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Essen probieren lassen?

Hallo zusammen,
ich hoffe auch irgendwann zu den Langzeitstillerinnen zu gehören. 8 Monate stillen wir nun schon voll. Jetzt giert mein Sohn Tim nach allem Essbaren. Also hab ich ihn gestern Apfelkompott probieren lassen. Scheint nicht so schlecht gewesen zu sein. Er hat sogar den Löffel verfolgt.
Eigentlich wollte ich noch nicht so früh mit " Beikost" oder "Essen probieren" anfangen, weil er einerseits eine gestaute Niere hat (Reflux 5. Grades, Antibiotikaprophylaxe, Muttermilch am leichtesten verdaulich), allergiegefährdet ist (hat mit 6 Wochen bereits ein atopisches Ekzem (Anzeichen für eine mögliche spätere "Neurodermitis") bekommen. Haut ist sehr empfindlich, aber wieder ok.), weil er nach wie vor Probleme mit dem Stuhlen hat (auch nach den ersten 3 1/2 Lebensmonaten mit Blähungen) und hauptsächlich auch weil ich irgendwie ein komisches Gefühl dabei habe. Ich sollte auf Rat einer Homöopathin bereits schon früher mit Beikost anfangen, aber ich wollte und konnte noch nicht loslassen. Loslassen fällt mir auch jetzt schwer. Möchte aber andererseits ihm nichts vorenthalten.
Eigentlich wollte ich noch viel länger voll stillen und ihn erst viel später diverses Essen (ungewürztes Gemüse, ungesüsstes Obst, .. eben geeignete Speisen) einfach mitprobieren lassen.
Ginge das so eigentlich trotz seiner Allergiegefährdung (weil es immer heisst nur 1 Nahrungsmittel einführen)?
Wie ist es Euch ergangen? Füttert Ihr zu? Wie und wann habt Ihr so richtig mit Beikost angefangen? Oder habt Ihr verschiedenes Essen probieren lassen? Zusätzlich Wasser trinken lassen oder nur Mumi zum Durstlöschen??
Liebe Grüsse
Uli (36 Jahre) & Tim (8 Monate)
PS: Mein Sohn Tim gehört anscheinend zu den extra liebesbedürftigen Kindern, die an grossen Verlassensängsten leiden (?) und deshalb überall mit dabei sein wollen. Zu Beginn durfte ich nicht mal kurz den Raum verlassen. Wach hiess an der Brust. Jetzt eben auf Mamas Arm. Er trinkt alle 2 Stunden, dazwischen nuckelt er an der Brust als Stuhlungshilfe oder Trostspender bei Unwohlsein oder ?. Nachts in guten Zeiten hält er mal 3-4 Stunden ohne Stillen aus, morgens teilweise 1/2- bis 1-stündlich. Ich hab kein Problem damit.
Er schläft friedlich wie jetzt gerade in unserem Familienbett, nachts macht er zum Stillen nicht mal die Augen auf. Ansonsten, wenn er nicht gerade unter Zahn- oder Stuhlproblemen leidet, wirkt er sehr ausgeglichen und zufrieden.
Wem geht es ähnlich? Bin ich die einzige, bei der sich die Frequenz seit Geburt nicht wesentlich verringert hat?
Bisherige Antworten

Re: Essen probieren lassen?

Hallo Uli,
ich sehe Beikost nicht als "Loslassen". Ihr habt noch sooo viel Zeit zum Stillen :-) Egal, ob dein Sohn nun feste Kost mag oder nicht.
Ich wuerde einem Kind, dass Interesse an Beikost hat, diese nicht vorenthalten. Meine Theorie: jeder Mensch weiss am besten, was er braucht und was ihm bekommt und man sollte nicht "reinpfuschen", ob nun durch Aufdraengeln oder Vorenthalten von Nahrung.
Allenfalls kann man das Angebot etwas steuern und bei einer Vorgeschichte, wie sie dein Sohn hat, wuerde ich das auf jeden Fall auch tun. Also schon drauf achten, jedes Lebensmittel einzeln einzufuehren und die mit hohem allergenen Potential (Tiermilch, Huehnerei, Nuesse etc.) wegzulassen. So schoen zwangloses Herumprobieren auch sein mah, in diesem Fall ist es einfach nicht angebracht, denn es ist wichtig, Allergieausloeser schnell identifizieren zu koennen. Die Hautprobleme und Blaehungen _koennen_ schon ein Indiz dafuer sein, dass dein Sohn Teile der Nahrung nicht vertraegt, z.B. Kuhmilch.
Meine Tochter (2,5 J.) hatte in der Vollstillzeit eigentlich tagsueber immer einen aehnlichen Stillrhythmus, so ca. alle 2 Stunden. Nachts war es dagegen recht unterschiedlich, vom Durchschlafen bis zum staendigen Mumihunger. Mit sechs Monaten habe ich Brei angeboten, was gar nicht ihr Ding war. Mit 10 Monaten ging es los mit Fingerfood, spaeter Brot, Familientisch (schrittweise Einfuehrung), mit 14/15 Monaten hat sie halbwegs zaehlbare Portionen (selbst) geloeffelt, so dass das Stillen etwas weniger wurde. Heute stillt sie morgens, abends, ggf. nachts und isst ansonsten ziemlich "normal" mit, wenn auch nachwievor recht waehlerisch.
LG
Berit

Re: Essen probieren lassen?

Hallo Ulrike,
Beikost anbieten ist gar nicht so einfach, nicht wahr? ;-)
Mir ist es auch schwer gefallen. Wiebke war immer groß, kräftig und gesund, und schien auch am Essen interessiert zu sein, so daß es mit 6 Monaten eigentlich keinen Grund gab, es nicht mit der Beikost zu probieren. Trotzdem war ich ehrlich gesagt noch länger froh, wenn ich eine "Ausrede" hatte, die Beikostmahlzeit ausfallen zu lassen (mittags unterwegs, grade noch gestillt o.Ä.). Ich glaub, das ist ganz natürlich so ;-).
Die 1-Nahrungsmittel-pro-Woche Regel haben wir gezwungenermaßen lange angewendet, da Wiebke leider auch auf sehr viele Nahrungsmittel mit Verdauungsproblemen und/oder extrem wundem Hintern reagiert hat. Wenn wir doch mal zwei Nahrungsmittel zeitnah dazugenommen haben konntest Du Dir ziemlich sicher sein, daß eins dabei ist, was sie nicht verträgt, und wir dann doch wieder beide absetzen und einzeln probieren durften.
Wegen der Allergiegefährdung würde ich mir an Deiner Stelle mit 8 Monaten keine so großen Sorgen mehr machen. Solange Ihr hochallergene Kost meidet (Kuhmilch, Nüsse etc.) solltet Ihr prima klar kommen. Und ob seine Verdauung wirklich sehr empfindlich reagiert wirst Du dann gut sehen können.
Wasser haben wir Wiebke immer zur Beikost angeboten, aber auch MuMi nach Bedarf, häufig kurz nach der Beikost-Mahlzeit. Wasser in Mengen hat sie allerdings erst getrunken, als ich wieder arbeiten ging und tagsüber nicht mehr ständig verfügbar war (da war sie ca. 1 Jahr alt).
Vollstill-phasen wird es im Übrigen auch von Kindseite aus gefordert immer wieder geben. Wiebke ist nach dem ersten Beikost-Hype (mit ca. 9 Monaten war Stillen bei ihr total out) mit einem knappen Jahr wieder voll gestillt (krank, Zähne etc.), das läßt sich gar nicht so einfach vermeiden ;-).
Schöne Grüße, Meike

Re: Essen probieren lassen?

Hallo :-)
Nicolai ist jetzt gut 8 1/2 Monate und wird auch meist noch vollgestillt, d.h. tagsüber alle 2 Stunden, den rythmus hat er schon von Geburt an, Nachts schläft er meist durch.
Er bekommt ab und zu mal abends Brei [ wenn ich arbeite ] und ab und zu mal mittags ein Gläschen , das aber selten.
Er hat bis jetzt auch noch groß kein Interesse gezeigt.
was aber seit ca 1 Woche neu ist , das er das möchte was wir essen, udn so haben ich langsam angefangen ihn probieren zu lassen, mehr wie Banane, Gurke und Brot war es aber auch groß noch nicht - er ist von dem Fingerfood aber total begeistert.
Wir werden es jetzt so weiter plätschern lassen, je nach Stimmung, irgendwann wird er auch mal richtig mitessen, ich mache mir da aber auch groß keinen Kopf drum :-)
Und wir geniesen es, viel zu schnell sind die Kleinen groß :-)
GGGLG silvi und Nicolai *27.07.2004

Re: Essen probieren lassen?

fabi hat jetzt, mit 16,5 monaten seine stillfrequenz auf 5 stunden erhöht. vorher, auch nachts, waren es 2 stunden :-)
raum verlassen ohne ihn ging auch erst als er mobil wurde...
was das essen betrifft- keine ahnung. ich hab nicht auf allergien geachtet...
:-)
lg katina

Re: Essen probieren lassen?

Hallo Uli,
ich kann Dir gut nachfühlen, daß Du nicht loslassen kannst. Ging mir auch so. Ich war richtig eifersüchtig auf den Karottenbrei.... *gg* Es hat sich schnell gelegt, als ich gesehen habe, daß Malin Freude am Essen hat.
Aber Du siehst, es geht nicht nur Dir so....
Deine anderen Fragen kann ich leider nicht beantworten.
LG und noch eine schöne Stillzeit,
Sibylle

Re: Essen probieren lassen?

Wenn das Kind Interesse am Essen zeigt, dann würde ich ihm auch Essen anbieten. In dem Alter spüren sie, was sie brauchen - und ich glaube, zu gucken, was für das Kind gerade an der Reihe ist, und danach zu handeln, ist der beste Start in einen unproblematischen Umgang mit Essen.
Wegen der Allergiegefährdung würde ich tatsächlich die Nahrungsmittel nacheinander einführen, auch wenn das heißt, daß Du eine kleine Zeit lang Breichen kochen mußt.
Bei Simon haben sich die Verdauungsprobleme schlagartig gegeben, als er anfing, nennenswerte Mengen an Nahrung zu sich zu nehmen (mit ca. 8 Monaten). Hätte ich das gewußt, hätte ich ihm schon früher Beikost angeboten, die Bauchprobleme standen nämlich phasenweise in keiner schönen Relation zum Stillgenuß.
Die Frequenz hat sich bei uns nie wesentlich verändert - jetzt, wo er draußen rumlaufen kann, lenkt ihn oft viel ab, und wenn ich nicht da bin, wird eben nicht gestillt; aber gerade in den letzten 1-2 Wochen kommt er tagsüber zu Hause oft stündlich an. Er hat aber ohnehin gerade eine sehr anhängliche Phase und scheint viel Rückversicherung zu brauchen.
Loslassen - hm, da scheint er ja die richtige Mutter für sein Nähebedürfnis zu haben, schön daß Ihr so gut zusammen paßt. Bei mir war es so, daß das Stillen erst so richtig schön wurde, als Simon auch von anderen Dingen satt werden konnte; es wurde spielerischer, die Beziehungsebene wurde viel wichtiger - seither genieße ich es sehr. Aber das ist wohl von Mutter zu Mutter und Kind zu Kind verschieden.
LG Iris (& Simon, 18,5M)

Danke!

Vielen Dank für Eure Meinungen und Erfahrungen!
Es tut gut sich austauschen zu können, vor allem wenn man ein still-"unverständliches" Umfeld hat. Vom KA bis zu den Eltern!
Werde mit Apfelkompott weitermachen, wahrscheinlich als nächstes dann Zucchini probieren. Bin gespannt, ob Tims Interesse anhält.
Liebe Grüsse
Uli & Tim
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