Hallo Koni,
meine Tochter ist noch nichtmal 8 Monate und ich darf mir sowas anhoeren :-/ Dieses Wochenende war wieder "toll", meine Schwiegermutter hatte Geburtstag, die ganze Verwandschaft versammelt. Die Blicke haettste sehen sollen, als zur Sprache kam, dass ich noch stille. Das Kind muss doch was richtiges.. die Tochter meiner Bekannten bekommt schon lange.., reicht denn die Milch noch.. das uebliche halt. Wenigstens eine Tante sah es postitiv "ist doch schoen, wenn man sooo lange stillen kann". Moechte nicht wissen, was los ist, wenn meine Tochter ein Jahr ist oder aelter - und das wird auf jeden Fall passieren, falls sie sich nicht vorher abstillt, was sehr unwahrscheinlich ist. Ich habe wirklich HORROR davor *seufz* Wobei ich abends/nachts/morgens stillen nichtmal so schlimm finde, das kann man ja machen, ohne dass es auffaellt. Wenn man tagsueber bei anderen Leuten ist, ists schon bloeder. Ich finds toll, wie locker und selbstbewusst viele Mamas hier damit umgehen, bin wirklich neidisch. Ich selbst bin leider sehr schuechtern und auch naja ziemlich leicht innerlich getroffen von bloeden Kommentaren. Ich wuerde zwar nie abstillen wegen sowas, aber es nagt doch an mir und versaut mir den Tag. Es hilft auch nicht viel, dass ich mir meiner Sache sicher bin, weh tut es trotzdem.
LG
Berit

Hallo Koni,
ich habe anfangs oft erzählt, daß ich stille. Ich war froh und stolz darauf und wollte mich mit anderen darüber austauschen. Leider habe ich nur wenig Verständnis geerntet und ich erzähle jetzt nicht mehr darüber, außer, wenn ich deutlich merke, daß das Thema angezeigt ist.
Ich stille auch nur in der Öffentlichkeit, wenn es unbedingt notwendig ist. Als letztens im Kiga (da ist alle 14 Tage "Krabbelgruppe" mit allen Kindern, die mal dort hingehen) nach einer Stunde alle Kinder nervös nach den Teefläschchen nörgelten, kam Tom zu mir und hat ohne Aufsehen gestillt. Da fragte die Erzieherin ganz erstaunt: Was? Da kommt noch was? Ich habe nur kurz geantwortet: Ja, so lange Tom stillt, kommt auch noch was. Damit war das Thema beendet. Es war ihr scheinbar unangenehm.
Genießt die Stillzeit - diese besondere Nähe, die "Wunderwaffe" zum einschläfern, trösten, kuscheln, freue dich über dein Kind, weil es im Durchschnitt weniger krank ist, und wenn es krank ist, daß es schneller wieder gesund ist und laß Bemerkungen von Leuten, die nicht deiner Meinung sind abprallen. Du läßt dich ja auch nicht von denen überzeugen. *zwinkert* Die Leute wissen nicht, was DEIN Kind braucht, sondern was sie denken, was IHRE Kinder brauchen.
In dem Buch "Wir stillen noch" steht so treffend geschrieben über richtig oder falsch in der Kinderpflege: Man soll sich bei allem fragen: Schadet es dem Kind? Hat es überhaupt eine Bedeutung?

Pulvermilch und Fertigbrei sind wie McDonalds - man stirbt nicht davon, aber man braucht es nicht unbedingt. *ggg*
LG Uta (Tom 8/01)

Hallo Koni
Bei mir war die erste Hürde in England, da muss man mit 4 Monaten zufüttern. Ich habe nicht zugefüttert und war somit eh schon der Aussenseiter, doch war ich das sowieso schon als Ausländer! Ich habe dann einfach nicht mehr darüber gesprochen und somit haben alle angenommen ich hätte dann so mit 8 Monaten auch abgesillt. Wenn ich bei guten Freunden gestillt habe war es kein Problem und die Engländer würden nie was dazu sagen, bei Fremden war es mir egal. Naomi hat sich mit 16 Monaten abgestillt, ich war damals im 4. Monat schwanger und hatte nichts dagegen. Ich glaube die wenigsten wussten davon dass ich noch stillte und ich muss gestehen nachts stillte ich nach 13-14 Monaten nicht mehr da ich es nicht für nötig fand und zu ermüdend und Naomi nicht danach verlangte. Ich ernte nun im nachhinein immer bewundernde Blicke wenn ich sage dass ich 16 Monate gestillt habe, dabei finde ich dies gar nicht lange. Die Generation meiner Mutter findet dies toll da zu dieser Zeit kaum jemand stillen "konnte". Ich bin überzeugt vom Stillen (wie auch vom Tragtuch) und stehe dazu wenn mich jemand fragt, sonst schweige ich und geniesse! Ich bin sicher dass ich das richtige mache und ich hoffe du kannst es auch gelassen nehmen, denn schliesslich ist es dein Kind!
Lieben Gruss und lass den Kopf nicht hängen.
Karin