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Finde kein Verständnis fürs Stillen .. :-(

Hallo Ihr Lieben!
Wie hat eine von Euch letztens so schön geschrieben? "Dieses Forum ist wie eine Insel für mich!" Mir geht es nicht anders ... Meine Tochter ist nun knapp 8 Monate alt und wird bis auf ein bis zwei Mahlzeiten am Tag voll gestillt. Leider stosse ich damit in meinem gesamten Umfeld auf Ablehnung. "WAS?? DU STILLST NOCH?? WIE LANGE WILLST DU DAS DENN NOCH MACHEN?" Nicht nur die Frage an sich, sondern auch der entsetzte Tonfall machen mich sehr traurig. Das ganze klingt, als würde ich mein Kind geradezu mißhandeln. Selbst meine beste Freundin meinte letzte Woche "mit mir schimpfen zu müssen", weil ich noch stille. Meine Tochter wäre doch mittlerweile schon zu groß dafür und wie würde das schließlich aussehen ... !?!?
Leider merke ich, daß ich immer öfter in Erklärungsnot gerate. Nicht nur Freunde und Bekannte meinen, daß es nun doch endlich an der Zeit wäre, abzustillen, sondern auch die Familie und sogar mein Mann. Er setzt mich damit unter Druck, daß die Kleine angeblich zu dick sei, weil sie durch Beikost UND Muttermilch zu viele Kalorien zu sich nehmen würde (sie wiegt 8,5kg bei 70cm Körpergröße und liegt damit im absoluten Normbereich). Es stimmt zwar, daß sie sehr speckig ist und moppelige Oberschenkel hat, aber sie ist ein rundum zufriedener Wonneproppen, der noch nie (!) krank war. Außerdem meint mein Mann, daß ich sie durch das Stillen zu sehr an mich binden würde und sie schon jetzt viel zu sehr auf mich fixiert sei..
Mittlerweile traue ich mich kaum noch, außerhalb von zu Hause zu stillen, weil ich doch nur Kopfschütteln und Unverständnis ernte. Auf der anderen Seite kann und will ich mich nicht für etwas rechtfertigen oder gar entschuldigen müssen, was meiner Meinung nach zu den schönsten und innigsten Dingen auf dieser Welt gehört.
Habt ihr ein paar Argumente oder Anregungen für mich, wie ich damit in Zukunft umgehen kann? Normalerweise bin ich nicht auf den Mund gefallen, aber damit tue ich mich wirklich schwer.
Euch lieben Dank & schöne Grüße!
Marie
Bisherige Antworten

Mal Trost und Verständnis rüberschick

Hallo Marie!
Erst mal möchte ich dir meine Bewunderung ausdrücken, daß du so tapfer in so einer stillfeindlichen Beziehung durchhältst!
Und dann möchte ich dir gerne ein paar Tipps oder Anregungen geben. Erstens: du mußt dich überhaupt nicht rechtfertigen. Trotzdem hier ein paar "Standardantworten":
1.) Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt Vollstillen mindestens 6 Monate, danach eine Stillzeit von mind. 2 Jahren, und danach wiederum, solange Mutter und Kind das möchten. Und zwar gilt diese Empfehlung nicht nur für die Entwicklungsländer, sondern für ALLE Länder!
2.) Frag denjenigen, der dir dumm kommt, ob er denn glaubt, daß deine Tochter noch Milch braucht. Er wird sicher ja sagen. Dann frag ihn, ob er denn einem Baby die Milch einer anderen Frau geben würde, auch wenn die Mutter genug eigene Milch hätte. Er wird sicher empört verneinen. Dann frag weiter, wenn denn nicht die Milch einer anderen Frau, warum um Himmels Willen denn die Milch eines artfremden Wesens, also eines Tieres = Kuh????
3.) Frag entgeistert zurück: Waaaaaaas, dein armes Kind muß aus der Flasche trinken? Waaaaaaaas, dein Kind kriegt noch die Flasche? (NICHT gegen Flaschenmamis gemeint!)Oder zu älteren Mütter: waaas, du hast nicht so lange gestillt?
4.) Wenn dir wirklich was dran liegt, dann red ruhig über die Vorteile des Stillens.
Hier noch ein Buchtipp: "Wir stillen noch" von der LaLecheLiga. Gibts im INternet zu bestellen.
Ich wünsch dir viel Kraft,
LG;
Angel

Re: Finde kein Verständnis fürs Stillen .. :-(

Hallo Marie,
es ist toll, dass du trotz dieser Reaktionen immer noch stillst. Ich glaube, der beste Weg wäre, absolut selbstbewusst zu sein und überhaupt kein Zweifel zu zeigen. So nach dem Motto: Wie, stillst du noch? und du: Aber selbstverständlich!! Richtig überzeugt. Das erstickt jede Kritik im Keim :-)) So ist zumindest meine Haltung (nicht aufgespielt) und keiner hat sich getraut, mir was zu sagen (noch - mein Sohn ist 10 Monate alt). Ich muß aber sagen, solche Kommentare habe ich kaum gehört.
Wünsche dir viel Kraft und eine noch laaange Stillzeit :-)
LG CHiara

Re: Finde kein Verständnis fürs Stillen .. :-(

Hallo Marie!
Ich kann Dich wirklich sooooo gut verstehen.
Immer dieses blöde nervige Nachgefrage. Diese Fragen kommen bei mir aus der Familie immer nur von denselben doofen Leuten.
Die meisten verschonen mich mit dem Gefrage. Eine meinte letztens ich solle ihm doch mal was vernünftiges geben "Sahne"! Da hilft nur Ohren auf Durchzug stellen.
Ich antworte auf diese Fragen auch immer: "Natürlich stille ich noch voll und das werde ich auch noch eine ganze Weile beibehalten - solange mein Sohn keine Beikost wünscht! Schließlich ist es das gesündeste und praktischste für unser Baby"
Dann kommt im Regelfall keine Frage mehr hinterher...
Ich tu mich mit der Schlagfertigkeit auch schwer...
Laß Dich nicht unterkriegen, sondern folge Deiner Intuition und laß die Leute reden!!!! (ich glaube manchmal das es einfach der Neid ist das wir so problemlos stillen können und auch voll dahinter stehen!)
LG Claudia

Re: Finde kein Verständnis fürs Stillen .. :-(

ja ja die gut gemeinten ratschläge, ich habe am anfang meiner stillzeit in meiner familie gesagt wie ich zum stillen stehe und mal richtig auf den putz gehauen nun sind sie ruhig, von meiner schwester musste ich mir zwar anhören ich sei ne glucke, das stört uns nicht weiter, da wir gerne stillen und werden es wohl auch noch lange tun, da werde ich bestimmt noch so manche kritik ernten.
finde es nur schade, wie unnatürlich das normalste der welt doch gesehen wird.
kann man ja genauso sagen, was du gehts auf toilette, nee du isst das ist ja ecklig, was du hast sex ... ne also sowas machen wir ja nicht, also stillen tust du bist du sexuell irgendwie merkwürdig veranlagt???? na ist jetzt etwas übertrieben geschrieben doch ist es wirklich so, wir mahcen das was die natur vorgesehen hat, oder warum haben wir die brust da hängen, um silikon reinzuquetschen um männer scharf zu machen, nee die männer haben sich die dinger nur genommen, sie gehören eigentlich den babys, basta.
nee ich kann mich echt aufregen, wie wir behandelt werden, deshalb fühle ich mich hier auch so wohl, weil hier gibt es babybalkone, hier mag keiner ferber, hier wird gestillt und hier werden babys in tragetüchern rumgeschleppt, alles war so normal ist machen wir hier und es wird nicht verspottet.
so und nun muss ich stillen gehen.
lg nicole

Re: Finde kein Verständnis fürs Stillen .. :-(

Hallo Marie, aus eigener Erfahrung: das ist die härteste Zeit im Kampf gegen die Stillgegner, später wird es wieder ruhiger. Kann mich dem Gesagten nur komplett anschließen. Bei uns hat hauptsächlich geholfen: meine Haltung, die keinen Widerspruch duldete, Kilian selbst, wie er eindeutig klar machte, daß er stillen will und wohlig schmatzte und letztlich die KÄ als er das erste Mal mit 9 Mon. eine fieberhafte Erkältung hatte und uns voll unterstützte. Er hatte danach häufiger Darmviren, da war Mumi das einzige was er zu sich nahm (und durfte) und was ihn bei Kräften gehalten hat. Das hat dann sogar meinen Mann überzeugt. Er meint zwar immer noch ich war verbohrt, aber Kilian hat sich wg. neuer SS jetzt mit 16 MOn. selbst abgestillt, hängt nicht mehr an mir als andere Kinder auch und ist ausgeglichen und fröhlich. Was will man seinem KInd besseres tun? Halt durch und laß dich nicht von deinem Gefühl abbringen, das es gut für deine Tochter ist.
LG Kelli

Re: Finde kein Verständnis fürs Stillen .. :-(

Hi Marie,
den o.a. beiträgen kann ich mich nur anschließen. noch eine weitere anregung: in einer ruhigen minute würde ich versuchen mit meinem mann zu reden. argumente gibt es genug. solange ein baby milchmahlzeiten bekommen muß braucht es ja keine "konserve" zu sein. vielleicht hilft ihm ja der vergleich "frisch gekochtes" oder "tütensuppe" ? ansonsten würde ich mal im hinterkopf behalten, daß vielleucht auch eine versteckte eifersucht ein thema ist. die nähe die ihr beim stillen habt gehört nur euch. da sind die väter aussen vor.
ich bin sicher, daß wenn dein mann mit dir an einem strang zieht und dich unterstützt, du dich deutlich besser fühlen wirst !
also: nur mut und weiter fröhliches stillen!!!
liebe grüße,
birgit

Re: Finde kein Verständnis fürs Stillen .. :-(

Liebe Marie,
es tut mir so leid fuer dich, dass deine Mitmenschen dermassen ablehnend reagieren, sogar dein Mann und die beste Freundin. Bei Menschen, die einem so nah stehen, tut es besonders weh und bei denen wuerde ich zumindest versuchen, ihnen die Bedeutung des Stillens nahezubringen. Bei den anderen wuerde ich klarstellen, dass du solange stillst, wie es dir (und deinem Baby) passt und ende. Gar nicht gross rechtfertigen. Je selbstverstaendlicher du stillst, desto eher wird es auch von anderen akzeptiert bzw. als nicht aenderbare Tatsache hingenommen.
Wenn du magst, schau mal auf die Seite uebersstillen*org, dort gibt es einige Texte rund ums Stillen und dessen Bedeutung.
LG
Berit

Re: Finde kein Verständnis fürs Stillen .. :-(

Ich hab in dieser Zeit (Es wird später echt besser *gg*) manchmal (ironisch) gesagt:
Milchzähne kommt von Milch.
Ich bin zu faul zum Flaschen aufwaschen.
Ich bin zu faul nachts aufzustehen und zum Schreienlassen sind die Wände zu dünn und die Nachbarn werden belästigt.
Milchpulver ist zu teuer, Papa verdient nix mehr.
Ich habe keine Lust dauernd zum Kinderarzt zu fahren.
Ich kann es mir nicht leisten, wegen einem kranken Kind auf Arbeit zu fehlen.
Hipp und Milupa sind wie Mc Donalds: Man stirbt nicht davon aber unbedingt brauchen tut man sie nicht.
Ist was für dich dabei? *grins*
LG Uta (Tom 24 Monate)

*seufz* kenne ich teilweise auch

Hallo!
Gott-sei-Dank komme ich aus einer stillfreundlichen famile und habe eine auch langzeitstillende Schwester. Das tut natürlich gut. Aber in meiner Pekipgruppe war ein Abstillwahn und meine beste Freundin versteht mich auch nicht. Für sie war es eh ne Katastrophe, dass ich ein Kind bekomme (glaub ich) und nach 5 Moante sagte sie mir, sie hätte sich mal erkundigt. Ihre Kollegin hätte ihr erzählt, es sei völliger Blödsinn, 6 Monate voll zu stillen. Man würde den Kindern doch schon nach 4 Monaten Beikost geben. Mittlerweile ist sie mehr oder weniger geschockt, erstaunt oder was weiß ich, wenn sie hört, dass ich noch immer stille (Jakob ist jetzt 13 Monate alt). Ich glaube, sie denkt, dass ich entweder zum Muttertier geworden bin oder zu schwach bin, um abzustillen. Sie sagt, sie würde auch mal gerne wieder mit mir ausgehen - saufen. Hmmm. Das geht natürlich nicht, wenn Jakob nachts noch x-MAl gestillt werden will.
Tja. Seit kurzem redet mein Freund auch immer mehr vom Abstillen. Das mit der zu starken Bindung durfte ich mir auch schon anhören. Ich rede einfach mit meiner Schwester übers Stillen und thematisiere das Thema ansonsten so gut wie gar nicht.
Ich hab die Diskussionen nämlich langsam satt.
Ich hoffe, die anderen konnten dir bessere Tipps geben. Wollte nur sagen: Ich verstehe dich gut.
LG,
Cundrie
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