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Diabetes durch Stillen??

Hallo Ihr Lieben,
ich habe Euch doch vor einigen Tagen wegen des
schlechten Essens, wenig Zunehmens von Katharina
erzählt. Inzwischen isst sie wieder ganz gut. Jetzt wurde
in ihrem Urin allerdings Zucker festgestellt. Jetzt
schwebt über uns das Damoklesschwert der Diabetes.
Sie ist nicht erblich vorbelastet, weder in meiner
Familie noch in der Famile meines Mannes ist jemand
zuckerkrank. Nun habe ich mir die Frage gestellt, ob ich
indirekt doch daran schuld sein könnte. Ich liebe
nämlich alles was süss ist (Kuchen und Schokolade).
Vor der SS, in der SS und auch während der gesamten
Stillzeit habe ich mich eigentlich wenig zurückgehalten
(obwohl ich zu den Menschen gehöre, die schon 1kg
mehr auf die Waage bringen, wenn sie an einem Stück
Kuchen vorbeigehen). Und was ist, wenn der Arzt
verlangt, dass ich sofort abstille? Wie soll ich das
bloss meinem Mäuschen erklären, die das Stillen so
liebt (wie ich auch).
LG von einer änglichen und verwirrten Lili m. Katharina
*24.09.03
Bisherige Antworten

Diabetes trotz Stillen

Hallo Lili,
vor allem der Absatz müsste für dich interessant sein:
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Umweltfaktoren wie Ernährungsgewohnheiten scheinen den Diabetes Typ 1 ebenfalls zu beeinflussen. Forschungsergebnisse zeigen, dass Stillen das Krankheitsrisiko senkt, während eine frühkindliche Ernährung bis zum ersten Lebensjahr mit Kuhmilchprodukten das Auftreten des Diabetes Typ 1 begünstigt.
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LG und lass das mit der Schuldfrage... Uta
Diabetes mellitus Typ 1
Was ist Diabetes Typ 1?
Der Diabetes Typ 1 ist eine Stoffwechselerkrankung, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Verursacht wird die Erkrankung durch den Mangel an einem Hormon - dem Insulin. Daher wurde der Diabetes Typ 1 früher auch insulinabhängiger Diabetes mellitus genannt. Lange Zeit war der Diabetes Typ 1 auch unter dem Begriff "jugendlicher" Diabetes geläufig, da er in der Regel bei Kindern und Jugendlichen zum ersten Mal auftritt. Im Gegensatz dazu bildet der Körper bei Diabetes Typ 2 noch das Hormon Insulin, der Körper reagiert aber nicht richtig darauf. Diabetes Typ 2 tritt in der Regel bei älteren Menschen zum ersten Mal auf.
Unter den Diabetes-Erkrankungen macht der Diabetes Typ 1 etwa fünf Prozent aus. Das sind rund 200 000 Menschen in Deutschland.
Der Diabetes Typ 1 ist nicht heilbar, lässt sich aber gut behandeln. Für jeden Diabetiker ist es wichtig, den Blutzucker optimal einzustellen. Nur so können akute Stoffwechselentgleisungen wie Unterzuckerung (Hypoglykämie) oder Spätschäden wie Nierenkrankheiten hinausgeschoben oder sogar verhindert werden.
Wie entsteht Diabetes Typ 1?
Diabetes Typ 1 gehört zu den Autoimmunerkrankungen, das heißt in diesem Fall: körpereigene Abwehrstoffe, die Antikörper zerstören die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Diese fortschreitende Entzündung und Zerstörung der Zellen entsteht über viele Jahre. Bei manchen Menschen werden Jahre vor dem Ausbruch der Krankheit bereits Abwehrzellen gegen die Zellen der Bauchspeicheldrüse gefunden.
Alle Körperzellen benötigen das Hormon Insulin, um Zucker aus der Blutbahn aufzunehmen. In der Zelle wird der Zucker zu Energie verbrannt. Kann der Zucker nicht von den Zellen aufgenommen werden, steigt die Zuckerkonzentration im Blut an. Ist eine bestimmte Konzentration des Zuckers im Blut überschritten, gelangt der Zucker in den Harn und wird ausgeschieden.
Die Ursachen für diese Fehlsteuerung des Immunsystems sind heute noch weitgehend unbekannt. Man glaubt, dass manche Bakterien oder Viren den Bauchspeicheldrüsenzellen so ähnlich sehen, dass der Körper nicht nur diese eingedrungenen Bakterien oder Viren unschädlich macht, sondern auch die eigenen Zellen angreift.
Auch Erbfaktoren spielen bei der Krankheitsentwicklung eine gewisse Rolle. Geschwister und Kinder von Typ-1-Diabetikern haben ein Risiko von etwa fünf Prozent, auch an Diabetes zu erkranken. Die Beobachtung von eineiigen Zwillingen zeigt, dass nur in jedem dritten Fall beide an Diabetes Typ 1 erkranken.
Umweltfaktoren wie Ernährungsgewohnheiten scheinen den Diabetes Typ 1 ebenfalls zu beeinflussen. Forschungsergebnisse zeigen, dass Stillen das Krankheitsrisiko senkt, während eine frühkindliche Ernährung bis zum ersten Lebensjahr mit Kuhmilchprodukten das Auftreten des Diabetes Typ 1 begünstigt. Die Zusammenhänge dieser Beobachtung sind allerdings noch nicht hinreichend geklärt.
Welche frühzeitigen Symptome können auftreten?
Bei Diabetes Typ 1 treten folgende Anzeichen auf. Im Gegensatz zum Diabetes Typ 2 sind die Beschwerden viel stärker ausgeprägt:
Starker Durst durch den Wasserverlust
Häufiges Wasserlassen (Polyurie)
Schwächegefühl
Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
Azetongeruch (wie Nagellackentferner)
Bei etwa einem Viertel der Patienten zeigen sich keine Symptome. Erst die Entwicklung einer lebensgefährlichen Komplikation, der Ketoazidose, führt zur Diagnose Diabetes.
Wie wird Diabetes Typ 1 diagnostiziert?
Der Arzt bestimmt zunächst Ihren Blutzucker. Nüchternblutzucker-Werte größer als 126 mg/dl gelten als krankhaft. Mit Hilfe eines Teststreifens wird auch der Urinzucker gemessen. Lässt sich wiederholt Zucker im Urin nachweisen, ist das fast immer ein Hinweis auf Diabetes. Zusätzlich wird der HbA1c-Wert bestimmt. Dieser Wert wird auch Blutzuckergedächtnis genannt, da er eine Beurteilung der Diabeteseinstellung für die zurückliegenden 12 Wochen erlaubt.
Die Diagnose "Typ-1-Diabetes mellitus" lässt sich durch die Bestimmung von Abwehrzellen (Antikörper) gegen die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse absichern. In 90 Prozent der Fälle sind diese Antikörper im Blut nachweisbar.
Ist bei Ihnen die Diagnose Diabetes gestellt worden, so werden zusätzlich der Augenhintergrund, die Nieren- und Blutfettwerte, die Nerven, der Urin, der Blutdruck und Ihre Füße kontrolliert, um eventuelle Folgekrankheiten frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.
Wie wird ein Diabetes Typ 1 behandelt?
Der Typ-1-Diabetes beruht auf einem Mangel an Insulin. Daher muss Insulin lebenslang gespritzt werden, um eine Normalisierung des Blutzuckers zu erreichen. Der wichtigste Apparat des Diabetikers ist daher das Blutzuckermessgerät. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, den Blutzucker selbst zu messen und die Diabetesbehandlung im Alltag zu steuern.
Prinzipiell gibt es drei verschiedene Insulinbehandlungen:
Konventionelle Insulintherapie
Intensivierte konventionelle Insulintherapie
Insulinpumpentherapie
Bei der Konventionellen Insulintherapie werden die Essensmengen und die Essenszeiten an die gespritzten Insulinmengen angepasst. Bei den beiden anderen Behandlungsmethoden läuft es umgekehrt. Die Insulindosis wird der Nahrungsmenge und der körperlichen Aktivität angepasst. Damit lässt sich der Tagesablauf viel freier gestalten. Vorraussetzung ist eine intensive Schulung sowie die Bereitschaft, seine Blutzuckerwerte täglich mehrfach zu messen.
Was können Sie selbst tun?
Insulin ist derzeit das einzige Medikament, um den Typ-1-Diabetes mellitus zu behandeln. Sie müssen den richtigen Umgang mit Insulin und der Erkrankung lernen. Eine optimale Einstellung des Blutzuckers erfordert die richtige Insulindosis zur richtigen Zeit.
Folgendes gilt im täglichen Leben mit dem Diabetes:
Akzeptieren Sie Ihre Erkrankung oder die Ihres Kindes. Lernen Sie, die Symptome für zu hohen oder zu niedrigen Blutzucker im Auge zu behalten.
Nutzen Sie die Diabetikerberatung bei Ihrem Arzt oder bei einer Diabetes-Ambulanz. Sie werden dort intensiv auf eine selbstständige Blutzuckermessung und auf den Umgang mit Insulin vorbereitet.
Lernen Sie, sich selbst Insulin-Injektionen unter die Haut zu geben. Sie werden das ein Leben lang tun müssen.
Haben Sie immer Zucker bei sich, um eine Unterzuckerung durch eine zu hohe Insulindosis zu verhindern.
Der Arzt wird mit Ihnen regelmäßige Kontrolltermine vereinbaren, um Ihren Blutzuckerspiegel, Ihre Nieren- und Blutfettwerte zu messen sowie Ihren Blutdruck, Ihren Urin und Ihre Füße zu kontrollieren. Falls Komplikationen oder Zuckerspätschäden auftreten, wird er zusätzliche Untersuchungen veranlassen oder Sie zu einem entsprechenden Spezialisten überweisen.
Gehen Sie regelmäßig mindestens einmal im Jahr zum Augenarzt, denn die Zuckerkrankheit kann auch Ihre Augen schädigen.
Wenn Sie an einer anderen Krankheit wie zum Beispiel an einer Grippe erkranken, kann es zu Komplikationen kommen. Suchen Sie in diesem Fall rechtzeitig ihren Arzt auf.
Wie kann man dem Diabetes Typ 1 vorbeugen?
Leider ist es zurzeit noch nicht möglich, dem Diabetes Typ 1 vorzubeugen. Durch die Bestimmung der Abwehrzellen gegen die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse kann man heute vorhersagen, ob ein Patient an Diabetes Typ 1 erkranken wird. Auch kann mit einem Test, den intravenösen Glukosetoleranztest untersuchen, wie viel Insulin noch produziert wird. Erste Ergebnisse zeigen, dass die vorbeugende Behandlung mit Insulin den Ausbruch der Krankheit hinauszögern kann.
Prognose
Der Typ-1-Diabetes ist nicht heilbar. Das Auftreten von Komplikationen hängt von der Stoffwechseleinstellung ab. Je besser der Diabetes eingestellt ist, desto später und seltener treten Komplikationen auf.
Folgende Komplikationen sind möglich:
Diabetische Augenkrankheiten
Nervenentzündung (Polyneuropathie)
Nierenkrankheiten
Atherosklerose (Gefäßverkalkung) und daraus folgend Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall
Hautveränderungen von leichten Beschwerden bis zu schlecht heilenden Geschwüren, meist an den Beinen
Infektionen der Haut und der Schleimhäute
Potenzstörungen
Wundheilungsstörungen
Ketoazidose
Hypoglykämie
Dr. Katharina Larisch
Letzte Aktualisierung: März 2003

Re: Diabetes durch Stillen??

Hallo,
lass' Dich nicht verunsichern.
Auch wenn alle Welt weissmachen moechte, dass - sobald mit dem Kind was nicht stimmt (z.B. Blaehungen in der Anfangsphase) - bestimmt das Stillen bzw. die ERNAEHRUNG der stillenden Mutter daran schuld ist ...
Mich wuerde mal interessieren, zu welcher Ernaehrungsform Deines Kindes DER Arzt raet, der Dir "empfehlen" wuerde abzustillen ......
..vielleicht Folgemilch 3 ?;)
Euch Alles Gute in der weiteren Diagnostik,
LG, Karen
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