Bin ich zu weich?
nach zehn Tagen Mutter-Kind-Kur melde ich mich nun auch mal wieder mit einer Frage hier. Und zwar geht es im weitesten Sinne ums Stillen, um besagte Kur und darum, ob ich vielleicht ein "Weichei" bin.
Ich habe die lang ersehnte Kur abgebrochen (übrigens im Einverständnis mit den Kurtherapeuten und -ärzten), weil Paulchen mit der ganzen Situation nicht klar kam. Vor allem die Kinderbetreuung war augenscheinlich fürchterlich für ihn. Er weinte dort fast ausschließlich - und wenn er nicht laut schrie, dann wimmerte er leise verzweifelt in sich hinein. Besonders schlimm wurde es, nachdem er mehrere Tage krank und somit nicht in der Kita war. Das ging so weit, dass ich ihn immer nur kurz in der Kita gelassen habe - und auch nur dann, wenn es unbedingt nötig war. Das Schlimmste jedoch war für mich dann noch, dass er nicht nur in der Kita weinte, sondern sich nahezu um 180 Grad veränderte: Er hatte Angst vor allem und jedem, wollte nur noch auf meinen Arm (er ist sonst sehr, sehr selbstständig), lachte kaum noch und schlief fürchterlich unruhig, d.h. er wachte ständig auf und schrie sofort wieder. Hinzu kam, dass er sich auch von mir kaum noch beruhigen ließ (völlig ungewohnt), allein durchs Stillen fand er seine Ruhe wieder. Das ging so weit, dass er am letzten Tag vor unserer Abreise wenigstens (!!!) 5 Stunden stillte, die Nacht nicht eingerechnet.
Die Betreuerinnen in der Kita sagten zu mir, ich solle mir nicht so viele Gedanken machen, alle kleinen Kinder würden zunächst weinen, mit der Zeit würde das besser werden. Aber Paulchen schrie so sehr, dass er heiser wurde - und - das fand ich am schlimmsten - die Betreuerinnen haben mich nicht geholt, obwohl ich ihnen gesagt habe, wo ich bin und dass sie mich jederzeit "stören" könnten. Als ich dann mit einem Psychologen und einer weiteren Therapeutin geredet hatte und auch die mir den Ratschlag gaben, mein Kind trotz des Schreiens in der Kita zu lassen, war ich noch stärker fix und fertig. Ich erklärte, dass ich mich nicht entspannen könnte, wenn ich wüsste, dass es meinem Kind nicht gut geht. Schließlich sahen sie es ein und sagten dann, dass Stillkinder oft eine engere Bindung an die Mutter hätten und sich schlechter lösen könnten (das "böse" Stillen???).
Jetzt frage ich euch: Glaubt ihr wirklich, dass das Stillen einen solchen Einfluss auf die Mutter-Kind-Bindung hat, oder meint ihr (so wie ich), dass manche Kinder einfach sensibler als andere sind (unser Großer wurde nämlich auch bis 24 Monate gestillt und war in der Hinsicht ganz anders). Und: Habe ich vielleicht überreagiert? Zuhause hätte ich ihn in einem solchen Zustand auch nicht mehr in die Kita gegeben, sondern hätte noch ein paar Monate gewartet, um es nochmals auszuprobieren (was in der Kur ja nicht möglich ist).
Die Quintessenz für mich: Ich bin froh, wieder zuhause zu sein. Und Paulchen ist - glücklicherweise - schon nahezu wieder der Alte.
LG Simone
Ach so:
Nein, nein, nein!!
Schade, dass in Deutschland selbst Psychologen schon in dem Wahn hängen, ein Kind müsse sich abnabeln - und zwar vom Zeitpunkt der Nabelschnurdurchtrennung.
Du hast das alles toll gemacht, und ich bewundere, dass Du Dich gegen all die "Experten-Meinungen" für Dich und Dein Kind entschieden hast.
Alles Gute Dir udn ich hoffe, Du kannst die Kräfte, wegen denen Du zur Kur gefahren bist auch zu Hause sammeln!!
Alles Liebe, Ruth (mit Sunita, 18 Monate), die auch immer versucht auf ihr Kind zu hören und damit bis jetzt gut gefahren ist
Re: Nein, nein, nein!!
danke für deine lieben Worte. Ich fühle mich jetzt zuhause auch einfach besser. Allerdings ist es ein wenig schade, dass wir fahren mussten, da sich mein Großer - wider Erwarten - sehr gut eingelebt und Freunde gefunden hatte (bei ihm besteht der Verdacht auf ADHS und deshalb fand ich das ganz beachtlich in der kurzen Zeit - ein großer Lichtblick in dem ganzen Tohuwabohu). Zum Glück ist Paulchen jetzt fast wieder "normal".
LG Simone
Re: Bin ich zu weich?
meiner Meinung nach hast du genau richtig gehandelt. Die Kaltschnaeuzigkeit der Betreuer und Aerzte dort kann einem echt Angst machen, wer weiss, wieviele Kinder sich dort schon die Augen ausgeheult haben :-( Ich denke, sowohl zwischen Betreuern und Kind als auch Betreuern und Mutter muss ein Vertrauensverhaeltnis bestehen, davon konnte wohl kaum die Rede sein.
Uebrigends koennen ein paar Monate eine Menge aendern. So mit 18 Monaten hatte Jessica eine Megafremdelphase und jetzt winkt sie wildfremden Leuten zu und bleibt problemlos eine ganze Weile ohne mich bei einer Tamu, die sie noch wenig kennt (wir testen grade fuer den Ernstfall). Mit dem Stillen hat das rein gar nichts zu tun, das tut sie immer noch genauso gern.
LG
Berit mit Jessica (2,5 Jahre)
Re: Bin ich zu weich?
mir tat es auch fürchterlich weh, mein Kind so völlig "umgekrempelt" zu sehen. Ich hätte die Kur nicht im geringsten mehr genießen können. Es ist schon merkwürdig, wie unterschiedlich auch Geschwister sein können - Christopher hatte mit der Fremdbetreuung nie Probleme. Aber ich denke auch, dass gerade das Alter um zwei Jahre herum relativ schwierig ist, um ein Kind zum ersten Mal in fremde Hände zu geben (so steht es zumindest in der einschlägigen Literatur ;-) Bestimmt sieht es in einem Jahr ganz anders aus - die Erfahrung habe ich nämlich hinsichtlich anderer "Probleme" mit meinem Großen gemacht.
Liebe Grüße Simone
Ich finde nicht.
es tut mir sehr Leid, dass eure Kur so unglücklich gelaufen ist.
Du hast meinen vollen Respekt für dein Handeln. Ich finde, dass du voll und ganz richtig gehandelt hast, Paul dieser Betreuungssituation nicht mehr auszusetzen.
Was das Loslassen angeht, so ist meine persönliche Meinung und Erfahrung, dass die lange gestillten Kinder es nicht schlechter, aber auch nicht besser können als andere. Ich habe ein Exemplar hier, dass wohl ähnlich drauf war wie Paul (aber jetzt auf eigenen Wunsch oft über Mittag im Kindergarten bleibt). Meine kleine Tochter gewöhnen wir gerade bei der Tagesmutter ein. Schon beim ersten Mal ist sie ihr in die Küche hinterhergestiefelt.
LG Katja
Re: Ich finde nicht.
ja, so unterschiedlich sind Geschwister. Unser Großer ist auch ganz anders gestrickt - er geht (und ging) auf die meisten Leute direkt zu und hat nur wenig Scheu. Paulchen ist da wohl eher das Sensibelchen. Was mich allerdings ein wenig stutzig gemacht hat, war, dass der Psychologe sagte, Paul würde sich wegen seines Schreiens/Weinens "auffällig" verhalten. Hm, ist das wirklich so? Vielleicht ziehe ich eine ganze Reihe "auffälliger" Kinder heran (unser Großer hat Wahrnehmungsstörungen und es besteht der Verdacht auf ADHS). Und vielleicht liegt es ja doch an mir? Ach, Mensch - so eine kleine, vielleicht unbedachte Bemerkung kann schon ganz viele Zweifel auslösen. Ich fand es jedenfalls nicht ungewöhnlich, dass ein Kind in einer ihm fremden Umgebung unter fremden Menschen in einer völlig fremden Situation verzweifelt ist. Es mag ja sein, dass andere Kinder früher "resignieren", aber wer weiß, ob sie nicht auch Probleme haben? Naja, so zweifel ich halt weiter und werde mal wieder alles näher beobachten.
Liebe Grüße Simone
Re: Ich finde nicht.
meinst du, der Psycholge hat "auffällig" negativ wertend benutzt?
Es gibt einen psychologischen Test, bei dem die Bindung zur Mutter (oder einer anderen Bezugsperson) untersucht wird: Mutter und Kind gehen in einen Raum und spielen. Mutter geht hinaus. Andere (unbekannte) Person kommt hinein. Geschaut wird nun, wie das Kind reagiert. Als ideal (=sicher gebunden) gilt, dass das Kind zwar das Weggehen der Mutter registriert, aber sich der anderen Person dann einigermaßen aufgeschlossen zuwendet und sic freut, wenn die Mutter zurückkehrt.
Meine Große wäre bei diesem Test sicher "durchgefallen" und als unsicher-gebunden eingestuft worden. Inzwischen, um es nochmal zu widerholen, würde sie ihn sicher "bestehen". Die Kleine hätte (vorausgesetzt, sie ist satt und ausgeschlafen) deutlich bessere Aussichten, als sicher gebunden eingeschätzt zu werden.
Bestimmt ist es nicht verkehrt, deine Erziehung zu reflektieren, solange dich das nicht handlungsunfähig macht. Aber ich finde doch, dass du dir die Worte zu sehr zu Herzen nimmst. Ich finde es nämlich ganz klasse, wie du reagiert hast! Es ist stark und nicht schwach, das Kind in seiner Individualität zu nehmen.
Liebe Grüße,
Katja
Re: Ich finde nicht.
hm, stimmt, vielleicht mache ich mir um das Wort "auffällig" einfach zu viele Gedanken (ich hätte ja auch mal nachfragen können, ich Dussel ;-). Und den Test, den du beschreibst, würde Paul sicher nicht bestehen (unser Großer hingegen hätte ihn mit Bravour bestanden. Die Selbstreflexion ist übrigens dauernd da, aber im Ernstfall reagiere ich meistens aus dem Bauch heraus - da kann ich noch so viele gute Tipps gelesen haben ;-)
Liebe Grüße von Simone
Re: Bin ich zu weich?
Du hast das richtig gemacht!! Und ich glaube nicht, dass es wirklich mit dem Stillen zusammenhängt, das ist halt immer so ein schön einfaches Totschlagargument... Ich kann Dir das 100% Gegenbeispiel liefern. Die Nachbarn meiner Eltern haben 2 Kinder; als die Mama gerade mit Nr. 2 schwanger war (vielleicht 3.Monat oder so) bekam sie die Möglichkeit mit der Tochter (damals ca. 2 1/2 und eigentlich eine aufgeweckte kleine Laus) eine sechswöchige Kur an der Ostsee zu machen. Die Kleine freute sich auch augenscheinlich darauf, erzählte schon vorher von der Reise... Vor Ort wurde sie nach den ersten 2 oder 3 Tagen krank, konnte nicht mehr betreut werden außer von der Mama, es ging gar gar gar nicht. Sie versuchten es noch, dachten erst, das liegt an der Erkältung, aber es wurde immer schlimmer. Die Kleine baute total ab, war auch nur noch am weinen, kam einfach mit diesem extremen Situationswechsel überhaupt nicht klar. Augenscheinlich hatte sie auch extremes Heimweh nach Papa und den Großeltern (die wohnen zu Hause gleich um die Ecke). Für so ein kleines Kind ist es zwar toll, wenn Mama da ist, aber wenn sich alles drumherum auf einmal so krass verändert, dann ist das trotzdem ein Schock. Und manchmal kann das eben nicht schnell und einfach wieder ausgeglichen werden... Nachdem die Kleine nach knapp drei Wochen immer noch nicht gesund war, sondern es einfach nicht besser wurde, haben auch sie die Kur abgebrochen. Ach so, die Kleine wurde übrigens ca. 6W teilgestillt, danach gabs nur noch Fläschchen. Passt also nicht ganz zur vereinfachten Aussage der Leute, die versucht haben alle Schuld auf Dich abzuwälzen :-))
LG und eine schnelle Erholung von der Erholungskur ;-)
wünscht
die Netzmaus
Re: Bin ich zu weich?
danke für deine aufbauenden Worte. Ich habe auch schon von anderen Müttern mit Kleinkindern gehört, dass die Eingewöhnung ausgesprochen schwierig verlief. Allerdings bin ich die Erste aus meinem Bekanntenkreis, die so weit geht die Kur abzubrechen ;-) Man fühlt sich dann schon ein bisschen wie ein Alien. So bin ich natürlich froh zu hören, dass es anderen auch so geht.
Liebe Grüße Simone
Re: Bin ich zu weich?
ich hätte sofort abgebrochen.
Dein Kind hat Dich gerufen und Dich sehnlichst verlangt- es hat Dich gebraucht!
Der Grund dafür ist doch komplett egal, und die Bindungsforschung besagt sogar, das sich sicher gebundene Kinder leichter lösen können.
Die sogenannten Fachfrauen haben Dein Vertrauen missbraucht und Dich nicht gerufen.
Unmöglich- ich wäre auch abgereist.
Lg Imke
Re: Bin ich zu weich?
ja, ja die Bindungsforschung ;-) Unser Großer hat sich auch problemlos von uns lösen können - Fremdbetreuung war für ihn nie ein Problem. Paulchen ist da anscheinend anders gestrickt, warum auch immer (vielleicht, weil Geschwister sich ja - laut anderen Theorien - immer unterscheiden müssen ;-)
Danke für deine lieben Worte! Und liebe Grüße von Simone
Re: Bin ich zu weich?
Re: Bin ich zu weich?
du kennst die ähnliche Situation ja aus eigener Erfahrung und weißt, wie blöd man da angeschaut wird. Es lassen sich halt nicht alle Kinder über einen Kamm scheren - und das ist auch gut so (ich kann da ein Lied von singen, denn bei unserem großen Sohn besteht der Verdacht auf ADHS). Aber es immer wieder schwierig, gegen den Strom zu schwimmen, wenn man der Meinung ist, dass es das Beste ist. Viel Erfolg auch dir weiterhin dabei!
Liebe Grüße von Simone
Re: Bin ich zu weich?
ich finde auch, dass Du das EINZIG RICHTIGE gemacht hast - und ich finde es ehrlich gesagt UNMÖGLICH, das Betreuerinnen so mit einem Kind umgehen (Dir also nicht Bescheid sagen, obwohl Du sie ausdrücklich darum gebeten hast!). Ich bin ja sowieso total allergisch gegen dieses "Lösung-von-der-Mutter-Trainieren", dass es als toll angesehen wird, wenn ein kleines (!) Kind nicht fremdelt, seine Mutter nicht vermisst, etc. Und nachher beschwert man sich dann über gestörte Bindungsfähigkeit! Mutter-Kind-Bindung ist doch ganz ganz wichtig - und Bedürfnisse, die "gestillt" sind, muss man sich später nicht auf andere Weise ersatzweise oder gar krankhaft zu erfüllen suchen! Gib' Paul nur alles, was er braucht!!!
LG Christiane und Rahel *12.11.2003
Re: Bin ich zu weich?
danke für deine aufbauenden Worte. Eben schrieb ich schon Regentrude, dass es nie ganz einfach ist, gegen den Strom zu schwimmen. Man wird immer komisch angeschaut und manchmal auch offen für "gestört" erklärt. Ich denke auch, dass kleinen Kindern oft schon zu viel abverlangt wird. Allerdings ärgert mich auch am meisten, dass die Betreuerinnen mich nicht gerufen haben.
Liebe Grüße Simone
Re: Bin ich zu weich?
Patrick wurde zwar "nur" ein Jahr gestillt, war aber fast vom ersten Tag ein ein absolutes Papa-Kind und hat mich nie wirklich vermisst, wenn ich nicht greifbar war. Echte Fremdbetreuung gabs erst nachdem er nicht mehr gestillt wurde, aber er ist da völlig unkompliziert und hat z.B. im KiGa noch nicht einmal geweint, wenn er dableiben sollte oder daß er heim wollte.
Sanja scheint sich ähnlich zu entwickeln (wird jetzt mit knapp 17 Monaten immer noch sehr viel gestillt). Irgendwann im Frühjahr werden wir das Thema Fremdbetreuung mal verstärkt angehen, aber bisher habe ich nicht den Eindruck, daß das Probleme machen wird - in der Spielgruppe und bei Freunden bekomme ich sie praktisch nicht zu Gesicht und wenn wir bei meinen Eltern sind (was wegen Entfernung selten vorkommt) kann ich sie problemlos einige Stunden bei der Oma lassen.
Dagegen ist die knapp einjährige Tochter einer Freundin superanhänglich und fängt teilweise schon an zu weinen, wenn ich sie nur ansehe (sie sieht mich mehrmals die Woche und kennt mich dementsprechend recht gut). Dieses Kind wurde nur knapp 3 Monate gestillt.
Kinder sind eben verschieden - die einen sind sensibler und schüchterner, andere sind offener. Das eine ist nicht besser oder schlechter als das andere und man muß es halt berücksichtigen. Von daher war Deine Handlungsweise aus meiner Sicht völlig richtig.
LG, Beate
Re: Bin ich zu weich?
ja, so ist es: Kinder sind einfach unterschiedlich. Unser Großer war ganz anders als Paulchen und hat Fremdbetreuung stets akzeptiert - und wir haben nichts Grundlegendes anders gemacht als bei Paul.
Danke für deine Worte, sie taten gut! Liebe Grüße von Simone
Re: Bin ich zu weich?
Viele Grüße,
Christine
Re: Bin ich zu weich?
ja, es hat mich auch erschrocken. Zum Glück ist er jetzt zuhause fast wieder der Alte: Er schläft wieder durch (hat er vor der Kur von ganz allein mit begonnen), lacht viel, entfernt sich von mir und unternimmt waghalsige Klettermanöver. Auch andere Menschen schaut er wieder offen an. Ich denke, es war die ganze Situation: Es war alles fremd. Ich hoffe, dass er sich wirklich wieder völlig erholt.
Liebe Grüße Simone
Sicher nicht!
auch wenn ich jetzt wiederhole was alle vor mir schon gesagt haben... Ich finde du hast vollkommen richtig gehandelt und es ist eine Unverschämtheit von dem sog. Fachpersonal dich nicht gleich zu holen, zumal du darum gebeten hast.
Puh, darüber könnte ich mich ja jetzt aufregen...
Ich hoffe, dass dein Paulchen das alles gut verdauen kann.
Fauchende Grüße
Löwenmutter Mattina ;-)
Re: Sicher nicht!
Paulchen ist zum Glück schon wieder fast der Alte. Ja, ich habe mich auch aufgeregt, nur ist es immer schwierig, allein auf weiter Flur gegen "Windmühlen" zu kämpfen. Vor allem, wenn die Betreuerinnen und auch die meisten Mütter meinen, dass sowohl das Kind als auch die Mutter "nur weiter durchhalten müssten", dann würde es schon klappen. Aber glücklicherweise haben sie es irgendwann dann doch eingesehen, dass es wohl nicht hinhaut und mir keine weiteren Steine in den Weg gelegt.
Liebe Grüße Simone
Re: Bin ich zu weich?
deine konsequente Reaktion unheimlich stark und das hat
nichts im entferntesten etwas mit "weich" zu tun. Ja und
klar, jedes Kind ist anders und das ist auch gut so!!
Ich hätte 100% genauso reagiert - dafür lege ich meine
Hand ins Feuer. Umsonst habe ich mein Kind nach nur 3 Tage
Eingewöhnung im Kindergarten nicht wieder abgemeldet -
dabei war sie da noch nicht mal eine Minute ohne mich
dort. Aber mein Mama-Herz hat mir genau solche Reaktionen
vorhergesagt. Josi hat auch eine unheimlich starke Bindung
zu mir und ihrem Papa - vertraut aber dementsprechend nur
uns blind und ist gegenüber allen neuen Dingen skeptisch
und braucht eine ganze Zeit um sich "einzugewöhnen". Aber
was soll da eigentlich falsch dran sein?
LG Jessi die deine Entsteidung soooooo sehr nachvollziehen
kann
Nur dort wo dein Kind glücklich ist, bist auch du
glücklich.
Re: Bin ich zu weich?
ja, manche Kinder brauchen einfach mehr Zeit - und die gab es in der Kur schlichtweg nicht. Ich bin fast sicher, dass Paulchen sich hätte gewöhnen können, wenn die Kinderbetreuung nicht nach der "Hauruck-Methode" eingeführt worden wäre - aber anders ist das in solchen Kureinrichtungen wahrscheinlich nicht zu machen :-(
Liebe Grüße Simone
Re: Bin ich zu weich?
das hätte ich genau so gemacht, Experten hin oder her. Es gibt
überall so'ne und solche Kinder, mit Flasche oder mit Stillen.
Schließlich lässt sich das leicht sagen, wer weiß schon, wie Paul
ohne Stillen wäre? Sei doch froh, dass ihm immerhin diese
Möglichkeit blieb, wieder zu sich zu kommen, vielleicht wäre es
ohne Stillen auch noch dramatischer geworden.
Und mal ehrlich, mit 20 Monaten muss sich ein Kind noch nicht so
autonom von der Mutter lösen können, dass es sich von jetzt auf
gleich in einer fremden Umgebung bei total anderem Tagesablauf
wohl fühlt. Eine normale KiTa-Eingewöhnung geht schließlich
über Wochen in kleinen Schrittchen, und das in den normalen
Alltag des Kindes eingebettet - nicht ohne Grund! Der arme Paul
wusste sicher gar nicht, wie ihm geschieht. Gut, dass du auf ihn
gehört hast, er "muss" noch gar nichts in dem Alter, finde ich!
LG Yuri + Yannick (16 Monate)
Re: Bin ich zu weich?
ja, ich bin auch froh, dass er sich durchs Stillen immer wieder beruhigt hat (auch wenn wir manchmal angeschaut wurden wie die Aliens, aber gesagt hat keiner was ;-) Und das mit der Kitaeingewöhnung sehe ich ganz genauso.
Liebe Grüße von Simone
Re: Bin ich zu weich?
Ich denke nicht, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Stillen und der Akzeptanz zur Fremdbetreuung gibt. Jedenfalls habe ich ein Gegenbeispiel hier.
Vor Kurzem stand ich vor einer ähnlichen Situation wie du: für die Weihnachtsferien hatte ich meine Tochter in einem 'Ersatzkiga' eingeschrieben, da ich eigentlich arbeiten musste. Guter Dinge fuhren wir dahin, meine Tochter hatte verstanden, dass sie in einen anderen Kiga gehen würde, im Hof auch noch alles ok, dann sah ich eine laaange Leiste mit all den Jäckchen, da bekam ich ein mulmiges Gefühl, ich machte die Tür auf, sah 3 wenig vertrauenserweckende Erzieherinnen, umgeben von ca. 80 Kindern zwischen 2,5J und 6J. Da fing ich an mit mir selbst zu reden, dass ich meine Tochter zu sehr beschützen möchte und das wird schon gut gehen. Die anderen Mamas machen das auch, ich stelle mich an, ich klebe zu sehr an ihr und verkrafte nichts. Als ich nach den Toiletten fragte, und mir gesagt wurde: am Ende des Flurs, fing ich an mir ernsthafte Gedanken darüber zu machen, inwiefern nicht 3jährige in der Lage sind so selbständig sonstwo auf eine normalgrosse Toilette zu gehen und vor allem wieder zurück zu kommen. Da angekommen wurde ich verzweifelt und konnte den Optimismus gegenüber meiner Tochter nicht aufrechterhalten und fragte sie ob sie bei mir bleiben möchte. Sie guckte ganz verängstigt und wollte direkt getragen werden. Ich also zurück in den Alptraumraum, meinte ich würde sie doch wieder mitnehmen, ich wurde sehr schief angeguckt, vor allem da ich schon im Voraus für mehrere Tage bezahlt habe, aber das konnte ich ihr nicht antun, sie geht sonst in einen Kiga mit ausgezeichnetem Ruf, ich bin da mehr als zufrieden. Ich zog sie also wieder an und wir fuhren den ganzen Weg zurück, wo ich darüber nachdachte, dass ich sowas niemals machen werde, sie mit schlechtem Gefühl irgendwo abgeben, ich nahm sie einfach mit zur Arbeit und erklärte die Situation. Ich wurde verstanden und ging dann etwas früher nach Hause. Fazit: wenn du ein schlechtes Gefühl hattest, dann finde ich, dass du richtig gehandelt hast. Auch ich blicke nun einfach auf ein paar Tage zurück, die so, oder so hätten ablaufen können. Alles was anders war, war, dass ich weniger Geld verdiente, meine Tochter dafür aber weiterhin ein glückliches Kiga - Leben führt. Für die nächsten Ferien habe ich schon durch private Kontakte besseres gefunden, zum Glück.
Grüsse von Inga (die in letzter Zeit versucht aus dem Blickwinkel alter Leute auf das Leben zu schauen und damit bestens fährt)
Re: Bin ich zu weich?
interessante Idee - das mit dem Blickwinkel alter Leute, ausprobierenswert. Ich glaube auch, dass man öfter nach seinem Bauchgefühl handeln muss, auch wenn man von anderen blöd angeschaut wird und seine Meinung vehement äußern muss ;-) Ich finde es auch richtig, dass du deine Tochter mitgenommen hast.
Liebe Grüße von Simone
Re: Bin ich zu weich?
Re: Bin ich zu weich?
danke für deine Aufmunterung! Und gleichfalls viele liebe Grüße von Simone
im Gegenteil!
Und was generell "das böse Stillen" betrifft: nachdem ich wieder schwanger bin, bestand mein Mann darauf, dass ich den Kinderarzt zum Thema "Schwanger und Stillen" befrage. Alles in allem hat er zwar zugestimmt, dass es medizinisch möglich ist, meinte aber zum Schluss "es soll ja auch Mütter geben, die davon nicht lassen können..." Logisch, wir kleben uns die Kinder hier an die Brust, damit sie nicht weg können ;-)
In diesem Sinne - liebe Grüße und das war schon richtig so!
Safy mit Nour (21 Monate und Krümelchen 22.SSW)
Re: im Gegenteil!
ja, genau - so komm ich mir manchmal auch vor, als ob ich Paulchen unbedingt ständig stillen wollte ;-) Dabei ist es das Gegenteil: Paulchen verlangt danach, selbst wenn ich nicht immer will - für ihn ist es vor allem auch Beruhigung und die Versicherung, dass ich ihn beschütze. Ich bin mir dabei aber sicher, dass auch er sich irgendwann einfach lösen wird.
Liebe Grüße und alles Gute für deine weitere Schwangerschaft von Simone
Re: Bin ich zu weich?
es tut mir ja soo leid, was Ihr da durchgemacht habt, armes Paulchen, arme Simone! Ich als Erstmama habe ja null Ahnung, wann Kinder was können müssen und erlebe von rundherum, dass kleinen Kindern mehr zugemutet wird, als ich es meinem Sohn zumuten würde. Sicherlich ist es einen Frage der Gewöhnung. Wenn man mal ganz schreckliche Waisenhaussituationen im vorletzten Jahrhundert vor Augen hat, kann man bestimmt zeigen, dass Kinder sich an allerlei gewöhnen können. Verglichen mit diesem krassen Beispiel gibt es viele Abstufungen, bis zu den in unserer Gesellschaft als normal angesehenen Anforderungen ans kindlichen "Lernen".
Ich kann Dir nur sagen: Ich will nicht, dass mein Kind lernt, sich daran zu gewöhnen, sich verlassen zu fühlen. Und ich hätte es wie Du niemals ertragen, wenn mein Kind so leidet. Ich vermute allerdings nicht, dass dieses kindliche Verhalten vom Stillen kommt, eher dass das Stillen Ausdruck einer Haltung zur Mutter-Kind-Beziehung ist., also dass Nähebedürfnis und Stillen auf die Drittvariable "Haltung der Mutter" zurückgehen. Paulchen ist es gewöhnt, dass seine Mutter auf ihn eingeht und er hat - zurecht - die Welt nicht mehr verstanden. Gut, dass Ihr wieder zu Hause seid!
Verbuche es nicht als Scheitern, sondern findet andere Wege, Euch wirklich zu erholen!
Alles Liebe
Tini
Re: Bin ich zu weich?
ich glaube nicht, dass man da zwischen Erst- und Mehrfachmamas unterscheiden muss ;-) Ich glaube auch, dass den Kindern häufig viel zu viel abverlangt wird - und versuche, da ein bisschen gegen den Strom zu schwimmen. Doch man wird schon ein bissel blöd angeschaut, z. B. habe ich unseren Großen zum Mittagessen in der Kur auch immer aus der Kita abgeholt, obwohl die anderen älteren Kinder dort gegessen haben. Ich weiß, dass er die Verschnaufpause mittags dringend benötigt, da er sich zuhause auch immer erst eine Weile zurückzieht, wenn er aus dem Kindergarten kommt (bei ihm besteht ja der Verdacht auf ADHS und Wahrnehmungsstörungen sind bereits diagnostiziert). Da haben viele der anderen Mütter auch ein wenig sparsam geguckt und die Kurtherapeuten auch. Nachdem ich es ihnen aber erklärt hatte, fanden sie es nachvollziehbar ;-)
Ein wenig Selbstzweifel habe ich jetzt aber doch, denn der Psychologe hatte Paulchens Verhalten in der Kita als auffällig klassifiziert. Naja, dann habe ich halt zwei auffällige Kinder ..., wobei ich bei Paulchen da eigentlich nicht von ausgehe ;-), sondern sein Verhalten nachvollziehbar finde.
Wie geht es dir eigentlich? Gibt es schon Neuigkeiten?
Liebe Grüße von Simone
Re: Bin ich zu weich?
Re: Bin ich zu weich?
Oh, wie schön!
LG Simone
Re: Bin ich zu weich?
also sowas habe ich von diesen Kuren auch schon öfters gehört. Eine Freundin war vor kurzem mit beiden Kindern (ca. 1,5 und 3) in Kur und hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Selbst die Große, die zuhause schon ein paar Wochen völlig problemlos in den KiGa ging, war völlig durch den Wind und wollte sogar danach gar nicht mehr in ihren KiGa gehen. Geschlafen haben sie alle 3 superschlecht und erholt hat sich keiner. Sie hat es zwar durchgezogen in der Hoffnung, dass wenigstens die Meerluft gut tut (ihre Große hat Asthma), aber sie würde es NIE wieder machen. Beide Kinder wurden 9 oder 10 Monate gestillt, also zu dem Zeitpunkt nicht mehr.
Meine beiden sind auch schon immer völlig im Wesen gewesen. Die Große habe ich zwar "nur" 9 Monate gestillt, aber sie hatte nie auch nur eine winzig kleine Fremdelphase, blieb immer problemlos bei anderen (Papa, Oma und Opa, Tante), die Kleine klebt schon immer an mir und lässt sich bis heute (1 Jahr) von fast niemandem anfassen.
Ich glaube auch, dass Kinder einfach verschieden sind und es mag sein, dass manchen so eine Kur nichts ausmacht. Ich finde es jedenfalls gut, dass Du aufgrund der Situation die Kur abgebrochen hast.
Mach Dir keinen Kopf deswegen und genieße Dein wieder "normal" werdendes Kind!
LG, Marcia
Re: Bin ich zu weich?
tja, wenn ich nochmal zur Kur fahre, dann erst, wenn die Kinder älter sind ;-) Die Mütter mit älteren Kindern hatten durchweg nämlich kaum Probleme mit ihnen. Und die Kurzen sind einfach trotz gleichem Erziehungsstils unterschiedlich - das sehe ich an unseren beiden Rabauken!
Liebe Grüße von Simone
Re: Bin ich zu weich?
ich habe deinen Beitrag gestern schon gelesen im anderen Forum und mich aufgeregt. Ich finde es ein Unding von den Erzieherinnen, dass sie nicht schon am Anfang bescheid gesagt haben, dass Paulchen sich nicht beruhigen lässt.
Meine Kleine bleibt auch nicht einfach alleine sie macht ja sogar Theater, wenn ich sie mit ihrem Vater hoier alleine lasse, lässt sich allerdings dann beruhigen, aber in einer fremden Umgebung mit fremden Personen? Never. Die Kleine von einer Bekannten ist ein halbes Jahr jünger, wird auch noch gestillt und hat damit überhaupt keine Probleme.
Fand denn keine Eingewöhnung stat?, gut in der Kur ist es schwierig, aber selbst da sollte dem Kind Zeit gegeben werden mit der Mutter zusammen und erst dann nach und nach alleine sich an diese Situation zu gewöhnen, finde ich
Liebe Grüße
Steffi
Re: Bin ich zu weich?
schön, mal wieder von dir zu lesen *freu*. Ja, die Kurzen sind halt unterschiedlich, das sehe ich auch so. Die Eingewöhnung in der Kur läuft so ab, dass die Mutter am ersten Vormittag für kurze Zeit in der Kita bleibt, das ist aber schon alles :-( Die Zeit reicht für anderes wohl nicht aus. Jetzt zuhause ist zum Glück schon wieder fast alles beim Alten *aufatme*.
Liebe Grüße Simone
Re: Bin ich zu weich?
ich kann mit Sicherheit sagen, dass es nicht alleine am Stillen liegen kann.
Mein Sohn (natürlich Stillkind) ist auch ein absolutes Mama-Kind und für ihn ist es auch ein Graus nicht bei Mama sein zu können. Es geht höchstens mit Papa oder Oma. Ansonsten gar nicht.
Jeder (auch Verwandte) sagen, dass es NUR am Stillen liegt. Allerdings war ich als Kind ganz genauso und das obwohl ich nur 6 Wochen gestillt wurde!!!
Wenn Flaschenkinder sensibel oder Mama-Kinder sind ist es halt so. Bei Stillkindern liegt es IMMER am Stillen!
Ich finde deine Entscheidung die Kur unter diesen Umständen abzubrechen richtig. Für manche Kinder ist eine Trennung von der Mutter halt noch zu früh. Ich denke da muss man sich nach dem Kind richten!
Ich selbst werde eine gewonnene 1-wöchige Reise auch nicht anteten, da ich Robin nicht mitnehmen darf. Eine Woche auf Mama zu verzichten würde ihn aus der Bahn werfen ;o(
GLG Dina
Re: Bin ich zu weich?
ja, ich denke auch, dass es nicht allein am Stillen liegt, denn unser Großer wurde auch 24 Monate lang gestillt und hat ein ganz anderes Naturell. Er ging und geht auf alle Menschen zu und hatte nie Probleme mit der Fremdbetreuung.
Das mit der Reise würde ich übrigens genauso handhaben ;-)
Liebe Grüße sendet dir Simone
Re: Bin ich zu weich?
ich denke schon, dass Stillkindrer eine 'andere' Bindung zur Mutter haben, als Flaschenkinder oder Kinder, die früher abgestillt wurden.
Ein Flaschenkind kann von jedem die Flasche bekommen, sie ab einem gewissen Alter auchselbst halten und selbst nehmen.
Beim stillen geht das nicht! Ein Stillkind ist immer auf die Mutter "angewiesen", wenn es gestillt werden will.
Die enge Bindung ist mit Sicherheit vorhanden, was schon dafür spricht, dass Stillkinder oft Flaschen, Becher oder Nuckel ablehnen, weil sie nur die Brust und damit Mama haben wollen.
Allerdings wäre ich auch nach Hause gefahren, denn ich könnte mich auch in keiner Weise entspannen, wenn ich weiß, mein Kind brüllt sich die Seele aus dem Leib. Und ich dneke auch, eine Mutter-Kind-Kur ist nicht Sinn der sache, wenn einer entspannt und der andere unglücklich ist, oder?
LG Sandra mit Felicia, kein Stillkind und sehr offen, wer oder was das Futter anbietet :-)
Re: Bin ich zu weich?
also von unserem Großen kenne ich das etwas anders - und auch der wurde 24 Monate gestillt (natürlich nicht ausschließlich ;-) Ihn konnte man stets unproblematisch "abgeben", Paulchen ist da etwas anders gestrickt. Und Paulchen trinkt natürlich dennoch aus dem Becher oder der Flasche (Nuckel will er nicht und das finde ich auch gut so), hat er übrigens auch in der Kita getan (und Obst gegessen hat er dort auch ;-). Es kann also nicht daran liegen, dass er unbedingt gestillt werden wollte. Ich habe eher den Eindruck, dass er völlig "durch den Wind" war, weil alles anders war. Aber du hast natürlich Recht: Wenn einer unglücklich mit der Kursituation ist, kann der andere nicht glücklich sein.
LG Simone
Re: Bin ich zu weich?
ich meinte auch nicht, dass er so war, weil er unbedingt gestillt werden wollte.
Ich bin nur der Meinung, dass gestillte Kinder enger an ihre Mütter gebunden sind.
Und das war ja ein Teil deiner Frage :-)
LG sandra
Re: Bin ich zu weich?
nein, du bist kein Weichei, und es liegt auch nicht am Stillen. Ich habe schon oft Berichte aus Mu-Ki-Kuren gehört und gelesen, bei denen es das gleiche war: die Mütter erholten sich nicht, da die Kinder a) krank und b) in der ?Aufbewahrung? unglücklich waren. Und da waren es keine gestillten Kinder. Es scheint wohl in solchen Einrichtung sehr oft einen Tunnelblick zu geben: wir machen jetzt was für die Frau, die MUSS sich jetzt erholen auf Teufel komm raus, egal was mit ihren Kindern passiert.
Ich finde das Verhalten von Paul vollkommen normal und auch nachvollziehbar: eine fremde Umgebung, fremde ?Gebräuche?, krank und dann ist Mama nicht erreichbar, da sind auch nicht zartbesaitete Kinder durch den Wind.
Ganz abgesehen finde ich es unmöglich (und auch für Mutter und Kind keine vertrauensbildende Massnahme), wenn aus falsch verstandenem Betreuerehrgeiz das Kind einfach schreien gelassen wird statt dir Bescheid zu sagen.
Gruß Annette
PS: ich höre über meine langzeitstillende Tochter immer wieder wie selbständig und selbstbewußt sie ist, mMn ist das viel eher abhängig vom Wesen des Kindes als vom Stillen
Re: Bin ich zu weich?
ja, ich glaube, der Tunnelblick ist wirklich da - und viele Mütter schaffen es erstaunlicherweise tatsächlich abzuschalten, auch wenn ihr Kind vielleicht nicht gerade glücklich ist. Aber Paulchen gehört wohl zu den Kindern, die sehr direkt zeigen, wenn ihnen etwas nicht passt. Das haben auch die Betreuerinnen in der Kita gemerkt ;-) Unser Großer, der auch 24 Monate gestillt wurde, ist und war übrigens tatsächlich auch ganz anders als Paulchen, auch was die Fremdbetreuung angeht ;-)
Liebe Grüße von simone
Re: Bin ich zu weich?
Genau deshalb hab ich neulich den Vorschlag meiner Ärztin auf ne Mutter-Kind-Kur abgelehnt. Ich sollte mit beiden Kinder fahren...
Auf meine Erwiderung, dass das wohl kaum Erholung sein könne, wenn ich rund um die Uhr mit beiden Kids allein wäre, meinte sie dann auch: "Die Kinder werden ja betreut und Sie gehen zu Anwendungen etc. etc."
Ich frage mich dabei immer, was für eine Vorstellung solche Leute von Kindern haben. Das sind doch keine Gegenstände, die man einfach in ein Schließfach gibt und nach soundsoviel Stunden wieder abholt! Bei meinen Kindern jedenfalls funktioniert das so nicht und darüber bin ich auch froh!
Nico ist 3 und schafft es mittlerweile, für 1 bis 1,5 Std. bei Spielgruppe und Sport ohne mich zu bleiben. Jule ist 8 Monate und fremdelt schon seit 3 Monaten.
Bis ich da eins der Kinder an ne fremde Betreuung gewöhnt hätte, wäre die Kur um...
Ich hätte KEIN Kind da überhaupt weinend abgegeben - so viel zu "weich" *ggg*.
LG Janet
Re: Bin ich zu weich?
Recht hast du mit der Kurablehnung - ich würde auch nur wieder fahren, wenn beide Jungs älter und vernünftiger sind (wobei das Ganze mit unserem Großen wunderbar geklappt hat und vergleichsweise stressfrei war). Und Recht hast du auch mit deinem letzten Satz. Allerdings habe ich es im Kiga wirklich schon öfter erlebt, dass Kinder weinend hingingen und kurz darauf aufhörten und jede Menge Spaß hatten. Deshalb war ich da wohl etwas zwiegespalten. Jedenfalls bin ich froh, mich so entschlossen zu haben ;-)
Liebe Grüße von Simone
Du Weichei ;-) (So´n Quatsch !!!)
Du bist NICHT zu weich !!! Du hast ein Herz und hörst darauf. Für mich hört es sich so an, als ob Paul dabei war, in eine Depression zu fallen. Und das hast Du bemerkt. Und es beendet !
Ich finde es schrecklich, daß die Therapeutin und der Psychologe geraten haben, durchzuhalten. Sicher gibt es Kinder, die erstmal protestieren, wenn die Mama weggeht, aber Paul hat ja nicht nur protestiert, sondern wahrscheinlich ganz schön gelitten.
Deine Frage, ob Stillkinder immer eine engere Bindung zur Mutter haben - ich glaube nicht. Auf eine gewisse Art schon, das drückt sich aber nicht unbedingt im Verhalten aus, wenn sich die Mama entfernt. Malin hat damit meistens gar kein Problem. Sie ist so interessiert, daß es sie nicht stört, wenn sie bei einer Freundin und deren Mama bleibt und ich mal ein paar Stunden nicht da bin. Trotzdem freut sie sich dann sehr, wenn ich zurück bin. Ein Krabbelfreund von ihr ist allerdings meistens bei seiner Mama, wenn wir in der Eltern-Kind-Gruppe mit ihm sind. Aber ist das schlimm ?
Die Eingewöhnung in einen Kindergarten wird dadurch vielleicht langwieriger und komplizierter, aber wenn dem Rechnung getragen wird, ist das doch auch ok.
Fazit: Es gibt solche und solche Stillkinder ! Und wenn Paulchen eben ein (Still)Kind ist, was eine engere Bindung hat, ist das doch völlig normal und ok. Ich glaube letzendlich nämlich nicht, daß es viel mit Stillen oder nicht-Stillen zu tun hat.
Du hast ganz sicher das Richtige getan, als Du diese Kur beendet hast !!
Jetzt habe ich Dir hier nochmal einen Roman geschrieben......
LG Sibylle aus dem Mai-Juni-2003-Forum mit Malin (19 Mon), die heute das erste Mal abends nicht stillen wollte :-( (Hat aber auch einen fiesen Schnupfen und eine Mittelohrentzündung)
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