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Der Wert der Muttermilch

Hab ich in einem anderen Forum gefunden. Vielleicht interessiert es hier auch jemanden. Liebe Grüße Hanne
Im Buch "Prost Mahlzeit" von Udo Pollmer, Andrea Fock, Ulrike Gonder und Karin Haug, Untertitel "Krank durch gesunde Ernährung" habe ich hierzu einen sehr passenden Artikel gefunden, den ich hier zitiere.
[Zitat Anfang]
Stillen ? prägend fürs Leben
Je mehr die Wissenschaft über die Wirkungen der Muttermilch auf den Säugling herausfindet, desto mehr Überraschungen erlebt sie. So weiß man erst seit kurzem, dass die Eiweiße der Milch, entgegen der klassischen Vorstellung, im Darm des Säuglings nicht komplett in ihre Bausteine, die Aminosäuren, zerlegt werden, sondern als größere Bruchstücke ins Blut gelangen. Im Körper wirken diese Bruchstücke dann als Hormone und Opiate, die die Verdauung, aber auch die Stimmung und das Verhalten des Kindes steuern. Sie regulieren den Einbau von Calcium in den Knochen genauso wie das Wachstum der Nerven. Ihre Zahl ist kaum noch zu überblicken,
Ob solche nervenbildenden Hormone der Grund dafür sind, dass gestillte Kinder im Durchschnitt klüger sind als Flaschenkinder, kann man bezweifeln, die intelligenzsteigernde Wirkung von Muttermilch dagegen nicht. Diese konnten englische Kinderärzte beweisen. Sie untersuchten 1.000 Frühgeborene. Schon nach 18 Monaten zeigte sich ein deutlicher Entwicklungsvorsprung der Kinder, die überwiegend mit Muttermilch ernährt wurden. Erst kürzlich hat man rund 300 dieser Kinder im Alter von 7 ? 8 Jahren nachuntersucht. Ergebnis: ein knapp um 10 Prozent höherer Intelligenzquotient bei den Muttermilchgenährten. Die Wissenschaftler vermuten, dass in der Muttermilch wichtige Inhaltsstoffe enthalten sind, die die ?Gehirnentwicklung und Reifung besser fördern können?.
Einer dieser wichtigen Inhaltsstoffe könnte, neuesten amerikanischen Forschungen zufolge, das allseits verteufelte Cholesterin sein. Fertignahrungen für Babys enthalten weniger Cholesterin als die Muttermilch. Um sie auf den Stand der Muttermilch zu bringen, müsste man sie extra damit anreichern. Man stelle sich die Reaktion der verunsicherten Mütter vor, wenn sie auf der Packung lesen würden: ?Jetzt mit extra viel Cholesterin?. Da packt man zur Beruhigung der Mütter doch lieber ein paar dubiose Vitamine hinein. Cholesterin ist wichtig für den Aufbau der Nervenzellen und des Gehirns, dass zu 10 bis 20 Prozent aus purem Cholesterin besteht, lässt man den Wassergehalt unberücksichtigt. Offenbar reicht die körpereigene Synthese des Säuglings nicht aus, um den Bedarf zu decken. Zumindest bei Schweinen scheint es so zu sein, dass eine ungenügende körpereigene Cholesterinbildung eine normale Gehirnentwicklung verhindert. Gab man diesen Tieren Cholesterin mit der Nahrung, so verbesserte sich ihr Zustand. Dasselbe konnte auch für Kälber nachgewiesen werden. Der hohe Cholesteringehalt der Muttermilch könnte deshalb verantwortlich dafür sein, dass Stillkinder geistig ?fitter? sind.
Muttermilch ? das Geheimnis liegt in der Verpackung
Wie schafft die Muttermilch nur diese vielfältigen Wirkungen? Mit einem reinen Nährstoffmix entsprechend der üblichen Nährstoffempfehlungen gelänge das sicher nicht. Würde man z.B. wichtige Mineralien wie Sulfat, Calcium und Magnesium auf einmal verabreichen, wären sie für den Körper wertlos. Sulfat würde mit dem Calcium zu unlöslichem Gips reagieren.
Käme Magnesium hinzu, bildeten sich unverdauliche chemische Verbindungen. Und in diesem Zustand kann der Körper des Kindes sie nicht aufnehmen, sie würden mit dem Stuhl ausgeschieden werden.
Daher schwimmen die vom Säugling dringend benötigten Mineralien nicht etwa einfach in der Milch herum, sondern sind in kleine Eiweißkügelchen gepackt. Das Sulfat ist dann an einen Transporteur gekoppelt, an die N-Acetylneuramin-Lactose. Erst im Darm des Neugeborenen wird das Sulfat freigesetzt. Auch ein Teil des Calciums ist vorsorglich an ein Eiweiß gebunden, damit es geschützt die Darmwand des Säuglings passieren kann und vom Blut an die Stellen des Körpers transportiert wird, an denen es auch wirkt.
Auch Fett ist nicht einfach ?Fett?, zumindest nicht in der Milch. Hier ist es in kleine Kügelchen verpackt, die von einer Eiweißhülle umgeben sind. Diese schützende Hülle verhindert, dass das Fett zusammenklebt und als großes Fettauge obenauf schwimmt. Sie sorgt aber auch dafür , dass die Nähr- und Spurenstoffe in der Milch gut verpackt sind. Das ist wichtig, denn bei der Verdauung werden die verschiedenen Schichten des Kügelchens erst nach und nach angegriffen. So werden die eingelagerten Spurenstoffe wie Kupfer und Eisen erst dann freigegeben, wenn der Körper sie auch verwerten kann. Ein großer Teil dieser Kügelchen geht jedoch unversehrt vom noch unvollständig ausgebildeten Darm des Säuglings direkt ins Blut über, wo sie andere wichtige Funktionen haben.
Die Hülle des Kügelchens ist eine komplizierte Membran, die neben Eiweiß auch viele andere biologische wirksame Substanzen wie zum Beispiel Ganglioside enthält. Ganglioside gelten als Nervenschutzstoffe und werden vom wachsenden Gehirn benötigt. Sie haben, wie die meisten Stoffe in der Muttermilch, vielfältige Aufgaben, die sie der Reihe nach wahrnehmen, Bevor sie ins Gehirn eingelagert werden, regeln sie Wachstum und Zellkommunikation. Außerdem helfen sie bei Krankheiten: Ganglioside fangen bakterielle Gifte wie das der Cholera-Erreger ab und binden Grippeviren. Dafür reichen bereits einige millionstel Milligramm aus.
Ein spezielles Enzym aus dem Speichel des Säuglings ist in der Lange, durch die Kugelhülle durchzuschlüpfen und im Inneren der Fettkügelchen ganz bestimmte Fettsäuren freizusetzen. Diese freien Fettsäuren, die sich im Inneren des Kügelchens befinden, helfen bei der Krankheitsabwehr. Sie sind in der Lage, Durchfallviren abzutöten. Die eigentlichen Wirkstoffe entstehen also oft erst auf dem Weg vom Mund zum Darm.
Stillen hat aber auch noch ganz andere Auswirkungen auf das weiter Leben des Kindes. [...]
[Zitat Ende]
Bisherige Antworten

Danke,

wieder eine schöne Bestätigung... LG Tabbi

Danke Hanne! Ich bin im Moment sowas von...

...froh über solche Berichte!
Weil ich am Kiefer operiert wurde, muss ich im Moment Schmerzmittel nehmen (Paracetamol, gelegentlich Ibuprofen), dass mir Gott und die Welt zum Abstillen rät. Mein Kind ist SIEBEN WOCHEN alt! *heul*
Na, ich will und kann aber jetzt nicht auch noch abstillen, dann krieg' ich Depressionen und die Kleine wahrscheinlich auch. Lieber halte ich mal öfters die Schmerzen einfach aus...
Ich hoffe einfach, dass trotz Schmerzmittelzusatz meine Milch immer noch gesünder ist als das Kuhmilchmischersatzzeugs. :o/
LG Steffi mit Schmerzdepris...sowas schränkt die Lebensqualität sehr, sehr ein. Das Stillen ist meine Insel im Moment, da lassen die Schmerzen immer so schön nach dabei...*seufz*

Re: Danke Hanne! Ich bin im Moment sowas von...

Mensch Steffi, hier wurde doch schon so oft geschrieben, dass Paracetamol und Ibuprofen in der Stillzeit ok sind! Ich kann dir nochmal die Rechnung raussuchen, wo drin steht, was fuer Minimengen beim Kind ankommen, viel weniger, als in so einem Babyschmerzzaepfchen drin sind. Also lass dich bitte nicht verrueckt machen und gute Besserung!!
LG
Berit

Re: Danke Hanne! Ich bin im Moment sowas von...

Liebe Berit,
ich nehme im Moment beide in der höchsten Dosis nach Packungsbeilage. Bei Schmerzen bin ich ein furchtbares Weichei. Es heisst immer, bei kurzfristiger Anwendung ist es ok. Ist seit Donnerstag noch kurzfristige Anwendung? Hach, es ist halt einfach blöd, wenn so eine Öko-Tante wie ich sich diese Chemie einverleiben muss...ich fühl' mich so unwohl dabei, dem armen Wurschtel das mit abzugeben. HOFFENTLICH bessert sich der Schmerz bald mal, ich finde das so ätzend!
Na ja, aber diese Entzündung hätte man im Kiefer echt nicht drinlassen können. :o/
LG Steffi mit abgefrästem Kieferknochen und einem Weisheitszahn inklusive davorliegendem Backenzahn weniger...und diese dämliche Geschichte habe ich nicht etwa mangelnder Zahnpflege zu verdanken sondern einen Kieferorthopäden, der einfach gepfuscht hat! *schimpf*

Re: Danke Hanne! Ich bin im Moment sowas von...

meine liebe steffi
ich möchte dich auch noch etwas von der schweiz aus unterstützen...:-)!
paracetamol ist absolut stilltauglich, glaube mir! als jona drei wochen alt war, musste ich davon haufenweise schlucken, ich hatte beidseitig eine eitrige brustentzündung. mir wurde zudem ponstan und antibiotika verschrieben. ersteres nahm ich nur in notfällen, wenn ich einfach vor schmerzen beim stillen nur noch geheult habe...
ich kann deine gedanken sehr gut nachvollziehen, deine gefühle betreffend dem "still-unwissenden" umfeld.
ich denke nach all den beiträgen bist du wieder gefestigt im wissen, dass du mit deiner mumi das beste tust für deine kleine:-)! dem ist so, paracetamol hin- oder her - dafür würde ich beide hände ins feuer legen;-)!
schnelle gute besserung deinem kiefer!
liebe grüsse
liv

Aber Hallo??

Hallo Steffi,
"dass mir Gott und die Welt zum Abstillen rät."
Das Thema Gott hatten wir hier schon mal. So weit ich mich erinnere, wurde in der Bibel auch gestillt. :-)
Die Welt stillt im Durchschnitt 4 Jahre, also kann sie dir auch nicht zum Abstillen raten.
Nun sag! WER ist der Übeltäter? *g* Schwiegermutter oder ähnliches? ;-)
LG Uta

Re: Aber Hallo??

Liebe Uta,
die Übeltäter sind
- der zahnärztliche Notdienst ("Stillen Sie doch ab, so wichtig ist das nicht. Dann können Sie auch vernünftige Medikamente nehmen!")
- mein Mann ("Ich kann das Gejammere nicht mehr hören! Gib ihr doch die Flasche, dann nimmste halt noch eine Tablette mehr!")
- Mutter, Schwiegermutter, usw.
Das ist eigentlich mein ganzes direktes Umfeld. Aber von denen hat auch nie jemand gestillt. Die denken, das kann man 'einfach so' sein lassen und können die Emotionen dabei überhaupt nicht nachvollziehen. Mir käme das jetzt so vor, als sollte ich mir das Baby amputieren...fast wie eine verspätete Teilabtreibung. Ok, das klingt vielleicht wirklich für einige übertrieben, für mich ist es aber so. Irgendwie dasselbe als würde man von einer Schwangeren verlangen, ihr Baby abtreiben zu lassen nur damit man ihr wirksamere Medikamente geben kann...
LG Steffi

Re: Aber Hallo??

Hallo Steffi!
Ich hatte gerade mein persönliche Stillkrisencheerleader ;-) am Telefon und soll hier mal folgendes weitergeben:
Hallo Steffis Göttergatte!
Jaja, ich weiss, jammernde Ehefrauen sind extrem schwer zu ertragen und es ist nicht schön, seine Frau unnötig leiden zu sehen...
Aber genau deswegen sollte Mann sich wirklich sehr gut überlegen, ob man EINE WOCHE Gejammer und Leiden wegen Zahnweh eintauschen will, gegen Gejammer und Leiden wegen Zahnschmerzzwangsabstillseelenweh den Rest seines unter Umständen noch sehr, sehr langen Lebens.
Viele Grüsse von einem erfahrenen Stillkrisenehemann und -vater und seit knapp 40 Jahren leidgeprüftem krankenhausaufenthaltszwangsabstillseelenwehzuguckmuss Sohn

Re: Danke Hanne! Ich bin im Moment sowas von...

Hi Steffi,
nimm doch bitte Deine Schmerzmittel, das ist doch im akutprozess nicht schlimm fürs Baby!
Was denkst Du was Frühgeborene alles abkriegen oder krebskranke Kinder - und da macht man sich wegen der Paracetamol Gedanken.. ich kanns nachvollziehen - aber ich finds nicht von nöten.
Lg Gala

Re: Danke Hanne! Ich bin im Moment sowas von...

Liebe Gala,
nehme ich ja auch, mit übel schlechtem Gewissen allerdings, aber ich halte es sonst nicht mehr aus. Wie lange kann man das denn machen? Irgendwie geben die mir alle nur so unklare Prognosen und die OP war schon am Donnerstag...
LG Steffi

Re: Danke Hanne! Ich bin im Moment sowas von...

Hallo Steffi,
ich schreibe hier nicht oft. bin auch keine LZS, nur einfache Stillmutte mit zwei KIds. Wie die anderen denke ich auch, daß du das mIttel ruhig nehmen solltest. Mach dir keinen KOpf. Ich hatte nach der Geburt von meiner ersten Tochter einen heftigen Fieberschub mit 41°C, der die Ärzte zum Wahnsinn trieb, weil sie die Ursache nicht finden konnten. Meine diagnose mit einer Erkältung mit Halsschmerzen hat niemanden interessiert. Dafür hat man an mir rumgedoktert. Aber egal. ich mußt damals Antibiotika nehmen, weil 41°C nicht gerade wirklich eine gute Temperatur ist. Und dennoch habe ich weitergestillt. Die Ärzte haben überprüft, ob das Medikamet okay ist. Es war nie die Rede, daß ich abstillen müßte. Auch beim Zwieten Kind hat mich dann das Schicksal mit einer starken Blaseninfektion ereilt udn auch hier: antibiotika, von meiner Frauenärztin herausgesucht.
Ich denke, daß die geringen Mengen, die ankommen keine schaden verursachen.
Drück dir die Daumen und alles Gute
Wiebke

Re: Danke Hanne! Ich bin im Moment sowas von...

Hallo Steffi,
wie die anderen schon geschrieben haben, wegen der Schmerzmittel mach dir keine Gedanken. Du machst das schon richtig und gibst deinem Kind das beste. Abstllen wäre für euch beide sicher das Schlechteste. Schön, wie du das mit der Insel schreibst.
Gute Besserung und alles Liebe
Hanne

Re: Danke Hanne! Ich bin im Moment sowas von...

Liebe Hanne,
danke für die guten Besserungswünsche.
Ja, aus irgendeinem Grund lassen beim Stillen die Schmerzen nach. Ich leg' die Kleine schon auch zwischendurch immer an, aus rein egoistischen Gründen...aber ich nehm' jetzt auch die Medikamente, das ist sonst nicht auszuhalten. Hoffentlich ist es bald mal gut!
LG Steffi

Schmerzstillendes Stillen

Liebe Steffi,
das sind die Glückshormone *zwinker*
Du überstehst das, ganz sicher MIT deiner Maus an der Brust.
Viel, viel Kraft für die nächste Zeit,
Franka

Dankeschön !!

Gerade wenn man ein krankes Kind hat, ist dieser Text Butter für die stillende Mutterseele !!
Sofort abkopiert.
LG Carolin.

vielen dank für deine mühe...

... genau solche texte bestärken mich immer wieder genau dsa richtige zu tun und auch die anstrengenden seiten am lange-stillen auf mich zu nehmen. ich will für mein kind das beste und das tu ich somit auch :-)
nochmal danke, der text ist ausgedruckt und wird sicher verwahrt!!
lieben gruß von karin mit robin *23.juli2004
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