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Dreimonatskoliken

Hallo,
habe jetzt ein 12 Tage altes Baby und eine große Schwester, die mitstillt.
Jedenfalls raten sowohl Kinderarzt als auch Hebamme dazu, Stillabstände von mind. 2 Stunden einzuhalten, da es sonst zu Verdauungsproblemen käme.
Ich stille jedoch auch mehrmals pro Stunde in den Wachphasen des Babys. Ab und zu und immer häufiger hat der Kleine auch sowas wie Blähungen und ist unruhig.
Gibt es da einen Zusammenhang mit der Stillhäufigkeit -- oder sind die Koliken eher auch psychisch?
Vielen Dank für Eure Antworten,
Karola
Bisherige Antworten

Re: Dreimonatskoliken

Hallo Karola,
von den zwei Stunden hab ich nur was bei Flaschennahrung gehört. Meinen Sohn habe ich immer gestillt, wenn er was wollte. Das war auch gut so, weil er so winzig war und von möglichen Verdauungsproblemen hat da niemand was gesagt, da hieß es eher so oft wie möglich. (Schlafen durfte er aber noch ;-) ) Geschrien hat mein Kleiner eigentlich gar nicht, dass häufiges Stillen schlecht sei, kann also nicht sein.
Ich denke eher, die Kleinen müssen auch viel verarbeiten was sie erleben und auch bei der Geburt erlebt haben. Oder sie wachsen und ihr Verdauungssystem entwickelt sich. Schreien ist ihre KOmmunikation. Ich hab mir immer gedacht, Hauptsache Mama ist da und wenn dem Kleinen nach Stillen ist, wird es das schon am besten wissen.
LG Silke mit Sophie *27.3.03 und Raphael *22.6.04

Re: Dreimonatskoliken

Hallo Karinna,
ich habe schon mehrfach gelesen, daß die ominösen "3-Monatskoliken" als Erklärung für vieles herhalten müssen, was uU garnicht mit der Verdauung zusammenhängt. (zB Warum sollte die Morgen-Milch denn gut verdaut werden, die Nachmittags-Milch dann aber zum allabendlichen Schreien führen? Andere Theorien besagen, das die Kleinen gegen Abend "gesättigt" sind mit Reizen und diesen Unmut äußern)
Daß das Rumoren und Pupsen jetzt mehr wird, würde ich schlicht auf die größere Menge Milch, die er jetzt so langsam zu sich nimmt, schieben, und die Verdauung kommt ja so langsam in Gang. Die Verdauung itself beunruhigt die Kleinen ja auch, es rumpelt und kullert im Bauch - komisch, neu!
Gegen Unruhe, Blähungen und Schreien/Weinen hilft ja bei vielen Babies das Tragetuch - bei euch auch?
ligrü von kazita, dem Klugscheißerchen

Re: Dreimonatskoliken

Diese ominösen 3-Monats-Koliken haben in den seltensten Fällen physische Ursachen, wahrscheinlich sind das einfach Anpassungsprobleme der unreifen Psyche an die neue Welt "draußen".
Bei Julius waren diese Koliken schlagartig weg, als wir angefangen haben ihn zum Schlafen zu pucken.
Ich kann dir das Buch "Das glücklichste Baby der Welt" sehr ans Herz legen, da wird auf mögliche Ursachen eingegangen und das Pucken und andere Beruhigungstechniken genau erklärt.
Bei uns hat`s wirklich Wunder gewirkt, Julius hatte nie wieder eine dieser "Schreistunden" und hat das Pucken geliebt bis er ca. 4 Monate alt war.
Mit dem Stillen hat das gar nichts zu tun, schon gar nicht mit den Stillabständen, das ist ein weit verbreiteter Irrtum!
Diese Koliken sind in den meisten Kulturen völlig unbekannt, v.a. da, wo die Babys wirklich nach Bedarf stillen, soll heißen ca. alle 10 Minuten und öfter! ;-)
LG
Doro

Re: Dreimonatskoliken

Es mehren sich die Anhänger der Theorie, daß diese Koliken eigentlich eher sekundär mit der Verdauung zu tun haben, nämlich so, daß die Babys schreien, dadurch mehr Luft schlucken und dadurch Blähungen bekommen. Diese müssen gar nicht schmerzhaft sein, aber das Pupsen hält dann als Erklärung für das Schreien her... Stillabstände von 2 Stunden oder gar 4 stammen als Ratschlag glaub ich aus dem vorvergangenen Jahrhundert. Also, ich schließ mich kazita an, mit dem Tragetuch, das hat bei uns super geholfen. Vielleicht findet Dein Baby eine kleine Massage gut? Oder aber, meine Schwägerin ist Heilpraktikerin, die rät immer zu Cuprum. Leider hab ich keine Ahnung von Potenzen oder Dosis. Es hilft wohl fast sofort. Liebe Grüße Tabbi (Tragetuch- und Homöopathiejunkie)

ach übrigens..

Herzlichen Glückwunsch!! :-)

Re: Dreimonatskoliken

mit der stillhäufigkeit haben die kolliken sicher nichts zu tun und kia und hebi sind nicht auf dem neuesten stand bezüglich des 2h-stillabstandes, hier mal ein text dazu.
lg und noch herzlichen glückwunsch :-)
yvonne
***
?eine Kind kann, soll und darf nach Bedarf gestillt werden und es muss KEIN Mindestabstand eingehalten werden. Ein erzwungenes Einhalten eines solchen Mindestabstandes kann zu erheblichen Stillproblemen bis hin zu Gedeihstörungen führen. ?
Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein.
Woher kommt der Mythos vom ?Mindestabstand" ?
Von Denise Both, IBCLC
?Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen."
?Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen"
?Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden"
Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit.
Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll?
Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann.
Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten ?damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet.
Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das ?Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die ?Frische Milch auf halbverdaute Milch-Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme.
Doch woher kommt diese Meinung?
Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 ? 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung ?Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch ?Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat.
Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei.
Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest.
Es wurde ? wie so oft ? einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.

Re: Dreimonatskoliken

Hallo,
zum Thema "Verlegenheitsdiagnose" Drei-Monats-Koliken hier ein link: http://www.liga-kind.de/pages/sali200.htm
(bezieht sich auf den Zusammenhang bzw. NICHT-Zusammenhang der Ernaehrung der stillenden Mutter - angebliche Koliken des Kindes und zur Genese der Koliken allgemein).
LG, Karen

Re: Dreimonatskoliken

Hallo Karola,
erst mal herzlichen Glückwunsch! :) Und zusätzlich zu den vielen
nützlichen Infos, die du ja schon bekommen hast, wollte ich nur
noch rasch anmerken, dass ein bisschen Pupsen und Unruhe
noch lange keine Koliken sind. Gedanken dazu würde ich mir erst
ab täglichem Gebrüll von einer Stunde und mehr machen. Yannick
hatte am Anfang auch Blähungen (zumindest sah es so aus) und
hat auch mal geweint deswegen, aber so richtig schlimm war es
nie. Und es war immer unabhängig davon, wann er zuletzt
getrunken hatte bzw. wie die Abstände waren.
Steht nicht nach 10-12 Tagen ein Entwicklungsschub an? Das
würde die Unruhe erklären, und die Verdauung entwickelt sich
auch ständig weiter...
LG Yuri

Re: Dreimonatskoliken

Hallo Karola,
bei Erik haben leichte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn mit in Mandelöl
verdünntem Kümmelöl gut geholfen. Wahrscheinlich war es nur die Zuneigung
und die Wärme auf dem Bauch, die ihm geholfen haben, aber Kümmel soll bei
Blähungen ja auch gut sein. Es gibt auch Windsalbe in der Apotheke, wenn Dir
das Kümmelöl unheimlich sein sollte. Außerdem bekommt Erik bei
Verdauungsproblemen immer Kümmelzäpfchen (Carum Carvi von WALA). Die
schaden auf jeden Fall nicht. Und bei Verstopfung helfen sie super...
Eine Freundin von mir hat dem Baby immer den Bauch gefönt. Soll bei ihm super
geholfen haben, Erik mochte das Geräusch nicht und hat noch mehr geweint.
Viel Glück und alles Gute,
Sandra.
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