Hallo UMFRAGE!!!
ich gehöre hier eigentlich garnicht hin. Ich konnte meine zwei leider nur 2 monate bzw. 4 Monate stillen.
Aber ich hätte trotzdem mal eine paar Fragen ...
- wie alt sind Eure Kinder?
- wiso stillt ihr so lange?
- was sagen andere Kinder, wenn sie Eure Kinder sehen?
ich danke fürs antworten
Haeh?
Das heißt: Wie bitte *hüstel*
Re: Hallo UMFRAGE!!!
und was machst du dann mit unseren Antworten??
A.
Re: Hallo UMFRAGE!!!
was soll ich mit euren Antworten machen, nichts besonderes außer lesen, mich interssiert es halt. Wir hatten damals im Spielkreis ein Mädchen, daß immer zu ihrer Mama gegangen ist, T-Shirt hoch gemacht hat,den BH aufgemacht hat und dann getrunken hat. Die anderen Kinder fanden,daß immer sehr komisch und haben gelacht. Ich habe probiert meinem Sohn das zu erklären. Irgenwann haben die Kinder gesagt, mit dem Baby wollen sie nicht spielen. Es war damals nicht einfach... Vielleicht daher mein Interesse!!
Re: Hallo UMFRAGE!!!
.. das Kind war einfach schlecht erzogen.
Aber war das wirklich Grund genug, es zu mobben?
LG Gala ( die dich wohl ganz richtig eingeschätzt hat )
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Da muss ich Dir aber entschieden widersprechen!
"Irgenwann haben die Kinder gesagt, mit dem Baby wollen sie nicht spielen...."
Neee, schlecht erzogen waren da die Eltern der anderen Kinder!
Oder w ürdest Du tolerieren, wenn Deine Tochter sich über ein Kind lustig macht, das schnullert, aus der Flasche trinkt, noch ne Windel am Hintern tr ägt, noch Saucensprizter beim Spaghettiaufdrehen macht, abstehende Ohren hat, nen Sprachfehler, ein verklebtes Auge unter der Brille hat, die Leiter von der Rutschbahn nicht alleine hochkommt, im Kinderwagen sitzt, oder, oder, oder?
Wir w ürden mit unserer jungen Dame ein sehr, sehr ernstes Gespr äch f ühren und ehrlich gesagt, ich w ürd auch als Nichtbetroffene das mal mit der Gruppenleiterin thematisieren. H änseleien find ich einfach nicht tolerierbar.
LG,
Darla
Hmm...
Re: Hallo UMFRAGE!!!
ich finde Stillen sehr schwer mit abstehenden Ohren vergleichbar. *g*
Vielleicht ist es am ehesten mit Atmen oder Schlafen zu vergleichen...da macht sich kaum jemand lustig drüber und ich denke, so könnten die anderen Eltern ihren Kindern das Erklären, während sie ihnen abends den Becher mit Kaba reichen!
LG Steffi
Re: Hallo UMFRAGE!!!
ich hatte hier mal stillen mit Füße anfassen verglichen, da hat keiner wiedersprochen. *g*
LG Uta
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Liebe Grüße Gala
Weil es so IST!!! *g*
ich hatte damals (war auch ein Antwortposting an mich) nicht wiedersprochen, weil Füße anfassen WIRKLICH mit Stillen zu vergleichen ist! *g*
Look:
Maxis Füße sind superniedlich, da beiss ich sogar rein;
Colins Füße sind auch niedlich, aber nicht mehr so, die kann man anfassen und aufwärmen usw. aber nicht mehr in den Mund nehmen *iiiih*;
Lilys Füße sind schon auch noch klein...aber anfassen? Na ja, zum Pflaster kleben vielleicht, wenn ne Blase da ist;
Saschas Füße...nee, echt nicht! *superiiiih*;
So wäre das auch mit Stillen, glaub' ich. Maxi, ja klar! Colin, na ja ok! Lily, nur zur Not! Sascha, der weiss anderes mit der Brust anzufangen...*g*
LG Steffi
Re: Weil es so IST!!! *g*
.-)
Christine
Also....
Irgendwie scheint sich die Threadschöpferin ja nicht mehr zu melden, das Interesse an offenem Austausch scheint wohl doch nicht so gross zu sein. Tja...
Wenigstens kann sie sich nicht über ein leeres Postfach beschweren ;-)
LG,
Darla
Re: Also....
Viele Grüße,
Christine
ALSO
LG Uta
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Abstehende Ohren und öffentliches Stillen von Kleinkinder haben f ür mich als Ber ührungspunkt, dass es eben beides f ür Kinder unter Umst änden ungewohnte Erlebnisse sind.
Wie man mit Menschen, die in den eigenen Augen irgendetwas komisches an sich haben oder oder tun, umgeht, das geh ört nat ürlich als Thema in ein kababegleitetes Eltern-Kind-Gespr äch. Genau darauf wollte ich ja raus. ;-)
Dieses Spielgruppenproblem hat einfach überhaupt nichts mit dem Stillen zu tun. Wenn Eltern zulassen, dass es so eskaliert, dann w är das mit abstehenden Ohren o. ä. ganz genauso gelaufen (leider,leider).
Atmen ist übrigens ein sch öner Vergleich. ;-)
LG,
Darla, hoffentlich jetzt ohne kryptische Sonderzeichen und mit Smilies
Re: Hallo UMFRAGE!!!
ich hatte das in meiner Antwort erst drin ( "mobbing würde ich bei meiner Tochter nie unterstützen" ) aber dann weggelassen, weils mir einfach zu lang schien.
Aber ich gebe Dir sehr Recht.
Wobei ich dazu stehe, dass ich ein größeres Stillkind das sich ständig selbst bedient persönlich nicht so toll finde...
LG Gala
Re: Hallo UMFRAGE!!!
also wer schon seinen Beitrag als Neuling in einem Forum nicht mit Namen unterzeichnet, tut gut daran, wenigstens etwas ins Profil zu schreiben ;-)
LG, Karen
Der ist noch ein Baby.
Wenn Tom sagt: Der Jannik sprudelt immer und der Toni haut, dann fällt mir auch keine andere Antwort ein als: Na, die sind halt noch klein (sind aber in Tom's Alter) wie Babys, sie müssen gutes Benehmen erst noch lernen.
Das ist pädagogisch vielleicht nicht ganz richtig?
Die anderen Nichtstillmütter in deiner Gruppe haben (aus Unwissenheit - wie ich ja auch) sicher das selbe gesagt: Er trinkt noch Mumi weil er ein Baby ist.
LG Uta
PS: Ohne Vertrauensvorschuss wird dir hier keine Umfrage gelingen.
Re: Hallo UMFRAGE!!!
1.) fast 5 und fast 2,5j
2) weil es das naheliegendste, einfachste, natürlichste,
praktischste und gemütlichste ist
3) nichts. sie staunen eher etwas fassungslos
die vierte frage wäre: was sagt ihr, wenn andere kinder
staunend gucken? ;-)
Re: Hallo UMFRAGE!!!
konkret antworten möchte ich Dir nicht, das klingt vom Ton her etwas marktschreierisch.
( Habs schon richtig im Ohr, wie Du Dir bei Deinem Kegelabend das Maul zerreisst *fg* )
Aber falls Du eine ganz Liebe bist und Dich nur zärtlich-gutgemeintes Interesse hierher führt eine INFO: Kindergartenkinder werden in der Regel nicht mehr in der Öffentlichkeit gestillt, sind ja keine Babys mehr.
Wenn doch, finden andere Kinder das vorurteilsfrei spannend und "süss".
Pervers finden sowas nur Erwachsene, die nie mit dem Stillen Kontakt hatten oder selber etwas größeres als ein Neugeborenes gestillt hätten.
LG Gala
Re: Hallo UMFRAGE!!!
meine Kinder sind 10 und 2 Jahre bzw. 4 Monate alt.
Ja weils halt noch nix anderes Essen kann, das Baby...und ansonsten kommt es mir komisch vor einem Menschen Kuhmilch zu geben, wo er doch ein Säugetier ist und die dazugehörige Säugetiermutter prima Menschenmilch herstellt.
Andere Kinder sagen zu meinen Kindern meistens als erstes 'Hallo' und als zweites 'Ich heisse ...'. Höflich, nicht? ;o)
LG Steffi
KUHmilch
Ben bekommt ja nun seit er abgestillt ist - und das sind schon fast 5 Monate - eine Kuhmilchflasche. Da er keinen Schnulli nimmt, wollte ich ihm wenigstens etwas zum Nuckeln anbieten, und er mag seine Flasche auch sehr. Trotzdem befremdet es MICH noch immer, dass mein armes Kind Kuhmilch aus so einem bekloppten Plastik-Brustwarzenersatz trinken muss. Ich finde es so etwas von unnatürlich. Wenn ich nach dem nächsten nicht so schnell wieder schwanger werde, möchte ich meinem Kind und mir solch einen Plastik/Kuhübergang wenn möglich gerne ersparen.
Sie sind halt doch keine Kälbchen
lg Madeleine, 25. SSW mit Ben, knappn 2 Jahre
Re: KUHmilch
Kälbchen müssen auch aus einem Plastik-Brustwarzenersatz trinken, u.a. damit Menschenbabys aus einem Plastik-Brustwarzenersatz trinken können. Eigentlich kurios...
LG Uta
Re: KUHmilch
und ich weiß jetzt,was ein nullaustauscher ist.*noch kurioser*.
lg,sylvi
Re: KUHmilch
ein Nullaustauscher ist aber auch aus Kuhmilch gemacht, er enthält aber kein Magermilchpulver sondern nur Molkepulver, welches in großen Mengen bei der Butter- und Käse- (glaube ich) herstellung anfällt.
LG Uta
Re: Hallo UMFRAGE!!!
- Simon hat noch nicht von selbst aufgehört und ich hatte noch keinen Grund, ihn dazu zu veranlassen. "so lange" - nein, ich habe nicht das Gefühl, dass Simon schon sehr lange mit uns lebt. Die Zeit ist eher schnell vergangen. Ich singe ihm auch schon seit zwei Jahren Gutenachtlieder vor und habe nicht vor, damit aufzuhören, bevor er mir nicht erklärt, dass er den Kram nicht mehr hören kann.
- beim Stillen? Kinder, die selbst noch gestillt werden, sagen "Simon trinkt Milch" oder - weil er beim Stillen oft die Augen zu macht "Simon schläft" - nicht gestillte Kinder gucken neugierig und spielen dann weiter.
LG Iris
Schlaflieder
apropos Schlaflieder - toller Vergleich, da hat sich Yannick
inzwischen aber echt selbst entwöhnt. :-/ Es fing damit an, dass er
energisch den Kopf schüttelte (beim Stillen), wenn ich anfing zu
singen, jeder neue Liedvorschlag wurde ebenfalls mit
Kopfschütteln quittiert, bis ich es dann aufgab für den Abend.
Natürlich habe ich es immer wieder angeboten (wäre ja gelacht,
wenn wir so eine kleine Schlafliederkrise nicht mit etwas Geduld
meistern würden), aber er will wirklich nicht mehr.
Inzwischen dockt er manchmal ab und sagt: "Mama nicht singen" -
wenn ich dann nachfrage (weil ich nicht weiß, ob das ne
Feststellung oder ein Befehl war), ob ich singen soll, kommt
meistens "nee!", manchmal auch "ja", aber dann werden wieder
alle Vorschläge nach den ersten zwei Noten abgelehnt. Ich glaub,
ich brauch ein paar neue Lieder. Oder soll ich es mal mit
künstlichen Schlafliedern probieren? *fg*
Und ich fühle mich so zurückgewiesen... *gg*
LG Yuri
Re: Schlaflieder
LG Iris
Re: Schlaflieder
Wiebke hatte auch eine Phase, wo ich plötzlich keins unserer "üblichen" Schlaflieder mehr singen durfte. Egal welches ich anstimmte, sofort kam ein energisches "nein Mama". Allerdings schleppt sie immer mal wieder tagsüber ein Liederbuch an, aus dem ich dann Lieder singen muß, und daraus hat sie sich ein "Lieblingsschlaflied" ausgesucht, daß sie dann immer häufiger (und inzwischen fast ausschließlich) eingefordert hat, nämlich "Unsere Oma fährt im Hühnerstall Motorad" (Strophe 1-7) *lach*. Vielleicht fehlt Euch wirklich nur das richtige Lied *g*.
Schöne Grüße, Meike
Re: Schlaflieder
*lol*,och mööönsch-lässt er dich nicht...
alwin will immer nur das wort "blütenbaum" hören.den rest muss ich ganz
schnell singen:-)
lg,sylvi
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Ich stille nicht lange.
"was sagen andere Kinder, wenn sie Eure Kinder sehen? "
Hallo Tom, kommst du mit spielen?
LG Uta
Re: Hallo UMFRAGE!!!
hast du kein gutes buch zum lesen?
lg,sylvi
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Meine Kinder sind 7 1/2 und ab Donnerstag 2.
Ob beide, oder eins oder keins noch gestillt werden?
Das wissen nur die Maedels hier im Forum.
Also wenn Frauen ca 76 Jahre alt werden dann waere eine Stillzeit von 10 Jahren nicht lange. Oder!?
Wenn andere Kinder meine Kinder sehen sagen sie meistens "Hallo" und dann kommt doch sehr oft die Frage ob sie miteinander spielen wollen. Bei der grossen auch, ob sie Musik hoeren und Tanzen wollen.
Re: Hallo UMFRAGE!!!
und wer bist du, wo kommst du her?
ebenfalls danke fürs antworten!
Jazz
Re: Hallo UMFRAGE!!!
schade, dass Du nicht länger stillen konntest.
also:
1: 19 Monate
2: hat sich so ergeben, Tobias braucht es und ich nehme es im nicht.
3: keine Ahnung, die meisten akzeptieren es oder sagen mir zumindest nicht, wenn sie es nicht tun. Wäre mir auch egal.
glg tina
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Viele grüße,
Christine
Re: Hallo UMFRAGE!!!
warum um alles in der Welt sollten wir jemandem "ehrlich" antworten auf so persönliche Fragen, der sich nicht vorgestellt hat, der seine Frage nicht mit der üblichen Grußformel beendet und ein völlig leeres Profil hat?
Um die Neugierde auf die seltsamen leicht abartigen Gewohnheiten von LZS-Stillenden zu befriedigen? Damit in einem anderen Forum oder im RL darüber hergezogen werden kann (und das ist jetzt keine Paranoia von mir, sondern in den Jahren in diesem Forum mit schöner Regelmäßigkeit so passiert.)? Ich habe auf diese Frage schon oft geantwortet, aber ich bin dazu wohl nicht verpflichtet.
Gruß Annette
Re: Regelmäßigkeit
die Frage nach der Veränderung der Tampongröße wurde aber nur einmal gestellt. :-)
LG Uta
Re: Regelmäßigkeit
ja, aber die war mir nicht mal eine Antwort wert ;o). Ich bin ja an sich ein friedlicher Mensch, aber jemandem zu antworten, der sich nicht mal vorstellt, mag ich einfach nicht mehr. Sollen doch die "jungen" LZS-Mamas mit den kleinen 2jährigen Stillkindern das machen *gg*
Gruß Annette
Re: Regelmäßigkeit
das machen nicht mal die...;-)
lg,sylvi
Ey! *gg*
;o)
LG Yuri mit erst fast 2-jährigem Stillkind
hab ich vergessen,
Ich weiß nicht genau, wie oft ich schon auf die Frage: "warum (um alles in der Welt Anm. der Red) stillt ihr so lange?"; aber ich bin von Anfang an in diesem Forum und es waren schon einige Male und ICH mag nicht mehr so recht ;o) (wohlgemerkt: antworten, nicht stillen ;o))
Liebe Grüße
Annette
Re: Hallo UMFRAGE!!!
solange in anderen Foren auf solch böse Art über LZS und daran Beteiligte hergezogen wird (sicher hat dieser Thread auch schon die Runden gemacht!), werde ich mich hüten, intime Gründe für unsere liebevolle, innige, wunderschöne Stillbeziehung zu posten.
Dem Argument, dass die Erstfrage doch recht kurz angebunden war, um darauf solch " ehrliche, informative Antworten" zu erhalten, kann ich mich nur anschliessen.
Vielleicht schafft es ja die Urheberin bei echtem (!!) Interesse beim zweiten Anlauf?!
LG; Mélanie mit Florence 01/02 + Alexis 05/04
Re: Hallo UMFRAGE!!!
"Er hat Zähne und ich weiß, wofür die da sind. Er auch. "
Du weißt aber, dass die ersten Zähne Milchzähne heißen und dass es sogar Babys gibt, die schon mit Zähnen auf die Welt kommen und dass es durchaus sinnvoll ist, bis zum Zahnwechsel die Milch der eigenen Art zu trinken?
LG Uta, die eigentlich viel mehr Werbung für Kuhmilch machen sollte
zähne
ja, dieser satz ist bei mir auch hängengeblieben.
da liegt ein grosser interprtationsspielraum mit drin.
unsere lzs-kinder wissen ebenfalls wozu die
beisserchen NICHT da sind, selbst wenn vorhanden ;-)
wenn alle bezahnten stillies auch beissen würden,
hätte die menschheit wohl nicht überlebt. oder die
milchbar hätte sich dem verhalten der stillies anders
angepasst?
lg, bea ;-)
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Re: Hallo UMFRAGE!!!
ich schicke dir auch noch ein paar weiterführende Links zu der Thematik.
Kälbchen haben übrigens bei der Geburt schon (recht scharfe) Schneidezähne unten. Da muss man bei der Geburtshilfe und beim Antränken ganz schön aufpassen und hat sich leicht die Finger aufgeschnitten.
Beim Saugen an der Kuh liegt aber wie beim Menschenbaby die Zunge _über_ den Schneidezähnen.
LG Uta
Das natürliche Alter zum Abstillen
Von Katherine Dettwyler PhD
Sektion Anthropologie der A und M Universität, Texas, USA
Originaltitel des Textes: "A Time to Wean"
Ich begann meine Forschungsarbeit mit den tierischen Primaten. Sie sind unsere engsten Verwandten im Tierreich, was insbesondere auf Schimpansen und Gorillas zutrifft, die 98% ihrer Gene mit dem Menschen teilen. Ich betrachtete zunächst die verschiedenen Variablen der "Lebens-Geschichte" (wie z.B. Tragzeit, Geburtsgewicht, Wachstumsrate, Alter für die Geschlechtsreife, Alter beim Zahnen und Lebenserwartung) und untersuchte dann, wie sich das Verhältnis dieser Variablen zum Alter des Abstillens bei diesen Tieren darstellt. So gelangte ich zu Vermutungen, bei welchem Alter Menschen "natürlicherweise" abstillen würden, wenn es keine kulturbedingten Regelungen dafür gäbe. Mein Interesse an dieser Frage wurde geweckt, als ich zum Thema des Abstillens Beiträge aus verschiedenen Kulturkreisen las. Die Beiträge zeigten, daß es in den verschiedenen Kulturen ganz unterschiedliche Ansichten darüber gibt, bei welchem Alter mit dem Abstillen begonnen werden sollte. Sie reichen von einem sehr frühen Zeitpunkt in den USA bis zu einem sehr späten Zeitpunkt in anderen Gegenden. Oft ist zu hören, daß das Durchschnittsalter zum Abstillen weltweit bei 4,2 Jahren liegt, aber diese Zahl ist weder genau noch aussagekräftig. Eine Untersuchung von 64 "traditionellen" Studien, die vor 1940 durchgeführt wurden, ergab eine durchschnittliche Stilldauer von 2,8 Jahren, wobei in einigen Kulturkreisen deutlich kürzer, in anderen deutlich länger gestillt wurde. Statistisch gesehen läßt sich aus einem weltweiten Durchschnitt für das Alter des Abstillens überhaupt keine Aussage ableiten, da sehr viele Kinder überhaupt nicht gestillt werden bzw. weil die Mütter bereits nach wenigen Tagen oder nach 6 Wochen, wenn sie wieder in ihren Beruf zurückkehren, das Stillen aufgeben. In vielen Ländern der Welt werden Kinder noch heute regelmäßig bis zum Alter von vier oder fünf Jahren oder länger gestillt. Selbst in den USA werden manche Kinder derart lange oder sogar noch länger gestillt. In Kulturkreisen, in denen Kinder solange gestillt werden, "wie sie es selbst wünschen", setzt das Abstillen in der Regel im Alter von 3 bis 4 Jahren von allein ein - ohne Anzeichen von Unzufriedenheit und ohne emotionale Traumata. Mein Interesse an diesen Untersuchungen resultiert auch aus der Feststellung, daß andere Tiere ebenfalls ein "natürliches" Alter zum Abstillen haben, bei Hunden etwa nach 8 Wochen, bei Pferden nach 8 bis 12 Monaten usw. Diese Tiere haben vermutlich keine kulturbedingten Ansichten darüber, zu welchem Zeitpunkt das Abstillen angemessen ist.
U.a. fand ich Folgendes heraus:
Bei der von Holly Smith durchgeführten Untersuchung von 21 Arten tierischer Primaten (Affen und Halbaffen) wurde festgestellt, daß die Nachkommen zur der Zeit abgestillt wurden, als sie die ersten bleibenden Backenzähne bekamen. Dies entspräche beim Menschen einem Alter von 5,5 bis 6,0 Jahren.
Kinderärzte verweisen häufig darauf, daß bei vielen Tierarten die Stilldauer in etwa der Tragzeit entspricht und leiten daraus für den Menschen die Empfehlung ab, daß Mütter nach 9 Monaten abstillen sollten. Es zeigt sich aber, daß dieser Zusammenhang von der Größe der erwachsenen Tiere beeinflußt wird - je größer die erwachsenen Tiere sind, desto länger ist die Stilldauer im Verhältnis zur Tragzeit. Für Schimpansen und Gorillas, also diejenigen Primaten, die der Größe des Menschen am nächsten kommen und ihm auch genetisch am engsten verwandt sind, beträgt das Verhältnis 6:1. Diese Verhältniszahl bedeutet, daß die Nachkommen über eine Dauer gestillt werden, die dem SECHSfachen der Tragzeit entspricht (genauer gesagt, beträgt das Verhältnis für Schimpansen 6,1 und für Gorillas 6,4; der Mensch ordnet sich größenmäßig genau in der Mitte zwischen beiden ein). Für den Menschen würde dies eine Stillzeit von 4,5 Jahren bedeuten (9 Monate Schwangerschaft x 6).
Viele Kinderärzte verweisen darauf, daß die meisten Säugetieren das Stillen einstellen, wenn die Nachkommen ihr Geburtsgewicht verdreifacht haben und leiten daraus für den Menschen die Empfehlung ab, daß Mütter nach 1 Jahr abstillen sollten. Aber auch hier zeigt es sich, daß dieser Zusammenhang vom Körpergewicht abhängig ist; große Tiere stillen solange, bis ihre Jungen das Geburtsgewicht vervierfacht haben. Beim Menschen wird das Vierfache des Geburtsgewichts üblicherweise im Alter zwischen 2,5 und 3,5 Jahren erreicht.
Bei einer der Studien zu Primaten war es so, daß die Jungen entwöhnt wurden, als sie 1/3 des Gewichts der Eltern erreicht hatten. Dies ist beim Menschen im Alter von etwa 5-7 Jahren der Fall.
Ein Vergleich von Entwöhnung und Geschlechtsreife legt für den Menschen nahe, daß die Stillperiode im Alter von 6-7 Jahren endet (etwa die Hälfte der Zeit bis zur vollen Geschlechtsreife).
Untersuchungen haben gezeigt, daß das Immunsystem eines Kindes erst im Alter von etwa 6 Jahren voll ausgereift ist. Es ist allgemein bekannt, daß Muttermilch die Entwicklung des Immunsystems fördert und das Kind, solange die Muttermilch produziert wird, Antikörper der Mutter erhält (bis zu zwei Jahren nach der Geburt; über die Zusammensetzung der Muttermilch zu einem darüber hinausgehenden Zeitpunkt gibt es bisher noch keine Untersuchungen).
usw. usw. Das natürliche Alter zum Abstillen scheint bei einem Mindestalter von 2,5 Jahren und bei einem Höchstalter von 7,0 Jahren zu liegen.
Was die Vorteile einer möglichst langen Stilldauer betrifft, so gibt es vielfältige Untersuchungen, bei denen gestillte Babies mit solchen verglichen werden, die mit der Flasche gefüttert wurden. Dabei untersuchte man die Häufigkeit des Auftretens bestimmter Krankheiten und den erreichten IQ. In jeder der Untersuchungen war bei gestillten Babies das Krankheitsrisiko geringer und der IQ höher als bei Babies, die mit der Flasche ernährt wurden. Bei Untersuchungen, in denen man die gestillten Babies noch danach unterteilte, wie lange sie gestillt wurden, ergaben sich für länger gestillte Babies sowohl in Bezug auf ein niedriges Krankheitsrisiko als auch den IQ bessere Werte als für kürzer gestillte Babies. Mit anderen Worten: Wurden die gestillten Babies entsprechend der Stilldauer in die Kategorien 0-6 Monate, 6-12 Monate, 12-18 Monate und 18-24 Monate und länger aufgeteilt, waren die Ergebnisse der Kategorie 18-24 Monate und länger am besten, gefolgt von den Werten für die Kategorie 12-18 Monate, wiederum gefolgt von der Kategorie 6-12 Monate. Die Kategorie 0-6 Monate schnitt unter den gestillten Babies am schlechtesten ab, erreichte aber immer noch wesentlich bessere Ergebnisse als die Gruppe der mit der Flasche gefütterten Babies. Diese Untersuchungsergebnisse ergaben sich u.a. in Bezug auf Erkrankungen der Verdauungswege und der oberen Luftwege, Multiple Sklerose, Diabetes, und Herzerkrankungen. Ebenso erreichten die am längsten gestillten Babies in IQ-Tests die höchsten Werte. Bemerkenswert ist, daß bei keiner der Untersuchungen Babies betrachtet wurden, die länger als 2 Jahre gestillt worden sind. Diejenigen, die 18-24 Monate und länger gestillt worden waren, bildeten eine große gemeinsame Kategorie. Man kann deshalb nur vermuten, daß die positiven Auswirkungen des Stillens weiter anhalten, denn Ihr Körper "weiß" schließlich nicht, daß Ihr Baby Geburtstag hatte und wird deshalb nicht plötzlich beginnen, nährstofflose und immunologisch wertlose Milch zu produzieren.
Beweise für oder gegen das Fortbestehen der positiven Auswirkungen des Stillens nach dem zweiten Lebensjahr gibt es allerdings nicht, da bisher keine entsprechenden Untersuchungen durchgeführt wurden. Der Entwicklungstrend der ersten 2 Jahre legt aber nahe, daß die Auswirkungen um so positiver ausfallen, je länger man stillt. Natürlich sind die Auswirkungen weniger drastisch - für die Ernährung und die immunologische Entwicklung eines Babies ist das Stillen in den ersten sechs Monaten weitaus wichtiger als im Alter von 3,5 bis 4,0 Jahren. Das heißt aber nicht, daß Sie Ihrem Kind, obwohl es mag und es Sie nicht stört, die Milch nun verweigern sollten. Das wäre, als würde man sagen: "Nun, Mabel, diese Ölquelle wirft nicht mehr viel ab. Früher haben wir 56 Dollar im Monat bekommen, jetzt können wir uns schon glücklich schätzen, wenn wir 25 Dollar im Jahr erhalten. Wir sollten der Ölgesellschaft sagen, sie soll das bißchen Geld auch noch behalten." Mabel würde darauf antworten: "Sei doch nicht albern, Clyde. Mit diesem Scheck können wir immerhin noch für 25 Dollar Lebensmittel kaufen. Wo hast du nur deinen Verstand gelassen?"
Natürlich sind die Babies in den USA nicht den vielen Krankheiten, Parasiten und Wasserverunreinigungen ausgesetzt, wie die Babies der Dritten Welt. Wir haben eine größere Auswahl an Ergänzungsnahrung und können im Allgemeinen auch darauf vertrauen, daß sie unbedenklich ist. Wir können unsere Kinder immunisieren lassen und ihnen wenn nötig bei Infektionen Antibiotika holen. Die Tatsache, daß wir dies alles "können" bedeutet aber nicht, daß das Stillen nicht mehr wichtig wäre. Gestillte Babies sind mit der Flasche gefütterten Babies immer "einen Tick" voraus, auch in einer blitzblank sauberen Umgebung mit einer wundervollen medizinischen Betreuung. Sie erkranken weniger häufig, sind intelligenter und glücklicher. Ein anderer wichtiger Aspekt für das Kleinkind besteht darin, daß es auf diese Art seinen emotionalen Bezug zu einer Person erhalten kann und nicht gezwungen ist, sich einem leblosen Objekt wie etwa einem Teddybären oder einer Decke zuzuwenden. Ich glaube, daß hier die Grundlagen dafür gelegt werden, daß im späteren Leben der Bezug zu einem Menschen wichtiger ist als materielle Dinge. Und das halte ich für eine gute Sache. Auch kann ich es mir gar nicht vorstellen, die Babyjahre zu erleben, ohne diese enge liebevolle Bindung zu dem Kind zu haben, das enorme Veränderungen durchmacht, von denen einige für das Kind sehr frustrierend sind. Ich könnte hier noch endlos fortfahren, möchte es aber an dieser Stelle damit bewenden lassen.
Ich hoffe, daß dieser Beitrag ein wenig hilfreich ist. Eine ausführlichere Darstellung meiner Gedanken zu diesem Thema finden sich im Kapitel "A Time to Wean" ("Zeit der Entwöhnung") in "Breastfeeding: Biocultural Perspectives" (Das Stillen: Biokulturelle Perspektiven"), veröffentlicht von Aldine de Gruyter.
Bearbeitet am 03. August 1995, Erschienen am 10. Februar 1997
Copyright © Katherine Dettwyler PhD
Dieser Artikel kann fuer den persoenlichen Gebrauch ohne weitere Genehmigung ausgedruckt und unbegrenzt ausgeteilt werden
Uebersetzung von Olaf Kuppi
******************************************************
"Warum laenger als 4-6 Monate stillen?"
"Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es in den ersten sechs Monaten keine bessere Nahrung für das Baby gibt, als Muttermilch (....) Aber überwiegen denn danach eindeutig die Vorteile ?"
Diese Frage mit der ich im Laufe der Zeit oft direkt und indirekt konfrontiert wurde, und die diesmal von einer deutschen Schriftstellerin und Journalistin gestellt wurde, gab mir den Ansporn, eine Zusammenfassung einiger der mir bekannten Argumente zu Gunsten des Stillens ueber einen laengeren Zeitraum, als in unserer Gesellschaft allgemein ueblich, zu schreiben. Ich stelle diesen Text den Besuchern meiner Seiten gerne zur Verfuegung; er kann ohne weitere Genehmigung kopiert und ausgeteilt werden, solange mein Name als Autor aufscheint.
Sehr geehrte Frau G.,
Frau Simone M.-G. wandte sich an mich und bat mich, Ihnen einige Referenzen bezueglich der Vorteile des Stillens über 4-6 Monate hinaus zu schicken. Ich danke Ihnen fuer Ihre Aufgeschlossenheit, mehr darueber erfahren zu wollen, da es leider viele Leute gibt, die grundsaetzlich kein Interesse daran haben, sich ueber die neuesten Forschungsergebnisse zu informieren.
Ich zaehle Ihnen einige Punkte auf, die Sie bestimmt interessant finden werden. Die folgende Liste ist bei weitem nicht vollstaendig, da es dann auch noch die gesundheitlichen Vorteile fuer die Mutter gibt (z. B. mit steigender Stilldauer sinkende Brustkrebsgefahr und ein geringeres Risiko, spaeter im Leben an Osteoporose zu leiden):
Die Empfehlung, 6 Monate **voll** zu stillen (nicht, wie leider sehr oft falsch wiedergegeben, 6 Monate zu stillen) stammt von der OMS/UNICEF und sie wurde in deren wichtigem Dokument "The Innocenti Declaration" vom Jahr 1990 festgelegt, das in Florenz nach einem mehrtaegigen Kongress der groessten Experten der Welt verfasst und unterschrieben wurde. Diese Empfehlungen gelten nicht nur fuer die Entwicklungslaender, sondern fuer die ganze Weltbevoelkerung. Die Empfehlung wurde mittlerweile auf Vollstillen von mindestens 6 Monaten erweitert. Weiter heisst es in der Innocenti Deklaration, dass nach diesen 6 Monaten neben einer ausreichenden und geeigneten Beikost bis zum Alter von zwei Jahren weitergestillt werden sollte, und danach solange Mutter und Kind es wuenschen.
Die Deutsche Nationale Stillkommission schliesst sich dieser Empfehlung an, wie Sie hier lesen koennen. Stillempfehlungen
"Die Nationale Stillkommission schließt sich der Erklärung von WHO und UNICEF an (Innocenti-Deklaration, 1990), Bedingungen zu schaffen, die das Stillen fördern und die es stillwilligen Müttern ermöglichen, ihre Säuglinge vier bis sechs Monate ausschließlich zu stillen. Bei geeigneter und ausreichender Beikost kann solange weiter gestillt werden, wie Mutter und Kind es wünschen. Da es in der Gesellschaft und in den Familien kaum noch eine Stilltradition gibt, übernimmt das medizinische Fachpersonal eine führende Rolle beim Wiederaufbau einer "Stillkultur"."
In dem Artikel "Vorteile des Stillens von laenger als sechs Monaten" geschrieben von Katherine Dettwyler Ph.D Professor fuer Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft, Texas A&M University, eine der groessten Expertinnen auf diesem Gebiet, die auch zahlreiche Studien weltweit geleitet hat, koennen sie einige wissenschaftliche Erklaerungen mit Literaturangabe finden.
Die American Academy of Pediatrics schreibt in ihrem offiziellen Dokument, das als Richtlinie fuer alle amerikanischen Kinderaerzte gilt: "Breastfeeding and the Use of Human Milk (RE9729)"
"Human milk is the prefered feeding for all infants, including premature and sick newborns... It is recommended that breastfeeding continue for at least the first 12 months, and thereafter for as long as mutually desired."
"Muttermilch ist die beste Ernaehrung fuer alle Babys, inkl. Fruehgeborene und kranke Neugeborene. Es wird empfohlen, mindestens 12 Monate zu stillen und danach so lange es Mutter und Kind wuenschen."
Aus der Internetseite aerztezeitung vom 23.1.2005:
Toronto (ple) Kanadische Immunologen haben im Kolostrum und in der Milch von Müttern ein Eiweißmolekül entdeckt, das Antikörper-produzierende B-Lymphozyten stimulieren kann. Wie die vor Infektionen schützenden Antikörper und Wachstumsfaktoren ist dieser Faktor ein weiteres Argument für das Stillen. Das jetzt entdeckte Protein, das auf der Zellhülle von Monozyten sitzt, wird unter bestimmten Bedingungen von der Zelle abgespalten und taucht im Urin, aber auch in der Milch auf (PNAS 98, 2005, 603) Die Arbeitsgruppe um Dr. Michael Julius von der Universität in Toronto hat bei neun Frauen festgestellt, dass der mit sCD14 bezeichnete Faktor in der Milch in bis zu 1000fach höherer Konzentration als im Serum vorkommt. Diese Mengen waren noch 400 Tage nach der Geburt nachweisbar.
In einer Studie, die vor wenigen Jahren in Bayern gemacht wurde, stellte man fest, dass das Risiko, dass Kinder spaeter uebergewichtig werden, immer geringer wird, je laenger sie gestillt wurden.
Breast feeding and obesity: cross sectional study Rudiger von Kries, Berthold Koletzko, Thorsten Sauerwald, Erika von Mutius, Dietmar Barnert, Veit Grunert, and Hubertus von Voss BMJ 1999;319 147-150
Zusammenfassung des Ergebnisses der Studie:
Die Wahrscheinlichkeit, spaeter uebergewichtig zu werden war:
bei Kindern die nie gestillt wurden: 4,5%
bei Kindern, die 2 Monate lang voll gestillt wurden: 3,8%
bei Kindern, die 3-5 Monate lang gestillt wurden: 2,3%
bei Kindern, die 6-12 Monate lang gestillt wurden: 1,7%
bei Kindern, die laenger als 12 Monate gestillt wurden: 0,8%
In einer Studie mittels Ecographie wurde die Auswirkung des Stillens/Teilstillens/Nichtstillens auf die Groesse der Thymusdruese bei 75 Saeuglingen gleich nach der Geburt und dann nach vier Monaten ermittelt. Bei dieser zweiten Kontrolle wurde festgestellt, dass der Thymuswert (groesster sagittaler Durchmesser x groessten Querschnitt) bei vollgestillten Kindern im Durchschnitt 38,3, bei nicht voll gestillten 27,3 und bei Kindern, die mit Flaschenmilch ernaehrt wurden 18,3 war. Bei den gestillten Kindern blieb der Thymus gross, solange sie gestillt wurden und verkleinerte sich nach dem Abstillen allmaehlich. Man nimmt an, dass dieser positive Effekt der Muttermilch auf die immunmodulierenden Faktoren zurueckzufuehren sind, die in dieser enthalten sind.
Hasselbach H, Jeppsen DL, Engelmann MDM et al: Decreased thymus size in formula-fed infants compared with beastfed infants Acta Paediat 85, 1029, 1996.
Zur Erklaerung:
Der Thymus ist eine Druese, die sich in Luftroehrennaehe befindet und die eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem hat. Sie verwandelt die Lymphozyten in Lymhozyten T, die wichtig bei der Bekaempfung von Viren und anderen infektioesen Mikroorganismen sind.
Die Muttermilch enthaelt im zweiten Jahr des Stillens ein hoeheres Mass an bestimmten Antikoerpern, sie erreichen teilweise eine aehnlich hohe Konzentration wie das Kolostrum. Zum Beispiel das Lysozym, das die Zellwand der Bakterien zerstoert, ist in groesserer Menge in der Milch der Mutter eines 18 Monate alten Kleinkindes zu finden, als in der Milch der Mutter eines Sechsmonatigen. Die Mutter produziert auch weiterhin Antikoerper gegen die Krankheitserreger, mit denen sie konfrontiert wird, und schuetzt dadurch ihr Kind indirekt ueber die Milch, solange sie stillt. Kinder, die jahrelang gestillt werden, sind bedeutend weniger haeufig krank und die Muetter berichten meist, dass ihre Kinder noch nie eine Antibiotikabehandlung brauchten (das ist auch meine eigene Erfahrung mit meinem fuenfeinhalbjaehrigen Sohn).
Hier noch ein guter Artikel: "Ein Kleinkind stillen - warum um Himmels willen!" von Jack Newman MD FRCPC - einem der groessten Stillexperten der Welt:
Ein UNICEF-Dokument:
Studien aus vielen Laendern machen deutlich, dass die Menge der taeglich produzierten Muttermilch zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat des Kindes zwar abnimmt, doch rund 500 ml betraegt und nach Bedarf erhoeht werden kann. Kinder im 2. Lebensjahr decken ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch. Stillkinder im Alter von 13-18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht gestillte. Aeltere Kinder erhalten 17% mehr. Weiter decken Kinder im 2. Lebensjahr aus der Muttermilch ihren Eiweissbedarf zu 38%, ausserdem ihren Vitamin- und Mineralienbedarf anteilig folgendermassen:
Vit. A zu 100%
Vit. C zu 95%
Niacin zu 41%
Riboflavin zu 21%
Folsaeure zu 26%
Kalium zu 44%
Eisen zu 50%
Die Vitamin C-Konzentration der Muttermilch fuer ein Kind gegen Ende des 1. Lebensjahres ist 3,3 mal hoeher als im Blutplasma seiner Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vit-C-Werte hat, wird es in der Milch 6-12 fach angereichert. Stillkinder erhalten so hoehere Konzentrationen an Vitamin-C als Kinder, die mit Vitamit-C-angereicherter kuenstlicher Babynahrung, Gemuese und Fruechten ernaehrt werden.
Nun moechte ich noch an Ihr logisches Denken appellieren, denn ich bin der Meinung, dass es in Wirklichkeit keiner wissenschaftlichen Belege bedarf, um zu verstehen, dass der homo sapiens mit der angeborenen Erwartung auf die Welt kommt, jahrelang gestillt zu werden und nicht nur 4-6 Monate. Finden Sie es logisch, dass ein sechs/sieben/acht Monate altes Baby Flaschenmilch bekommt, die eine sehr grobe Nachahmung des Originals ist? Warum sollte die Kopie besser sein, als das Original? Unsere Kinder sind keine Kaelber, sie brauchen nicht die Milch einer Kuh, sondern die Milch der eigenen Mutter! Wenn das Stillen nach sechs Monaten keinen Sinn mehr hat, dann braeuchten alle sechsmonatigen Babys keinerlei Art von Milch, auch keine Flaschen- oder Kuhmilch. Sie koennten sich dann direkt mit Steak ernaehren. Versuchen Sie einmal probeweise einem Kinderarzt zu sagen, sie geben ihrem Sechsmonatigen keine Milch mehr, er wird sie wahrscheinlich unverantwortlich nennen und Ihnen erklaeren, dass ihr Baby auf jeden Fall noch Milch braucht.
Der Sauginstinkt bleibt dem Kind jahrelang erhalten, warum wohl? Um ihn an einem Schnuller zu befriedigen? Hat die Natur das im Auge gehabt? Jeder findet es normal, ein Baby, das aelter als 6 Monate ist, ja auch ein Drei- oder Vierjaehriges mit einem Schnuller im Mund zu sehen. Wenn es stimmen wuerde, dass die Natur fuer den Menschen eine Stilldauer von 4-6 Monaten vorgesehen hat, dann wuerde sie es so eingerichtet haben, dass nach dieser Zeit die Milch versiegt und der Sauginstinkt verschwindet, denn die Natur ist sehr oekonomisch, da wird nichts verschwendet. Die Milchproduktion richtet sich jedoch exakt (sowohl in der Menge als auch in der Zusammensetzung) nach den Beduerfnissen des bestimmten Babys/Kindes und es ist das Kind, das durch sein Saugverhalten diese Milchproduktion steuert. Da alle Kinder verschieden sind, gibt es welche, die nach einem Jahr genug haben und dann gibt es wieder andere, die jahrelang gestillt werden moechten. Die Brust ist so flexibel (fast koennte man sagen fuersorglich) und richtet sich danach.
Nun das allerwichtigste Argument. Das Vertrauen in den Mutterinstinkt. Der Grossteil der Muetter stillt mit Freuden ihr Kind laenger als die oft (falsch - siehe oben) zitierten 4-6 Monate, wenn sie die Erfahrungen von anderen Muettern hoeren, die laenger als bei uns ueblich gestillt haben. Man merkt richtig, wie erleichtert sie sind, weil sie glaubten, der Stimme ihres Instinkts nicht trauen zu duerfen, und es ihnen schon insgeheim leid tat, dass jetzt diese Zeit schon vorueber sein sollte. Ich denke, dass viele sogenannte Experten mehr Vertrauen zu den Muettern haben sollten, denn die Muetter sind die wirklichen Experten im Umgang mit ihren Kindern. Gott sei Dank gibt es auch weise Aerzte, die erkannt haben, dass sie, was den Umgang mit den Kindern betrifft, viel von den Muettern lernen koennen, die diese wichtige Rolle seit Millionen von Jahren erfolgreich meistern.
Mit freundlichen Gruessen
Ulrike Schmidleithner
Erklärung
das heißt jetzt aber nicht, dass du lange stillen sollst. Das heißt nur, dass die, die mit dem Stillen nicht nach Kalender aufhören, keinen an der Klatsche haben...
LG Uta
Auch Dir herzlichen DANK!
lustig, lustig ...
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Das natürliche Abstillalter liegt bekanntermaßen in der Zeit des Zahnwechsels, zwischen 6 und 7 Jahren...
LG
Doro
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Wenn es Dich wirklich interessiert, dann kannst Du Dich sicherlich bei Frau Dettwyler (Dr. Katherine) informieren, sie ist eine der weltweit renommiertesten Professorinnen für Antropologie und arbeitet für die A&M Uni in Texas, welche zu den amerikanischen Eliteuniversitäten gehört. Von ihr gibts dutzendweise Texte im Netz.
Ausserdem haben die allermeisten Säugetiere nun mal auch Zähne und säugen trotz Zähnen fleissig weiter. Warum sollte das bei Menschen anders sein?
Schau Dir vorallem mal unsere allernächsten Verwandten an. Die grossen Menschenaffen haben ja eine ähnlich intensive abhängige Aufzuchtsphase. Gorillas, Schimpansen und Orang-Utans werden mit 8-9 Jahren geschlechtsreif und werden die Hälfte der Zeit bis dahin gestillt, nämlich bis in die Zahnwechselphase hinein (und das sind dann schon mal rund 4 Jahre)
Menschen haben eine noch längere abhängige Aufzuchtphase, brauchen noch länger, um geschlechtsreif zu werden oder das 2. Gebiss zu bekommen. Nach welcher Logik soll sich denn eine natürliche Stillzeit durch ein bisschen mehr Grosshirn, bzw. ein gekipptes Becken so drastisch reduzieren?
Dieses extreme Kurzzeitstillen ist ja auch nur in Ecken der Welt bekannt, in denen sich die Ersatznahrung verbreitet hat, bzw. in denen es Kuhmilchüberschüsse gibt.
Wenn Du magst, lies doch mal in Romeo und Julia nach, da unterhält sich nämlich Julia irgendwo mit ihrer Amme über ihr Abstillen. Die gute war da auch bei weitem kein Baby mehr und Herr Shakespiere scheint das extrem normal gefunden zu haben... ;-)
LG,
Darla
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Abgesehen davon frage ich mich, wieso du so willkürlich das Alter von 1 Jahr als Schlußpunkt erkoren hast - wenn du so überzeugt bist dass ein Kind nicht mehr gestillt werden sollte wenn es beißen kann, hättest du schon bei den ersten Zähnen abstillen müssen, oder?
LG
Doro
UEBERS STILLEN
Idee und Ausfuehrung von Ulrike Schmidleithner
Das natürliche Alter zum Abstillen
Von Katherine Dettwyler PhD
Sektion Anthropologie der A und M Universität, Texas, USA
Originaltitel des Textes: "A Time to Wean"
Ich begann meine Forschungsarbeit mit den tierischen Primaten. Sie sind unsere engsten Verwandten im Tierreich, was insbesondere auf Schimpansen und Gorillas zutrifft, die 98% ihrer Gene mit dem Menschen teilen. Ich betrachtete zunächst die verschiedenen Variablen der "Lebens-Geschichte" (wie z.B. Tragzeit, Geburtsgewicht, Wachstumsrate, Alter für die Geschlechtsreife, Alter beim Zahnen und Lebenserwartung) und untersuchte dann, wie sich das Verhältnis dieser Variablen zum Alter des Abstillens bei diesen Tieren darstellt. So gelangte ich zu Vermutungen, bei welchem Alter Menschen "natürlicherweise" abstillen würden, wenn es keine kulturbedingten Regelungen dafür gäbe. Mein Interesse an dieser Frage wurde geweckt, als ich zum Thema des Abstillens Beiträge aus verschiedenen Kulturkreisen las. Die Beiträge zeigten, daß es in den verschiedenen Kulturen ganz unterschiedliche Ansichten darüber gibt, bei welchem Alter mit dem Abstillen begonnen werden sollte. Sie reichen von einem sehr frühen Zeitpunkt in den USA bis zu einem sehr späten Zeitpunkt in anderen Gegenden. Oft ist zu hören, daß das Durchschnittsalter zum Abstillen weltweit bei 4,2 Jahren liegt, aber diese Zahl ist weder genau noch aussagekräftig. Eine Untersuchung von 64 "traditionellen" Studien, die vor 1940 durchgeführt wurden, ergab eine durchschnittliche Stilldauer von 2,8 Jahren, wobei in einigen Kulturkreisen deutlich kürzer, in anderen deutlich länger gestillt wurde. Statistisch gesehen läßt sich aus einem weltweiten Durchschnitt für das Alter des Abstillens überhaupt keine Aussage ableiten, da sehr viele Kinder überhaupt nicht gestillt werden bzw. weil die Mütter bereits nach wenigen Tagen oder nach 6 Wochen, wenn sie wieder in ihren Beruf zurückkehren, das Stillen aufgeben. In vielen Ländern der Welt werden Kinder noch heute regelmäßig bis zum Alter von vier oder fünf Jahren oder länger gestillt. Selbst in den USA werden manche Kinder derart lange oder sogar noch länger gestillt. In Kulturkreisen, in denen Kinder solange gestillt werden, "wie sie es selbst wünschen", setzt das Abstillen in der Regel im Alter von 3 bis 4 Jahren von allein ein - ohne Anzeichen von Unzufriedenheit und ohne emotionale Traumata. Mein Interesse an diesen Untersuchungen resultiert auch aus der Feststellung, daß andere Tiere ebenfalls ein "natürliches" Alter zum Abstillen haben, bei Hunden etwa nach 8 Wochen, bei Pferden nach 8 bis 12 Monaten usw. Diese Tiere haben vermutlich keine kulturbedingten Ansichten darüber, zu welchem Zeitpunkt das Abstillen angemessen ist.
U.a. fand ich Folgendes heraus:
1. Bei der von Holly Smith durchgeführten Untersuchung von 21 Arten tierischer Primaten (Affen und Halbaffen) wurde festgestellt, daß die Nachkommen zur der Zeit abgestillt wurden, als sie die ersten bleibenden Backenzähne bekamen. Dies entspräche beim Menschen einem Alter von 5,5 bis 6,0 Jahren.
2. Kinderärzte verweisen häufig darauf, daß bei vielen Tierarten die Stilldauer in etwa der Tragzeit entspricht und leiten daraus für den Menschen die Empfehlung ab, daß Mütter nach 9 Monaten abstillen sollten. Es zeigt sich aber, daß dieser Zusammenhang von der Größe der erwachsenen Tiere beeinflußt wird - je größer die erwachsenen Tiere sind, desto länger ist die Stilldauer im Verhältnis zur Tragzeit. Für Schimpansen und Gorillas, also diejenigen Primaten, die der Größe des Menschen am nächsten kommen und ihm auch genetisch am engsten verwandt sind, beträgt das Verhältnis 6:1. Diese Verhältniszahl bedeutet, daß die Nachkommen über eine Dauer gestillt werden, die dem SECHSfachen der Tragzeit entspricht (genauer gesagt, beträgt das Verhältnis für Schimpansen 6,1 und für Gorillas 6,4; der Mensch ordnet sich größenmäßig genau in der Mitte zwischen beiden ein). Für den Menschen würde dies eine Stillzeit von 4,5 Jahren bedeuten (9 Monate Schwangerschaft x 6).
3. Viele Kinderärzte verweisen darauf, daß die meisten Säugetieren das Stillen einstellen, wenn die Nachkommen ihr Geburtsgewicht verdreifacht haben und leiten daraus für den Menschen die Empfehlung ab, daß Mütter nach 1 Jahr abstillen sollten. Aber auch hier zeigt es sich, daß dieser Zusammenhang vom Körpergewicht abhängig ist; große Tiere stillen solange, bis ihre Jungen das Geburtsgewicht vervierfacht haben. Beim Menschen wird das Vierfache des Geburtsgewichts üblicherweise im Alter zwischen 2,5 und 3,5 Jahren erreicht.
4. Bei einer der Studien zu Primaten war es so, daß die Jungen entwöhnt wurden, als sie 1/3 des Gewichts der Eltern erreicht hatten. Dies ist beim Menschen im Alter von etwa 5-7 Jahren der Fall.
5. Ein Vergleich von Entwöhnung und Geschlechtsreife legt für den Menschen nahe, daß die Stillperiode im Alter von 6-7 Jahren endet (etwa die Hälfte der Zeit bis zur vollen Geschlechtsreife).
6. Untersuchungen haben gezeigt, daß das Immunsystem eines Kindes erst im Alter von etwa 6 Jahren voll ausgereift ist. Es ist allgemein bekannt, daß Muttermilch die Entwicklung des Immunsystems fördert und das Kind, solange die Muttermilch produziert wird, Antikörper der Mutter erhält (bis zu zwei Jahren nach der Geburt; über die Zusammensetzung der Muttermilch zu einem darüber hinausgehenden Zeitpunkt gibt es bisher noch keine Untersuchungen).
usw. usw. Das natürliche Alter zum Abstillen scheint bei einem Mindestalter von 2,5 Jahren und bei einem Höchstalter von 7,0 Jahren zu liegen.
Was die Vorteile einer möglichst langen Stilldauer betrifft, so gibt es vielfältige Untersuchungen, bei denen gestillte Babies mit solchen verglichen werden, die mit der Flasche gefüttert wurden. Dabei untersuchte man die Häufigkeit des Auftretens bestimmter Krankheiten und den erreichten IQ. In jeder der Untersuchungen war bei gestillten Babies das Krankheitsrisiko geringer und der IQ höher als bei Babies, die mit der Flasche ernährt wurden. Bei Untersuchungen, in denen man die gestillten Babies noch danach unterteilte, wie lange sie gestillt wurden, ergaben sich für länger gestillte Babies sowohl in Bezug auf ein niedriges Krankheitsrisiko als auch den IQ bessere Werte als für kürzer gestillte Babies. Mit anderen Worten: Wurden die gestillten Babies entsprechend der Stilldauer in die Kategorien 0-6 Monate, 6-12 Monate, 12-18 Monate und 18-24 Monate und länger aufgeteilt, waren die Ergebnisse der Kategorie 18-24 Monate und länger am besten, gefolgt von den Werten für die Kategorie 12-18 Monate, wiederum gefolgt von der Kategorie 6-12 Monate. Die Kategorie 0-6 Monate schnitt unter den gestillten Babies am schlechtesten ab, erreichte aber immer noch wesentlich bessere Ergebnisse als die Gruppe der mit der Flasche gefütterten Babies. Diese Untersuchungsergebnisse ergaben sich u.a. in Bezug auf Erkrankungen der Verdauungswege und der oberen Luftwege, Multiple Sklerose, Diabetes, und Herzerkrankungen. Ebenso erreichten die am längsten gestillten Babies in IQ-Tests die höchsten Werte. Bemerkenswert ist, daß bei keiner der Untersuchungen Babies betrachtet wurden, die länger als 2 Jahre gestillt worden sind. Diejenigen, die 18-24 Monate und länger gestillt worden waren, bildeten eine große gemeinsame Kategorie. Man kann deshalb nur vermuten, daß die positiven Auswirkungen des Stillens weiter anhalten, denn Ihr Körper "weiß" schließlich nicht, daß Ihr Baby Geburtstag hatte und wird deshalb nicht plötzlich beginnen, nährstofflose und immunologisch wertlose Milch zu produzieren.
Beweise für oder gegen das Fortbestehen der positiven Auswirkungen des Stillens nach dem zweiten Lebensjahr gibt es allerdings nicht, da bisher keine entsprechenden Untersuchungen durchgeführt wurden. Der Entwicklungstrend der ersten 2 Jahre legt aber nahe, daß die Auswirkungen um so positiver ausfallen, je länger man stillt. Natürlich sind die Auswirkungen weniger drastisch - für die Ernährung und die immunologische Entwicklung eines Babies ist das Stillen in den ersten sechs Monaten weitaus wichtiger als im Alter von 3,5 bis 4,0 Jahren. Das heißt aber nicht, daß Sie Ihrem Kind, obwohl es mag und es Sie nicht stört, die Milch nun verweigern sollten. Das wäre, als würde man sagen: "Nun, Mabel, diese Ölquelle wirft nicht mehr viel ab. Früher haben wir 56 Dollar im Monat bekommen, jetzt können wir uns schon glücklich schätzen, wenn wir 25 Dollar im Jahr erhalten. Wir sollten der Ölgesellschaft sagen, sie soll das bißchen Geld auch noch behalten." Mabel würde darauf antworten: "Sei doch nicht albern, Clyde. Mit diesem Scheck können wir immerhin noch für 25 Dollar Lebensmittel kaufen. Wo hast du nur deinen Verstand gelassen?"
Natürlich sind die Babies in den USA nicht den vielen Krankheiten, Parasiten und Wasserverunreinigungen ausgesetzt, wie die Babies der Dritten Welt. Wir haben eine größere Auswahl an Ergänzungsnahrung und können im Allgemeinen auch darauf vertrauen, daß sie unbedenklich ist. Wir können unsere Kinder immunisieren lassen und ihnen wenn nötig bei Infektionen Antibiotika holen. Die Tatsache, daß wir dies alles "können" bedeutet aber nicht, daß das Stillen nicht mehr wichtig wäre. Gestillte Babies sind mit der Flasche gefütterten Babies immer "einen Tick" voraus, auch in einer blitzblank sauberen Umgebung mit einer wundervollen medizinischen Betreuung. Sie erkranken weniger häufig, sind intelligenter und glücklicher. Ein anderer wichtiger Aspekt für das Kleinkind besteht darin, daß es auf diese Art seinen emotionalen Bezug zu einer Person erhalten kann und nicht gezwungen ist, sich einem leblosen Objekt wie etwa einem Teddybären oder einer Decke zuzuwenden. Ich glaube, daß hier die Grundlagen dafür gelegt werden, daß im späteren Leben der Bezug zu einem Menschen wichtiger ist als materielle Dinge. Und das halte ich für eine gute Sache. Auch kann ich es mir gar nicht vorstellen, die Babyjahre zu erleben, ohne diese enge liebevolle Bindung zu dem Kind zu haben, das enorme Veränderungen durchmacht, von denen einige für das Kind sehr frustrierend sind. Ich könnte hier noch endlos fortfahren, möchte es aber an dieser Stelle damit bewenden lassen.
Ich hoffe, daß dieser Beitrag ein wenig hilfreich ist. Eine ausführlichere Darstellung meiner Gedanken zu diesem Thema finden sich im Kapitel "A Time to Wean" ("Zeit der Entwöhnung") in "Breastfeeding: Biocultural Perspectives" (Das Stillen: Biokulturelle Perspektiven"), veröffentlicht von Aldine de Gruyter.
Bearbeitet am 03. August 1995, Erschienen am 10. Februar 1997
Copyright © Katherine Dettwyler PhD
Dieser Artikel kann fuer den persoenlichen Gebrauch ohne weitere Genehmigung ausgedruckt und unbegrenzt ausgeteilt werden
Uebersetzung von Olaf Kuppi
Sorry, Uta war schneller! :-) LG
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Ich hab mir ja abgewöhnt, solche Texte in ein Posting zu kopieren, weil ich die Erfahrung gemacht hab, dass "selbstergoogelte" Quellen einfach glaubwürdiger sind. ;-)
Wie war das? Man lernt 10 % durch Zuhören, 10% durch Lesen, 20% durch Anwenden und 60% durch Google, oder so ähnlich ;-)
LG,
Darla
Re: Hallo UMFRAGE!!!
LG
Doro
Danke!
Re: Danke!
muss auch nochmal meinen Senf dazu geben.
Bin Chemikerin und kann Deine Skepsis gegenüber Studien und Interpretationen gut verstehen...
Aber in diesem Fall denke ich schon, dass es logisch ist, das zu übertragen. Es gab ja auch mal Zeiten, als es für den Menschen noch überlebensnotwendig war, Milch seiner eigenen Art zu bekommen... (und z.B. bei den Hurrikan-Bildern dachte ich mir "wie gut, dass ich noch stille...")
NUR: wir haben heute das "Privileg", i.d.R selber entscheiden zu können; man KANN dem Kind zu jedem Zeitpunkt relativ gefahrlos Ersatz für die Muttermilch geben, und klar wissen zumindest die meisten Kinder, wozu Zähne gut sind, meine benutzt ihre auch ausgiebig :-) (und NIE an der Brust!).
Aber das heißt ja nicht, dass es dem Kind schadet, weiterhin MuMi zu trinken (weder nahrungstechnisch noch psychologisch oder wie auch immer).
Meine beiden Kinder sind SEHR verschieden, was das Stillen angeht. Die Große hatte nie großes Interesse am Stillen, abgesehen von ihren Mahlzeiten, die dann eben immer weniger wurden. Somit war sie mit 9 Monaten problemlos abgestillt anscheinend ohne was zu vermissen (das sehe ich heute etwas anders, eine Weile länger wäre schon gut gewesen, aber damals war's okay). Die Kleine dagegen war schon immer ein Vielstiller und fordert es auch ein und so hat sich bislang nie eine "Gelegenheit" zum Abstillen ergeben. Gegen ihren Willen und unter Tränen will ich das nicht erzwingen. Also machen wir erst mal weiter.
So, dann soll`s das auch von mir gewesen sein :-)
LG, Marcia
Re: Danke!
Ich fand`s auch sehr interessant - allerdings versteh ich nicht ganz wieso du sagst "vom tierischen Verhalten auf den Menschen schließen"?
Die Feststellung, dass der Mensch ein Säuger ist, hat doch nichts mit einem Vergleich mit dem Tierreich zu tun?
Auch das lange Stillen bzw. die Stillzeit überhaupt leitet sich doch nicht aus dem Tierreich ab, sondern aus den naturgegebenen Voraussetzungen und Bedürfnissen des menschlichen Körpers - und die haben sich seit tausenden von Jahren nicht geändert.
Und in den meisten Kulturen dieser Erde ist das sogenannte LZS ja immer noch Normalität, dort ist man eben noch nicht so weit weg von der Natur wie in den Industriegesellschaften (womit ich nicht sagen will, dass das nicht auch Nachteile haben kann *g*).
Ich kann dir noch von Odent "Geburt und Stillen" sehr empfehlen, das ist auch für Biologen gut lesbar ;-)
Meine Freundin ist übrigens auch Biologin, Schwerpunkt Anthropologie, und die hat kein Problem mit der Thematik, für die ist das evolutionsgeschichtlich völlig klar und natürlich - ich dachte, gerade als Biologin sieht man das im richtigen Zusammenhang? Hängt vielleicht aber wirklich vom Interessenschwerpunkt ab.
Zugegegebenermaßen muss man sich erstmal einarbeiten in diese Thematik, wenn man in unserer Gesellschaft aufwächst ist das halt nicht selbstverständlich.
LG
Doro, die übrigens selbst Wissenschaftlerin ist und sich die Quellen schon sehr genau ansieht :-)
P.S.
Es klang nur erst etwas willkürlich, als hättest du so eine fixe Grenze im Kopf, die eigentlich nicht wirklich begründet ist.
Ich hatte am Anfang der Stillzeit auch immer so zeitliche Grenzen im Kopf, aber irgendwann hab ich die alle über Bord geworfen (sie schienen mir eben völlig willkürlich) und lass es jetzt einfach auf mich zukommen :-)
LG
Doro, die zum Glück nicht mehr ausläuft, auch nicht bei fachmännischer Bearbeitung ;-)
Re: P.S.
"die zum Glück nicht mehr ausläuft, auch nicht bei fachmännischer Bearbeitung ;-)"
DAS ist ja die Angst der Frauen, dass sie in der gesamten Stillzeit die Anfangsprobleme haben werden.
LG Uta
Re: P.S.
Aber wem sag ich das *g*
LG
Doro
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Kind ist 14m
Weil wir keinen Grund haben, damit aufzuhören
Nix, denn die wissen, worum es geht
Na, schön hier im Zoo?
MfG
kazita
Re: Hallo UMFRAGE!!!
keine Ahnung, ob Du wirklich ehrliche Antworten wolltest, weil es Dich ernsthaft interessiert, ich gehe einfach mal davon aus. Eigentlich hatte ich selber mal ganz am Anfang so anhnunslos hier gepostet und eigentlich sehr nette Antworten bekommen...manches ist wohl wirklich eine Formulierungssache, wir sind hier bissel empfindlich :-)
Also:
1. Meine Kinder sind 3,5 (wurde 9 Monate gestillt) und 1,5 (wird noch gestillt)
2. 9 Monate fand ich damals nicht so lange, höchstens etwas länger als die meisten. Die Kleine hat dann nie von selber Andeutungen gemacht, nicht mehr (oder auch nur weniger) stillen zu wollen, mochte keinen Brei, hat dann erst mit Fingerfood angefangen, ordentlich und gerne zu essen, dabei das Saugbedürfnis aber nicht reduziert und auch nicht annäherungsweise durchgeschlafen oder so. So wurden es dann 9, 10, 11 Monate und ich bin irgendwann hier "eingezogen". Es hat sich einfach so ergeben, wir genießen es beide noch und ich bin überzeugt, dass es ihr nicht schaden wird. Ich kann und konnte mir auch zu keinem Zeitpunkt ab den mir vorher bekannten 9 Monaten vorstellen, mein Kind noch sehr lange weiter zu stillen, aber wenn die Zeit vergeht, wachsen wir irgendwie rein und es kommt mir ganz normal vor.
3. Mittlerweile stillt Theresa nur noch zuhause (vor dem Einschlafen, nachts oder früh und ab und zu mal zwischendurch), so dass sich für andere Kinder da keine Fragen stellen. Bevor ich mich genauer mit dem Thema beschäftigt hatte, war meine einzige "Erfahrung" mit Langzeitstillen auch der Eindruck eines 4jährigen gewesen, der seiner Mutter auf einem Schulfest des großen Bruders ohne Vorwarnung den Pulli hochschob und trank, das fände ich sehr unangenehm und wollte es auf keinen Fall haben. Theresa macht das zuhause auch mal, aber eben nicht draußen und auch nicht, wenn Besuch da ist oder so. Es ist eben eine "Erziehungssache" wie alles andere auch. Für uns ist es im Prinzip ja nun nicht anders, als würde sie abends und/oder morgens noch eine Flasche kriegen (was ja bei vielen noch lange der Fall ist) oder eben hin und wieder einen Schnuller brauchen.
Warum sich die anderen Kinder (zudem im Spielkreisalter) darüber lustig machen, verstehe ich nicht, ich denke auch, das hat dann mehr mit der Einstellung und Reaktion der Mütter zu tun, Kinder sind doch eigentlich sehr offen für alles und wundern sich über wenig, fragen höchstens mal sachlich nach...
Marcia
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Silke
wieso?
wieso willst du das wissen?
LG gonschi
Re: Hallo UMFRAGE!!!
Hannah ist 3 3/4 Jahre und Franka ist knapp 4 Monate!
- wiso stillt ihr so lange?
Wir stillen eigentlich nicht sehr lange, meistens nur ca. 5-10min!
- was sagen andere Kinder, wenn sie Eure Kinder sehen?
Hallo, ich bin der und der... Wollen wir spielen? oder Wie heisst denn das Baby?
Komische Fragen, warum willst du das denn wissen?
LG! Annett
Re: Hallo UMFRAGE!!!
ich antworte dir mal :-)
1. meine kinder sind 3 jahre, bzw. 7 1/2 monate alt. beide stillen. das baby
so nach bedarf neben der beikost her und die große 1-2 mal am tag ganz
kurz vor dem schlafen gehen (mittags/abends) und das nur und
ausschließlich bei uns im bett.
2. ich habe das ursprünglich nicht "geplant". ich wollte unser erstes kind 6
monate vollstillen und dann bis zum ersten geburtstag langsam abgestillt
haben.
soweit die theorie.
das stillen gestaltete sich bei uns super unkompliziert und war sehr einfach.
der beikoststart mißlang, weil annika trotz penetranter versuche meinerseits
einfach keine beikost essen wollte. um sie nicht verhungern zu lassen und da
ich keinen einzigen grund sah, jetzt auf flaschennahrung umzusteigen, habe
ich sie weitergestillt. sie hat erst nach ihrem ersten geburtstag angefangen,
wirklich auch von anderer nahrung als von mumi satt zu werden.
da war sie allerdings auch schon alt genug, um mir ganz unmißverständlich
zu verstehen zu geben, wie viel ihr das stillen (über das satt werden hinaus)
bedeutet.
dieses so deutlich zum ausdruck gebrachte bedürfnis konnte und wollte ich
nicht übergehen.
das stillen machte mir nichts aus und ihre begeisterung machte mir freude.
inzwischen weiß ich, dass es weltweit gesehen "normal" ist, so lange zu
stillen, lediglich die industrialisierte welt weicht davon ab.
ich kenne keinen _objektiven_ grund, nicht lange zu stillen, also tue ichs.
3. andere kinder sehen nicht, wie annika stillt, sie wissen es nicht und sagen
nichts dazu. für annika ist stillen (das bißchen, das überhaupt noch
stattfindet) so alltäglich und normal, wie dass sie sich jeden tag eine frische
unterhose anzieht. darüber redet sie aber genauso wenig, wie übers stillen ;-)
darum weiß kaum jemand davon...
lg,
maria
-
35. SSW: Nur noch wenige Wochen bis zum...
Nur noch wenige Wochen! Dein Baby ist schon fast bereit für die Geburt. → Weiterlesen
-
Geschlecht des Babys: Wie und ab wann es...
Wusstest du, dass schon im Augenblick der Befruchtung das Geschlecht des Babys festgelegt wird? Doch ab wann lässt es sich erkennen? → Weiterlesen
-
Schwangerschaftsanzeichen: Daran erkennst...
Übelkeit, Müdigkeit, Ausfluss: Bin ich schwanger? Diese Anzeichen verraten es dir. → Weiterlesen
-
Einnistung: Was dabei genau passiert
Die Einnistung erfolgt etwa fünf bis zehn Tage nach der Befruchtung der Eizelle. → Weiterlesen
-
7. SSW: Erster Ultraschall zeigt Babys...
Was in dieser Woche genau passiert. → Weiterlesen
-
Wann ist der Eisprung? Wichtige Symptome...
Wenn eine Frau ein Baby möchte, ist das Wissen rund um den Eisprung ein zentraler Punkt. → Weiterlesen
-
Einnistungsblutung: Farbe, Zeitpunkt und...
Wenn sich in der Gebärmutterschleimhaut eine befruchtete Eizelle einnistet, findet eine Einnistungsblutung statt. Wann ist sie sichtbar? → Weiterlesen
-
Gelnägel in der Schwangerschaft: Harmlos...
Harmlos oder voller Chemikalien? Warum Gelnägel in der Schwangerschaft umstritten sind. → Weiterlesen
-
Windei: Anzeichen und Gründe für eine leere...
Ursachen und Symptome des Windeis und was es mit dem Begriff "Eckenhocker" auf sich hat. → Weiterlesen
-
Kuriose akzeptierte und abgelehnte Vornamen
Besondere und kuriose Vornamen: Diese Namen wollten Eltern ihren Kindern geben – und das ist daraus geworden. → Weiterlesen