Hallo Ihr Lieben,
ich war vor einer Woche in meiner Entbindungklinik bei einer sog. "Stillgruppe", die dort kostenlos angeboten wird. Im Prinzip war es ein Einzelberatungstermin, die AFS-Beraterin geht in der Wöchnerinnenstation durch alle Zimmer, um eine Broschüre zu verteilen, und schaut dann am Treffpunkt, ob eine Frau zur Beratung da ist. In der Regel kommt da nur eine.
Der Grund für mein Erscheinen dort war, dass meine Tochter nach dem Stillen mehrmals täglich in einer sehr unguten, auf allen Seiten großes Unbehagen erzeugenden Stimmung ist. Nachdem sie sich nach dem Stillen friedlich entspannt hat, sperrt sie sich schon nach einer Minute körperlich aufs Ungemütlichste. Sie streckt die Beine, spannt sich sehr an, kratzt mit den Händern herum und knatzt unzufrieden herum. Sie wäre niemals ablegbar in diesem Zustand, doch auch das Tragen eines derart sperrigen Bündels ist schwierig. So niedlich sie ist - in diesen Momenten ist sie richtig unangenehm. Bäuerchen sind es meistens nicht, und auch Blähungen scheint sie keine zu haben. Ob sie einfach nur verdaut? Oder ist es irgendein anders Übergangsproblem vom Stillen zum Nicht-mehr-Stillen? Oder eine allgemeine Unruhe?
Ich wollte mit der Stillberaterin besprechen, ob eventuell ein Stillproblem vorliegen könnte (zu viel Milch, zu wenig, falscher Ablauf beim Stillen, eine vs. zwei Seiten, Halten etc.), um das ausschließen zu können - manchmal gibt es ja eine einfache Erklärung. Es sieht aber so aus, als läuft beim Stillen alles gut. Wir hatten vielmehr ein echt gutes Gespräch über die Herausforderung, ein zweites, ganz anderes Kind als das erste kennenzulernen und als Wöchnerin mit all den Anforderungen der Situation zurecht zu kommen. Das hat mir sehr gut getan.
Als unser Beratungsgespräch schon rum war, bekam die Kleine Hunger und ich konnte dadurch noch was "vorstillen". Das war toll, denn so konnte sich die Stillberaterin noch einmal selber ein Bild machen. Sie wies mich darauf hin, dass ich meinem Baby die Oberlippe nach dem Anlegen noch korrigierend nach oben bzw. außen stülpen kann, damit sie besser packt und ich nicht so wund werde.
Insgesamt war ich sehr angetan von diesem Beratungsangebot, natürlich auch von der konkreten Beraterin, mit der ich gesprochen habe. Es scheint so zu sein, dass die Klinik dieses Angebot bezahlt. Toll fand ich auch, dass die Beraterinnen einmal in der Woche durch die Zimmer der Wöchnerinnen gehen. Das hatte mir schon einen Tag nach der Entbindung, als ich mit wunden Warzen da lag, Hoffnung gegeben.
Liebe Grüße
Tini mit 7 Wochen altem derzeit Tagsüber-immer-Tragling
und seit 10 Tagen wunden Brustwarzen