Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
Wer keine Zeit hat, sollte besser nicht weiterlesen, es wird lang!
Und das um die Uhrzeit, wo ich doch eigentlich um 22 Uhr im Bett sein wollte, da ich die letzte Nacht sehr oft von meinen beiden Mäusen gestört worden bin (Nils zahnt und ist gerade beim Sprung der 50. Woche, Finja ist krank - seit heute erwiesenermaßen Streptokokkeninfektion/Scharlach) und selber seit heute abend auch Antibiotika nehme (Mandelentzündung). Nun aber zur Sache - ich musste mir gerade eine 10minütige Tirade meiner Mutter (übrigens auch meine ärgste Stillgegnerin, ich hab sie daher über die Stilldauer meiner Kinder vollständig im Unklaren gelassen) anhören mit so ungefähr folgendem Inhalt:
- sie ist total wütend auf mich, weil ich meine Kinder "immer so leiden lasse", sprich ich geb erst bei etwa 40° Fieberzäpfchen/-saft und nicht sofort bei jedem Infekt ein Antibiotikum ("grüne" Vorstellungen nennt sie das, früher seine Kinder gestorben, weil es keine ABs gab), und sie sei schließlich auch berufstätig gewesen und hätte 2 Kinder großgezogen, und Krankheiten hätte sie sich nie leisten können
- ich sei die Sklavin meiner Kinder, denn ich mache, was sie wollen und habe keinerlei eigenen Freiraum mehr, Beispiele: Finja ist total Mama-fixiert, und der Kleine ist ja noch schlimmer, der dürfe ja nicht in seinen Laufstall, sondern würde bei jedem Gebrüll sofort hochgenommen, das würde mal ein echtes Prinzchen werden (es sei hier bemerkt, dass ich eher finde, ich habe zu wenig Zeit für meine Kinder, da ich Fr vvon 9 bis 14 und Mo + Do von 9 - 19 Uhr arbeite und dann abends völlig platt bin, und abends sitze ich auch ganz oft beruflich am PC, vor allem am woEnde)
- es täte ihr weh, wie wir mit unserer lieben Tochter umgingen, wir würden viel zu viel von ihr verlangen, sie ist ja soo lieb, aber sei schon ganz dressiert und hätte gar keinen Freiraum mehr, seitdem der kleine Bruder da ist (da hat sie nicht ganz unrecht, ich hab damit auch zu kämpfen, insbesondere z.B. abends, wenn ich beide alleine ins Bett bringen muss, Finja sehr müde ist und Nils aber brüllt und natürlich mit knapp 1 Jahr noch nicht wirklich warten kann - das tut mir auch weh, dass Finja dann zu kurz kommt, aber ich weiß schilchtweg nicht, wie ich das ändern könnte)
- es sei ja wohl nicht normal, das die Kinder jede Nacht in unsere Betten kämen, diese gestörte Nachtruhe und fehlende 6-7 Stunden Schlaf am Stück könne ja kein Mensch aushalten, kein wunder, dass ich mervlich so am Ende sei und jetzt auch noch krank
- mein Mann, der ja auch seiner Mutter Prinzchen gewesen sei (jaahaa, dem kann ich zustimmen ;-)), wäre auch bis zum 10. LJ ins Bett seiner Mutter gekrochen, hätte er selber zugegeben, und jetzt will er ja noch ein größeres Bett kaufen, so ein Unsinn, die Kinder gehören in ihr eigenes Bett
- ich habe mir selber zuzuschreiben, was ich mir da heranziehe, und im Übrigen sollte ich mir merken, dass die Kinder umso schneller weggingen, je lieber man zu ihnen sei, und je härter man sie behandele, desto aufmerksamer seien sie zu ihren Eltern (ich bin wohl zu lieb behandelt worden, denn ich habe durch mein Weggehen meine Mutter offensichtlich sehr verletzt damals)
- naja, ich sei ja nicht die Einzige, es gäbe ja noch mehr Verrückte, aber höchstens 20%, die übrigen 80% seien da zum Glück normal (heißt wahrscheinlich: Kinder schlafen in den eigenen Betten durch, dürfen brüllen, brauchen nicht fiebern, sondern bekommen gleich das gute Antibiotikum, und bekommen auch rechtzeitig "was richtiges" zum Essen -Fragte doch mein Vater neulich "säugst du immer noch?" frei nach dem Motto, nur Tiere säugen ihre Jungen, Menschkinder trinken aus der Flasche!)
BÄÄÄÄH
Jetzt fühle ich mich noch schlechter (Halsschmerzen, aua), und vor allem bin ich echt traurig, dass eine Kommunikation mit meiner Mutter ganz offensichtlich nicht möglich ist. Kann das aber auch gar nicht gut, solche pauschalvorwürfe entkräften, da ich eh weiß, dass die Meinung vorgefasst ist (der leiseste Versuch zu widersprechen wurde sofort mit "hab ich doch gewußt, dass du das nicht wahrhaben willst, dein Vater und deine Oma (Papas Mutter) haben sich auch immer etwas vorgemacht, Eure Kinder tyrannisieren Euch, und du kannst auch nicht einfach sagen, ich spinne, ich bin kein Muttchen, ich habe auch studiert und 2 Kinder großgezogen und mich dann 5 Tage die Woche gut wie ich meine um 28 andere gekümmert (Grundschullehrerin), ich weiß wovon ich rede, aber du weißt ja sowieso alles besser, du wirst schon sehen was du davon hast" weggespült...
So, jetzt bin ich das wenigstens losgeorden und gehe gleich ins Bett, drückt mir mal die Daumen für eine halbwegs ruhige Nacht - und muntert mich doch mal auf...
LG, Meritxell
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
ja, das ist alles sehr, sehr schade. Ich kam nach Tom mit meiner Mutter immer schlechter klar, weil ich mich mit einmal getraut hatte "nein, das will ich nicht" zu sagen und das in Dingen, die 30 Jahre unantastbar waren.
Was ich sehr fürchte ist, dass dass normale Mutter-Tochter-Phasen sind, aber ich lese/höre auch anderes. Ich hoffe dann, dass ICH die Ausnahme bin. In 30 Jahren werde ich wissen, ob es sich wiederholt...
Leider kann ich dich nicht groß aufmuntern, ich habe mich damals für "Trennung" entschieden, weil ich keinen Zugang mehr finden konnte.
Klar ist aber, dass deine Mutter "nur" von IHREM Frust erzählt. ;-)
LG Uta
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
danke für die aufmunternden Worte. Das klingt aber auch bitter - "ich habe mich damals für "Trennung" entschieden, weil ich keinen Zugang mehr finden konnte." Wie hat deine Mutter das aufgenommen?
Und es klingt nach einer sehr dominanten Mutter (wie bei mir), die genau weiß, was für ihr Kind am besten ist (und damit auch für das Kind ihres Kindes).
Und vielleicht sollten wir mal die Adressen austauschen, damit wir uns post-LZS-Forum in 30 Jahren oder so über die "Ergebnisse" unserer Erziehungsbemühungen informieren können ;-)
LG Andrea *Meritxell*
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
nach der "Trennung" hat sie gesagt, dass sie nun auch ihr letzten Kind verloren hat (an meinen Vater). *himmel* Ich war 30 Jahre lang ein Teil des Spieles "Wer besitzt welches Kind?" ??
In ihrem Totenbett hat sie gesagt, dass sie sich die Schuld gibt, dass ich so geworden bin.
Ihr ganzes Leben lang, waren immer andere Schuld.
Ich kann dieses "wer hat Schuld" nicht mehr hören und ich höre es auch nicht mehr. Mich hat ihr letzter Satz nicht mehr verletzt.
""Ergebnisse" unserer Erziehungsbemühungen"
Ich versuche mich gerade NICHT zu bemühen. Ich versuche ich zu sein und so gut es mir möglich ist, zu begleiten.
LG Uta
PS: Interessant wäre es aber, wie alles mal in 20-30 Jahren aussieht. ;-)
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
upps, da wird Begleitung gefragt :-)
LG Andrea
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
leider kann ich Dich nicht wirklich aufmuntern...nur sagen, dass mir das SEHR bekannt vorkommt - nur leider von meinem Mann.
Gerade am Wochenende hatten wir wieder mehrere Auseinandersetzungen wegen unserer unterschiedlichen Ansichten bzgl. der Kinder. Wann das Stillen endlich mal aufhört, wann Theresa (1) endlich mal durchschläft, dass Lena (3) NUR zu uns kommen darf, wenn sie wirklich krank ist, dass dieses ewige Rumgetrage endlich ein Ende haben muss, Theresa soll halt laufen lernen,...
Zur Sprache kommt dabei auch immer wieder meine angeblich fehlende Freizeit...mir ist nur schleierhaft, weshalb ich mehr Freizeit hätte, wenn ich nicht mehr stille, trage und keine Kinder zu uns ins Bett kommen. Klar, wenn sie durchschlafen, hätte ich mehr Schlaf, das wäre schon mal was :-) aber das kann ich ja nicht erzwingen. Und wenn sie nicht durchschlafen, habe ich doch mehr Ruhe, wenn ich sie uns uns hole und die Kleine stillen kann.
Er glaubt, ich mache gerade Monster oder so was aus unseren Kindern, ich muss strenger und konsequenter sein (inkonsequent bin ich schon manchmal, aber das sind dann eigentlich immer Sachen, die mir ohnehin nicht wichtig waren, die ich nur ihm zuliebe durchzusetzen versucht habe, ist mir schon klar, dass das nicht gut ist, aber ich schaffe es nicht dauerhaft, mich immer zu verstellen). Er findet auch, dass ich die einzige in der Familie bin, die einen absoluten Knall hat.
Bin gerade auch ziemlich down deswegen und frage mich ernsthaft, wie das alles weiter gehen soll.
Bin schon gespannt auf die anderen Antworten und hoffe, dass sie Dich un mich etwas aufbauen...
GLG, Marcia
P.S. Und gute Besserung!
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
ich bin keine Paartherapeutin, aber einige Sachen liegen nahe.
"Zur Sprache kommt dabei auch immer wieder meine angeblich fehlende Freizeit."
Hat Dein Mann Freizeit? Möchte er mehr Freizeit? Oder möchte er, dass Du etwas Bestimmtes mit Deiner Freizeit anfängst?
Ich denke da an Dinge wie Dich schick anziehen, schminken, ein leckeres Dinner nur für Euch kochen, Sport machen, alte Interessen wieder aufnehmen...sowas können Menschen ernsthaft vermissen und glauben, sie bekämen es nie wieder, weil sie ja nicht wissen wie lange die 'Die Kinder sind klein'-Phase dauert.
Fürchtet er, je mehr Du den Kleinen gibst, dass sie umso unersättlicher werden in ihren Forderungen? Dass ihr NIE MEHR ein Liebespaar mit einem 'normalen' Privatleben sein könnt?
Ich rate Dir, ganz ehrlich, sprecht darüber, redet, diskutiert es aus BIS ihr zu einer Einigung bzw. einem Kompromiss gekommen seid, mit dem ihr WIRKLICH beide leben könnt. Das ist soooo wichtig, denn nur so könnt ihr beide wirklich authentisch sein den Kindern gegenüber!
Mein Mann und ich haben immer wieder Phasen, in denen wir uns scheinbar über die 'Erziehung' nicht einig sind. Bei mir bin allerdings ich es, die manchmal eher 'konventionell' denkt. Er geht IMMER nach seinem Gefühl/Instinkt und ist da recht unfehlbar. Deshalb frage ich kaum mehr 'Experten', normalerweise kommt der beste Rat von ihm! *g*
Das einzusehen fiel mir aber furchtbar schwer, ich hielt ihn erst für rechthaberisch, fast schon tyrannisch. ('Ja dann tragen wir ihn eben drei Stunden herum, was regst du dich so auf???') Das war aber keine Tyrannei, sondern nur seine 'innere Stimme', die ohne zu zögern sofort die passende Behandlung für das Problem wusste. Ich glaube, er weiss bis heute nicht, warum ich mit so viele Gedanken um die Kinder mache...*ggg*
Na ja, wie auch immer, einigt Euch. Für die Beziehung kann das eine arge Bewährungsprobe sein. Wenn es aber grundsätzlich 'durch' ist, hat man eine breitere und sicherere Basis, was sehr erholsam sein kann. Das wünsche ich Euch. Anstrengung zuerst, aber dann die fette Belohnung! ;o)
Einen lieben Gruß schickt
Steffi mit Sascha (25), Lily (9), Colin (1,5) und der kleinen Maxi im Bauch in der 29. Woche! ;o)
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
nun muss ich mich doch noch mal für Deine liebe Antwort bedanken. Ja, Du hast schon recht, reden wäre gut, leider haben wir da sehr verschiedene Vorstellungen davon. Erst gestern meinte mein Mann, ich würde ja nie mit ihm reden, sondern ihn nur voll labern (dabei habe ich meine Konversation mit ihm schon auf ein Minimum runtergeschraubt, weil er immer nur die Augen verdreht und alles unwichtig findet...) und ich finde, dass ER nicht mit MIR redet, evtl. hört er mir manchmal zu (das aber auch nur, während er gleichzeitig am PC sitzt, liest oder fernsieht - Multitasking nennt er das), aber im Grunde kommuniziert er bevorzugt über kurze und prägnante Listen und knappe e-Mails, was wiederum nicht so mein Ding ist.
Wie er das mit der Freizeit meint, weiß ich nicht, es klingt so, als würde er sich "Sorgen" machen, dass ich mich völlig aufreibe durch Stillen und meine "übertrieben fürsorgliche" Art, mit den Kindern umzugehen (eben ähnlich wie Meritxell es von ihrer Mutter schreibt).
Und was die Kinder an sich angeht, habe ich manchmal das Gefühl, er hätte am liebsten sofort 2 vielleicht 10jährige Söhne bekommen, die gemeinsam mit ihm Tagesschau ansehen, sich für den Börsenbericht und seine Arbeit interessieren und sich ansonsten erfinderisch selbst beschäftigen. Nun haben wir aber 2 kleine Mädchen, die er zwar über alles liebt, mit denen er aber irgendwie nicht viel anfangen kann. Er hat einfach schreckliche Angst, dass ich sie total "verziehe", dass sie keine Regeln lernen etc... Er möchte immer alles sofort erreichen, aber ich fürchte, meine "Erziehungsmethoden" (in denen ich leider auch sehr inkonsequent bin, da ich mir immerzu bewusst bin, was er jetzt gerade nicht gut fände, außerdem halte ich mich am Wochenende so ziemlich raus...:-() werden keine "Erfolge" über Nacht liefern, zumindest nicht in der Art, wie er sie sehen will.
Naja, April/Mai fahren wir einige Wochen in Urlaub, einerseits graust es mir schon etwas davor, aber andererseits haben wir spätestens dann wirklich mal Gelegenheit, in Ruhe über alles zu reden.
LG, Marcia
@marcia
schönen Dank für deinen Beitrag, da fühlt man sich doch gleich nicht mehr so alleine!
Zum Glück steht mein Mann wenigstens, was das Stillen angeht voll hinter mir. Und auch das mit dem "Finja (3) soll nachts nicht mehr zu uns ins Bett kommen" kommt nur nach einer schlechten Nacht in viel zu kleinen Bett für 4 Personen (160x200), inzwischen hat er ein größeres Bett in auftrag gegeben...
Anonsten ist die Sache mit der "freiziet" ziemlich typisch , finde ich, wenn die Männer (meiner gehört auch dazu) recht wenig an IHREM Lebensstil verändert haben, während sich bei uns alles umgestellt hat (war Frauen mussten uns ja ALLE umstellen von Berufsleben auf Mutterdasein, ob mit oder ohne zusätzlicher Berufstätigkeit!). Du und ich hätten mehr freie Zeit für uns, wenn unsere Männer mehr Zeit für die Kinder hätten. Oder biete deiner dir an, deine beiden abends oder am WoEnde einfach mal mit ihm alleine zu lassen, damit du mal was für dich tun kannst? Meiner nicht - wenn ich mal was berufliches habe oderauch nur den Elternabend im KIGA muss ich drängen und bitten und am besten vorsichtshalber beim Babysitter anfragen...
Schöne Antworten kamen übrigens, finde ich. Hoffe, dir geht es jetzt auch besser und ihr findet euren Weg.
LG, Meritxell
Re: @marcia
besser spät als nie will ich Dir auch noch mal antworten...
Ja, das mit der Freizeit ist hier eigentlich genauso. Wenn ich mal was noch so kurzes ohne Kinder machen will oder muss, muss ich immer betteln. Einmal die Woche "darf" ich zur Chorprobe (Minigemeindechor), wenn der Chor dann aber mal Sonntag im Gottesdienst singt, wird's schon wieder schwierig... Immer wenn ich mal Anmerkungen zwecks Hobby oder ähnlichem mache oder er mal wieder Unmengen an Zeit und Geld in seine Hobbys gesteckt hat, meint er "Du hast doch Deinen Chor", klar, das ist nett, ich geh auch gerne hin, aber das Leben bietet ja schon noch etwas mehr (meine ich mich zu erinnern :-)).
Mit Deiner Mutter ist das ja echt schwierig (um auch gleich für oben mit zu antworten...). Wenn mein Mann solche Briefe schreiben würde, könnte er original von ihm sein...und ich denke spontan, besser die Mutter als der Ehemann...aber das ist natürlich nicht ganz fair, denn unsere eigene Elternbeziehung ist ja auch lange gewachsen und meist wichtig. Mir würde es sehr schwer fallen, meiner Mutter ins Gesicht zu sagen, dass sie sich raushalten soll.
Und den Kontakt völlig abzubrechen erst recht. Hier ist es aber auch so, dass ich eben nicht alles erzähle, meinen Schwiegereltern erst recht nicht. Es halten sich auch zum Glück alle einigermaßen raus. Und da mein Mann und ich ja eh zwei unterschiedliche Schienen fahren, können wir's ja drehen, wie es gerade passt... :-) und :-(
Ich kann Dir irgendwie keinen ordentlichen Ratschlag geben, hoffe aber, dass Ihr das Ganze einigermaßen friedlich regeln könnt, ohne Euch völlig zu entzweien.
GLG, Marcia
Re: @marcia
dein Mann ist meinem in vielerlei Hinsicht echt ähnlich, scheint mir. Das mit den Hobbies passt auch (meiner segelt, und deiner?).
Und an Steffi hst du geschrieben "Erst gestern meinte mein Mann, ich würde ja nie mit ihm reden, sondern ihn nur voll labern (dabei habe ich meine Konversation mit ihm schon auf ein Minimum runtergeschraubt, weil er immer nur die Augen verdreht und alles unwichtig findet...) und ich finde, dass ER nicht mit MIR redet, evtl. hört er mir manchmal zu (das aber auch nur, während er gleichzeitig am PC sitzt, liest oder fernsieht - Multitasking nennt er das), aber im Grunde kommuniziert er bevorzugt über kurze und prägnante Listen und knappe e-Mails" - ja,ja, das kenne ich auch. Vergiss das mit dem multitaskingfähig (dein Mann ist nicht zufällig Unternehmensberater?), wenn er gleichzeitig liest oder fernsieht, hört er dir bestimmt nicht zu. Kennst du das Buch "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken"? Er hört nicht zu. Hatte ähnliche Probleme mit meinem Mann, derzeit läuft es aber recht gut. Wichtig ist, dass wir verabredet haben, einmal im Monat gemeinsam wegzugehen abends ohne Kinder (Babysitter ist fest gebucht!), zweitens möchte er natürlich mehr "Eheleben" (sprich Sex), naja, ist nicht so viel, wie er gerne hätte, aber ich lasse ihn auch nicht "verhungern" ;-)
Und zur Kommunikation: Wichtige Dinge, z.b. Termine oder auch mal weitergeleitete mails zum Erziehungsthema von Leuten, die besserund kürzer formulieren können als ich, schicke ich ihm schon mal per email, die liest er wenigstens (Bücher, Erziehungsratgeber o.ä. würde er nie lesen, aber seine mails arbeitet er schon ab). Gespräche über Erziehungsfragen wären mir auch wichtig, aber die gibt's bei uns ebenfalls viel zu selten - ECHTE Gespräche, meine ich. Aber zumindestens streiten wir uns nicht darüber, das ist doch schon mal was.
GLG und viel Glück für dich, Meritxell
Danke :-)
Die arme Frau, ich höre da echtes Bedauern da-
Zum innersten Bedürfnis und Inhalt des Frauseins (nein, das ist NICHT die Hitlermeinung - es geht ums Kontinuum, um Instinkte) gehört es doch, sich liebevoll um seine Kinder kümmern zu dürfen. Das ist etwas, was eine Frau mit tiefer Zufriedenheit erfüllen KANN sofern die Umstände günstig sind. Umgekehrt können zusätzlicher Stress durch ein Studium, viele Stunden Abwesenheit durch einen Job ausser Haus, weitere Zwänge (Kultur! 'Lass das Baby in seinem Bettchen brüllen!') diese Zufriedenheit total untergraben. Schliesslich steht man dann da und sieht, dass es die eigenen Kinder anders machen und zwar auch nicht perfekt, aber doch dieser ursprünglichen Zufriedenheit näher stehen als man selbst und der Neid kommt auf. Dieses hässliche grüne Monster kann einen dazu bringen, dem eigenen Kind sein Handeln madig zu reden...warum sollte es es besser haben als man selbst?
Mein Tip: Habe Geduld mit Deiner Mutter. Auch für sie kann der Spruch gelten "Liebe mich, wenn ich es am Wenigsten verdiene, dann brauche ich es am Meisten!"
Frag' sie, wie sie sich damals gefühlt hat. Nicht nur positiv (Ich habe alles geschafft!) sondern eben auch tiefer (Ich hatte oft nicht genug Zeit/Kraft, die Dinge so zu machen, wie sie sich eigentlich richtig angefühlt hätten!). Versuche, mit ihr ins Gespräch zu kommen, vielleicht kann Euch das in Eurer Beziehung weiter bringen. Wenn nicht, kannst Du sie bestimmt auch MIT ihrer 'alten' Meinung weiterlieben. Sie 'durfte' aufgrund viel älterer und stärkerer Zwänge damals doch gar keine andere Meinung entwickeln. :o/
Einen lieben Gruß und viel, viel Verständnis (weil auch mit Mutter- und Schwiegerdrachen gesegnet) schickt
Steffi, die auch ALLES falsch macht!!!
Re: Die arme Frau, ich höre da echtes Bedauern da-
danke für deine Antwort. Habe auch deinen Beitrag an Marcia voller Interesse gelesen, hast du Psychologie studiert?
Ich glaube nicht, dass es bei meiner Mutter Neid ist, eher, wie weiter unten jemand geschrieben hat, dass sie nicht damit klar kommt, Oma zu sein und sich immer noch ganz stark in der Mutterrolle und verantwortlich für mich fühlt (sie hat IMMER gewusst was für mich am besten war, ich kann mich nicht daran erinnern, groß gefragt worden zu sein, was ich anziehen möchte, welche weiterführende Schule ich besuchen möchte, und selbst bei der Wahl des Studienganges hat sie mich beeinflusst, was sicher nicht das Schlechteste war, aber ich war und bin eben immer das nicht entscheidungsfähige KIND für meine Eltern). HAbe gestern noch per FAx einen Biref von ihr bekommen, den ich auszugweise heute abend hier mal reinsetzen will, weil ich nicht so genau weiß, wie ich darauf reagieren soll.
Also bis später und LG, Merit
Au weia....
ich hätte gar nicht die Geduld gehabt, mir dieses ganze Gesemmel bis zum Schluß anzuhören.
Das Thema mit dem Schreien hatte ich auch mal mit meiner Mutter. Allerdings hat sie selbst gemerkt, dass es überhaupt nix bringt, NICHT zu reagieren, weil es nur schlimmer wird.
Das Leid der Lehrerinnen ist es doch oft, dass sie IMMER alle belehren wollen *g*. Ich weiß wovon ich rede, ich hab's auch halb studiert *zwinker*
Dass das Kümmern um zwei Kleinkinder inkl. eines so langen und anstrengenden Arbeitsalltages nicht leicht ist, hat ja nie jemand behauptet. Ich finde es toll, dass Du in der knappen Zeit überhaupt so auf Deine Zwerge eingehst.
Und dass Dein Mann einfach ein größeres Bett kaufen will finde ich klasse. :o)
Jedem seine Methoden. Ich würde das mit ihr gar nicht diskutieren, glaube ich ...
GLG Conny
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
sorry, leider hab ich nicht die Zeit, ganz ausführlich zu antworten. Schade, dass Deine Mutter so wenig Verständnis für Dich hat. Klar, sie hat mit ihrer Variante ihre Kinder auch großgekriegt, und glaubt nun wohl, den Stein der Weisen gefunden zu haben - aber trotzdem solltest Du doch Deinen eigenen Weg probieren dürfen (dass mir persönlich dieser besser gefällt, muss ich wohl nicht erwähnen).
Ein Punkt der Tirade hat mir besonders gefallen:
"und im Übrigen sollte ich mir merken, dass die Kinder umso schneller weggingen, je lieber man zu ihnen sei, und je härter man sie behandele, desto aufmerksamer seien sie zu ihren Eltern"
Recht hat sie - so einen Fall kenn ich auch. Die lieb behandelten Kinder hatten eben genug Selbstvertrauen und Kraft getankt, um dann frohen Herzens das Elternhaus zu verlassen, während die Kinder, die immer um die Aufmerksamkeit ihrer Mutter betteln mussten, dies auch noch als 35jährige getan haben. Allerdings sind die erstgenannten Kinder m.E. auch die glücklicheren ... ob das für die Mütter auch gilt, weiss ich nicht. Ist mir allerdings auch weniger wichtig als das Glück der Kinder.
Aber wie gesagt - das sind nur die Beispiele aus meiner Familie. Bei Dir scheint ja das Wunder eingetreten zu sein, dass Du trotz der harten Behandlung durch Deine Mutter (oder hat sie selbst etwa ihre Regeln nicht befolgt???) doch recht früh das Elternhaus verlassen hast.
LG,
Claudia
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
ja, das mit dem "Elternhaus verlassen" finde ich auch spannend, lohnt sich, nochmal länger drüber nachzudenken, glaube ich... Und nein, ich bin echt ziemlich spät ausgezogen - meine Eltern, insbesondere meine Mutter hat schon versucht, uns möglichst lange an zuhause zu binden (wir haben an keinem Schüleraustausch teilgenommen, ich habe als Studienort den Wohnort gewählt und fast bis zum Ende des Studiums zuhause gewohnt. Ausgezogen bin ich 1 Jahr vor Studienende in ein winziges (23 qm) 1-Zi-App. - da war ich 23!!! Dafür bin ich dann nach dem Studium gleich 500 km weg gezogen, und meine Schwester hat dann irgendwann das gleiche in der anderen Himmelsrichtung getan (Eltern Frankfurter Raum, ich Hamburg, Sis in München). Hmmm.
Danke für deine Antwort jedenfalls!
LG, Meritxell
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
nur ganz kurz, denn ich habe die Zeit für die Antwort gestohlen:
Deine Mutter hatte ihre Chance, Kinder großzuziehen. Nun ist EURE Zeit gekommen. Vielleicht magst du zuerst DIR das klarmachen und auch irgendwann IHR ruhig und bestimmt sagen. Eine Annäherung eurer Positionen scheint mir unmöglich - aber auch nicht unbedingt nötig zu sein. Wichtig ist, dass sie aufhört dir reinzureden, wenn ihre Meinung auch vielleicht willkommen sein mag.
Ganz liebe Grüße und viel Kraft,
Katja
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
es tut mir sehr leid fuer Dich!
Ich habe aehnliche Probleme mit meiner Mutter und es verletzt mich immer wieder sehr.
Nicht im puncto Kindererziehung und stillen.
Das begruesst sie ungemein und unterstuetzt, wo es nur geht!!
Aber, sie ist seeeehr dominant und nur ihre Meinung zaehlt. Und, das Leben, das ich lebe, haette sie mir so nicht gewuenscht. Den Mann dazu auch nicht.
Obwohl, es wird besser seit wir Eltern sind.
Er ist naemlich ein guter Vater ;o)
Liebe Gruesse
Deine Ana, die hofft, dass sie in 30Jahren nicht solche Diskussionen hat
Weißt Du was?
Re: Weißt Du was?
von den vorteilen des stillens kann und will ich meine eltern mittlerweile nicht mehr überzeugen - ich habe endgültig aufgegeben, als ich beim 2 wochen alten nils gefragt worden bin, wann ich denn gedenken würde, endlich die flasche zu geben... dass finja über ihren 1. geburtstag hinaus gestillt worden ist, wissen sie, aber mehr dann auch nicht mehr (irgendwann haben sie nicht mehr gefragt)
lg, Meritxell
P.S. Text ohne Groß-/kleinschreibung, da Nils gerade wach wurde und - natürlich - kurcz hier vor dem PC wieder einschlafgestillt wurde ;-)
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
meine Mutter wettert zwar "nur" gegens Stillen, ist aber (dito: auch pensionierte Lehrerin) auch seeeehr dominant und hat immer recht.
Dagegen musste ich schon immer ankämpfen, und hab das eigentlich nur durch innere Distanz geschafft. Ich sag einfach jaja und denk mir meinen Teil.
Die Lösung finde ich selbst nicht schön, aber Diskutieren bringt nix. Hier eine groteske Kostprobe:
Ich las erst nach dem Kauf auf einer Packung mit kristallzuckerfreiem BAbybrei, dass er 44 Gramm Zucker auf 100 Gramm enthält. Meine Mutter hat das mit prozentuellen ANgaben verwechselt und mir irgendeinen Stuss erzählt. Auf jeden FAll war nach ihrer Rechnung nur ein Bruchteil des Zuckers vorhanden, der wirklich drin ist... Ich hab minutenlang auf sie eingeredet und meinte dann dummerweise, dass ich ja Mathe Leistung hatte und mir ganz sicher bin - da ist sie regelrecht ausgetickt... DAs ist jetzt ein profanes Beispiel, aber rechthaberische Leute können einem echt das Leben schwer machen, jedenfalls wenn sie die eigene Mutter sind... (ach ja, irgendwann hat sie es dann kapiert und mir REcht gegeben... aber wann hat man schon mal so einen rein objektiven FAll?)
Ähnliches gibt es über alle BEreiche der Kindererziehung zu berichten (WHO-Empfehlung mit 2 Jahre Stillen: Ja, in der dritten Welt, wo die nix haben, ist das ja auch gut. Aber hier? DAs bringt vielleicht den Müttern was, aber den Kindern nicht. Hart, was?). Aber auch über meine Freundinnen, meinen Partner, Klamotten, Frisuren, berufliche ENtscheidungen... einfach über ALLES weiß sie BESSER bescheid als ich...
Da hilft nur innere Distanz, sich selber gut beobachten und sich häufiger mal ausweinen, z.B. hier!
Ändern kann man sie leider nicht...
LG, Kerstin
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
das Thema Kindererziehung hat auch mein Verhältnis zu meiner Mutter erheblich gestört. Nur gut, dass wir sehr weit voneinander weg wohnen, am Telefon klammern wir Streitpunkte meistens einfach aus.
Meine Mutter hatte ja 5 Kinder, ziemlich dicht hintereinander, und konnte gar nicht besonders einfühlsam auf jedes eingehen. Beim ersten Kind musste sie damals sogar aus finanziellen Nöten heraus einen Sommer lang weggehen, um Geld zu verdienen. Mein damals 1/2 Jahr alter Bruder blieb die ganze Zeit über bei meiner Oma :-(
Ich glaube, es tut dann weh, wenn man sieht wieviel Zeit und Zuwendung andere ihren Kindern geben können ? Denn gleichzeitig müsste meine Mutter ja ein irrsinnig schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie an ihre eigene Elternzeit zurückdenkt. So in etwa erkläre ich mir ihre oft sehr heftige Ablehnung meiner Erziehungsgrundsätze. Andererseits sitzen die alten Muster (a la "Schreien kräftigt die Lungen") sicher einfach fest in den Köpfen.
Und zum Thema Trennungsschmerz: Ich glaube, je eher Mütter sich darum bemühen möglichst gut den Bedürfnissen ihrer Kinder nachzukommen, desto froher sind sie dann wenn diese endlich erwachsen werden und das Haus verlassen. Mir kommt vor, es sind oft die Mütter, die sich nie ganz auf ihre Kinder einlassen, die es dann nicht ertragen können, dass dieselben eben nicht mehr bemuttert werden müssen.
Aber das wird sich wirklich erst in der Zukunft zeigen. Ich zumindest bin mir oft ganz schön unsicher, ob das auch richtig ist, was wir da in punkto Erziehung zusammenbrauen. Aber unsere Tochter ist ja vernünftig, und wird es wohl überstehen :-)
LG Gerti
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
ja, dass mit dem " sich nie ganz auf ihre Kinder einlassen" ist keine schlechte Idee. Ich denke eigentlich, dass ich eine ganz schöne Kindheit hatte, aber insbesondere als Teenager, erinnere ich mich, bin ich immer meiner Mutter durch sganze Haus nachgelaufen, wenn ich ihr etwas erzählen wollte. Sich einfach mal hinsetzen, zuhören und Haushalt Haushalt sein lassen, das ist ihr nur gaaaanz selten gelungen (und da waren die Dinge, die sie tun wollte, wahrscheinlich chon erledigt).
Auf ihre (einzige) Enketochter geht sie dafür 150%ig ein - da sie ja weiter weg wohnen, sehen wir uns nicht soo oft (alle 4-8 wochen maximal), und dann wird das "volle Programm" abgespult - Finja wird von morgens bis abends bespielt. Ist schön für die Kleine, die ihre Oma heiß und innig liebt, aber auch ganz schön anstrengend, haben mein Mann und ich den eindruck. Aber man sagt ja auch, dass man an den Enkeln versucht, das gutzumachen, was man an den eigenen Kindern versäumt hat, oder? hmmmmm - villeicht sollte ich mit meiner Mutter mal über meine Kleinkindzeit reden? Ich habe null Erinnerung daran...
LG, Meritxell
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
vielleicht hangeln unsere Mütter und Schwie-mü ja heute noch nach ihren Grenzen, uneingeschränkter Liebe, Zeit und Sicherheit. Man muss ja mal bedenken, in welchen Zeiten sie aufwuchsen. Ich bin da sehr nachsichtig und lasse sie reden. Wahrscheinlich schmerzt es sie, was sie selbst versäumt haben.
Schau doch, was Du für Glück mit Deinem Mann hast. Wenn er auf Deiner Seite steht - Gold wert! (Wenn nicht, finde ich ganz wichtig, wie schon weiter oben geschrieben: reden, reden, reden!)
Und wenn Du Deine Kinder ansiehst, hast Du dann das Gefühl, dass Du auf dem richtigen Weg bist? :) Na also, immer schön weitermachen mit stillen, rumtragen, zusammen im Bett schlafen....
GLG von Jamai, die die meisten Sätze auch schon gehört hat..
Re: Hallo Ihr 20% Mit-Verrückten...
Viele Grüße,
Christine (sparsam mit Fieberzäpfchen und Antibiotika, auch mit wohlerzogenen total verwöhnten Kindern die nachts zu mir ins Bett kommen und einem Baby das mal selber zu kurz kommt, und mal die anderen zu kurz kommen läßt)
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