hallo tini!
ich habe gerade mal ein wenig bei docmartin geschnüffelt. da ich mich mit der traditionellen chinesischen heilkunde überhaupt nicht auskenne, gibt es dort jede menge neuland für mich. aber sehr interessant!
meinen großen, mittlerweile fast 3jährigen sohn, habe ich überwiegend nach verlangen gestillt. das heißt, ich habe eigentlich meistens gestillt, wenn er geweint hat. er hat also recht häufig getrunken, dafür aber immer sehr kurz.
es war in der tat so, daß ich oft nicht wußte warum er weint und habe ihm daher immer die brust angeboten, die er fast nie abgelehnt hat.
jesse, mein 4 1/2jähriger sohn, nimmt die brust tatsächlich nur bei hunger, ca. alle 3-4std. zwischendurch läßt er sich nicht anlegen. also auch nicht zum trösten. (allerdings mag er den schnuller zum trostnuckeln ganz gerne). durch jesses brustverhalten habe ich inzwischen gelernt, seine schreisignale zu deuten und kann fast immer richtig reagieren. ich weiß recht genau, ob er aus langeweile, schmerz oder nähebedürfnis oder eben aus hunger weint. bei caspa konnte ich das nie so genau beurteilen und habe mich geschämt, da ich mein kind nicht richtig verstehen konnte.
langer rede kurzer sinn, ich finde meine erfahrungen spiegeln sich in docmartins ausführungen wider.
das soll aber nicht bedeuten ,daß ich stillen nach bedarf verurteile. ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden! wahrscheinlich brauchte ich wohl als erstmami ein geregelteres "still-system", um mich zu orientieren.sonja

Naja, bei 'stillen nach Bedarf' sehe ich den Bedarf der Mutter und des Kindes ... ich habe auch immer erst mal geschaut, ist es Hunger oder was anderes. David (2 1/2) habe ich vielleicht 5x trostgestillt, wenn er das wirklich gebraucht hat. Meistens hat ein aufmunterndes Wort oder pusten schneller geholfen als ich die Brust auspacken konnte. Und zum Dauerlutscher eigen ich mich nicht, ich ziehe dann schon irgendwann meine Grenzen, es bringt ja irgendwie nix wenn ich mein Kind stille während ich es am liebsten an die Wand klatschen würde, soweit muß es ja nicht kommen. Und mit dem Parfüm: ich hab das jetzt nicht gelesen, aber im Stillbuch von Hannah Lothrop steht auch was dazu, das Baby erkennt die Muter am Geruch, und wenn sie plötzlich anders riecht ist das sehr verwirrend (ist wohl Ursache für manchen Stillstreik). Außerdem enthält gerade Parfüm ja auch hormonähnlich wirkende Stoffe die auch über die Nase wirken, die ich meinen Baby nicht zumuten möchte.
Viele Grüße,
Christine

Hallo Tini,
da gibst du uns aber eine harte Nuss zu knacken!
Bei Eva Herman: "Vom Glück des Stillens" hat mir nicht gefallen, dass sie zwar sehr schlüssig begründet, dass der unreflektierte Gebrauch der (Nuckel-)Flasche zu späterem Suchtverhalten führen kann. Eine schlüssige Erklärung, warum das ihren Quellen nach beim Stillen nach Bedarf nicht so ist, bleibt sie leider schuldig.
Nun behauptet DocMartins ja offenbar, dass auch das Stillen nach Bedarf das "Ständig-Naschen-Syndrom" provoziert. Das finde ich nachvollziehbar.
Aber glaube ich daran? Eher nicht. Ich verstehe es als Anregung, auch nach anderen Ursachen als Hunger zu suchen, wenn mein Baby weint. Doch bin ich mir recht sicher, dass Stillen über die reine Nahrungsaufnahme weit hinausgeht. Geborgenheit spenden, Trost geben, Zorn und Angst besänftigen und Hunger stillen (die 5 Elemente ;-) - all das vermag das Stillen zu leisten. Alle fünf Arten des Weinens könnten also durchaus die Konsequenz haben, dem Kind die Brust anzubieten.
LG Katja

Liebe Katja, so ist es in der Welt nach der Aufklärung! Wir müssen jetzt eben selber denken, und das strengt an :-) Wie schon gesagt, ging es mir u.a. darum, eine gute Adresse weiterzugeben und den Mann zu nennen, der unsere Wohnung schon lange vor ET zur parfumfreien Zone gemacht hat. LG Tini

Hallo Tini,
was denkst denn du über den Zusammenhang Stillen nach der Uhr - Suchtprophylaxe? Muss ich mir Sorgen machen, dass Charlotte gerne Süßigkeiten isst, weil ich sie nach Bedarf gestillt habe?
Übrigens war unsere Wohnung auch schon vor ET parfumfrei, aber dank Ingeborg Stadelmann ;-)
LG Katja

hallo tini, ich kenne diesen arzt nicht, obwohl ich österreicherin bin :-), deshalb kann ich nicht viel dazu sagen, ich werde mal googeln. was ich aber zum parfum schreiben wollte: ich verwende seit geburt meines 1. kindes kein parfum, kein parfümiertes duschgel/seifen mehr und nenne seitdem einen neu erwachten geruchssinn mein eigen. für meine kinder will ich unverfälscht riechen, zwar sauber natürlich, aber parfümierte kosmetika muss in meinen augen nicht mehr sein. der geruchssinn eines babys ist sowieso besonders stark ausgeprägt, deshalb würde ich einem so kleinen wesen nie eine fremdriechende mama zumuten wollen. ich hab es bis jetzt beibehalten und fühle mich selbst sehr viel wohler als früher.
lg
sandra

Hallo Sandra, mir geht es ähnlich, das geht sogar soweit, dass ich meine parfümierten Außenkontakte mittlerweilen als richtig befremdlich und aufdringlich empfinde . LG Tini

Hallöchen,
da stellt sich mir gerade die Frage ob dieses extreme Einparfümieren nicht vielleicht sogar eine aggressive Handlung darstellt...quasi eine 'mobile Reviermarkierung'? ;o)
Steffi, die sich auch oft über 'stinkende' Besuche ärgert...