Heute in der Krabbelgruppe...
Heute 2 neue Frauen in der Krabbelgruppe. Die 1. erzählt dass ihr Sohn > 3 Monate jetzt nachts nicht mehr gestillt wird. Der KiArzt hat gesagt Kinder über 3 Monate brauchen das nicht mehr. Seit sie das durchzieht ( hat nur 3 oder 4 Tage gedauert, man muss halt alle 10 Minuten schauen und dem Kind das Gefühl geben jemand ist da wenn es dann schreit..)schläft er bis 5.00 Uhr-sie wacht immer um 2.00 Uhr auf und muß dann abpumpen (!) weil die Brust so voll ist..
Die 2. hatte 6 Wochen offene Brustwarzen. Das Baby ist 2 Monate. Die Hebamme hat mit keiner Silbe eine Stillberaterin erwähnt. Es ist ein Wunder dass diese Mutter noch stillt.
Erst vor kurzem hat eine andere Mama ( auch von dieser Hebamme betreut ) ihre Abstillgeschichte erzählt. Auch hier hätte eine Stillberatung sicher geholfen, wurde aber leider nicht angeregt.
Ich bin so traurig ! Ich glaube dass alle 3 Mütter die besten Absichten für ihre Kinder haben. Wie kann es nur sein dass Ärzte und Hebammen so versagen ?
Ich bin eigentlich Laie und habe so viel mehr Ahnung durch die geballte Stillerfahrung hier.
Ich merke langsam aber sicher dass ich diese Geschichetn nicht mehr wegstecken kann und werde deswegen diese Krabbelgruppe nicht mehr besuchen.
Wie geht es Euch in solchen Situationen ?
Liebe Grüße
Dagmar mit Nelli LZStillkind und Anna LZStillkind in spe wenn sie denn möchte..
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
ein Arzt oder eine Hebamme kann sich nie im Leben in ALLEM gleich gut auskennen, selbst bei gleicher Ausbildung. Hat ja jeder andere Vorstellungen, Interessen, Talente.
Und Stillen ist nun mal kein Hauptfach. Und selber Erfahrungen haben ja die Wenigsten.
"Wie geht es Euch in solchen Situationen ?"
Dass lasse ich mittlerweile nicht mehr an mich ran. Mich interessiert auch nicht, ob Deutschland Fussballweltmeister wird. (Ich kann beides NICHT beeinflussen. ;-)
Kann gut möglich sein, dass man durch einen hohen Prolaktinspiegel mehr darunter leidet.
LG Uta
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
bei der Fußball WM schließe ich mich an !
Am Rest arbeite ich noch..
LG
Dagmar
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
Ich hatte die Kleine dann lange auf dem Arm, weil die ein bischen gejammert hat und die Mutter da nicht so drauf geachtet hat. Und mit schuckeln und mit ihr beschäftigen war die dann ganz ruhig und hat mich so lieb angesehen. Da bekommt man richtig lust wieder selber so einen Zwerg zu haben. Till macht ja momentan so Fortschritte und wird immer Aufgeweckter, aber stillen ist immer noch schön.
LG Alex
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
"dass sie gleich von Anfang an darauf geachtet hat dass die Kleine Nachts das Stillen abgewöhnt wird"
wenn MIR jemand mit solchem Gerede kam, habe ich darauf geantwortet:
Man muss wissen was man will - ist einem stillen wichtig oder nicht - entweder wegen zu wenig Milch durch stillen nach der Uhr vorzeitig Kuhmilchpulver geben oder durch Stillen nach Bedarf (dh auch nachts) die Milchmenge immer an den Bedarf anpassen.
Darauf hat noch NIE jemand geantwortet, dass es ihm egal ist, wenn durch Stillen nach der Uhr die Milchmenge zurückgeht.
LG Uta
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
ich kann Dich gut verstehen, mir geht es auch häufig so, wenn ich die sogenannten Abstillgeschichten ("ich hätte ja sooo gerne noch weiter gestillt, aber leider...) höre. Aber ehrlich gesagt, gehe ich meistens auf Konfrontation. Ich beginne mit "Also ich mache das ein bischen anders... Bei mir darf mein Sohn im Babybalkon oder in meinem Bett schlafen und er darf nachts stillen sooft er will. Ich sehe das als sein Recht an...." Im Kurs von der Rückbildungsgymnastik hatten mich dafür 5 von 6 Frauen mit den Blicken fast umgebracht. Die 6. hatte einen Hoffnungsfunken in den Augen, weil sie ihre Tochter nicht schreien hören kann *g* Und die Hebi meinte dazu dann nur "Ja, so kann man es auch machen" *gfg*
Ehrlich gesagt bin ich auch ein bischen stolz darauf, dass es so gut bei unserer grossen Tochter geklappt hat - und ich den Leuten so zeigen kann, seht ihr, es geht auch anders... Und wenn alle immer nur schweigen, wie sollen die Leute dann merken, dass es auch noch andere Alternativen gibt?
LG Safy mit Ex-Stilli und Ex-Familienbettlerin Nour (knapp 3) und Geniesser-Ayoub (9 Monate)
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
manchmal in den letzten 2 Jahren habe ich versucht etwas zu sagen. Allerdings erlebe ich viele andere Mütter als "Obrigkeitshörig". Hat der Arzt/die Hebamme etwas empfohlen dann ist es richtig, da muss man sein Gefühl nicht befragen oder sich zusätzlich informieren.( Ich habe Dank diesem Forum soviel Gutes erfahren und das aus 1. Hand! )
Inzwischen sind die 2. Kinder da oder auf dem Weg und ich fühle mich wie bei "Und täglich grüßt das Murmeltier". Einzig mit dem Unterschied dass die Mütter heute schon früher anfangen wollen z.b. den Schlaf im eigenen Bett und das Durchschlafen zu "fördern".
LG
Dagmar
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
"Wie kann es nur sein dass Ärzte und Hebammen so versagen ?" - weil das eben ganz durchscnittliche Leute sind ,die die allgemeinen "Erwartungen" in ihrem Job umsetzen. Aus Angst, nicht das richtige zu machen, nicht "dazu" zu gehören. Das bringt niemanden um - aber es ist wie Du es auch beschreibst macnhmal im Effekt sehr traurig.
Es gibt nicht viele Menschen, die alles selber ausprobieren und - unaufgeregt - die Erfahrungen machen, die zum Menschsein das kleine Bisschen Offenheit und Neugier kleben, das einen befähig, andere Menschen ohne Vormeinung auch auf ungewöhnlichen Wegen zu begleiten.
Lg Gala
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
ich bin eh kein "gruppengänger",mich nervt das schnell.allerdings machen
mich die geschichten der kläglichen stillversuche der 2generationen vor uns
manchmal traurig.meine patienten erzählen mir manchmal davon.aber es gibt
auch ausgleich:
eine oma mit 16mon enkel,der "schlecht" isst.die freut sich echt über den
austausch mit mir und gibt das an ihre tochter weiter;-)
oder eine andere "oma",die fragt,wie lange ich gestillt habe und dann
hocherfreut ist,dass ich immer noch stille;-)
für mich selber muss ich sagen,dass mein wille das entscheidende war.und
einen gaaaanz großen anteil hatte dieses forum!!also,wer sich unbedingt
informieren will,kann das doch tun!ich muss mich doch selbst kümmern und
nicht auf andere verlassen.
trotzdem ist es traurig.es hat eben nicht jeder die möglichkeit oder auch den
horizont.es müsste entweder weiterbildungen für hebammen und ärzte geben
oder extra eine stillberaterin gestellt werden.
lg,sylvi,mit 7wochen altem patient und seit ewigkeiten wieder mit mumi-
spuckerei auf dem praxis-t-shirt ;-))))))))))))
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
zum Stillen gehören immer zwei und wenn die Mutter wirklich will, dann lässt sie sich auch nicht davon abhalten, meine Meinung. Natürlich ist es hart so etwas zu sehen aber man kann es eben auch nicht ändern, versuch es nicht so an Dich ran zu lassen.
Was die Krabbelgruppe angeht, finde ich es nicht in Ordnung, wenn Du sie Deinem Kind verweigerst wenn es sich dort wohl fühlt. Die Gruppen sind ja eigentlich für die Kinder und nicht für die Mütter. ;-)
LG Mattina
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
meine Tochter hat auch andere Spielangebote so dass ihr nicht wirklich etwas abgeht. Aber ich denke mir wird es besser gehen.
Mir ist es wichtig dass ich auch noch Mensch bin. Wenn die Große spielt möchte ich nicht nur schweigend mit anderen Mütten dasitzen, sondern auch einen gemeinsamen Nenner finden. In dieser Krabbelgruppe sehe ich den nicht.
Wir besuchen aber z.B. noch eine integrative Krabbelgruppe. Dort ist eine warme, schöne Stimmung und meine Kinder fühlen sich dort auch wohl. Die "Standartthemen" sind dort garnicht wichtig und es tut mir gut dort zu sein.
LG
Dagmar
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
ich antworte Dir mal als Hebamme auf Deine Frage "Wie kann es nur sein dass Ärzte und Hebammen so versagen ?"
Stillen ist EIN Teil unserer Ausbildung. Da wurden in der Kürze der 3 Jahre die Grundkenntnisse vermittelt. Unsere Lehrerin in diesem Fach war sehr pro-Stillen, aber konnte dies nicht ansprechend vermitteln. Das führte dazu, dass zB. eine Mitschülerin nach dem Unterricht sicher war, NICHT zu stillen, und so hat sie jetzt nach Geburt ihres eigenene Kindes auch primär abgestillt.
Eine andere damalige Mitschülerin hat mit 2 Monaten abgestillt und ihr Kind geferbert.
Eine 3. hat durchschnittlich gestillt, dh. 6M und dann abgestillt...
Ich berate auch erst seit dem LZS meiner Tochter wesentlich besser, weil dadurch erst mein Interesse richtig geweckt wurde. Ich möchte auf jeden Fall noch die Ausbildung zur Still-und Laktationsberaterin machen. (Und weise bis dahin die Frauen auch auf die Stillberaterinnen hin ;-))
Also: 4 Frauen - eine Schule/Ausbildung - 4 Einstellungen....Und so unterschiedlich fallen die Beratungen sicher auch aus.
Wir sind nicht verpflichtet uns speziell im Fach Stillen fortzubilden. Ärzte auch nicht.
LG Maren mit Carlotta, 19m
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
das ist ja traurig !
Ich hatte mir vorgestellt dass da etwas mehr läuft.
Entschuldige bitte falls ich da alle Hebammen und Ärzte über einen Kamm geschert habe. Mir ist klar dass es auch andere gibt.
Aber warum werden bei Stillproblemen keine Stillberaterinnenn hinzu gezogen ?
LG
Dagmar
Re: Heute in der Krabbelgruppe...
ich kann Dich gut verstehen.
Aber ich denke mir auch immer, am Anfang hatte ich gaaar keine Ahnung vom Stillen, hatte sogar auch mal eine Zeittabelle angefangen, weil ich es so gelesen hatte. Aber wenn man weiter liest (viel in diesem Forum) und sich interessiert, kann man ja gar nicht auf die Idee kommen, schon so zeitig abzustillen, oder? Ich erwarte eigentlich von einer Hebamme auch, dass sie die Mütter für das Weiterstillen ermuntert.
Ich sage zu den Abstill- und Ferber-Müttern immer, so zeitig zufüttern und Kinder in ein einsames Zimmer zum Schlafen weglegen ist nicht artgerecht.
Deine Kinder haben eben Glück mit Dir!! ;)
Schönes Wochenende,
Jamai
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