Aufbewahrung von abgepumpter Muttermilch
Muttermilch ist die beste Ernährung für den Säugling in den ersten 6 Lebensmonaten und auch später neben der Beikost ein wichtiger Bestandteil der Säuglingsernährung.
Wenn der Säugling in der Klinik versorgt werden muss oder die Mutter berufstätig ist, ist es u. U. erforderlich, Muttermilch abzupumpen um sie später zu füttern.
· Ohne Kühlung sollte abgepumpte Muttermilch nur 6-8 Stunden aufbewahrt und dann umgehend verfüttert werden.
· Ist eine längere Aufbewahrung erforderlich, muss die Muttermilch entweder gekühlt (im Kühlschrank,4° C)
oder tiefgekühlt (im Drei-Sterne-Gefriergerät, -18 ° C) werden.
· Gekühlte Muttermilch sollte innerhalb 3 Tagen verfüttert werden, nach Literaturangaben kann sie sogar noch nach 8 Tagen verwendet werden. Tiefgekühlte Muttermilch kann bis zu 6 Monate aufbewahrt werden.
Die Temperatur in den Kühlgeräten sollte täglich mit einem Thermometer kontrolliert werden. Auch
Während des Transports von Muttermilch, z. B. in die Kinderklinik, muss darauf geachtet werden, dass die
Kühlkette nicht unterbrochen wird.
· Zum Aufbewahren sollten Glas- oder Plastikflaschen verwendet werden.
· Pumpt eine Mutter mehrmals innerhalb von 24 Stunden ab, kann die frisch abgepumpte Muttermilch zu der schon gekühlten Muttermilch hinzugefügt werden.
· Zu tiefgekühlter Muttermilch sollte frisch abgepumpte Muttermilch nur dann hinzugefügt werden, wenn sie vorher bereits ca. ½ Stunde im Kühlschrank gekühlt wurde und wenn mehr tiefgekühlte Muttermilch im Gefäß ist als frische hinzukommt. Die Muttermilch sollte dann sofort wieder tiefgekühlt werden. Auf diese Weise wird ein Auftauen der obersten Schicht der tiefgekühlten Muttermilch verhindert. Für kranke Säuglinge in der Klinik sollte jedoch bei jedem Abpumpen eine neue Flasche verwendet werden.
· Zum Auftauen kann Muttermilch entweder in den Kühlschrank gestellt werden (+ 4 ° C, Auftaudauer ca. 24 Stunden) oder bei Raumtemperatur stehen gelassen werden (nach dem Auftauen sofort wieder in den Kühlschrank stellen). Um das Auftauen zu beschleunigen kann die Flasche auch unter fließendes warmes Wasser gehalten oder in ein Wasserbad gestellt werden (max. 37 ° C).
· Zum Erwärmen wird Muttermilch entweder unter fließendes warmes Wasser gehalten oder in einen Flaschenwärmer mit Warmluft gestellt. Sollen stehende Wasserbäder verwendet werden muss das Gerät alle 12 Stunden gründlich gereinigt und das Wasser gewechselt werden. Mikrowellengeräte sind nicht zum Auftauen oder Erwärmen geeignet, da hierbei die Erwärmung nicht gleichmäßig erfolgt und wertvolle Bestandteile der Muttermilch zerstört werden können, wenn die Temperatur stellenweise 55 ° C übersteigt.
· Erwärmte Reste von Muttermilch müssen verworfen werden.
· Aufgetaute Muttermilch kann ungeöffnet im Kühlschrank noch 24 Stunden aufbewahrt werden, darf aber nicht wieder eingefroren werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Milch innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden.
· Im Gegensatz zu homogenisierter (Kuh-)Milch kann sich aufgetaute Muttermilch in eine wässrige und eine fetthaltige Phase trennen. Durch vorsichtiges Schütteln vermischen sich diese Bestandteile wieder. Leichte Farbveränderungen der tiefgefrorenen Muttermilch können vorkommen, sie bedeuten aber nicht, dass die Muttermilch verdorben ist.
Quelle: Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund