Suchen Menü

Gedanken zum Stillen und mehr Teil 1

Hallo!
Angeregt durch ein leicht provozierendes Posting in meinem normalen Forum *grins* hab ich mir mal ein paar Gedanken zum Thema stillen gemacht. Und ihr seid die Opfer, die sie abbekommen :)
Woran liegt es, daß heute so kontrovers über das Stillen gedacht wird? Warum höre ich immer wieder, daß eine Frau abstillen oder zufüttern mußte, weil sie zu wenig Milch hat. Warum gibt es viele Frauen, die überhaupt nicht stillen? Warum sagen sie, sie wollen nicht so abhängig sein?
Ich glaube, vieles hat mit der Einstellung vieler Menschen heute zu tun. Stillen ist etwas, was schon seit Ewigkeiten funktioniert. Wenn es heute keine Flaschennahrung gäbe, dann würden wohl ganz viele Babys verhungern, bei all den Frauen, die angeblich zu wenig Milch haben. Was hätten diese Frauen früher gemacht??? Heute hat man die Wahl: läßt man sich auf eine einmalige Beziehung ein, die viel Zeit kostet, oder greift man zur Flasche? Ich denke, die Natur, oder Gott oder woran ihr glaubt, hat es absichtlich so gemacht, daß die kleinen Babys so häufig trinken müssen. So ist es nötig, daß die Mutter immer in der Nähe ist. Und das ist so wichtig für ein Baby! Aber dank der Flasche kann die Mutter schon nach 8 Wochen wieder voll arbeiten gehen- dem Baby fehlt ja nichts.
Ich denke, daß Stillen ganz viel mit Bindung zu tun hat. Stillen macht abhängig- auf beiden Seiten. Aber das will ja heute niemand mehr. Man will/muß unabhängig sein, sein eigenes Leben leben, sich verwirklichen,...
Bisherige Antworten

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 2

Die Kinder müssen früh lernen, sich anzupassen. Nachts aufstehen weil das Kind weint? Bloß nicht, das tyrannisiert doch nur. Ein Kind mit 8 Monaten nachts noch stillen? Das ist nur eine schlechte Angewohnheit.
Stillen? Aber ich will doch meinen Körper wieder für mich haben! Warum eigentlich? Was geht meinem Körper verloren, wenn ich ihn mit meinem Kind teile? Ich teile ihn doch auch mit meinem Partner, nur eben anders! Ich gebe etwas von mir her, ich stecke zurück für mein Kind- und bin glücklich dabei. Ich denke, der größte Fehler, der je in der Welt der Menschen gemacht wurde ist zu denken, daß die Flasche den Müttern das Leben erleichtert. Sicher, man ist ersetzbarer. Aber ist das denn erstrebenswert???
Sorry, das ist ein Haufen wirrer Gedanken, aber ich finde es einfach so schade, daß man sich heute dafür verteidigen muß, seinem Kind etwas ganz normales zu geben. Ich glaube, die Frauen, die nie gestillt haben, haben etwas wunderschönes verpaßt. Und ich denke, wenn sie die richtige Unterstützung hätten, dann würden weniger Frauen bei der ersten Krise abstillen. Und dann gäbe es weniger frustrierte Stillgegnerinnen.
Nachdenkliche Grüsse,
Angel

Stillen = Partnerschaft, Beziehung

Du hast recht, oft wird zu schnell bei einer Krise aufgegeben, da
wäre es schön, wenn jede Frau optimale Unterstützung
bekommen würde, was leider immer noch nicht der Fall ist, auch
viele Kliniken haben leider nicht das entsprechende Personal und
da wird frau schonmal gerne eingeredet, sie hätte zu wenig Milch
...
Aber: Zu einer Beziehung gehören immer zwei Partner, die sich
dabei wohl fühlen müssen. Es gibt auch Kinder, die sich selber
abstillen. Wer zwingt die dann, weiterzutrinken????
Wir leben heute mit anderen Möglichkeiten als früher (und die
Säuglingssterblichkeit ist seitdem auch drastisch
zurückgegangen!), die wir nutzen _können_ aber nicht müssen!
Ich denke, man sollte es einfach ein bisschen toleranter sehen ...
Leben und leben lassen ;-)
Viele Grüße
Ludi

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 2

Hallo! Du hast sicherlich recht. Es ist ja auch so, daß sehr viele Menschen sich der Masse anpassen und die Masse gibt nun mal die Flasche. Mit dem Stillen fällst du auf, es ist nicht so kontrollierbar, andere könnten einen Teil deines Körpers sehen, und es spuken soviele Vorurteile herum daß es doch manchmal zum verzweifeln ist.
Ich glaube auch, viele Frauen haben heute kein Gefühl mehr für körperliche Vorgänge und auch kein Vertrauen in ihren Körper. In einer Diskussion um geplanten KS schrieb mir eine Mutter, daß sie eine vaginale Geburt seelisch nicht durchgestanden hätte weil sie als Kind sexuell mißbraucht wurde - das ist für mich total verständlich. Ich könnte mir vorstellen daß es beim Stillen ähnlich ist, es geht zu nahe und es wird an alten Scham- oder Schuldgefühlen gerührt mit denen man sich nicht befassen will. Lieber gibt man die Flasche - sozial anerkannt, innige Nähe ist nicht erforderlich und man kann das Baby auch mal ohne viel Aufwand länger von anderen betreuen lassen.
Wobei ich durchaus nicht schwarz-weiß malen will, nur weil eine Mutter stillt und die andere nicht sagt noch gar nichts über ihre Beziehung zum Baby aus. Ich kenne durchaus Flaschenmütter die ihr Kind innig und liebevoll betreuen daß sich manche Stillmutter ein Eckchen abschneiden könnte.
LG, Angi

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 2

Hallo Angel!
Vielleicht bin ich eine frustrierte Stillgegnerin, aber im Grunde glaube ich bin ich das nicht.
Aber könnte man nicht auch den Gedanken zulassen, dass es wirklich auch Frauen gibt, wo es nicht hat klappen wollen. Diese Frauen (zu denen ich gehöre) stehen dann zwischen allen Fronten, wenn sie solche Diskussionen verfolgen. Sie fühlen sich nicht als überzeugte Flaschenmuttis, und bei den Stillmuttis sind sie auch nicht zuhause, ich fühle mich als würde mir dort unterschwellig oft mangelnde Ausdauer unterstellt. Wahrscheinlich, weil ich selbst immer noch grüble.
Da muss ich sagen, tut mir ein Posting wie das von Leim sehr gut. Denn eines darf man meiner Meinung nach nicht vergessen: Es geht darum, das das Kind irgendwie überlebt, das ist alles, was am Ende von all den tollen Plänen übrigbleibt, wenn es hart auf hart kommt.
Und mir persönlich tut es immer wieder weh, wenn ich lese, ach, die Frauen stillen beim kleinsten Problemchen ab usw.
Ich will niemanden angreifen, ich möchte Euch nur an meinen Gedanken teilhaben lassen. Nicht zuletzt weil ich sehr gerne länger gestillt hätte (und das trotz mehrerer Stillberatungen und trotz sämtlicher Spagate nicht geklappt hat) lese ich hier immer noch mit. Könnte man das nicht einfach anders denken, und Frauen wie mir einfach mal glauben, das es auch Situationen gibt, wo es nicht geht?
Auch nachdenkliche Grüße, und bitte bekomme das jetzt nicht in den falschen Hals.....tine

@tjenne

Hallo!
Nein, ich bekomme das sicher nicht in den falschen Hals. Ich habe dieses Posting zwar extra hier im Stillforum reingestellt, weil ich eben nicht Flaschenmuttis ärgern wollte.
Sicher glaube ich dir, daß du aus welchen Gründen auch immer nicht mehr stillen kannst. Ich wollte einfach nur zum Ausdruck bringen, daß ich das Gefühl habe, es wird einfach zu oft aufgegeben, eben WEIL es die Möglichkeit des Fläschchens gibt. Gäbe es die nicht, würden viele wohl länger durchhalten. Ich habe nun leider in meinem Bekanntenkreis wirklich viele Frauen, die bei Kleinigkeiten abgestillt haben und manchmal waren sie denke ich froh, einen Grund gefunden zu haben. Meistens dann,wenn die Babys schwierig waren oder halt nicht sofort 10 Stunden durchgeschlafen haben. Und so was ärgert mich wirklich. Oder meine liebe Zimmernachbarin im KH: "Waaaaas, du willst stillen? So ein Quatsch, das tu ich mir nicht an, da kann ich ja nie weg und den Goof auch mal jemand anders abgeben" Zitat Ende. Dann hat die gute Frau aber 3 Tage rumgejammert, daß sie nicht so viel trinken darf und der enge BH stört etc. Das ist sicher ein Extrembeispiel, aber sowas ärgert mich!
Es tut mir sehr leid, wenn ich dich verletzt habe. Das ist keineswegs meine Absicht gewesen. Du hast recht, Hauptsache dem Kind geht es gut!
LG,
Angel

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 2

Liebe Angel,
ich hab' die Diskussion in unserem Forum natürlich auch gelesen. Ich bin eigentlich eine, die immer allse hinterfragen, alles bewusst entscheiden muss, aber das Stillen- das war für mich einfach klar. Nie hätte ich gedacht, dass das nicht gehen würde, nie hätte ich mir zur Sicherheit Fläschchen gekauft. Ich staune selbst darüber. Auch jetzt, nach bald acht Monaten des Stillens, entscheide ich mich nie bewusst dazu, weiterzumachen. Eigentlich wirklich das Natürlichste so, ich habe mir ja während der Schwangerschaft auch nie überlegt, wie und ob ich noch schwanger war. Auch jetzt denke ich, dass sich diese Stillbeziehung irgendwie von alleine lösen wird- vielleicht möchte ich irgendwann nicht mehr, vielleicht Amon nicht, im Idealfall ist für uns beide genug.
Ich muss sagen, dass ich, glaube ich, eine sehr stillfreundliche Umgebung habe. Nicht absolut Pro-Stillen, aber alle tun es.
Wo ich einfach, gerade bei längeren stillenden Müttern, ein Problem habe, ist mit dieser Dogmatik. Auch Mütter, die, aus welchen Gründen auch immer, Fläschchen geben, sind gute Mütter. Und nicht jede Frau, die Fläschchen gibt, ist gegen das Stillen. Da werden ronten geschaffen, wo keine sind. Eine gute Freundin von mir, die Fläschchen gibt (geben muss), meint, sich die ganze Zeit dafür rechtfertigen zu müssen. Da ist doch etwas falsch, oder?
Ich studiere übrigens auch und das klappt trotz Stillens eigentlich ganz gut, obwohl Amon nicht das Fläschchen nimmt.

Teil II

Aber wir wohnen auch nahe der Uni und ich habe ein Fahrrad und, mittlerweile, kräftige Waden *g*. Mit liebem Gruss, Anna
P.S. Was studierst Du denn?

ich meine natürlich F-ronten *g* o.T.

@anna

Hallo!
Na, da hast du es aber gut :)
Ich brauche leider knapp eine halbe Stunde pro Strecke, und das macht die Sache etwas schwieriger.
Ach ja, ich studiere übrigens Medizin.
Liebe Grüsse,
Angel

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 2

Hallo Angel,
bin ja aus Deinem "normalen" Forum und stille selbst morgen acht Monate. Ich stille unseren Sohn gerne, habe es zwischenzeitlich in dem für mich dann doch über Wochen sehr belastenden 2 Stunden Nachttakt gemacht , möchte aber die erfahrung des Stillens auf keinen Fall missen. In diesem Sinne gebe ich Dir völlig recht. Auch mir ist es fremd, wenn Frauen es nicht mal versuchen.
Trotzdem habe ich Probleme mit dieser Sicht "Früher war alles besser" oder an anderer Stelle auch immer gerne ziteiert: die langen Stillzeiten in den Entwicklungsländern. Ich arbeite für ein Kinderhilfwerk udn kenne mich daher ein bißchen mit Zahlen aus - und viele dieser Stillkinder sind mangelernährt. Ohne jedes wenn und aber. Natürlich wäre das noch einmal anders, wenn auch die Müttr besser versorgt wären, aber trotzdem erscheint mir der Verweis (nicht von Dir!) auf die Verhältnisse einfach schief. Stillen ist für mich die gesündeste Art mein Kind mit Milch zu ernähren und etwas für die Milchmahlzeiten, die jedes Kind für ein gesunde Entwicklung braucht. Es bietet zudem eine besondere Möglichkeit der Beziehungspflege zwischen Mutter und Kind - eine aus meiner Siht eher leichte. Es gibt aber auch Flaschenmütter mit einer engen Bindung und Beziehung an und mit ihre(n) Kinder(n). Und das sollte bei allen Gedanken zu diesem Thema nicht unterschlagen werden. Ich habe es erlebt, wie mies sich Frauen gefühlt haben, die zwischen den selbstverständlich stillenden Müttern "zugeben" mußten,

Teil 2

ihre Kinder nicht gestillt zu haben. Aus unserem GVK im Geburtshaus war das z.B. eine Frau, die nach 5 Brustentzündungen in 13 Tagen und Aufenthalt in der anthroph. Klinik in Herdecke einfach nciht mehr konnte. Hast Du Dich mal gefragt, wie Deine Gedanken auf eine solche Frau wirken? Klar, sie ist sicher nicht die typische Flaschenmutter, aber ich habe immer wieder gehört, dass Frauen sich auch ganz schön unter Druck fühlten, weil sie eben nicht gestillt haben. Nimm Energy: deren Sohn Eric wurde nach der Geburt direkt operiert udn war 9 Wochen in der Klinik. In dieser Zeit hat sie mühsamst versucht abzupumpen, musste dann aber mangels Masse doch Flaschennahrung geben, da der Kleine eh untergewichtig war. Das sind sicher keine Frauen, denen es Bindung zu ihrem Kind mangelt.
Ja, Du hast Recht, es gibt genug Frauen, die zu schnell die Flinte ins Korn werfen. Die industrielle Nahrung macht es möglich. In den guten alten Zeiten wurde statt dessen auf die Ammen zurückgegriffen - letztlich nur eine andere Spielart.
Ich für meinen Teil bin einfach nur froh, dass ich nie Stillprobleme hatte. Daraus leite ich aber nichts weiter ab. Das macht mich nicht per se zu einer besseren oder hingebungsvolleren Mutter. Das wäre zu einfach.
Viele Grüße
Katrin

@ Katrin_H

Hallo!
Danke für deine Antwort.
Sicher ist dir aufgefallen, daß ich in meinem Beitrag zwei Dinge gemacht habe:
1.) ich habe ihn mit Absicht NICHT in ein "normales" Forum gestellt, eben weil ich keine Flaschenmutti angreifen wollte. Wenn allerdings solche Muttis hier mitlesen, sind sie in meinem Augen "selbst schuld", wenn ich hier pro Stillen schreibe.
2.)Ich rede sicher nicht von Müttern, die wegen wirklicher Probleme abgestillt haben! Mir geht es eher darum, daß viele Frauen abstillen, nur weil das Kind im 8-Wochen-Schub auf einmal ein paar Tage lang alle 2 Stunden trinken will, und nicht brav alle 4 Stunden. Und daß viele abstillen, weil sie nicht wie früher einen ganzen Abend lang weg konnten.
Sorry, aber dafür habe ich nach wie vor nicht viel Verständis.
Ach ja, ich würde nicht behaupten, daß ich keine Stillprobleme hatte. Ich habe mich über 6 Wochen mit tierischen Schmerzen in der Brust rumgeschlagen und keiner wollte/konnte mir helfen. Im KH hieß es: tja, stillen tut halt weh, wenn es ihnen nicht paßt, dann stillen Sie halt ab.
Der dann gemachte Abstrich wurde verschlampt und nie ausgewertet. Immer hieß es, kann keine Mastitis sein, ist nicht gerötet (tolle Logik!).Nach über 6 Wochen hatte ich dann Gott sei Dank eine eitrige Angina mit Antibiotika-Behandelung. Und siehe da, die Brust tat nicht mehr weh! Ich hätte in der Zeit am liebsten auch abgestillt, aber irgendwie konnte ich es meinem Zwerg nicht antun.
Teil 2 kommt

Re: @ Katrin_H Teil 2

Ich habe durch das Stillen auch in meinem Studium viele Probleme. Es kostet mich über ein Jahr mehr Zeit, da ich nicht länger als max. 3 Stunden aus dem Haus kann. Ich habe ziemlich gesundheitliche Probleme und könnte mir das Leben ohne Stillen dank Medikamenten deutlich leichter machen.
Versteh mich bitte nicht falsch, ich will hier nicht darstellen, wie aufopferungsvoll ich als Mutter bin, ganz sicher nicht! Ich will dir nur zeigen, daß ich weiß, daß Stillen schwer ist und ich das alles nicht durch die rosa Brille sehe. Ich habe gerade erst wieder eine ausgewachsene Mastitis hinter mir *aua*.
Und trotz allem sage ich: es lohnt sich! Ich würde diese Zeit nie in meinem Leben missen wollen!
Und das ist etwas, was ich im Leben meines Kindes nie mehr nachholen kann! Ich kann ihm einen guten Start geben.
So viele Leute "kämpfen" regelrecht gegen das Stillen.
So viele Mütter in meinem Umkreis trauen sich nicht zu sagen, daß sie ein Kind, daß älter als 6 Monate ist, noch stillen.
Ich bin schon ein paar Mal mehr als blöd von Flaschenmamis angegriffen worden daß ich noch stille.
Und drum habe ich mir einfach Gedanken gemacht.
Ups, das ist jetzt lang und wirr- hoffentlich verstehst du, was ich meine!
Liebe Grüsse,
Angel

Re: Bindung

Hallo Angel,
ich wollte mich auch nie an ein Kind binden. Und in Deutschland hat jede Frau durchschnittlich nur 1,3 Kinder.
Ich denke, das ist ein schwieriges Thema und hat verschiedene (private und gesellschaftliche) Ursachen.
Bin gespannt, ob das noch jemand ausreichend psychologisch beleuchten kann. :-)))
LG Uta

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 1

.. nur so nebenher: ich arbeite z.T. zumindest fast voll seit dem 4. Monat - trotz des Stillens. Wollte ich nur sagen, weil viele immer etwas übertrieben Angst haben vor der Stillbindung. Während ich weg bin fütterte Papi zu Anfang immer abgepumpte Milch, inzwischen gibts schwarze Oliven mit Joghurt *g* und ein Eis...
Stillen oder Flasche - ich finde an dieser Frage wunderbar, daß man das Frau selbst entscheiden kann und das sollte man auch jeder überlassen.
Hauptsache für mich ist aber, das die Umgebung kinderfreundlicher und weicher wird.. dann entscheiden sich auch mehr Frauen fürs Stillen und überhaupt für Babys.
LG Gala

noch etwas...

Hallo!
Seht das bitte nicht so, als würde ich nicht jeden selbst entscheiden lassen wollen. Klar kann jeder machen was er will. Mir fällt halt nur auf, daß Stillen in der Kette: Kind zeugen-schwangersein-Stillen als erstes künstlich ersetzt wurde, dann das Kind-Zeugen (was sicher vielen Paaren hilft, keine Frage). Nur schwanger sein kann man noch nicht umgehen, wenn man nicht gerade eine Leihmutter will (also auch wieder "künstlich"). Ich finde die Entwicklung halt bedenklich.
Und daß viele Frauen so schnell aufgeben bei kleinen oder auch größeren Problemen: das scheint heute Trend zu sein. Wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, dann läßt man es eben. Eine Paarbeziehung läuft nicht so wie erhofft- na gut, dann trennt man sich eben. Die Lehre gefällt nicht so toll- na und schmeiß ich sie halt und mach auf arbeitslos....to be continued endlessly...
Und das stört mich halt einfach. Und daß bei manchen Frauen ein Kind einfach möglichst wenig Umstände machen und möglichst wenig Veränderungen im Leben mitsichbringen soll. Ja nicht an das Kind gebunden sein, immer spontan weggehen können etc. Wenn ich hier lese, daß manche jammern, weil sie noch nicht wieder abends weggehen können und dann sehe, daß das Kind gerade mal 5 Wochen alt ist, dann geht mir einfach der Hut hoch. Sammy ist jetzt 8,5 Monate alt, wurde noch nie von jemand anders als meinem Mann und mir betreut, und ich war noch nie abends alleine weg. Ach ja, ich bin nicht etwa 50, nein, ich bin 26 .
LG,
Angel

Re: noch etwas...

.. habe das auch von Dir ÜBERRHAUPT nicht so verstanden :-)))
Stimme ja auch toatl mit dem überein, was Du schreibst :-)))
LG Gala

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 1

Hallo Angel,
ich habe auch die Diskussion in deinem Forum gelesen und mir dann Gedanken gemacht, warum ich denn stille, und warum so lang (na ja, fast 7 monate jetzt). Zu dem Stillenwollen war meine Mutter entscheidend, sie hat mich auch gestillt und fand es wunderbar (nicht lange gestillt, waren ja die 60er, aber immerhin 4 Monate voll). So habe ich von ihr ein positives Bild des Stillens bekommen. Was ich jetzt geniesse (abgesehen, dass es so praktisch ist), ist das Gefühl der Verschmelzung mit meinem Kind und noch dazu das Gefühl, dass ich für mein Kind unentbehrlich bin. Dass ich ihm alles geben kann, was es braucht. Natürlich ist man eingeschränkt, aber es war für mich (fast) nie eine Belastung. Ich bin schon 35, das ist mein erstes, gewolltes Kind, und ich war/bin der Überzeugung, eine "ältere" Mutter bereut die fehlende Freiheit nicht, denn sie hat alles schon erlebt. ALso ich bin genug ausgegangen und habe genug Karriere gemacht, jetzt geniesse ich mein Kind. Und Stillen gehört für mich dazu. Das gesagt, würde ich nie und nimmer eine Frau verurteilen, die nicht stillt; ich schildere eben (konfus, geben ch zu), wie es mir geht.
LLG CHiara

@Chiara

Hallo Chiara!
Das finde ich toll, daß deine Mutter damals gestillt hat! Ist wohl eher die Steltenheit gewesen.
Ich selbst bin logischer Weise nie gestillt worden, da ich direkt nach der Geburt ins Heim kam- und die Ordensschwestern dort haben leider nicht als Ammen gearbeitet :)
Ich bin zwar etliche Jahre jünger als du, würde auch gerne noch ab und an weggehen bzw. schnell mein Studium beenden, aber was solls. Das kann ich nachholen, mein Baby jedoch nicht. Auch wenn er nicht geplant war, da kann er ja nichts dafür. Und außerdem wollte ich immer Kinder. Sicher, manchmal ist es schon doof, wenn man Kommilitionen von der Uni trifft, die sich über Parties, Prüfungen etc unterhalten und man das Gefühl hat: Mensch, haben die Probleme! Aber ich möchte meinen Schlumpf nicht missen!
Sorry, auch konfus, aber ich stecke eigentlich mitten im Großputz und habe mir nur eine Pause gegönnt :)
LG,
Angel

Re: @Chiara

Hi, Angel
ich bin auch eine der "Alt-"Muttis (37) und muß ehrlich sagen, dass sich mir die Frage "stillen oder nicht" nie gestellt hat. Es war für mich selbstverständlich und ich habe glaube ich max. 5 Minuten darüber nachgedacht, ob ich mir sicherhaltshalber Fläschchen anschaffe (natürlich nicht :-)). Wahrscheinlich hat mir diese lockere Einstellung sehr geholfen, denn ich habe bis heute keine größeren Stillschwierigkeiten gehabt und auch meine Umgebung hat mich immer akzeptiert (oder toleriert). Mit 4 Monaten habe ich begonnen, 1x die Woche als Übungsleiterin zu arbeiten, da mußte dann der Papa ran, ihn zu trösten, bis ich wieder da war, da er keine Flasche wollte. Als er 8 Monate war, hat er gut gegessen, und ich konnte wieder 1x die Woche arbeiten gehen. Jetzt ist er 16 Monate, ich still ihn noch morgens und abends, aber er übernachtet auch problemlos bei meiner Mutter, so dass wir schon öfter mal wieder aus waren. Also es geht auch mit "geringen" Einbußen an "persönlicher" Freiheit. eine schöne Stillzeit für alle.
lg Sylvia + Jan Niclas (1.1.2002)

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 1

Ich häng mich mal hier dran, da ich auch eine ältere, überzeugte, Mutter bin mit jetzt 34 und auch ausgiebig gelebt habe. Vielleicht ist es das, das wir alles mitgenommen haben, und jetzt intensiv das Kind erleben, ohne größere Sorgen nebenher.
Meine zweite Motivation war meine eigene und meines Mannes Baby-und Kleinkindentwicklung mit Verstopfungen mit tierischen Bauchschmerzen(bis weit ins Vorschulalter rein, ist mir heute noch bewußt und niemand konnte damals sagen woran es liegt)Leistenbrüche, bei mir eine Seite, bei meinem Mann beidseits und ich habe auch eine Zahnstellung, die meine ganze Pubertätszeit zur Hölle werden ließ. Ich weiß natürlich nicht, ob das alles mit dem Nichtstillen zusammenhängt, aber alleine die Möglichkeit, das dem so ist, ließ mich erschauern, und meinen Mann ebenso. Also haben wir uns fürs Stillen entschieden und in der ersten Zeit auch manchesmal darum gekämpft.
Mit der persönlichen Freiheit hab ich keine Probleme, ich geh zum Sport und zum Bauchtanz, auch alles um die Ecke , zum Glück.
Hier in meiner Gegend hatte ich nur eine Bekannte, die länger stillte, alle anderen geben Flasche, aber ich finde auch, man kann die Probleme die manche mit dem Stillen hatten ( und in meinem Bekanntenkreis waren alle guten Willens) nicht nachvollziehen und es gibt auch ängstlichere und weniger ängstliche Mütter. Ich gehöre zu letzteren und ich habe inzwischen auch das Selbstbewußtsein selbst zu entscheiden, ob ich den Rat von kompetenten Leuten befolge

Teil 2

oder eben nicht, das kann halt auch nicht jeder.
So, das waren meine Gedanken dazú.
LG von Conny

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 1

Hallo Angel, habe jetzt alles gelesen und stimme Dir in allem, was Du geschrieben hast, zu. Habe auch in "unserem Forum" das Posting gelesen und mich jeglichen Kommentars enthalten.
Ob wirklich die meisten Frauen nicht stillen? Ich habe den Eindruck, daß es zumindest mehr Frauen versuchen als früher.
Mir geht innerlich auch sehr oft die Hutschnur hoch. Ich begreife z.Bsp. nicht, wie man völlig heiß auf eine SS sein kann, jetzt schon ein 2. Kind möchte,herumjammert, daß die Kinder so schnell groß werden und dann totzdem schon mit 3-4 Monaten mit d. Abstillen beginnt oder gleich Flasche gibt,das Tragen, das Familienbett usw. verurteilt und möglichst schnell wieder "unabhängig" sein möchte. Abhängigkeit ist doch auch etwas sehr Schönes und Lebensnotwendiges. Warum suchen (suchten) wir denn fast alle einen Partner fürs Leben und lassen uns nicht nur einfach nur befruchten? An wie vielen Dingen hängt man im Leben und ausgerechnet am eigenen Kind soll man nicht hängen?-Könnte auch Seiten darüber schreiben.- Ich genieße (fast immer) das Stillen, das Schlafen mit meinem Sohn, das Kuscheln usw. - Wundere mich, daß hier im Forum kritische Antworten kommen.Du wirst schon wissen, warum Du hier und nicht im anderen Forum gepostet hast.;-) Liebe Grüße! Barbarina mit Alexander Cornelius 9 Monate, der immer noch zu allen Mahlzeiten-auch- Mumi bekommt.

@Barbarina und Angel

Hallo!
Ihr sprecht mir aus dem Herzen!
lg andea

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 1

Hallo Angel,
ich möchte auch sagen, daß ich ziemlich gleiche Gedanken habe wie Du. Das ist auch erfreulich, weil in meiner Umgebung denkt so etwas *g* keiner. hmm Enlichkeit sehe ich auch da, ich studiere und wir beide betreuen unsere Michelle und ich hatte in meinen Babyjahren keine Mutter :-( Ich habe auch glesen, war das Vortrag oder Artikel, daß in Deutschland speziell Sillunfreundlcihkeit mit faschistischem Gedenkengut aus 20 Jahre verbunden ist. Das würde ich auch historisch-soziologische Faktor nennen. Dazu kommen die neuen Sichten der indeustrielen geselschaft, wo die Werte auch anders sind, als woanders. Ich empfinde das in Bezug auf Stillen leider negativ. Aber so Alleinkämpfer zu sein, macht auch irgedswie eben allein :-( Ich weiß nicht, ob Du mich verstehen konntest ? hmmm..
Liebe Grüße
Bleuevilla mit Michelle (17 Monate alt)

Re: Gedanken zum Stillen und mehr Teil 1

Hallo,ich find alles was du zu sagen hast richtig nur nicht das es irgendwann besser war,ich hab mir ein Buch zugeleget über die Stillgeschichte und selbst bei den Römer hatte schon Probleme damit(Zeitweise besser und dann wieder ein ganz großes Tief),es wurde eingetlich nie richtig gut und natürlich wie es sein sollte.Das ist wirklich sehr traurig,dazu kamm danoch eine hohe Streblichkeit bei Mutter und Kind,es gab Zeiten da durfte in den ersten drei Tag nicht gestillt werden,die Mutter bekamm ihr kind nicht zu Gesicht usw.
Gott hat das mit Sicherheit nicht gewollt,hoffen wir das es besser wird jetzt da "wir" Frauen zumindest indieser Sache das letzte Wort haben.LG Sylvia
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen