Brauche euren Rat...........
unser Sohn ist jetzt 15 Tag alt und am Anfang hat er so alle drei vier Stunden getrunken. Nun seit zwei Tagen will er oft alle zwei Stunden trinken vor allem Abends, d.h. gestern Abend und heute Nacht hab ich um 21.00, 23.00, 1.00, 2.30 und dann um 6 uhr gestillt. Ich denke an der Menge meiner Milch liegts nicht denn er schluckt bis zum Schluß gut und die Milch läuft. Kann es sein das er schon den ersten Schub hat oder verändert sich die Milch jetzt ?
Und dann stille ich Nachts im Bett und laß ihn bei mir liegn, ich schlafe oft gleich wieder ein und er trinkt halt, meint ihr er trinkt dann weniger und schläft schneller ein als wenn ich wach stillen würde und ihn weiter animieren würde ? Hm wißt ihr was ich meine, hört sich etwas chaotisch an.
Übrigens hat das stillen bei unserem ersten Kind gar nicht geklappt, wir haben zwar dann drei Monate voll gestillt aber unter größter Anstrengung. Ich hab immer ganz neidisch bei euch mitgelesen ! Nun beim zweiten klappt bis jetzt alles problemlos und ich hoffe auf eine lange Stillbeziehung. Gehört zwar jetzt nicht zum Thema wollte ich euch aber trotzdem sagen.
Für eure Hilfe wäre ich echt dankbar.
LG Bianca
Re: Brauche euren Rat...........
ich kann gar kein Problem bei euch entdecken, außer vielleicht, dass du versuchst mit der Uhr zu stillen. ;-)
LG Uta
Ich häng dir das mit der Uhr mal ran:
Stillen nach der Uhr
Von Diane Wiessinger, MS, IBCLC
Originaltitel: "Scheduling Feeds"
Du bist wichtig, nicht nur für Dich selbst, auch für andere. Du hast Wichtiges zu tun. Vieles davon muß zu einem bestimmten Zeitpunkt geschehen. Du holst Deine Mutter am Dienstag um 3.00 Uhr am Flughafen ab. Du musst am Donnerstag um 10.00 Uhr zum Frisör. Dein Arbeitstag hat einen festen Anfang und ein festes Ende, ebenso wie der Deines Partners. Folglich funktioniert es am besten, für die großen Aufgaben des Tages einen Zeitplan zu haben.
Jetzt stell Dir vor, dass Du zusätzlich zu all diesen Terminen auch noch die Zeiten planst, zu denen Du auf die Toilette gehst. Du musst Dich daauf trainieren, alle 2 1/2 Stunden zu müssen. Zwischendurch mal kurz zum Klo rennen - das geht nicht, genausowenig, wie einfach eine Klopause auszulassen, weil Du gerade nicht mußt. Alle 2 1/2 Stunden. Auf die Minute.
Was? Du hast zwischen den großen Aufgaben des Tages wirklich keine Zeit für so eine detaillierte Planung einer banalen Sache? Natürlich nicht. Am unkompliziertesten verläuft unser Tag, wenn er um die großen Dinge herum organisiert ist, während die Kleinigkeiten flexibel zwischendurch erledigt werden.
In unsere Kultur wird das Stillen eines Babies inzwischen als eine große Sache angesehen, und es gibt viele Bücher, die uns sagen, wir müssten es nach Plan machen, damit alles glatt läuft, damit das Baby nicht unser ganzes Leben in Beschlag nimmt, damit wir für alles andere Zeit übrig haben. Was aber, wenn das Stillen eine Nebensächlichkeit wäre? Wenn dem so wäre, erlauben wir ihm nicht zuviel Kontrolle über unser Leben, wenn wir es in den "muss-genau-geplant-werden"-Status erheben?
Anfangs ist das Stillen eines Babys zeitaufwändig und nimmt einen völlig in Anspruch. Es kommt Dir so vor, als würde sich Dein ganzer Tag nur darum drehen, und diese Aufgabe zu planen und damit etwas Kontrolle darüber zu gewinnen, klingt verlockend. Nur ein Zeitplan scheint verhindernzu können, dass man vollends wahnsinnig wird.
Aber sobald Du gelernt hast, das Baby bequem anzulegen, sobald das Baby gelernt hat, schnell anzudocken, sobald die ersten Wochen vergangen sind, ist Stillen einfach keine große Sache mehr. Du kannst beim Kochen stillen, im Bett, während Du fernsiehst, oder isst, oder schreibst, oder gehst. Wenn Dein Baby jederzeit die Gelegenheit zu einem kleinen Imbiss hat, sobald es das Bedürfnis danach hat, ist es nie richtig hungrig, und Du kannst es "auffüllen", weil Du etwas erledigen möchtest, auch wenn es nicht danach verlangt hat und dadurch die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit strecken. Oder Du kannst die nächste Mahlzeit ein wenig hinauszögern, während Du noch etwas fertig machst. Oder Du kannst in Deiner Tätigkeit eine kurze Pause einlegen, einige Minuten stillen und das Baby ist satt genug, noch etwas länger zu warten.
Diese ungebundene Vorgehensweise des häufigen, kurzen und flexiblen Stillens, lässt Deinem Tag die Freiheit, sich von selbst um andere, interessantere Dinge zu strukturieren. Wenn das Stillen eines Babys zu einer genauso spontanen Sache wie das Schmusen mit ihm wird, läuft der Tag gewöhnlich für alle glatter, auch für das Baby... und für Dich.
Uebersetzt von: Friederike Bradfisch
Re: Brauche euren Rat...........
oh wie schön, vielen Dank für den Anhang das ist genau das was ich gebraucht habe. Super.
Liebe Grüße Bianca
Re: Brauche euren Rat...........
das freut mich aber sehr, dass du dich darin wiedergefunden hast. :-)
LG Uta
Re: Brauche euren Rat...........
LG - Nat
Re: Brauche euren Rat...........
das was Uta geschrieben hat war genau das richtige für mich und stimmt eigentlich ist es enspannend aber mein Männe hat mich etwas verunsichert. Danke für Deine Antwort.
LG Bianca
schliesse mich uta an?
erstmal herzliche gratulation zur geburt deines 2.
kindes!
ich finde den vergleich mit der toilette extrem gut, auch
wenns vielleicht erstmal etwas befremdlich tönen mag.
so, wie du es beschreibst, läufts doch ganz friedlich.
was gibt es erholsameres (in sachen stillen), wenn der
zwerg sich labt, derweil die mami ihren verdienten
schlaf gleich wieder findet?
nochwas: bei einem 2 wochen alten baby kann man
kein regelmässiges trinkverhalten erkennen, es kann
sich immer wieder ändern. in dem alter haben die
kleinen noch nicht mal intus, wann tag und wann nacht
ist. insofern ist es auch super, wenn du im bett stillen
kannst, das ist nämlich die allerminimalste action, die
es braucht und der kleine lernt somit, dass die nacht
der ruhe dient ;-)
ich wünsche dir, dass es diesmal besser klappt.
frag einfach wieder, wenn dich etwas verunsichert!
lg, bea
Re: schliesse mich uta an?
Uta hat mir genau das geschickt was ich gebraucht habe, prima.
Ja Du hast recht, es läuft friedlich aber Männe hat mich etwas verunsichert mit seiner Frage ob er nicht etwas oft stillt, war aber net bös gemeint von ihm *lach*
Danke das ich euch fragen kann, ich denke ihr als Langzeitstillmamis habt einfach die besseren Tips und Hilfen.
LG Bianca
Wegen " zu oft stillen"
Autor: Dr. Katherine Dettwyler PhD
zugeordneter Professor fuer Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft
Texas A & M University
Originaltitel des Textes: "Sleeping through the night?"
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Elternsein eine harte Anpassungszeit erfordert, besonders wenn die Erwartungen nicht mit der Realitaet uebereinstimmen, wenn uns unsere Kultur gelehrt hat, dass Kinder bestimmte Beduerfnisse/Verlangen/Verhaltensweisen haben, und unsere Kinder dann in dieses Modell nicht hineinzupassen scheinen. Es kann fuer neue Eltern sehr schwierig sein, diese Differenz zwischen Erwartungen und Realitaet zu akzeptieren und damit fertig zu werden. Manche Kinder koennen dazu aufgemuntert, gezwungen oder davon ueberzeugt werden, sich den kulturellen Erwartungen anzupassen, und sie werden problemlos damit fertig. Bei andere hingegen, auch wenn sie sich letztendlich anpassen, geschieht das zum Schaden ihrer Persoenlichkeit, Ihrer Selbstsicherheit, ihrer Faehigkeit, die Welt als einen sicheren und vertrauenseinfloessenden Ort zu betrachten, und manchmal zieht es gesundheitliche oder sogar lebensbedrohende Folgen nach sich. Wahrscheinlich besteht nirgends ein so grossen Konflikt zwischen kulturellen Erwartungen und den physiologischen Beduerfnissen der Kinder, wie in den beiden Bereichen Stillen und Schlafverhalten.
Die Erwartung, sehr oft gestillt zu werden, ist Babys angeboren (egal ob man glaubt, durch Millionen von Jahren der Evolution oder durch Gott).
Hinweise dafuer sind:
Die Zusammensetzung der Muttermilch.
Die Tatsache, dass bei allen hoeheren Primaten (zoologische Ordnung, zu denen auch der Mensch gehoert - zu den hoeheren Primaten zaehlt man auch Affen und Menschenaffen) die Muetter ihre Jungen viele Jahre lang im Arm oder auf dem Ruecken tragen.
Die Groesse des Magens eines Saeuglings.
Die Schnelligkeit, mit der Muttermilch verdaut wird.
Die Notwendigkeit einer fast ununterbrochenen Nahrungszufuhr fuer das Wachstum des grossen menschlichen Gehirns.
usw.
Mit sehr oft ist gemeint drei- bis viermal pro Stunde, jedesmal fuer wenige Minuten. Die Art, in der einige Babys in unserer Kultur gestillt werden - zu versuchen, sie an einen 3-4-Stunden-Rythmus zu gewoehnen, mit Stillmahlzeiten die jeweils 15-20 Minuten dauern, geht gegen unsere Natur. Wir Menschen sind jedoch sehr anpassungsfaehig und einige Muetter schaffen es, mit diesen sehr distanzierten Bruststimulationen und -entleerungen genug Milch zu bilden und einigen Babys gelingt es, mit grossen, weit auseinanderliegenden Milchmahlzeiten zurechtzukommen. Leider koennen jedoch einige Muetter mit so seltenen Stillmahlzeiten nicht genug Milch bilden und einige Babys passen sich diesem Rythmus nicht an, werden unruhig, schreien viel, moechten "vor der Zeit" gestillt werden und wachsen und gedeihen nicht. Es wird dann meistens der Koerper der Mutter angeklagt. "Sie haben nicht genug Milch!" - statt die von der Kultur aufgezwungene Erwartung, dass es ausreichen sollte, alle drei bis vier Stunden zu stillen, und die Mutter beginnt, mit Flaschenmilch zuzufuettern, was zu einer stetig abwaerts fuehrenden Spirale bis hin zum gaenzlichen Abstillen fuehrt.
....
Uebersetzung von Ulrike Schmidleithner
Re: Brauche euren Rat...........
klingt wie bei uns. Dein Krümelchen würde vielleicht mehr trinken wenn Du ihn weckst nachts, aber das macht doch keinen Sinn. Durch die minimale Aktivität wird er schnell lernen, dass Nacht ist und da das Trinken nachts Dich auch nicht so sehr im Schlaf stört, ist doch alles prima. ;o)
LG Steffi
Re: Brauche euren Rat...........
ist es bei euch also auch so ? Bist Du nicht auch im Mai/Juni 05 Forum ?
Viele Grüße Bianca
Re: Brauche euren Rat...........
die steffi ist wohl die einzige,die vor dem stillen schon im lzs-forum war
*ggg*
lg,sylvi
Re: Brauche euren Rat...........
ich koennte dir jetzt was von Schueben erzaehlen.. und manchmal ist es auch einer. Genauso gibt es aber auch Kinder, die einfach ueber laengere Zeitraeume sehr haeufig stillen, dem muss man ins Auge sehen :-) Das war bei uns auch so. Tagsueber ist meine Tochter fast immer alle 2 h gekommen, nachts manchmal auch, meistens aber seltener - erst viel spaeter, nach dem Zahnen und mit vermehrter Beikost hat sich die Situation spuerbar veraendert. Das haeufige Stillen ist eigentlich kein Stillproblem im eigentlichen Sinne, man kann es meistern, indem man seine Kraefte sammelt, sich oft mit dem Kind hinlegt, nachts zusammen schlaeft u.s.w. Die kleinen brauchen eben viel Energie zum Wachsen und viel Trost und Naehe. Ihr schafft das bestimmt, gemeinsam :-)
LG
Berit
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