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Er mampft und mampft und mampft!

Hallo Ihr Lieben,
Ende April hatte ich hier gepostet, weil ich aus einem Verpflichtungsgefühl heraus einen Beikoststart mit Lovis versucht hatte. Lovis wollte nicht und ich war unglücklich mit der ganzen Situation. Viele hatten mich mit ihren Gedanken in meinem Gefühl bestätigt, zu warten, obwohl er schon fast 8 Monate alt war. Wir haben daraufhin alle Breibemühungen eingestellt. (http://kind.qualimedic.de/Q-5234464.html)
Wie ging es weiter? Bis Mitte Mai ließ ihn gelegentlich auf seinen Reiswaffeln herummümmeln und saugte morgens und abends die Reste vom Fußboden. Dann startete ich, völlig ohne Erwartungen, ein Birnenangebot. Ich schnitt eine weiche Birne in kleine Dreiecke, zeigte sie ihm, er sperrte sein Schnäbelchen auf, und ich steckte sie ihm in den Mund. Irgendwie zerkaut er sie auf den Felgen, die beiden Schneidezähne haben wohl untergeordnete Funktion. Und siehe da, auch kleine Bananendreiecke schmeckten ihm! So gab es vormittags dann recht regelmäßig Birne, und Lovis aß binnen kurzen oft fast eine ganze kleine Birne weg! Vielleicht erinnert sich die eine oder andere noch daran, dass wir Mitte Mai zwei Tage ein Hungerstreikdrama hatten, als ich beruflich unterwegs war (http://kind.qualimedic.de/Q-5333779.html). Die Birne war damals die einzige Chance, ihm etwas zuzuführen, und ich war heilfroh, dass wir die schon eingeführt hatten.
Nachmittags knusperter er weiter seine Reiswaffeln. Dann bot ihm eine Freundin in einem Café mal ein Stück Brötchen an. Auch das wurde fröhlich gemampft. Ich habe daraufhin ein fein gemahlenes Biobrot (nicht ganz Vollkorn, aber mit Spelzen, diese belgischen, luftreichen Brotsorten) gekauft und ihm kleine Eckchen, bestrichen mit Ziegenfrischkäse (Chevridou) gereicht. Mampf, mampf, mampf - das war der Hit. Er isst davon nachmittags eine ganze ovale Scheibe.
Lovis ist jetzt fast 9 Monate alt. Gestern haben wir uns dann langsam wieder der klassischen Gemüseidee angenähert. Ich habe eine Pellkartoffel vom Vortag in feine Scheiben geschnitten und mit dem heißgeliebten Chevridou-Käse serviert. Akzeptiert! - er aß eine ganze kleine Kartoffel. Und heute gab es eine solche Kartoffel mit gekochtem Möhrenbrei als kaltem Dipp - kein Problem.
Das Kind isst, aber wie! Er isst meines Erachtens jetzt schon richtig viel: vormittags eine Birne, nachmittags eine Kartoffel mit Gemüseüberzug und abends noch einmal ein ganzes Chevridou-Brot! Dazu kommt, dass ich nicht das Gefühl habe, das Kind zu "nudeln", also mit einem Löffel Substanz in ihn hineinzuschaufeln, sondern er kaut ganz ernsthaft und ausführlich wie ein richtig Großer. Das ganze geht derart manierlich ab, dass wir nicht einmal ein Lätzchen brauchen. Seit heute findet er es auch o.k., hin und wieder einen Schluck Pu-Err-Tee aus einer normalen Tasse oder einer Trinklerntasse dazu zu trinken.
Ich finde die Entwicklung rasant und fühle mich, als würde ich abstillen, auch wenn das vermutlich noch in weiter Ferne liegt. Nur nehmen die Stillbegegnungen, in denen er sich heißhungrig seine Ernährung holt, ganz deutlich ab. Er stillt weiterhin regelmäßig, aber offenbar mehr für die Seele. Es geht ihm sehr gut. Er macht ein stolzes, wichtiges Gesicht, wenn er isst, und schreit laut ha-ja-ja-ja-jaaa zwischen den Bissen. Gibt es hier Frauen, die auch eine Art Umbruch in der Stillbeziehung erlebt haben, als ihr Kind das eigene Essen souverän ins Handlungsrepertoire übernommen hatte?
Was bin ich froh, es so gemacht zu haben, und wie einfach ist es, einem Kind einfach seinen Weg zu lassen. Ich merke an der Entwicklung, wie schön es ist, seinem Kind zu vertrauen, und ich hoffe, das in vielen anderen wichtigen Fragen der Erziehung auch so zu schaffen.
Euch ganz herzlichen Dank für den Zuspruch damals im April!
Liebe Grüße, Eure Tini
Bisherige Antworten

liest sich toll

liebe tini,
und es hoert sich auch so an,als wuerde er es
brauchen.nicht umsonst hat er alle 2stunden gestillt.
bei alwin ist es aehnlich,allerdings nur im willen,allein
essen zu wollen,bei weitem nicht in der menge.auch
schwanken die beikostmengen je nach tag,appetit und
anderen umstaenden(zahn nr 5 war das heutige
tagesgeschenk).
liebe gruesse und weiter solch harmonie beim
essen,sylvi,die laetzchen auch weggepackt hat;-)

Re: Er mampft und mampft und mampft!

Prima, dass Du ihm die Zeit gegeben hast, die er brauchte.
Also meine Kleine ist ) 9 1/2 Monate und ist auch schon tagsüber ordentlich also Kartoffeln, Brokkoli, Möhren, Brötchen, Blumenkohl etc. Was sie so in sich hinein stopft ist beachtlich, aber sie ist dabei glücklich. Tagsüber kommt sie dann an die 2x, mehr zum kuscheln als zum Trinken. Das finde ich aber auch gut so. Dafür will sie aber abends mehr an die Brust. Also bei uns ist ein Ende der STillzeit glaube ich noch lange nicht in Sicht. Ich denke einfach,dass sich das alles nur ein wenig verringert und sie die Brust nun mehr zum kuscheln und nicht mehr zum Essen oder Trinken brauchen.

Re: Er mampft und mampft und mampft!

Man, das liest sich toll und interessant. Freut mich für euch.
Wir fahren hier wohl auf ner ähnlichen Schiene, jedoch mag Josi oft bestimmte Dinge nur paar Stunden dann schmeckts wieder nicht *gr*. Hier ist gerade Banane und trockenes Weißbrot der Renner. Die Zeiten wo sie über Brot mit Käse hergefallen ist, sind gerade eingeebnet. Nun jut so ist es: sie ist hier und da ein Häppel (solange ich ihr net mit Babybrei ankomme) aber ein ganzes Stück Brot oder Kartoffel mag sie meist net.
Lg Jessi die sich prächtig über deinen Text amüsiert hat und deshalb paar sinnlose Sätzeln schreiben musste und Josi fast 10Monate

Re: Er mampft und mampft und mampft!

hallo tini,
schön, dich mal wieder zu lesen :-)
das klingt, als macht es euch beiden spass.
übrigens: jakob isst immer noch kaum was, er wird in nicht mehr ganz einem monat 1 jahr alt....aber gedeiht prima *ggg*.
lg, luna, die immer nur kurz durchhetzt

na also...

... mal wieder die klassische "von der Brust - an den Tisch" - Bestätigung. Ist doch so viel schöner, oder?
LG Safy

Re: Er mampft und mampft und mampft!

Hallo Tini,
ja, eine zeitlang habe ich auch fast mit Wehmut zugesehen, wie meine Kinder aßen.
Aber je mehr sie essen (und sie essen für ihr Leben gern und viel, und das war von Anfang an so! Liegt vielleicht auch daran, dass ich sie neun MOnate voll gestillt habe), desto mehr stell(t)e ich fest, dass das stillen immer noch über ALLES geht.
HAAAAAACH, wie schön!
GLG,
Karin

Re: Er mampft und mampft und mampft!

Hallo Tini,
na siehste, dann ist Lovis einfach nur ein Brei-ist-doof-Baby. Es
wäre so viel einfacher, wenn sie in dem Alter schon sprechen
könnten, denke ich manchmal...
Yannick ist in der Hinsicht zwar ein ziemliches Standard-Brei-Kind
(siehe mein Posting weiter unten), aber ich fühlte mich gerade
doch etwas angesprochen, als ich von Umbruch in der
Stillbeziehung las. Wir haben nun auf einmal auch eine Mahlzeit
ersetzt, obwohl ich es nicht wirklich drauf angelegt hatte, und ich
fühl mich komisch. Zwar bin ich es ja, die das Gemüse vom Markt
schleppt, es mühe- und liebevoll zubereitet und ihn damit füttert,
ich ernähre ihn also immer noch sozusagen, aber wenn ich ihm
danach die Brust anbiete und er hat kein Interesse, werde ich ein
bisschen wehmütig. Aber das gehört wohl dazu. Gleichzeitig fängt
er nun verstärkt an, an der Brust herumzukaspern, mich zu beißen,
wenn er keinen Hunger mehr hat (nachdem er erst so getan hat,
als wollte er noch die andere Seite, der Schlingel), während er
dabei mit einem verschmitzt-diabolischen Grinsen zu mir
hochschielt. Als hätte er die Fingerübungen satt und finge an zu
improvisieren.
Und das stolze, wichtige Gesicht kenne ich auch, allerdings von
den Reiswaffeln. Selber essen ist super! :)
LG Yuri

Re: Er mampft und mampft und mampft!

Hallo Tini,
das hört sich ja an, als würde sich Lovis in Nullkommanichts zum richtig guten "Feste-Nahrung-Esser" entwickeln - schön! Ich denke auch, dass ihr das absolut richtig gemacht habt - und stillen werdet ihr sicherlich noch eine ganze Zeit lang.
Paulchen hat im Alter von 7 Monaten zum ersten Mal Beikost bekommen - weil er immer danach gegiert hat (er hat ja auch schon einen größeren Bruder, von dem er sich so einiges abguckt). Dann hatten wir eine Phase, in der er nicht so recht mochte. Ich hab ihm dann zwar etwas angeboten, doch wenn er nicht mochte, musste er nicht essen und bekam stattdessen die Brust. Und so handhaben wir das heute noch - vor allem, wenn er krank ist, finde ich es prima, dass wir noch stillen. Denn dann mag er nicht richtig essen, aber Mumi trinkt er immer. Und da er sowieso ein dünner Hering ist, bin ich dafür sehr, sehr dankbar.
Und genau, wie du es beschreibst, ist es auch bei uns - Paulchen isst so schön und so manierlich, dass wir auch auf Lätzchen verzichten können (die hasst er sowieso). Vor allem kaut er mit seinen 5 Zähnchen auch so richtig gut. Brei lehnt er inzwischen übrigens auch ab. Er mag lieber feste Kost.
Liebe Grüße von Simone mit Paulchen (1 Jahr)

Re: Er mampft und mampft und mampft!

Hallo Tini!
Ich hab die Vorbeiträge nicht alle lesen können.
Ich finde, das liest sich doch klasse!
Deine Gefühle kann ich teilen, auch wenn wir früher mit der Beikost begonnen haben: Ab 7. Monat. Paul hat auch zu Anfang noch Schwierigkeiten gehabt, aber ich habe trotz allem sein Interesse gespürt und es ging dann schnell ganz hervorragend.
In Puncto Stillbeziehung kann ich Dich beruhigen, die bleibt. Das Gefühl, es ist mehr für die Seele hab ich auch gehabt. Rechnet man`s mal grob aus, welche Kalorien in der Beikost sind, dann kann ich für uns nur sagen: Die Haupernährung ist unbedingt noch Stillen!
Es ist eine Freude, die Geschmacksentdeckungen und das Genießen zu beobachten, denn das ist Essen nun mal auch, oder?
Weiterhin viel Spaß noch!
Tuti
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