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Gründe fürs Stillen gesucht!

Hallo,
ich war schon ewig nicht mehr in diesem Forum, stille meine Tochter jetzt seit 1,5 Jahren und daran wird sich erstmal auch nichts ändern, ABER meine beste Freundin hat jetzt ein Kind bekommmen und möchte gerne stillen.
Irgendwann habe ich in diesem Forum mal einen Beitrag gelesen, WARUM man stillen sollte und es wurden für jedes Alter des Kindes die jeweiligen Gründe genannt, kennt das jemand? Ich würde meiner Freundin gerne ein paar gute Gründe nennen zu stillen und das möglichst lange, denn gerade im Moment hat sie etwas wunde Brustwarzen und ich möchte doch so gerne das sie durchhält (es ist Ihr erstes Kind). Bitte helft mir!
LG
Sabine
Bisherige Antworten

Vielleicht meinst du diesen Text:

Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste Immunisation und hilft seinem Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum nicht die Zeit im Krankenhaus nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben vorzubereiten?
Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen, wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist.
Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr.
Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch, einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht zurückgekommen ist.
Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies, die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen.
Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby sicherzustellen.
Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo, das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren stillen kann.
Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern: Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn, die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde, aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das
über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen, Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen, erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen
und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst.
Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe.
Heike Moll-Breunig
frei übersetzt nach Diane Wiesssinger 1997

Re: genau den meinte Ich!

danke für den Text, den meinte ich. Werde Ihn gleich meiner Freundin vorlegen.
Vielen Dank!
LG
Sabine

Re: Gründe fürs Stillen gesucht!

Hallo Sabine,
besorg ihr doch Lanolin und Johanniskrautöl und sage ihr, dass ihr Baby den Mund weeeeeit auf machen soll beim andocken. ;-)
LG Uta

Re: Gründe fürs Stillen gesucht!

Hallo Uta,
Lanolin hat sie schon (hab`ich Ihr schon gesagt :-)).
Das Baby scheint auch ganz gut zu trinken nur ist es ziemlich müde und schläft schnell ein, es trinkt nur max. 10 Minuten an der Brust und schläft. Gut, meine Tochter hat auch nie länger getrunken (ist aber auch ein kleines Monster), aber hast Du vielleicht einen Tipp wie man ein Baby wachbekommt?
LG
Sabine

Re: wach bekommen

Hallo Sabine,
die Biggi hat das mal sehr schön erklärt:
***********************************
Betreff: sie schläft beim Stillen ein und ich platze!
...Jedenfalls fast! Anne ist gerade 3 Tage alt, das erklärt vielleicht, hoffentlich, ihre Müdigkeit. Nach 3 Minuten enthusiastischen Nuckelns ist sie immer schon eingeschlafen, hat natürlich nach spätestens 2 Stunden schon wieder Hunger. Nicht nur, daß die ständige Stimulation ein Überangebot hervorruft, noch ratloser macht mich die Frage, wie wir aus dem Kreislauf - wenig trinken, bald wieder Hunger, wieder wenig trinken weil müden, bald wieder Hunger,... herauskommen können. Ich brauche nachts schließlich auch ein bisschen Schlaf. Gibts Tricks oder wenigstens Hoffnung?
Danke!
Inez
*************
Liebe Inez,
ich fürchte, Sie haben eine etwas falsche Vorstellung davon, wie sich ein kleines Baby verhält. Der Magen Ihrer Tochter ist jetzt etwa so groß wie ein Teebeutel, da passt nicht viel rein und außerdem ist ein Baby von Natur aus auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt.
So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
In den ersten Tagen ist es normal, dass die Brust oft prall und gespannt ist. Wenn Ihr Baby nicht nachkommt mit dem Trinken, hilft es, gerade soviel Milch vorsichtig mit der Hand auszustreichen, dass Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Sollte Ihre Tochter tatsächlich zu schläfrig sein (lassen Sie die Hebamme einmal kontrollieren, ob die Kleine gelb ist), dann gibt es einige Tipps, um sie zu wecken.
Aufwecktechniken
? Versuchen Sie das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achten Sie auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck ihres Babys.
? Dämpfen Sie das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen.
? Lockern Sie die Bettdecke oder nehmen Sie die Decke weg.
? Bei warmen Raumtemperaturen ziehen Sie das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab.
? Sprechen Sie mit dem Baby und versuchen Sie, Blickkontakt herzustellen.
? Halten Sie das Baby aufrecht.
? Bewegen Sie das Baby sanft auf und ab, während Sie es auf ihrem Schoß halten. Dabei heben Sie seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugen es in der Hüfte. Versuchen Sie niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden.
Steigerung der Stimulation
? Reiben oder klopfen Sie den Rücken des Babys oder lassen Sie Ihre Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren.
? Wechseln Sie die Windeln.
? Massieren Sie sanft Hände und Füße des Babys.
? Verstärken Sie den Hautkontakt mit Ihrem Baby. Massieren Sie das Baby oder baden Sie es.
? Bewegen Sie die Arme und Beine des Babys wie bei ?backe, backe Kuchen."
? Reiben Sie die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab.
? Lassen Sie Ihre Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen.
? Tropfen Sie etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys.
Das Interesse des Baby aufrecht erhalten
? Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen.
? Wechseln Sie die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert.
? Wenn Sie die Brustseite wechseln, lassen Sie das Baby dazwischen aufstoßen oder wickeln Sie es, um sein Interesse wach zu halten.
? Versuchen Sie das Baby in der Unter-dem-Arm-Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen.
? Massieren Sie den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen.
Sie werden nicht alle diese Tipps verwirklichen können. Suchen Sie sich die heraus, die Ihnen passend erscheinen.
Außerdem kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung zu setzen, der direkte Kontakt lässt sich nicht durch das Medium Internet ersetzen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
Ich hoffe, der lange Test hat Sie jetzt nicht erschlagen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
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