Ich habs trotz aller Probleme immerhin bis in die 37. SSW geschafft, ab Freitag bin ich offiziell in der 38. SSW (eigentlich eher seit gestern oder heute) und ich kann nicht mehr. Mir gehts seit Wochen so richtig beschissen (Blutdruck zu hoch, Dauerschmerzen, kann wegen des Riesenbauchs nicht mehr laufen geschweige denn schlafen) und es wird von Tag zu Tag schlimmer.
Meine Hebamme kann mir weder mit Akkupunktur, Bachblüten oder Homöopathie helfen, mein Kinesiologe testet wöchentlich, bekommt nur noch sehr konsequente Absagen von meinem Baby bzw. meinem Körper und findet dadurch natürlich auch nichts, was die Quälerei vielleicht noch etwas länger erträglich machen könnte. Beide sind sich einig, daß mir nur noch die Geburt helfen kann.
Eigentlich habe ich keinen Bock auf einen KS, aber so langsam geht mir die Kraft für einen vaginalen Versuch aus. Ich hatte 2003 schon den Not-KS und fühle, daß ich absolut fit sein muß, um überhaupt eine Chance auf eine vaginale Geburt zu haben. Damals hat mir nach einer sehr langen Bettruhe wegen vorzeitigen Wehen mein Asthma einen Strich durch die Rechnung gemacht (PDA -> Wehenstillstand -> Wehentropf -> Geburtsstillstand -> absackende Herztöne -> KS). Meine Hebi hat mich dieses Mal wirklich fit gemacht, die Geburtsvorbereitung war klasse (genau das, was Gonschi bei ihrer Hausgeburt erlebt hat), aber das nutzt nichts, wenn der Akku komplett leer ist und die Lunge schlapp macht. Irgendwoher muß die Kraft ja kommen.
Vom Bauchgefühl her will ich keine PDA mehr, ich denke, daß damals der Wehentropf mit den Monsterwehen das Problem war, daß die Maus nicht ins Becken finden konnte. Der Kinesiologe hat das bestätigt, ohne von meinen Vermutungen zu wissen. Ohne die PDA hätte ich damals aber schon keine Chance gehabt, weil bei jeder Wehe die Bronchien verkrampften. Mit PDA habe ich wenigstens Luft bekommen.
Mein Heilpraktikerin hat mir angeboten, die Geburt mit Akkupunktur anzuschieben, aber ich habe kein gutes Gefühl dabei, genau wie beim Gedanken an Wehencocktail & Co. Es fühlt sich falsch an, schädlich für den Kleinen. Entweder schaffen wir das ganz alleine oder wir ziehen die Notbremse mit der OP. Damit fühlen wir uns irgendwie gut.
Alles in mir schreit, daß ich kaum noch Zeit habe, daß es bald passieren muß, daß ich es bis nächste Woche noch schaffen kann, aber das es danach zu spät ist, daß er für mich zu groß wird und meine Reserven für ihn zu schwach sind, daß das Asthma eine natürlich Geburt wieder unmöglich machen wird.
Bitte drückt mir alle Daumen, daß der zukünftige Langzeitstiller nächste Woche freiwillig auszieht. Ihm gehts gut, er ist kräftig, groß und ziemlich fett. Vom Gefühl her sind wir beide reif, die Gebärmutter trainiert wie verrückt, er schiebt massiv nach unten. Alles was noch fehlt sind die richtigen Wehen.
Rational gibts keine Erklärung, ich weiß auch nicht, wieso alle Instinkte momentan so massiv auf nächste Woche und danach den KS fixiert sind. Bei meiner Tochter bin ich ewig über den Termin gegangen und hatte noch bei ET+9 alle Zeit der Welt. Toll gings mir damals wegen der fehlenden Kondition auch nicht, aber irgendwie "wußte" ich nach dem ersten Schrecken in der 27. SSW, daß wir deutlich über den Termin gehen würden. Ich habe keine Ahnung, warum ich dieses Mal vom Bauchgefühl her überhaupt keine Zeit mehr habe. Angst habe ich keine weder vor der Geburt noch vor dem KS, das kann es nicht sein.
Vielleicht könnt Ihr es verstehen oder habt eine Erklärung dafür. Langzeitstiller, Familienbettler und Attachment Parentler sind normalerweise ja eher instinktgesteuert oder bereit sich aufs Bauchgefühl zu verlassen, als die normale Bevölkerung. Meine Umgebung spult immer nur die üblichen Sprüche ab, daß noch kein Kind drin geblieben ist, bemitleidet mich oder macht sich über meinen Bauch lustig. Abgesehen davon halten sie alle Alternativmedizin für Humbug, den Kinesiologen für einen Scharlatan, auch wenn der mir in der Schwangerschaft schon sehr viel geholfen hat. Das zählt aber nicht, das war alles nur ein Zufall.
LG
Claudia