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Brauch nochmal eure Hilfe, bitte...

Ich hoffe, dass ich euch nicht nerve, aber ich bräuchte doch nochmal eure Hilfe.
Nachdem Patrice ja nach 4 wochen nochimmer unter seinem Geburtsgewicht lag, hab ich ja gewogen, abgepumpt, und, weil er nicht satt wurde schliesslich zugefüttert. Und dann hat er auch gleich ein bissel zugenommen.
Seit gestern morgen lege ich ihn nun wieder an, diesemal ohne Stillhütchen, da ich denke, dass die am Milchrückgang schuld waren. Nun trinkt er pro Mahlzeit etwa 60 ml, dann ist er so kaputt, dass er einschläft und meistens 5 Stunden nicht mehr weckbar ist. Dadurch ist die Milchmenge seit gestern auch wieder etwas weniger geworden, und er hat schon wieder abgenommen. Ausserdem schläft er sehr unruhig, und schmatz auch im Schlaf. Wenn er dann kurz aufwacht, und ich ihn anlegen will, trinkt er ein bis zwei Züge und pennt wieder ein.
Ich mach mir jetzt total den Kopf, denn mit 60ml alle 5Stunden wird er garantiert nicht satt, kann nicht zunehmen, und die Milchproduktion nimmt auch wieder ab.
Ich könnt nur noch heulen, würde am liebsten abstillen, hab aber so ein schlechtes Gewissen, dass ich es nicht übers Herz bringe.
Habt ihr Tipps für mich???
Traurige Grüße
Bianca mit Patrice 4w1t
Bisherige Antworten

Re: Brauch nochmal eure Hilfe, bitte...

Hallo Bianca,
aber wenn er so lange schläft dann ist das für mich ein Zeichen, dass er satt und zufrieden ist. Ich habe nie gewogen und wenn ich mal abgepumpte Milch gegeben habe, dann hat Pascal höchstens 50 ml getrunken, wenn überhaupt so viel. Die Milchproduktion reguliert so schnell, wenn er öfter trinkt. Mach dir da nicht zu viele Gedanken.
Ich kanbn mir auch irgendwie gar nicht vorstellen dass er mehr oder öfter trinken würde, wenn du ihm die Flache gibst. Was sagt denn deine Hebamme? Ist sie villeicht auch Stillberaterin und kann dir Tipps geben? Ich hatte im Krankenhaus zu hören bekommen, dass man immer beide Seiten stillen muss und habe immer versucht Pascal nach der ersten Seite wach zu wickeln. Das habe ich aber relativ schnell aufgegeben. Er trinkt bis heute nur eine Seite, ist 15 Monate alt und wiegt ca. 10 Kilo.
Alles Liebe
Mattina

Re: Brauch nochmal eure Hilfe, bitte...

Bei den 5 Stunden hast Du ja genügend Zeit, zwischendurch mindestens noch einmal abzupumpen, so erhältst Du die Milchmenge bzw. kannst sie vielleicht noch steigern. Wenn Du die Milch im Kühlschrank aufbewahrst setzt sich oben 'Sahne' ab, die kannst Du vor dem nächsten Stillen mit dem Löffel füttern. Du kannst ihm auch beim trinken helfen, indem Du die Brust mit einer Hand umfaßt, möglichst weit weg von der Brustwarze, und etwas zusammendrückst. So fließt die Milch besser, und er trinkt vielleicht etwas mehr. Halte durch, bald wird er nicht mehr so viel Schlaf brauchen bzw. das Stillen wird ihn nicht mehr so sehr anstrengen, dann klappt es auch besser! Mit ca. 4 Wochen gibt es einen Entwichlungsschub, danach wird manches anders.
Viele Grüße,
Christine

Re: Brauch nochmal eure Hilfe, bitte...

Hallo Bianca,
also meine Romina lag wegen einer Trinkschwäche (Frühchen) noch etwas im Krankenhaus. Dort habe ich sie etwa alle 4 Stunden geweckt und angelegt. Wenn sie dann eingeschlafen ist, habe ich sie zwischendurch 1x gewickelt. Dadurch war sie dann wieder so wach, daß sie nochmal getrunken hat.
Viel Erfolg und alles Gute
GGLG Ulla mit Romina 22W 3T

Tipps aus dem Stillbuch (H. Lothrop)

Hallo Bianca,
du nervst natürlich nicht - dafür ist dieses Forum doch auch da, damit man sich bei den Anfangsproblemen Hilfe holen kann. Ich hatte bei meinem ersten Sohn auch in den ersten zwei Monaten viel Schwierigkeiten beim Stillen (er hatte Probleme mit dem Andocken und war auch ziemlich müde) und war da oft der Verzweiflung nahe. Nachdem sich das Stillen endlich eingespielt hatte, war es so praktisch und einfach, dass ich sehr froh war, anfangs durchgehalten zu haben.
Mir hat damals auch das Stillbuch von Hannah Lothrop sehr geholfen. Ich habe mal dadrin nachgeschaut und dir zwei Kapitel auszugsweise abgeschrieben und hoffe, dass da für dich nützliche Tipps dabei sind.
Das schläfrige Baby
In der Regel holen sich Babys, was sie brauchen. Und wenn sie einmal nicht satt wurden, wachen sie das nächste Mal eben früher auf. Doch bei manchen Babys funktioniert dieser Selbstregulierungsmechanismus nicht richtig. Betroffen sein können Frühgeborene, Kinder mit starker Neugeborenengelbsucht oder einer Infektion und behinderte Kinder oder Kinder, deren Mütter bei der Geburt starke Medikamente erhielten. Manchmal schlafen die Babys auch einfach ab, wenn ihnen etwas nicht gefällt oder wenn sie sich überwältigt fühlten. Solche Babys sind besonders ruhig und schlafen auch über den ersten Lebenstag hinaus mehrmals täglich über vier Stunden. Bei langen Pausen ? so erholsam sie auch für eine ruheliebende Mutter sein mögen ? kommt das Kind allerdings zu kurz, da die Milchbildung erst gar nicht richtig einsetzt oder aber sehr schnell zurückgeht.
Was kannst du tun?
? Wenn dein Kind dazu tendiert, sich nicht häufig genug zu melden, übernimm für eine Weile die Steuerung und wecke es etwa alle zwei bis drei Stunden auf (mit einer längeren pause während der Nacht), um es zu füttern. Allmählich wird es kräftiger und munterer und findet seinen eigenen guten Rhythmus. Wecke es auf, wenn es im aktiven Schlafzustand ist.
? Wacht dein Kind schwer auf, entferne einige Kleidungsstücke und setze einen Teil seines Körpers der Luft aus (Wärme macht schläfrig). Oder wechsle die Windeln. Oder gehe mit ihm ein wenig an die frische Luft. Dein Baby wird auch wach, wenn du es sitzend von er Hüfte her (nicht ab Taille) sanft nach vorne beugst (Augenaufschlagreflex). Sprich mit ihm. Träufele Milch auf seine Lippen. Wische sein Gesichtchen mit einem Kühlen Lappen ab.
? Massiere einfühlsam die Füßchen oder Händchen deines Kindes.
? Achte darauf, dass das Baby richtig angelegt ist, und halte es so, dass es die Brust gut in den Mund nehmen kann.
? Stille es in der Seitenlage oder in der Football-Haltung.
? Du brauchst vielleicht noch zusätzliche Stimulierung deiner Milchproduktion, z.B. durch Ausstreichen deiner Brust oder Abpumpen deiner Milch.
? Hier ist es sinnvoll, dein Baby einmal am Tag zu wiegen (aber nicht vor und nach dem Stillen).
? Lass dien Kind kinderärztlich begleiten, um Entwicklungsverzögerungen auszuschließen.
Der Saugreflex ist zu schwach oder gestört
Babys, die frühgeboren sind, unter der Geburt litten, durch Medikamente oder auch Krankheit beeinträchtigt sind, oder auch Babys mit starker Gelbsucht oder deren Saugen verwirrt ist sowie Babys, deren Nervensystem unreif ist oder die mit einer Behinderung geboren wurden, können möglicherweise tage- oder wochenlang nicht stark oder koordiniert genug saugen, um die Milchproduktion in angemessener Weise anzuregen.
Sie sind zwar häufig an der Brust, entnehmen aber nicht genügend Milch und so geht diese allmählich zurück, wenn sie nicht auf andere Weise entnommen wird. Die Babys saugen nicht gut an, verlieren die Brust immer wieder und können ihre Saug-/Schluckbewegungen nicht gut koordinieren. Sie bekommen dadurch nicht genügend Milch und werden schwächer.
Da diese Kinder besonders anfällig für Saugverwirrung sind, ist es nicht ratsam, sie mit der Flasche nachzufüttern, sondern auf alternative Fütterungsmethoden auszuweichen. Für ein solches Kind brauchst du viel Geduld und Zeit, wenn du es stillen willst und möglicherweise die Unterstützung einer erfahrenen Laktationsberaterin.
Was kannst du tun?
? Massiere deine Brust, nachdem die sie in warmes Wasser eingetaucht hast, damit die Milch aus den Milchbläschen nach vorn zur Brustwarze hin fließt.
? Um deinem Kind die mühevolle Anfangsarbeit zu erleichtern, drücke ein wenig Milch mit der Hand aus, um den Milchflussreflex in Gang zu setzen. Du kannst auch während des Stillens nachhelfen, indem du Milch in seinen Mund drückst.
? Achte darauf, dass dein Baby deine Brust richtig erfasst. Wenn es ihm schwer fällt, die Brustwarze im Mund zu behalten, benutze einen besonderen Griff, den DanCer-Griff (von Danner und Cerutti entwickelt), mit dem du deine Brust umfasst und gleichzeitig das Kind an deiner Brust hältst: Umfasse deine Brust von unten, der Daumen liegt dabei auf der Außenseite, die Finger auf der Innenseite. Hilf deinem Kind, deine Warze und den Warzenhof, zu erfassen und unterstütze sein Kinn und seinen Kiefer mit Daumen und Ziegefinger dabei, deine Brust mit seinem Mund zu umschließen. Vielleicht musst du anfänglich jede seiner Saugbewegungen mit einem leichten Druck deiner Hand nach oben unterstützen.
? Experimentiere mit unterschiedlichen Stillhaltungen z.B. der Football-Haltung, der Kopfbergehaltung, dem Stillen im Liegen. Deine Hand kann helfen, dein Baby sicher an der Brust zu halten, damit es wirksam saugen kann.
? Hilf deinem Baby, Bewusstsein für seine Mundregion zu entwickeln, indem du sie durch Berührung stimulierst.
? Pumpe nach dem Stillen ab, um deine Milchbildung aufrechtzuerhalten. Die so gewonnene Milch kannst du dem Baby per Pipette zufüttern, während es an deiner Brust trinkt oder zwischendurch. Du kannst sie auch für den späteren Gebrauch einfrieren.
? Wenn dein Baby schwach ist und nicht genügend Nahrung an der Brust aufgenommen hat, kann einige Tage oder gar Wochen lang eine vorübergehende Zufütterung nötig sein. Füttere ihm abgepumpte Milch per Pipette, Becher, Löffel, Spritze oder Stillhilfe bis es kräftiger wird und koordiniert und stark genug saugen kann. Wenn diene Milch zurückgegangen ist, wirst du inzwischen künstliche Babynahrung einsetzen müssen.
? Wenn das Baby sich leicht an deiner Milch verschluckt, mag es eine weile sinnvoll sein, es an einer Brust saugen zu lassen, deren Milch zuvor abgepumpt wurde, während ihm deine abgepumpte Milch durch die Sonde einer Stillhilfe zufließt. So bekommt es die Milch dosiert. Gleichzeitig wird deine Brust stimuliert.
? Bei einem Kind mit unentwickeltem Saugreflex kann ein Saugtraining (von einer ausgebildeten Person durchgeführt) förderlich sein.
Aus: Hannah Lothrop: Das Stillbuch, S. 253-257
Ganz liebe Grüße und viel Kraft zum Durchhalten wünscht dir
anya

Re: Brauch nochmal eure Hilfe, bitte...

Liebe Bianca,
erstmal ganz grosses Kompliment, dass Du trotz aller Schwierigkeiten weiterstillst. Dein Kleiner wird es sicher zu schätzen wissen - auch wenn er es Dir jetzt noch nicht sagen kann.
Wenn Du Dir Sorgen machst, dass die Milch bei den 5-Stunden-Pausen zurückgeht, dann setz Dich doch zwischendurch mal ans Bettchen, schau ihn Dir an und pump dabei ab. Dann hast Du auch ne kleine Reserve, wenn Du einmal beim Stillen das Gefühl haben solltest, er hätte gern mehr, als Deine Brust hergeben mag. Braucht man kaum mal, ist aber extrem beruhigend.
Oder - wenn er unruhig ist und im Schlaf schmatzt - versuch doch mal, Dich neben ihn zu legen und ihn im halbschlaf zutschen zu lassen. Meine Süsse konnte so stundenlang an meiner Brust verbringen. Trinkt dabei zwar keine Riesenmengen, aber ein bischen schon - und ich konnte nebenbei bischen lesen, was auch nett war.
Wie ernährst Du Dich? Bei mir konnte man an der Milch immer recht deutlich merken, wenn ich mal ne Mahlzeit ausgelassen habe oder besonders fettreich gegessen habe.
Im Notfall musst Du halt mal etwas Milch auf den Nährstoffgehalt untersuchen lassen - in extrem seltenen Fällen ist einfach zu wenig drin. Aber wie gesagt - ist extrem selten.
Viel Erfolg,
Claudia
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