Ich habe Julius am Wochenende abgestillt.
Während des Virusinfekts, den ich letzt Woche hatte, wurde meine Haut an den BWs wieder dermaßen schlimm, dass ich nur noch Horror vor dem Andocken hatte, die BWs waren rundherum eingerissen und es hat höllisch weg getan - das bin ich zwar eigentlich schon gewöhnt, aber warum auch immer, jetzt war der Punkt gekommen, an dem ich nicht mehr konnte.
Es war eine totale Kurzschlußentscheidung, ich hab Freitag vor dem ins Bett gehen zu meinem Mann gesagt, dass ich Angst vor dem Stillen habe, und er meinte, dann solle ich halt aufhören - ich hab gesagt, das geht doch nicht von heute auf morgen, und er hat dazu gemeint, es wäre doch immer von heute auf morgen, egal, wie ich es anfange.
Und irgendwie musste ich ihm Recht geben, es ging ja "nur" noch um 1-2x nächtliches Stillen.
Ich bin zu Julius ins Bett und hab beschlossen, heute Nacht ist das Ende.
Von halb 1 bis 2 Uhr lagen wir uns heulend in den Armen, er ließ sich aber gut durch Singen beruhigen, dann hat er bis 5 Uhr geschlafen und nochmal dasselbe - um 6 Uhr bin ich dann mit ihm aufgestanden, weil es nicht mehr anders ging.
Tagsüber hat er nicht danach gefragt, aber ich hätte am liebsten die ganze Zeit geheult.
Wir haben viel gekuschelt und er war sehr, sehr lieb zu mir, hat mich immer gestreichelt und "Mama aua" gesagt, ich glaube, er hat irgendwo verstanden, worum es geht.
In der 2. Nacht hat er sich nur ein einziges Mal um 5 Uhr kurz gemeldet, hat sich aber dann wieder in den Schlaf gekuschelt.
Letzte Nacht war auch kein Problem mehr, er fragt zwar abends noch "nam-nam nochmal?", aber er lässt sich dann durch Singen zufrieden stellen.
Mal sehen, wann er es ganz vergessen hat.
Im Großen und Ganzen ging es "einfacher", als ich erwartet hatte, aber für mich war es trotzdem schlimm, mir lag sehr viel daran, ihm den Zeitpunkt des Abstillens selbst zu überlassen, aber diesen Wunsch musste ich leider begraben.
Meine eine Brust hat sich 2 Tage lang etwas gestaut, ich hab viel Salbeitee getrunken und Phytolacca genommen und ausgestrichen, gestern hab ich mich in der Badewanne von den letzten Resten unserer Stillbeziehung verabschiedet (wobei sicher noch Reste da sind ;-)
Seit heute merkt man der Brust nichts mehr an, mal sehen, ob`s das schon war.
Ich bin sehr traurig über dieses Ende, aber trotz allem war es irgendwo schon noch harmonisch durch den extra vielen Körperkontakt, Julius ist jetzt noch kuscheliger als vorher und braucht auch tagsüber wieder mehr Mama, aber das ist ja logisch.
Ich bin froh, es auf diese Weise gemacht zu haben, meine Idee mit der Oma letztens war die totale Schnapsidee, das hätte ich nie und nimmer gekonnt!
Ich hoffe, er behält das Stillen nicht nur als etwas für mich Schmerzhaftes in "Erinnerung" und ich wünsche mir sehr, dass es beim nächsten Kind anders läuft - vielleicht besteht Hoffnung, weil ich ja dann von Anfang an weiß, was auf mich zukommt, und nicht 8 Monate die falsche Pflege benutze, die die Haut erst so geschädigt hat.
Ich danke euch für all die Infos und Tipps, an denen ich in der Stillzeit hier teilhaben durfte, und ich bleibe euch sicher erhalten, da ich für meine Ausbildung zur Stillberaterin hier sicher auch weiterhin noch eine Menge lernen kann! :-)
LG
Doro+Julius, 19 Monate