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Erfahrungen Abpumpen und Trink-/Saugschwäche

Hallo ihr,
eigentlich hatte ich nie Stillprobleme. Bei meinem 1. sohn war ich eine richtige Milchkuh. Habe ihn 1 Jahr gestillt, 5 Monate davon voll.
Mein 2. Sohn kam 3,5 wochen zu früh und hat eine Trink und saugschwäche. Er kann an der Brust nicht trinken. Ich habe aber "ordentliche" Brustwarzen so dass das andocken kein Problem sein sollte. Da er ja dann soviel abgenommen hat, habe ich abgepumpt und ihm die Flasche gegeben. Ich habe das komplette Aventsystem und Flaschen noch von meinem 1. Sohn. Das mit der Flasche ging auch ziemlich schwierig. Er braucht ca. 30 min für eine Flasche von 80 ml. Er schläft immer wieder ein und ich muß ihn wecken.
Ich merke auch, das es unheimlich an meinen kräften zehrt(vor allem Nachts), aller 2-4 Stunden abzupumpen, Flasche geben, Sterilisieren, Kind wickeln, Rest muMu einfrieren (das sind pro Tag 2 x 220 ml!!!). Da geht minimum immer 1 stunde ins land. Ich bin jedenfalls Dauermüde und ausgelaugt und nehme immer mehr ab. Bin schon bei meinem Gewicht vor SS und das nach 2 Wochen!
Nun meine Frage: Natürlich will ich durchhalten. Meine Hebamme sagte, ich soll meinen Kleinen bis Ende Februar Zeit geben, ob er es packt an der Brust. Es würde sich meist alles bei/ab dem eigentlichen Entbindungstermin einpegeln. Natürlich gebe ich ihm auch zwischendurch die Brust, er saugt mal kurz und läßt wieder los. Obwohl die Milch fließt, schluckt er sie nicht oder nur kurz und shläft dann wieder ein und nuckelt nur. Das alles geht nur an der linken Brust. An der rechten seite bekommen wir es gar nicht hin. Hat er großen Hunger, schreit er wie am spieß und macht sich steif.
Wer hat ähnliche Erfahrungen und kann mir berichten? Wie haltet ihr durch mit dem abpumpen? Hat noch wer irgendwelche Tipps?
Und noch etwas, es ist natürlich sehr schwierig mit noch einem 2 jährigen Kleinkind im Haushalt, ständig nur den Kleinen an die Brust immer wieder anzulegen!
LG von Sandra. Lukas (2Jahre) und Jonas (2,5 wochen)
Bisherige Antworten

Re: Erfahrungen Abpumpen und Trink-/Saugschwäche

Hallo Sandra,
ich würde Dir empfehlen, Dir bei der AFS oder LLL Rat von einer erfahrenen Stillberaterin zu holen, die auch mal vorbeikommt und sich das ganze anschaut und Dir vielleicht "handfeste" Tipps geben kann. Vielleicht gibt es ja sogar noch irgendwelche Hilfsmittel, die Du nutzen kannst, zum Beispiel so ein Brusternährungsset? Ein Kind wieder von der Flasche an die Brust zu kriegen kann extrem schwierig sein, und Jonas gewöhnt sich ja auch immer mehr an das leichtere Saugen an der Flasche. Vielleicht kannst Du (oder Dein Mann?) ihn ja auch immer mal wieder mit so einem Fütterungsbecher oder löffelchenweise füttern, statt mit Flasche, damit er sich da nicht zu sehr dran gewöhnt?
Das würde ich auf jeden Fall versuchen.
Außerdem solltest Du dringend für Entlastung sorgen. Du hast eine Schwangerschaft hinter Dir, eine Geburt, ein Kleinkind zu versorgen und dann auch noch ein Baby mit besonderen Bedürfnissen, es ist kein Wunder dass Du total ko bist, und ich hoffe Du hast einen guten Frauenarzt oder Hausarzt, der Dir eine Haushaltshilfe verschreiben kann? Frag mal nach bzw. fordere es ein. Ein, zwei Wochen Entlastung würde euch allen sicherlich gut tun und Dir viel Zeit und Ruhe geben, mit Jonas zu "üben".
Versuch außerdem, soviel Ruhe wie möglich zu bekommen. Falls es nicht unbedingt notwendig ist, wickel nachts nicht, und lass zumindest am Wochenende Deinen Mann das nächtliche Füttern übernehmen, so dass Du nur pumpen musst und dann gleich wieder schlafen kannst. Versuch, so oft wie möglich jemanden zu finden, der mit Lukas spielt, rausgeht, o.ä., damit Du Dich hinlegen kannst. Und wenn man ein paar Wochen der Haushalt liegenbleibt, dann ist das halt so - oberste Priorität hat jetzt, Dein Baby an die Brust zu kriegen, und wenn ihr das geschafft hat, dann bleibt auch wieder viel mehr Zeit für alles andere! Ihr schafft das!
Aufmunternde Grüße,
Maja & Amelie

Re: Erfahrungen Abpumpen und Trink-/Saugschwäche

Hallo Sandra,
kennst du die Pump-Stillseite: http://home.qualimedic.de/~juliane/pump-stillen.html ?
Vielleicht sind da noch paar Pumptipps für dich dabei.
Ich habe ja mehr ab 5 Monat viel abgepumpt wegen arbeiten gehen. Nach Zeitplan habe ich aber nie gepumpt, sondern so wie ich Lust und Entleerungsbedürfnis hatte.
"Rest muMu einfrieren (das sind pro Tag 2 x 220 ml!!!)."
Wenn du so viel über den Bedarf abpumpst, warum lässt du nachts das pumpen nicht sein, um mehr Ruhe zu haben? Hast du zu viel Angst vor zu wenig Milch?
"30 min für eine Flasche von 80 ml"
Als das hat Tom auch ohne Frühgeburt locker geschafft.
Unsere extremste Stillsitzung (während dem Abgewöhnen des Stillhütchens) war mal 1 ! Stunde andocken und 1 Stunden (nicht ungewöhnlich selten) stillen.
Wenn ich da hier immer was von 10 Minuten Stillzeit gelesen hatte, konnte ich das gar nicht glauben!
Wenn Papa/Oma mal die Mumi mit der Flsche gegeben hat, ging das aber auch nicht schneller.
Es dauert halt 6-8 Wochen bis sich das Stillen etwas besser eingespielt hat und das dauert bei dir sicher ET+ 6-8 Wochen. Also ist die Frist Ende Februar zu kurz angesetzt.
Links ging bei uns das Stillen auch viel besser als rechts. Im KH wurde ich getröstet, dass viele Kinder eine Schokoladenseite hätten. ;-)
Magst du vielleicht Lukas das Stillen nochmal anbieten? Vielleicht fühlt er sich dadurch nicht so zurückgesetzt? Hast du es schon mal mit einer "Stillkiste" probiert, in der Spielsachen/Bücher drin sind, mit denen er nur während des Stillens spielen darf (sozusagen als besondere Aufmerksamkeit/Belohnung).
Vielleicht kann er schon mit helfen, die abgepumpte Mumi in den Kühlschrank zu tragen o.ä., damit er sich wichtig und einbezogen fühlt?
LG Uta

Re: Erfahrungen Abpumpen und Trink-/Saugschwäche

Liebe Sandra,
ich verstehe genau wovon Du sprichst. Diese Prozedur Anlegen, Nachfüttern, Abpumpen, Sterilisieren ... es ist sehr zeitraubend und total nervig. Bei mir dauerte alles so zwischen 1 und 1,5 Std. und bei einem ?Kind wird in der Klinik alle vier Stunden geweckt Rhythmus? blieb auch mir während dieser Zeit sehr wenig schlaf.
Nell wurde als Neugeborene mit einem sehr schweren Herzfehler operiert. Daher hatten wir ziemliche Probleme bis alles sich normalisiert hatte.
Nell trank zunächst einmal gar nicht von der Brust, denn ich lag mit KS in der Entbindungsklinik und sie auf der Intensivstation in der Uniklinik und ich hatte fast keine Milch (bei dem Stress kein Wunder, wie ich heute weiß). Ich habe abgepumpt soweit das ging. Nach Ihrer Verlegung von der Intensivstation auf die reguläre Kinderkardiologie konnte ich mit in die Klinik einziehen. Dort durfte ich sie auch erstmalig anlegen. Das war am 11. Lebenstag. Nachdem sie aber das leichte Trinken aus der Flasche gewöhnt war und auch noch sehr geschwächt durch die OP war, wusste sie mit der Brust wenig anzufangen. Leider war auch weit und breit keine Hebamme da. Eine der (ruppigen und wenig hilfsbereiten) Schwestern raunte mir im Vorbeigehen zu:? probiere´ Sie doch ma die Hütchen?, und weg war sie. So unbefriedigend die Situation auch war, so war der Tipp inhaltlich schon hilfreich. Nell trank oder besser gesagt nuckelte ein paar Minuten an der Brust.
Ab da habe ich sie immer erst angelegt, dann die abgepumpte Mumi gefüttert, danach mit künstlicher Milch zugefüttert und dann abgepumpt, eingefroren u.s.w.. In der Klinik führte man Buch über die Trinkmenge und erwartete daher von mir das Kind vor und nach dem Anlagen zu wiegen um zu ermitteln welche Menge sie insgesamt zu sich nahm. Das war sehr frustrierend, denn wenn sie überhaupt etwas über die Brust zu sich nahm, war das eigentlich nicht messbar. (Ich habe dann einfach auf die Wiegeprozedur verzichtet und eine kleine Menge x ins Buch geschrieben, damit etwas drin stand.)
Nach unserer Entlassung aus der Klinik, da war sie ca. 3 Wochen alt, änderte sich die Situation unmerklich. Zum einen war ich selbst entspannter in der häuslichen Atmosphäre und zum anderen hatte sich Nell stabilisiert. Jedenfalls nach ca. fünf Tagen zu hause konnte ich das Zufüttern und die ganze schrecklich Prozedur einstellen.
Mir haben also ganz konkret die Stillhütchen (Silikonhütchen) geholfen, meine Entspannung und das sich stabilisierende Kind. Auch sehr wichtig war meiner Meinung nach, dass regelmäßige Anlegen vor der Flaschenmahlzeit. Denn so war sie an die Brust gewöhnt.
Stillhütchen als solche sind sicher eher eine Notlösung. Aber in so einer Situation sind sie völlig o.k. . Nervig ist, dass Du Sie auch sterilisieren musst und immer erst mal nach einem sauberen Hütchen suchen musst bist Du Dein Kind anlegen kannst, aber was soll´s !
Übrigens sind wir dann später auch die doofen Hütchen losgeworden. Ich habe es immer wieder versucht sie ohne anzulegen, ohne Erfolg. Und dann, mit ca. 11 Wochen hat sie auf einmal ohne angedockt.
Ich wünsche Euch gutes Durchhalten !!! Mir erschien es immer besser auf das Stillen hinzuarbeiten, als dieses blöde Flaschen geben zu akzeptieren. Denn jede Flasche ist mit mehr Aufwand verbunden als einfach nur zu stillen.
Das Thema Stress scheint mir bei Euch auch kritisch. Kannst Du Dir irgendwie helfen lassen ??? Vor allem natürlich bei Deinem ersten Kind. Oma, Freundin, Partner, Putzfrau, Nachbarn ??? Aber ich bin mir sicher, dass Du es schaffst. Entscheidend ist sicher dabei ein auch fester Wille und etwas Durchhaltevermögen. Mein Eindruck ist, dass Du beides hast. Also wünsche ich Dir alles alles Gute und Ihr werdet Erfolg haben !
Liebe Grüße,
Birgit

Re: Erfahrungen Abpumpen und Trink-/Saugschwäche

Hallo,
ich hatte bei meinem Kleinen auch das Problem, die ersten 12 Wochen habe ich immer mit abgepumpt - er hat zwar an der Brust getrunken aber ist immer eingeschlafen und hat dann abgenommen :-(
Aber es hat sich gelohnt, das Trinken an der Brust hat immer besser geklappt, bis es nur noch abends aus der Flasche gab.
Mit 12 Wochen ging es dann ganz ohne Flasche und wir haben in der Wischenzeit eine herrliche Stillbeziehung, er ist 6 ,5 Monate alt,wird zum größten Teil noch vollgestillt und das obwohl er tagsüber von Anfang an alle 2 Stunden trinkt, macht er jetzt meist auch noch.
Aber es war den Streß allemal wert, ich habe noch 4 weitere Kinder zu Hause und jetzt bin ich froh das ich es trotzdem durchgezogen habe, was gibt es einfacheres und besseres wie Mumi aus dem Busen :-)
GGGLG Silvi

Re: Erfahrungen Abpumpen und Trink-/Saugschwäche

Hallo Silvi,
das fehlt hier im Forum ein bischen, dass Mehrfachmütter über ihre Erfahrung berichten, dass mehrere Kinder und stillen sich nicht ausschließen.
Irgendwie hält sich hartnäckig die Vorstellung, dass man die "Arbeit Stillen" nur bei einem Kind schaffen kann.
Meine "Stillberater" waren meine Schwester (3-Stillkinder) und eine Bekannte von Berufswegen mit 4 Stillkindern.
LG Uta und Danke für deine Antwort

Re: Erfahrungen Abpumpen und Trink-/Saugschwäche

Hallo Uta,
danke für Deine Worte:-)
Ich bin ja gerade der Meinung je mehr Kinder umso einfacher ist es wenn man stillt, ist alles eine Einstellungssache und auch wie die Familie hinter einem steht.
Gerade die Umwelt reagiert sehr erstaunt , wenn sie hören dass ich "noch" stille und das ich es auch nicht vorhabe aufzuhören.
Was mir persönlich nämlich dabei auch noch wichtig ist ist das positive Vorbild meinen Großen gegenüber - die das übrigens prima finden, ich hoffe das bleibt in deren Köpfen irgendwo hängen und sie unterstützen später Ihre Frauen positiv ***ggg****
Wir werden uns sicher noch öfter lesen :-)
GLG Silvi, die jetzt ins Bett dann geht

Re: Erfahrungen Abpumpen und Trink-/Saugschwäche

Hallo Sandra,
habe jetzt keine Zeit zu lesen, was die anderen geschrieben haben...wollte nur eben von meinen Erfahrungen berichten.
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt von Jonas!
Meine zweite Tochter kam 8 Wochen zu früh zur Welt, war danach noch 5 Wochen im KH, 3 davon nur, weil sie zu wenig getrunken hat.
Während der KH-Zeit habe ich auch abgepumpt, Theresa hat dann MuMi aus der Flasche und eigentlich immer den Rest noch per Magensonde bekommen. Wenn ich dort war, habe ich versucht zu stillen. Sie war auch sehr schwach und müde und ich war oft am Verzweifeln, wie das weiter gehen soll. Meine Große habe ich auch ohne Probleme gestillt und wollte es soooo gerne wieder, ständig Flaschen machen mochte ich mir gar nicht vorstellen, zumal sie ja aus der Flasche auch nicht gerade begeistert trank. Die Große war zu dem Zeitpunkt auch 2 Jahre und es war eine ganz schön schwierige Zeit.
Bei uns war es aber so, dass auf einmal über Nacht der Knoten geplatzt ist, Theresa hat zwei Tage lang ihre Flaschen im KH ausgetrunken und auch an der Brust klappte es gut. Da durften wir sie endlich nach Hause holen. Eine Weile dachte ich, ich müsse ihr noch eine Übergangszeit geben, damit sie sich langsam an das anstrengendere Saugen an der Brust gewöhnen kann, aber das wollte sie gar nicht. Sobald ich das eingesehen habe und ihr nur noch die Brust gab, war sie dann zufrieden und hat auch ordentlich getrunken und zugenommen. Und nun stillen wir heute, nach über 1 Jahr, immer noch.
Ich würde auch sagen, gib ihm noch etwas Zeit, vielleicht kannst Du noch für ein paar Wochen Entlastung mit Deinem Großen haben, dass jemand mit ihm Ausflüge macht oder so, damit Du und der Kleine möglichst viel Ruhe habt? Babys wollen doch wachsen, das merkt Jonas bestimmt auch noch.
Was es auch gibt, sind solche Still-Unterstützungs-Sets (keine Ahnung wie das heißt, gibt es z.B. glaub ich von Medela, wo meine Pumpe damals her war), da trinkt das Kind an der Brust und hat gleichzeitig einen Schlauch, aus dem vorher abgepumpte Milch etwas leichter fließt. Weiß aber nicht, wie teuer so was ist.
Ich drücke Euch die Daumen, dass es bald klappt und Du auch Jonas so lange stillen kannst. Pumpen und Flasche geben hätte ich auch nicht lange durchgehalten, fürchte ich. Obwohl es ja Frauen gibt, die das ganz lange machen, Hut ab!
GLG, Marcia
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