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Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Ihr Lieben,
ich lese hier immer, dass man sich an Stillberaterinnen wenden soll. Der Begriff der Hebamme fällt in diesem Forum fast nie. Woran liegt das?
Ich habe Kontakt zu Geburtshaushebammen, die mir bei Stillproblemen immer hervorragend geholfen haben. Abgerechnet wurde das im Rahmen der Nachsorge.
Sind Stillberaterinnen eigentlich ehrenamtliche Konkurrentinnen der Hebammen? Meine Hebammen haben mir nie erzählt, dass es Stillberaterinnen gibt.
LG Tini
Bisherige Antworten

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Tini!
Das liegt wohl daran, dass viele Frauen unschöne Erfahrungen gemacht haben, mit Hebammen, die vom Stillen mehr oder weniger keine Ahnung hatten.
Ich hab so ne Erfahrung auch machen müssen. Ich mag meine Hebamme menschlich sehr gerne, aber mit Verlaub, vom Stillen hat sie keine Ahnung, obwohl sie ständig auf LLL-Seminaren rumhängt. Sie hat halt keine Kinder und nie selbst gestillt, das merkt man ihr sehr deutlich an, obwohl sie total fürs Stillen ist.
Stillberaterinnen sind übrigens nicht immer ehrenamtlich. Es gibt auch hauptberufliche Laktationsberaterinnen, meist sind das Hebammen, die sich spezialisiert haben und ne ziemlich harte Ausbildung hinter sich haben.
Hier arbeiten selbige oft im KH im Stillambulatorium, oder haben sich von dort aus selbstständig gemacht.
Konkurrenz ist das nicht direkt, find ich. Die Aufgabengebiete sind halt schon verschieden.
LG,
Darla

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Mmmmm also ich gehe immer in meine Entbindungsklinik zur
Stillgruppe. Da ist dann eine Stillberaterin anwesend und
eine Hebamme.
Liegt wohl einfach daran, dass die Stillberaterin sich
direkt auf dieses Bereich spezialisiert haben.
LG Jessi

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hi Tini,
das Aufgabenspektrum der Hebamme bezieht sich auf mehr Themen als "nur" die Ernährung des Babys. So "müssen" die Kinder gedeien, das ist der wichtigste Aspekt. Um dieses Ziel zu erreichen, wird dann auch gerne mal die Flasche empfohlen. Also, gedeien steht im Vordergrund, egal durch welche Kost.
Zudem sind die Hebammen ausgebildet für das neugeborene Kind (also die ersten vier Wochen ca.). Themen die später auftauchen gehören nicht unbedingt in deren Kompetenzbereich.
Meine Hebamme ist z.B. mit dem Thema Langzeitstillen total überfordert. Ich traf sie letztes im Supermarkt und erzählte ihr, daß ich Nell noch immer stille (jetzt 13 Monate) und sie schaute fast entsetzt und fragte, ob mir das denn gut tun würde. Und erklärte ich sähe ja so schmal aus. Ihre Theorie ist, daß Stillen sehr an der Mutter zährt
(was in meinem Fall totaler Quatsch ist).
Ich hatte sie auch vor ein paar Wochen angesprochen wegen eines beginnenden Milchstaus. Ihre Ratschläge waren dürftig im Vergleich zu den Tipps hier aus dem Forum.
Wie das mit den Kosten für Stillberaterinnen aussieht würde mich auch interessieren. Ich weiß, einige arbeiten ehrenamtlich, andere nicht. Ich finde das auch ziemlich wenig transparent.
LG Birgit

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Tini,
ich kenne keine Stillberaterin. Mir haben immer meine Hebammen aus dem Geburtshaus bei Stillproblemen geholfen. Sie finden es total Klasse, das ich Amelie und Clara (jetzt 19 Monate immer noch stille). Als ich Ende letzten Jahres immer wieder Probleme mit Milchstaus hatte, schrieb mein Hausarzt ein Rezept über Hebammenhaubesuche incl. Diagnose, daraufhin war dann auch Akupunktur möglich. Die Hebammen sagen, sie dürfen eine Frau bis zum Ende der Stillzeit begleiten, welches bei der Krankenkasse abrechenbar ist. Evt. braucht man ein Rezept vom Arzt, wenn es grössere Probleme gibt.
Bei unseren Jungs rief ich mal eine Stillberaterin an. Ich wollte wissen, ob es normal ist, das aufgetaute Muttermilch so komisch schmeckt. Sie konnte mir keine Auskunft dazu geben!
LG von Susanne mit Markus und Conrad (4 Jahre) und Amelie und Clara (19 Monate)

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Tini,
für die Hebammen gehört ein solides Grundwissen über Stillen dazu, Expertinnen sind aber sicherlich die Stillberaterinnen. Bei schwerwiegenden Stillproblemen hat jedenfalls Charlottes Hebamme an eine Stillberaterin verwiesen. Helenes Hebamme hat viel mehr Ahnung, die sicher fast (aber eben nur fast) an die einer Stillberaterin heranreicht. Sie hat ihr erstes Kind gut dreieinhalb Jahre gestillt.
Mit dem Rat, sich an eine Stillberaterin zu wenden, liegt man bei Fernberatungen immer richtig, denn bei Hebammen kann man sich nie sicher sein, wie umfassend und aktuell ihr Stillwissen ist.
LG Katja

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Tini,
das Stillwissen ist bei Hebammen sehr unterschiedlich ausgepraegt. Ich habe da schon oefters schlechtes gehoert, viele sind eher von der "alten Schule", aehnlich wie die Mehrzahl der Kinderaerzte. Natuerlich gibt es auch da Ausnahmen, aber ich wuerde nicht pauschal auf Hebammen verweisen bei Stillproblemen. Bei Stillberaterinnen gehe ich eher von fundiertem Wissen aus, da sie spezialisiert sind auf das Thema. In gewisser Weise gibt es sicher eine Konkurrenz zwischen beiden Berufen, denn das Stillen ist ja eine Teilaufgabe der Hebamme und es gehoert schon eine Portion Uneigennutz und Selbstkritik dazu, zuzugeben, dass man selbst ein Problem nicht loesen kann und eine "Fachfrau" hinzurufen muss. Ob das Hinzuziehen einer SB auch finanzielle Nachteile fuer die Hebamme bringt, weiss ich nicht. Es gibt jedenfalls nicht nur ehrenamtliche SB (LLL, AFS), sondern auch den Beruf "Still- und Laktationsberaterin ICBLC", eine Fortbildungsmoeglichkeit fuer Menschen mit medizinischer Ausbildung.
LG
Berit

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Tina, meine Hebamme hat mir gut geholfen bei meinen Problemen,dabei aber auch Fehler gemacht, wie mir andere später sagten. Als sie sich auch keine Rat mehr wußte, empfahl sie mir auch eine Stillberaterin.
Ich denke, daß die Ausbildung der Hebamme sehr breitgefächert ist, so daß nicht alle Themen 100%ig abgearbeitet werden und die Stillberaterin kümmert sich nur um das eine Thema. Außerdem befürchte ich, daß die normale Schulmedizin, (Hebammen werden ja meist an normalen Schulen, die auch anderes med.Personal ausbilden)vieles nicht weiß. Stillberaterinnen sehe ich als große Ergänzung zu den Hebammen, die nur leider selten einfach so schnell vorbei kommen können. LG.Barbarina

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Tini,
meine Nachsorgehebamme ist auch Stillberaterin und ich kann mich mit Problemen auch an sie wenden...
LG Mattina

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Tini!
Betreuung rund ums Kind ist wohl matriachalisch organisiert ;-)
Ich hatte im KH eine wirklich exzellente Stillberatung - daneben war diese Klinik aber auch DAS Ausbildungszentrum in Bayern für Hebammen. Meien Hebamme aber hatte vom Stillen wenig Ahnung - wie viele ihres Berufes.
Nun habe ich erfahren, dass eine Bekannte von mir auf Stillberaterin umschult, die - obwohl sie weitaus weniger lang stillte als ich - mich dicke mit Tipps eingedeckt hat *g*
Also ich weiß nicht, ich würde mich im Zweifelsfall echt auf ein "freies" Internetforum verlassen....
LG Gala

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Tini,
meine Hebamme war ja ach so stillerfahren (theoretisch) und so fürs Stillen und überhaupt, alle "ihre" Mütter hätten ach ja sooo lange gestillt... Mir dagegen riet sie nach fast sechs Wochen (mit blutigen BW, Milchstau hier, Milchstau da, bereits zurückgegangener Milchmenge, immer Schmerzen beim Anlegen usw.usf.) dann doch besser zum abstillen. Die Empfehlung eine Stillberaterin zu kontaktieren gab sie mir nie - eher hatte ich im Gegenteil das recht eindeutige Gefühl, daß sie diese Konkurrenz gar nicht mag...
Jedenfalls habe ich erst auf Anraten des Stillforums (diese gab es hier damals noch gar nicht) mich selbst auf der Suche nach einer Still- bzw. besser Laktationsberaterin gemacht (die Stillberaterin vom KH erwies sich leider auch nicht als wirkliche Hilfe) - und erst die hat mich wieder "hingekriegt". Und selbst die hat mir die Option zum Abstillen offengehalten, was ich wirklich hoch anrechne, da sie offensichtlich nicht missionieren wollte -sondern ernsthaft helfen. Ich habe die Rechnungen für diese Frau damals privat bezahlt (war nicht billig, aber Gold wert).
LG, Meiki

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Tini,
hier in Holland gibt es weder das eine noch das andere.
Die Hebamme betreut dich bis zur Geburt und dann ist Schluss.
Nach 7 Wochen hast du noch einen letzten Nachsorge-Termin und das wars.
Stillberaterinnen gibt ers hier nicht,
allerdings haben wir die Moeglichkeit "borstvoeding"-Kurse zu besuchen.
Die finden im Krankenhaus statt.
Das bezieht sich aber eher auf die vorgeburtliche Zeit!
Liebe Gruesse,
Ana mit 10 Loeffel Hirse-Lieve

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Es gibt auch eine Niederlaendische Seite der LLL (lll*borstvoeding*nl), dort stehen auch einige Orte, wo es wohl Beraterinnen/Gruppen gibt, ganz sicher bin ich mir nicht mangels Sprachkenntnissen :-)
LG
Berit

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Berit,
Danke fuer deine Muehe!
Das weiss ich, aber der SERVICE ist nihil.
Doofes Wort, ich weiss, aber bei uns in der Naehe ist keine, nur in ZIERIKSZEE...die hab ich schon vor Monaten angemailt und angerufen und krieg mal keine Reaktion.
Auf der deutschen LLL'site hatte ich binnen 2h Hilfe!
Jetzt habe ich eine sehr nette deutsche Online-Stillberaterin!
Deine Ana

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Hallo Tini,
ich finde, Utas Bemerkung dazu immer wieder treffend: "Trau keinem Stillratschlag, der von jem. kommt, der nicht selbst erfolgreich gestillt hat." Und das ist ja bei Hebammen nicht unbedingt Voraussetzung, so viel ich weiß aber bei LLL und Afs Beraterinnen schon. Meine Hebamme vereinte beides; sie hat selbst 7 Kinder, die auch lange gestillt wurden.
Gruß Annette

Re: Hebammen oder Stillberaterinnen?

Stimmt, bei der LLL müssen die Beraterinnen selber mind. 9 Mon gstillt haben.
Meine Hebi hatte gar keine Kinder, aber dafür ein super Wissen bezügl. Stillen. *g*
Lg Katja

Ausserdem wissen die SB's...

...noch 'ne ganze Menge mehr über Kinder-Ernährung, Krankheiten bei Mutter und Kind und diesbezügliche Probleme beim Stillen/Füttern, Wachsen, Entwickeln, etc. etc.
Es kann daher auch gut sein, die Meinung einer SB einzuholen, wenn man mal dem KiA nicht so über'n Weg traut.
In der Schweiz ist es übrigens so, dass die KK die Kosten der Hebamme bis 10 Tage nach Geburt übernimmt. Des weiteren werden 3 Beratungen bei der Stillberatung je Kind durch die KK übernommen.
Gruss
Fanny mit FannyBoy (5 Monate)

Nachtrag

Und wenn die stillende Mama eine Krankheit hat, wo der Arzt sagt das Abstillen sei nötig, dann kann eine Stillberaterin oft auf Alternativen hinweisen.
Gruss
Fanny
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