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Brauche Unterstützung (lang)

Hallo alle,
normalerweise bin ich nur stille Mitleserin, aber heute brauche ich Eure Hilfe. Unser Sohn Torin hatte gestern seinen 2. Geburtstag und ich stille ihn immer noch nach Bedarf so zwischen 4 und 5 mal täglich. Hauptsächlich nach dem Aufwachen morgens und zum Schlafen mittags und abends. Ich finde das auch völlig in Ordnung. Nur mein Mann ist da anderer Ansicht. Er meint, es wäre lächerlich, dass ich immer noch stille und Torin wäre alt genug und alle Leute würden sich über mich lustig machen. Mein Einwand die WHO würde 2 Jahre mindestens stillen empfehlen, meint er "wir sind doch nicht in einem Entwicklungsland" Häh? Gelten WHO Empfehlungen nur dafür.
Wie kann ich ihn überzeugen oder doch zumindest ruhigstellen, denn ich habe keine Lust auf ewige Diskussionen mit ihm. Dass Torin sich selbst irgendwann abstillt (so wie ich es gerne hätte) daran glaubt er nicht so richtig und meint, das würde er wohl mit 5 oder so machen.
Wenn ich übrigens nicht da bin, dann geht es total gut auch ohne mich, das sieht mein Mann leider als Zeichen, dass es jetzt wirklich Zeit wird mit dem Abstillen.
Was soll ich ihm nur sagen?
LG aus Australien
Ulrike
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Re: Brauche Unterstützung (lang)

Hallo Ulrike, es ist toll, daß Du noch stillst. Es ist gar nicht lächerlich. Die WHo-Empfehlungen gelten überhaupt nicht nur für Entwicklungsländer, weil sie dort meist von selber clever genug sind, ihre Kinder so lange wie es geht zu stillen. Sicherlich gibt es Leute, die sich darüber lustig machen. Aber die haben selber nicht gestillt oder kaum und wissen gar nicht um die Zusammenhänge. Wie wichtig das Langzeitstillen ist, das kannst Du am besten in dem Buch "Wir stillen noch" von Norma Jane Bumgarner, welches über die La Leche Liga vertrieben wird, nachlesen. Da kriegst Du Zuspruch und gute Argumente weiterzustillen. Kinder stillen sich selber ab,wenn sie dazu bereit sind. Wenn wir ihre Bedürfnisse voll und ganz erfüllen, brauchen sie jetzt und später keine Esatzbefriedigung, Z.B. Nuckel. Meine Kleine ist 13 Monate alt und wir stillen 1-2mal nachts und bis zu 10mal am Tag. Mein Mann findet es toll, vor allem weil sie auch Trost und Ruhe dadurch bekommt. Rede mal ganz in Ruhe mit Deinem Mann und frage ihn genau, warum er will,daß Du abstillst. Wenn es nur das Gerede der Leute ist, müßt Ihr zusammenhalten und darüber stehen. Was wissen denn andere Leute, was mein Kind braucht und will?
Du verwöhnst Deinen Sohn nicht, im Gegenteil, Du gibst ihm Urvertrauen, daß er sich immer auf Dich verlassen kann. Das ist ganz wichtig für die Kleinen. Daß es mal geht, wenn Du nicht da bist, heißt nicht, daß er das STillen nicht mehr braucht. Gruß Jani

Re: Brauche Unterstützung (lang)

Wenn er das Stillen vor allem zum Einschlafen braucht, heißt das nach dem Abstillen vielleicht, daß er abends ewig keine Ruhe findet. Abstillen kann ziemliche Probleme machen. Deswegen würde ich nicht auf Druck von anderen übereilt abstillen, nachher ärgert man sich!
Ergründe am besten, weshalb Dein Mann unbedingt will,daß Du abstillst. Vielleicht kann Dir das oben genannte Buch eine Entscheidungshilfe sein. Alles Gute und denk immer daran, was das Beste für Dein Kind ist. Die Stillzeit ist irgendwann sowieso vorbei. Genieße die Einzigartigkeit, so lange es geht! Sag Deinem Mann vielleicht, daß du das Beste für Euer Kind tust, nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Gruß Jani

Re: Brauche Unterstützung (lang)

Ich wuerde einfach sagen, dass das meine Entscheidung ist und basta. Gebe aber zu, dass ich nicht grade der Beziehungsexperte bin :-)
LG
Berit

Re: Brauche Unterstützung (lang)

Hallo Ulrike,
auch ich glaube, dass du in erster Linie erkunden solltest, warum dein Mann so gegen längeres Stillen bzw. für baldmögliches Abstillen ist. Die von dir genannten Gegenargumente sind ja rein äußerlicher Natur; was interessiert es euch, was andere denken?
Leider kann ich dir kein Beispiel dafür liefern, dass sich Kinder wirklich von selbst abstillen, denn meine große Tochter musste von jetzt auf gleich mit dem Stillen aufhören, als ich mit vorzeitigen Wehen am Wehenhemmertropf hing. Immerhin kann ich dir jedoch hoch und heilig versichern, dass sie über ein stabiles Selbstwertgefühl verfügt und ganz genau weiß, was sie will (und was sie nicht will!). Dazu beigetragen hat sicherlich auch das lange Stillen nach Bedarf. Zu den ernährungsphysiologischen Argumenten für längeres Stillen findest du einiges in den erwähnten Quellen, vgl. auch Uta: http://kind.qualimedic.de/Q-5497197.html
LG Katja

Re: alle Leute würden sich über mich lustig machen

Hallo Ulrike,
mit "alle Leute würden sich über mich lustig machen." meint er, dass es IHM peinlich ist.
Bei uns gibts deshalb auch gerade Diskussionen (wegen gestopften Strumpfhosen, aber das ist ja das selbe wie Stillen *gg):
Papa schämt sich, Tom mit gestopften Strumpfhosen (nur ein ganz kleines Loch am großen Zeh, weil Tom z.Z. so auf dem Boden rumrobbt, der Rest der Hose ist noch fast neu) in den Kiga zu schicken. *urghs*
Was ich damit sagen will: Abstillen löst keine Probleme! Das eigentliche Problem ist, dass dein Mann Angst hat, sich vor anderen Menschen zu blamieren.
LG Uta

Re: Brauche Unterstützung (lang)

Hallo Ulrike,
ich kann mich nur der Meinung der anderen anschließen, denn das eigentliche Problem hat Dein Mann. Ich finde das es eine Sache ist, die nur Euch etwas angeht und wenn er es *soo* peinlich findet, dann brauch er es ja auch nicht an die große Glocke zu hängen.
Leider kann ich Dir auch keine schlagfertigen Argumente liefern, da sie mir selbst oft fehlen. Da ich aber die volle Unterstützung von meinem Mann und auch seiner Mutter habe, habe ich mich gelernt anderweitig zu wehren.
Na und Aussagen das ich somit ein total unselbstständiges Kind "heranziehe" kann ich sofort den Wind aus den Segeln nehmen, denn wer die Motte sieht, wird relativ schnell merken, das sie alles andere als unselbstständig ist.
Lara ist inzwischen auch zwei, aber so lange sie ihre "Trus" (Brust) haben möchte, zum einschlafen oder zum Trösten braucht soll sie sie auch bekommen. Ich weiß, wenn ich nicht zur Verfügung stehe geht es auch anders, aber gerade auch das zeigt mir, das sie nun wirklich nicht unselbstständig ist.
Lass Dich nicht beirren und mach weiter so lange Du und Torin das wollen! Du wirst als Mutter immer nur das Beste für Dein Kind geben und da ganz speziell ist es eben die leckere MuMi ;)))
Ein Gedanke ist mir jedoch noch beim lesen gekommen - kann es eventuell auch sein, das er eifersüchtig auf diese doch sehr intimen Momente mit Eurem Sohn ist und er eventuell deshalb so reagiert?
Liebe Grüsse
Katja

Re: Brauche Unterstützung (lang)

oh ich kenne das auch. stillen ist bei jedem konflikt das thema nummer eins. ''béla ist so und so, weil ich ihn noch an die brust nötige!'' ich finde das echt lächerlich. meine argumente waren mal weit gefächert und ich habe versucht zu erklären und von bedürfnissen etc. gesprochen. mittlerweile sage ich nur noch: stillen ist eine sache zwischen béla und mir. alles andere ist papas persönliches problem. es ist sicher total belastend, aber bei uns stimmt eh so einiges nicht :( letztens habe ich eine zeit lang versucht, béla das einschlafstillen abzugewöhnen. für uns beide tortur, aber der papa brachte bis dato immer das argument, er könne béla deswegen nicht abends betreuen... er schlief dann nach 3 tagen auch ohne brust ein (dafür 3 schlaflieder und 5 märchen - was auch ein vater hinbekommen könnte,oder?). ins bett bringt er ihn trotzdem nicht, wenn ich abends länger weg bin. also war es nur eine ausrede... außerdem meint er, dass béla bei ihm schon ein richtig großer junge wäre und sich bei mir wie ein baby benehmen würde... tja, wollen wir nicht alle mal baby sein und uns bemuttern lassen? jeden tag ein kleinkrieg, den sogar der junior selbst mit bestreitet. '' papa, mimi is gsund!!!'' viel geduld und stärke!!!
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