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Erste Telefonerfahrung mit LLL u. Borreliose-Ärger

Ihr Lieben!
Heute hatte ich zum ersten Mal ein Telefonat mit einer sehr netten La Leche Liga-Beraterin.
Wir haben uns über Zecken, Tragen, Essen, Familienbett, junge Mütter, Ärzte und natürlich das Stillen unterhalten...
(O-Ton: ?Ich habe 7 Enkel, alle lange (so um die 3 Jahre) gestillt und getragen.....? Ich:? Und die schlafen alle im Familienbett??, LLL *lacht*: ?Na klar, und keines schläft durch....?).
Das kann ich euch echt nur empfehlen, wenn ihr mal ne Frage habt.
Bei mir war das Problem, dass ich mir eine Zecke eingefangen hatte und diese war Borreliose-positiv (schmeisst die Zecken nicht weg, sondern lasst die untersuchen, wenn ihr mal eine habt!!!!!). Nun sollte ich 3 Wochen Antibiotika nehmen und ausserdem ist nicht klar, ob Borrelien in die Mumi übergehen. Bezüglich der AB hat mich die Dame beruhigt, weniger als 1% gehen in die Mumi und die haben bisher keine nachweisbaren Schäden oder Nebenwirkungen bei Stillkindern hervorgerufen. Es ist möglich, dass Borrelien in die Mumi übergehen, eine Magen-Darm-Passage überleben sie aber wahrscheinlich nicht, es gibt keinen beschriebenen Fall.
Ich werde noch mal mit einem Berater der Embryotox telefonieren, der auch die LLL berät.
Fazit: Ich bin entspannt, wir stillen natürlich weiter. Mal sehen, was mein Hausarzt und die Kiä nächste Woche sagen, ich bin gewappnet!
GGLG, Luna und Jakob, der Ober-Stillie
Bisherige Antworten

Re: Erste Telefonerfahrung mit LLL u. Borreliose-Ärger

Hallo Luna,
hatte vor einigen Wochen auch eine Zecke. Sie war noch ganz klein, als ich sie mir gezogen habe.
Als ich sie schon im Klo runtergespült hatte, fiel mir das auch ein mit dem aufbewahren.
Wo kann man sie abgeben zum untersuchen? Beim Hausarzt???
Ich beobachte die Stelle (wg. dem Ring - bis jetzt ist nichts aufgetaucht. Aber kann ja bis zu 10 Jahre noch werden, oder wie war das noch?)
Das Stillen habe ich deshalb natürlich auch nicht gelassen!
GLG,
Karin

Re: Erste Telefonerfahrung mit LLL u. Borreliose-Ärger

Hi Karin!
Also leider musste ich feststellen, dass viele Hausärzte überhaupt keine Ahnung von Zecken und Borreliose haben.
Die Größe der Zecke spielt keine Rolle. Die kleineren können Nymphen oder Larven sein, die großen sind adulte Tiere. Bei den kleinen ist das vollgesogene Bäuchlein schwer zu erkennen. Wichtig ist die Zeit, wie lange die Zecken festgesogen waren. Nach 12 Stunden wird es dann schon kritisch. Die Erreger der Borreliose werden dann unter Umständen abgegeben. Die FSME wird gleich beim ersten Biss übertragen, kommt aber "nur" regional vor (Süddeutschland/Bayern), die Borreliose gibts überall. Eine Ringbildung kann man bei 60% der Infizierten beobachten und ist ein ziemlich sicherer Hinweis auf eine Infektion, aber eine fehlende Ringbildung ist kein Garant dafür, dass man nicht infiziert wurde (das wissen viele Ärzte nicht). Wenn man die Zecke noch hat, kann man sie mit Tesa auf einen Brief kleben und sie zu synlab schicken (findest Du auch im Internet). Die Krankenkasse trägt die Kosten leider noch nicht und die Ärzte wissen oft nicht, dass das überhaupt geht. Bei synlab wird untersucht, ob Borrelien-DNA in der Zecke ist. Dann besteht die Möglichkeit einer Infektion und mal sollte, in Hinblick auf die Spätschäden, Antibiotika schlucken. Die Schäden, die Jahre später erst auftreten, können gravierend sein (Herz, Nerven, Hirn, Gelenke usw.) und können bleibende Schäden hinterlassen. Früh genug erkannt, lassen sich die Borrelien mit Antibiotika gut behandeln.

teil2

Man sollte, wenn man gebissen wurde und die Zecke nicht mehr hat, einen Antikörper-Titer im Blut machen lassen, der zeigt an, ob der Körper sich mit dem Erreger auseinandergesetzt hat. Da 80% der Bevölkerung sich mit dem Erreger schon auseinandergesetzt haben, sollte man den Titer nach 4 Wochen kontrollieren. Wenn dann ein Anstieg zu beobachten ist, hat man sich aktuell damit auseinandergesetzt und es ist von einer akuten Infektion auszugehen.
Sodele, ich hoffe, das trug etwas zur Klärung bei :-)
Top-Infos und nette Gesprächspartner findet man bei synlab (google).
GGLG, Luna und Jakob

Re: teil2

Hallo Luna,
danke für die Info! FSME gibt's hier ja glücklicherweise nicht, das wusste ich auch.
Der Rest ist neu und interessant!
Der Biss ist jetzt schon ein paar Wochen her. Die Zecke sass allerdings höchstens 10 Stunden.
Sollte ich trotzdem noch einen Titer bestimmen lassen? Was meinst Du?
Danke GGLG,
Karin

Re: teil2

Liebe Karin,
Ich würde das machen. Sonst kann man nur orakeln. Wenn wirklich was sein sollte, fährst Du auf jeden Fall besser, wenn Du jetzt was nimmst, als wenn Du auf Spätschäden wartest.
Befallen mir Borreliose sind ungefähr 30% der Zecken,wenn ich richtig erinnere.
Es kann Dir passiert, dass Dein Arzt abwinkt, je nachdem, wie gut er Bescheid weiss.
GGLG, Luna

Re: teil2

Hi Karin,
ich würde mich auch unbedingt untersuchen lassen. Damit ist wirklich nicht zu Spaßen. Berufsbedingt habe ich einige Betroffene gesehen, und was die erlebt haben (Schmerzen, bis hin zu Selbstmordgedanken!!!) war echt schockierend. Dagegen machen sich die Kosten und Zeitaufwand für die Titerbestimmung oder Analyse der Zecke und die anschließende Antibiotikabehandlung als Klacks aus. Es gibt stillfreundliche Antibiotika, und mit den vergleichsweise geringen Nebenwirkungen einer Antibiose-Kur kann auch weiter gestillt werden. Berichte deinen Ärzten das du noch stillst (auch wenn jemand ein gestilltes Kleinkind hat, dafür sollte man sich nicht zu Schade sein, oder den Spott fürchten!), so kann für euch das beste Mittel gewählt werden.
Liebe Grüße aus dem "verseuchten" Bayern
Klara
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