
soll ich mal meinen Chef nach Stillpausen fragen? *fg*
Ich finde stillen tagsüber nicht immer sooo praktisch, weil man mit so einem schweren Kind nicht mehr beim stillen rumlaufen und was erledigen kann. Nicht mal mehr telefonieren kann man stillend. *gg*
Liebe Grüße, Uta

Hallo Uta,
*g* das Stillen am Tag hat aber auch seine Vorteile ... da muß ich nämlich nicht springen wenn es mal irgendwo klingelt oder klopft ;-)
Dein Tom ist ja nun schon ein ganzes Stück älter, darf ich mal fragen ob er sich nachts noch regelmäßig meldet bzw. wie lange er das noch gemacht hat? Ich frag mich eben schon, ob Wiebke sich inzwischen so gut daran gewöhnt hat, daß ich wieder arbeite, daß wir mal ausprobieren können ob sie nachts ganz ohne MuMi auskommt (wir stillen ja ansonsten immer noch 3x am Tag), ich bin da etwas hin- und hergerissen. Vor allem nach solchen Nächten wo sie deutlich häufiger als einmal kommt bin ich sehr für den Versuch, aber da stell ich dann doch auch gerne mein eigenes Urteilsvermögen (wg. Schlafmangels) in Frage *g*.
Schöne Grüße, Meike

Hallo Meike,
auch *g*. Ich streue Asche auf mein Haupt und gebe zu, dass die Stillerei einiges an Erziehungsarbeit bei mir leistet. Man muss ja in Wirklichkeit nicht immer sofort zum Telefon rennen. Beim Stillen hat man auch Zeit, seine Gefühle wirken zu lassen und zu erleben, dass die Welt nicht untergeht, wenn man etwas NICHT macht. ;-)
Also:
Tom hat vom 5. bis zum 19. Monat alle 2 Stunden gestillt, wenn ich da war. Nachts gab es nur wenige Ausnahmen, wo es seltener oder auch noch öfter war.
Natürlich war das nicht immer Spaß. Verschiedene Versuche das Stillen zu reduzieren haben überhaupt nicht funktioniert.
Ich hatte das Gefühl, dass ich hier mit Gewalt nichts machen darf/will. Und irgendwie habe ich beim Stillen (fast) immer so ein starkes Gefühl von baldigem Ende. Ich spüre, dass alles was ich jetzt aufschiebe, für immer verloren ist.
Jetzt still Tom (nicht immer) zum einschlafen und meist so um 5 rum, wo ich eh aufstehen muss.
Liebe Grüße, Uta
Kennst du das?
Axel Schlüter
Ein besonderer Anlass...
Heute geht er nicht zur Arbeit. Das braucht er heute wirklich nicht. Er will den Tag nicht mit mir verbringen, aber ich bin trotzdem vorbeigekommen.
Er geht zur Kommode. Auf ihr steht eine schlichte Vase mit einer dunkelroten Rose. Er öffnet die Kommodenschublade seiner Ehefrau. Sie ist nicht abgeschlossen. Das braucht sie nicht. Sie vertraut ihm. Ihr Tagebuch, in das sie gelegentlich schreibt, ist dann aber doch verschlossen, merkt er. In der Schublade sind noch weitere Dinge drin, die eine Frau meint haben zu müssen.
Eine Schmuckschatulle zum Beispiel. In ihr ein altes Medaillon. Es ist ein Familienerbstück, was sie von ihrer Mutter geschenkt bekam. Später einmal soll sie es an ihre Kinder weitergeben. Sie trägt es nicht. Sie meint, es steht ihr nicht, doch kennt er den wahren Grund.
In der Schatulle findet er alte Briefchen von ihrem Liebsten. Die liest sie immer gern mal wieder. Er hat ihr schließlich schon lange keinen mehr geschrieben. Obwohl sie diese eigentlich schon auswendig kennt, gehen ihr diese paar Zeilen jedes Mal wieder unter die Haut. Langsam bemerkt sie dabei, wie sie vom Rücken aufwärts bis hin zum Nacken eine leichte Gänsehaut bekommt. Wie sich die kleinen Härchen aufrichten. Es ist ihr nicht unangenehm. Sie mag dieses Gefühl. Vielleicht auch gerade deshalb, weil sie es schon länger vermisst.
Wahllos nimmt er einen von diesen kleinen Briefchen aus der Schatulle: Auf dem Umschlag ist eine große Zahl geschrieben. Er ist von ihrem 28. Geburtstag. Im Umschlag ist eine Postkarte von Paris. Die Ecken sind schon ganz abgenutzt. Sie ist unbeschrieben. Das hatte er ganz vergessen. Es war damals ein symbolisches Geschenk von ihm. Ja nach Paris. Da will sie schon immer mal hin. Doch geklappt hat es bis heute nicht. Sie träumt davon in einem Cabrio durch "die Stadt der Liebe" zu fahren mit dem warmen Wind in ihrem Haar. Einmal würde ihr schon reichen. Das ist ihr Traum. Er legt ihn schnell zurück. Einen weiteren nimmt er, legt ihn dann aber zurück und schließt die Schatulle.
Frauenzeitschriften sind zu Hauff in der Schublade. Sie liest gerne diese Zeitschriften, wenn sie einsam ist. Einsam ist sie viel, weil sie keine Kinder bekommen kann. Man musste ihr die Gebärmutter entfernen. Er muss auch viel arbeiten. Die Firma läuft eher schlecht als recht. Manchmal, wenn sie einsam ist, steigt sie auf den Dachboden. Sie schaut aus dem kleinen Dachfenster und das warme Sonnenlicht strahlt sanft auf sie nieder. Aber davon weiß er nichts. Das sind ihre kleinen Geheimnisse. Ein kleiner Spatz flattert auf das Fensterbrett. Sie hat ihm Brotkrumen hingelegt. Er pickt daran. Dann schnappt er sich ein ganzes Stück und fliegt davon.
Er holt ein in Seidenpapier verpacktes Päckchen aus der Schublade. Es ist nicht irgendein Päckchen. Für sie ist es ein besonderes Päckchen. Das Papier knisterte kaum. Eben wie Papier kaum knistert, wenn es häufig auf und zu gemacht wurde. Es duftet leicht nach dem Holz der Schublade und nach seiner Frau. Es ist ein vertrauter Geruch. Er wirft es nicht weg. Sanft legte er es beiseite. In dem Päckchen ist Unterwäsche. Für einen kurzen Augenblick atmet er erregt. Er betrachtet die Seide und die Spitze. Dann sagt er lächelnd: "Das habe ich ganz vergessen. Diese kaufte ich für sie, als wir zum ersten Mal in Berlin waren. Das ist jetzt 8 oder 9 Jahre her. Sie trägt es nie. Sie möchte es für eine ganz besondere Gelegenheit aufbewahren. Und jetzt, glaube ich, werde ich entscheiden, dass der richtige Moment gekommen ist!"
Gestern Mittag rief sie bei ihm in der Firma an. Sie freut sich, wenn er mal von der Arbeit aus bei ihr anruft. Aber das macht er zu selten, findet sie. Also rief sie an. Auch weil sie sich den Abend vorher gestritten hatten. Es ging um nichts Schwerwiegendes und sicher kann man sich in ein, zwei Wochen schon nicht mehr daran erinnern. Aber sie mag es einfach nicht, wenn sie im Streit auseinander gehen. Er war mit Kollegen gerade in der Mittagspause und nahm das Gespräch nicht an. Die Frau im Büro sollte ausrichten, dass er bald zurückruft.
Als er dann gestern, am frühen Abend, nach Hause kam, war sie nicht da. Dabei war es für sie ein besonderer Tag. Er kam extra etwas früher und mit einer dunkelroten Rose in der Hand. Er machte sich Sorgen und war heilfroh als er sie auf dem Dachboden in dem bewegungslosen Schaukelstuhl, von ihrem Großvater, eingehüllt in eine große, flauschige, weiße Decke fand. Er war schon ewig nicht mehr da oben.
Leise näherte er sich ihr. Sie schlief. Ganz entspannt sah sie aus, als wenn sie meilenweit weg ist. Die Abendsonne schien ihr wohlig warm ins Gesicht. Wovon sie wohl gerade träumt? Er merkte, dass er sie schon eine Ewigkeit nicht mehr so genau ansah. Das Gesicht empfand er, wie schon vor 13 Jahren, als sie sich zum ersten Mal sahen, als wunderschön. So gutmütig sind ihre Gesichtszüge. So zart ihre Haut. Erste Fältchen sah er aus Liebe nicht. Plötzlich platzte es recht laut aus ihm heraus: "O Gott, Wie Sehr Liebe Ich Dich!" Doch sie hörte es glücklicherweise nicht. So konnte er diesen wunderschönen Augenblick noch ein wenig genießen.
In ihrem Schoß das Telefon. Er bekam ein schlechtes Gewisses als ihm einfiel, dass er zurückrufen wollte. Nun brauchte er nicht mehr anrufen. In ihren sanften Händen ein Buch. Es ist kein besonderes Buch. Trotzdem ist es wohl ihr Lieblingsbuch, sonst hätte sie es nicht schon so oft gelesen. Er wird es sicher auch bald lesen. Es geht darin um alltägliches. Kein Mord und Totschlag. Einfach nur das schöne Leben ohne Sorgen, wie es, wie ein kleiner Bach, munter vor sich hinplätschert. Fast zu kitschig.
Wie er sie so betrachtet, wie sie hier oben im Schaukelstuhl sitzt, fällt ihm vieles ein, was er schon längst vergessen hatte. Damals, als sie das Haus zum ersten Mal besichtigten, waren beide noch voller Tatendrang. Eine Gaube sollte her. Große Fenster in die Giebelseiten für mehr Licht. Zwei Kinderzimmer sollten entstehen.
Er erschrickt als er merkt, dass er ganz in Gedanken immer noch das Päckchen in der Hand hält und ich ihn schon eine geraume Zeit beobachte. Er war so in Gedanken versunken. Da wollte ich ihn nicht stören. Er nimmt die Unterwäsche aus dem Karton. Der Tropfen einer Träne auf der Wäsche scheint ihn nicht zu stören. Er nähert sich dem Bett. Dort legt er die Wäsche zu den anderen Sachen, die von dem Bestattungsinstitut mitgenommen werden. Seine Frau ist gestorben. Sie wurde gerade 37. Gestern Nachmittag. Auf dem Dachboden im Schaukelstuhl.

liebe meike,
gerne bedauer ich dich, habe aber leider keinen rat für dich. evtl. könntest du es auch mal bei einer stillberatung zversuchen (phonnummer und so fort in meinem profil). hast du mal probiert, was passiert wenn du magnesium und calcium zufutterst. mach das doch einfach mal. es gibt auch frauen, die in der sitllzeit diese gleichen kombitabletten weiterfuttern, die andere in der schwangerschaft nutzen - ich glaube fembion oder so heißt der kram.
und wie wäre es, wenn du über den monat etwas abpumpst für diese nächte und sie dann da nachts die flasche bekommt? wie alt ist dein kind denn? ich gewöhne ja meiner (18 mo) gerade das nächtliche stillen ab, was ja keineswegs gleichbedeutend ist mit komplettem abstillen. das haben vielleic kinder auch schon in jüngerem alter gelernt und wäre ein kompromis evtl.
gute besserung
LG gonschi

Hallo Gonschi,
Danke fürs Bedauern, das alleine ist schon hilfreich für mich (die einzige Langzeitstillerin die ich persönlich kenne ist eine Nachbarin, mit der ich kaum Kontakt habe und deren (2 Jahre gestillte) Tochter inzwischen auch schon 15 ist, allen anderen fehlt das Verständnis dafür, daß wir noch stillen, völlig :-/).
Wiebke ist gar nicht so viel jünger als Jasmin, sie ist im Januar ein Jahr alt geworden, und das Stillen ist schon lange nicht mehr ihre Hauptnahrungsquelle. Dafür ist es umso wichtiger, wenn es ihr nicht gut geht. Ob nachts oder tagsüber (na ja, vor und nach der Arbeit) ist dabei auch kein großer Unterschied, im Gegenteil, im Liegen kann ich mich trotz der Schmerzen noch eher entspannen als beim Stillen im Sitzen :-/
Der Tipp mit der Stillberaterin ist allerdings gut, da hätte ich natürlich auch selbst drauf kommen können. Wir haben bei uns im Hebammenzentrum zwei (sehr kompetente) Hebammen mit extra Ausbildung als Stillberaterinnen, die kann ich natürlich auch mal anrufen. Danke daß Du mir da auf die Sprünge geholfen hast :-)
Schöne Grüße, Meike