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Aus der neuen Elternzeitung:

"Eine neue Studie hat nun gezeigt, dass ein Baby ein 3- bis
17fach erhöhtes Risiko hat, am Plötzlichen Kindstod zu
sterben, wenn es mit seinen Eltern in einem Bett schläft.
Die Nachteile: das Baby wird leicht überhitzt, denn drei
Menschen im Bett entwickeln mehr Körperwärme als einer.
Experten sehen auch die Gefahr, dass Mutter oder Vater ihr
Kind versehentlich im Schlaf "überrollen", besonders wenn
sie übermüdet sind. Wenn die Eltern rauchen, birgt das
Co-Sleeping noch mehr Risiken. Denn Raucher dünsten nachts
Nikotin aus - und das bealstet die Atmung des daneben
schlafenden Kindes.
Verstehen sie mich nicht falsch: Ich finde es wichtig, das
Eltern mit ihrem Kind im Bett kuscheln. Aber wenn es
schläft, gehört es in sein eigenes Bett, dass
selbstverständlich neben dem von Mutter und Vater stehen
darf."
Soviel dazu...
1. Josi hat ihre eigene Decke - Überhitzung??
2. Nikotin Fehlanzeige
3. überrollen?? Ich wache ja schon auf wenn ich nur ihre
Hand berühre
->> Also schlafen und kuscheln wir auch weiterhin alle in
einem Bett
LG Jessi die euch doch solch interessante Studien net
vorenthalten möcht ;-)
Bisherige Antworten

Re: Aus der neuen Elternzeitung:

Hmm, und was macht man mit einem Baby, das einen Babybalkon hat und trotzdem jede Nacht irgendwie auf Mamas Matratze rüberrollt/robbt und sich dort breitmacht???
Mini hat ne eigene Decke, wir sind beide Nichtraucher und sie schläft am besten, wenn sie mich berührt...
LG Helen, die es mal interessieren würde, wer die Studie finanziert hat (Kast-Zahn? *fg*)

Re: Aus der neuen Elternzeitung:

ja, das ist halt als ausrede für eltern gedacht, die ihre kinder nicht im bett haben wollen - dann haben sie kein so schlechtes gewissen ;)
lg, julia

Re: Aus der neuen Elternzeitung:

Überrollen ist ja wohl nicht 'plötzlicher Kindstod', da läßt sich ja eine eindeutige Ursache feststellen .-) Und ich werde auch mein nächstes Baby wieder zu mir ins Bett nehmen, und es notfalls sogar auf dem Bauch schlafen lassen, wenn es anders nicht schlafen kann.
Viele Grüße,
Christine

Familienbett und SIDS

Die AFS hat zu diesem Thema einen interessanten Text veroeffentlicht. Ich stell ihn hier mal rein. Achtung sehr lang und ich hab ihn auch schon bei den R abeneltern reinkopiert.
Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen Bundesverband e.V.
Sicheres Schlafen und Stillen
Gemeinsames Schlafen ist wichtig für den Erfolg des
Stillens
AFS
es ist wichtig für einen Säugling, die Nähe und Wärme seiner Eltern in der Nacht zu spüren
zusammengestellt von Elien Rouw
© 2004 Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen (AFS) Bundesverband e.V.
Sicheres Schlafen und Stillen
Eine der größten Ängste eines Elternpaares ist die Furcht vor dem plötzlichen Kindstod. Ein Kind, das gesund in seinem Bettchen (oder auch im Babysafe, im Kinderwagen) hingelegt wird, wird einige Zeit später (es kann sich um Stunden, aber sogar auch um Minuten handeln) tot aufgefunden. In den achtziger Jahren wurde festgestellt, dass immer mehr Kinder am plötzlichen Kindstod starben. Deshalb wurde seitdem vermehrt nach Ursachen für dieses schreckliche Ereignis geforscht. Dabei wurde das Verständnis für die möglichen Risikofaktoren vertieft. Viele der Risikofaktoren sind in den letzten Jahrzehnten bekannt geworden. Klar wurde dadurch auch, warum es durch Änderung der Schlafsituation des Säuglings zu diesem Anstieg gekommen ist. Das letzte Wort über den plötzlichen Kindstod ist aber noch nicht gesprochen, und das wird auch noch lange dauern.
Warum befassen wir uns in der AFS jetzt mit diesem Thema? In der jüngsten Vergangenheit gab es immer mehr Warnungen vor dem gemeinsamen Schlafen von Eltern und Kind in Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod. In Faltblättern und Broschüren wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Kind zwar zu den Eltern ins Zimmer, aber nicht mit ins elterliche Bett genommen werden sollte. Und hier fühlen wir uns als Stillgruppenorganisation angesprochen. Wir befürworten das gemeinsame Schlafen von Mutter und Kind, da wir wissen, wie wichtig dieses ?Co-sleeping? für den Erfolg des Stillens sein kann. Wenn Mutter und Kind gemeinsam schlafen wird öfter gestillt, was die Milchbildung anregt. Auch entwickelt sich dadurch eine Angleichung des Schlafmusters zwischen Mutter und Kind, was es ebenfalls leichter für die Mutter macht, zu stillen und gleich wieder weiter zu schlafen. Wir meinen, dass alles was das Stillen negativ beeinflussen kann, wie diese Empfehlung, sehr genau überdacht werden muss, damit das Stillen (und damit die Gesundheit und das Wohl unserer Kinder) nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird. Wir wissen auch, wie wichtig es für einen Säugling ist, die Nähe und Wärme der Eltern in der Nacht zu spüren und wie bequem es für die Mutter ist, nachts beim Stillen nicht aufstehen zu müssen. Es gibt aber auch gewisse Bedingungen für ein sicheres gemeinsames Schlafen. Dieser Artikel will dabei helfen, für jedes Eltern-Kind-Paar den richtigen Weg für die sichere Schlafumgebung des eigenen Kindes zu finden.
Was ist plötzlicher Kindstod? Hier kann die Antwort kurz sein: Wir wissen es nicht! Plötzlicher Kindstod (oder auch SIDS genannt (sudden infant death syndrom) ist ein in seiner Komplexität noch unverstandenes Phänomen. Wohl wissen wir aber um die Faktoren, die zu einem plötzlichen Kindstod führen können. Wir wissen auch, was es nicht ist: sobald eine eindeutige Ursache für den Tod eines Kindes festgestellt wurde, handelt es sich nicht mehr um plötzlichen Kindstod. Erstickungen und Strangulierungen, aber auch sehr schnell verlaufende Infekte oder Herzrhythmusstörungen oder sogar Kindesmisshandlung können das Bild eines plötzlichen Kindstod ergeben, sind aber kein plötzlicher Kindstod im eigentlichen Sinne. Der eigentliche plötzliche Kindstod ist auf einen Atemstillstand des Kindes zurückzuführen. Er tritt vor allem zwischen den 3. und 6. Lebensmonat des Kindes auf, obwohl auch ältere Kinder (sporadisch bis weit über einem Jahr) leider noch durchaus betroffen sein können. Eine eindeutige Ursache steht nicht fest. Vielmehr ist es so, dass bei dem plötzlichen Kindstod eine Reihe von ungünstigen Faktoren zusammen kommen. Einerseits können einige Erkrankungen im Spiel sein (seltene Stoffwechselstörungen, seltene Herzrhythmusstörungen), andererseits gibt es einige allgemeine Faktoren, die einen plötzlichen Kindstod gerade in diesem Alter des Kindes begünstigen (siehe etwas weiter unter Schlafen und SIDS). Wenn mehrere Faktoren ungünstig zusammen treffen, kann es zu einem plötzlichen Kindstod kommen.
Es gibt es einige bekannte Risikofaktoren, die unter 4 Hauptgruppen fallen:
1. Erblicher Faktor: Was dieser Faktor genau ist, wissen wir nicht. Wenn ein Kind aus einer Familie aber vom plötzlichen Kindstod betroffen ist, haben auch spätere Kinder in der gleichen Familie ein höheres Risiko an plötzlichem Kindstod zu sterben.
2. Faktoren rund um die Geburt: Frühgeborene und Kinder mit Atemproblemen rund um die Geburt haben ein erhöhtes Risiko.
3. Momentane Situation des Kindes (Infekt, Übermüdung).
4. Schlafumgebung: Bauchlage, zu warm, zu ruhig, keine sensomotorische Stimulation. Gerade in Gruppe 4 finden sich Möglichkeiten zur Prävention.
Wie wir alle wissen, kommen unsere Kinder noch relativ unreif zur Welt. Auch die Atmung ist von dieser Unreife betroffen. Am Anfang ist sie noch sehr unregelmäßig. Manchmal ist für 10-15 Sekunden ein Atemstillstand zu beobachten. Das Atemzentrum im Gehirn, das dafür sorgt, dass wir immer automatisch atmen, reagiert auf einen niedrigen Sauerstoffspiegel und einen erhöhten CO2-Spiegel im Blut mit einem Reiz zur Erhöhung der Atemfrequenz. Bei Säuglingen ist diese Reaktion noch nicht optimal. Es gibt Hinweise, dass einige Kinder manchmal weniger auf einen niedrigen Sauerstoffspiegel reagieren. Sie fangen nicht an, schneller zu atmen, wodurch ein Sauerstoffmangel oder gar ein Atemstillstand auftreten kann. Je tiefer sie schlafen, desto weniger reagieren sie. Während des aktiven (REM) Schlafes wird das Atmen stimuliert, während des ruhigen Schlafes kommt es schneller zu einem Atemstillstand. Interessant dabei ist, dass SIDS in den ersten beiden Lebensmonaten kaum auftritt. Hier schlafen die Kinder noch mit sehr viel REM-Schlaf (Traumschlaf aktiver Schlaf), sind sehr leicht aufzuwecken, und sollten eigentlich auch gar nicht tief schlafen. Ab dem 3. Monat kommt es zu einer Abnahme des REM-Schlafes und einer Zunahme des ruhigen Schlafes. Hier entsteht dann ein größere Gefahr für plötzlichen Kindstod.
Jetzt können wir auch ableiten, warum alles, was das Kind leichter schlafen lässt, das Risiko verringert.
- Stillen: Die Muttermilch ist leichter verdaulich als die künstliche Nahrung. Gerade in den ersten Lebensmonaten meldet sich das Kind nachts öfters. Auch deshalb ist die Diskussion ?Schläft Dein Kind schon durch? so absurd, da Säuglinge in diesem Alter noch gar nicht durchschlafen sollten!
- Geräusche: Wenn das Kind in der Nähe der Eltern, schläft gibt es immer kleine Geräusche, die es aus einem Tiefschlaf holen.
- Bewegungen: Wenn Eltern und Kind zusammen in Bett sind (Co-sleeping), entsteht ein synchrones Bewegungsmuster: Wenn ein Elternteil bewegt, bewegt sich das Kind automatisch mit (und umgekehrt).
Umstritten ist die Rolle der Schnuller. Bei Kindern, die nur künstliche Säuglingsnahrung bekommen, kann ein Schnuller während der Nacht einen günstigeren Schlafrhythmus mit leichterer Weckbarkeit bewirken. Bei gestillten Kindern haben Schnuller allerdings erhebliche Nachteile (die Säuglinge werden dadurch weniger gestillt, was die Milchbildung beeinflussen kann, und es besteht die Gefahr einer Saugverwirrung). Es ist auch fraglich, ob Schnuller bei diesen Kindern das Risiko für plötzlichen Kindstod zusätzlich verringern, da gestillte Säuglinge auch so schon leichter schlafen.
Andererseits gibt es Faktoren, die einen Tiefschlaf (und damit die Gefahr für SIDS) fördern:
- Bauchlage
- Wärme
- Rückatmung der eigenen Atemluftes
- Große Anstrengungen tagsüber (längere Reisen)
- Infekte
Sichere und unsichere Schlafumgebung
Jahrtausende haben Eltern (vor allem Mütter) mit ihren Kindern geschlafen, zum Wohle von beiden. Wo Mutter und Kind ganz natürlich zusammen leben, wo gestillt wird, wo das Kind auch tagsüber getragen wird, entwickelt sich ein gesunder Schlaf-Wach-Rhythmus. Sehr viele Mütter kennen die Erfahrung, dass sie einige Sekunden bevor ihr Kind wach wird, selbst schon wach sind, und bereit sind, das Kind zu stillen. Es ist wie bei einem Tanz, wo beide die Tanzschritte ganz natürlich beherrschen.
Leider hat sich das alles bei uns radikal geändert. Stillen ist nicht mehr selbstverständlich, und auch die Schlafumgebung ist anders. Mittlerweile schläft ein Großteil der Bevölkerung in beheizten Räumen, in Betten mit weichen Matratzen statt auf Bodenmatten oder in Hängematten. Manchmal wird auch der Schlafrhythmus der Eltern durch Medikamente (Psychopharmaka), Nikotin, Alkohol oder Drogen beeinflusst. Deshalb stellt sich die Frage verschärft: was ist eine sichere Schlafumgebung für den Säugling? Es gibt einige Studien, die belegen sollen, dass das gemeinsame Schlafen ein erhöhtes Risiko für SIDS dastellt. Oft wird dabei nicht definiert, was ?Co-sleeping? beinhaltet. So fließen mitunter sowohl das Schlafen von einem Elternteil auf einer Couch als auch das Schlafen in einem Elternbett ein. Das Schlafen auf der Couch kann aber nicht nur eher zu SIDS sondern auch zum Ersticken führen. Es ist wichtig, zwischen gemeinsamem Schlafen in sicheren und unsicheren Schlafumgebungen zu unterscheiden. Oft wird SIDS im Kinderbett den unterschiedlichsten Faktoren zugeschrieben, wie z.B. Wärme, Ersticken, Bauchlage oder Matratze, selten aber dem Alleine-Schlafen, während bei SIDS im Elternbett das gemeinsame Schlafen als ursächlicher Faktor gedeutet wird, unabhängig von anderen Faktoren. Auch wird in Statistiken die Zahl der Kinder, die bei einem Elternteil schlafen, unterschätzt, und damit das Risiko des plötzlichen Kindstod im Bett der Eltern überschätzt. Oft geben Eltern nur die Schlafumgebung an, wo das Kind schlafen gelegt wurde, und nicht, wo das Kind im Laufe der Nacht landet. Es ist zu vermuten, dass in diese Bewertung auch unsere Kultur mit hinein fließt: Eines der Dogmen heute ist die Wichtigkeit von 8 Stunden ununterbrochenem Schlaf und die Einmaligkeit der Ehe, wo ein Kind nichts zwischen den Eltern verloren hat. Es werden rationale Gründe gesucht, um das gemeinsame Schlafen abzulehnen, wo eher irrationelle Ängste eine Rolle spielen.
Trotzdem hat jede Schlafumgebung des Kindes unter gewissen Bedingungen ihre Gefahren. Beim Schlafen im getrennten Kinderzimmer fehlen die Geräuschkulisse und die Bewegungen der Eltern, die ein all zu tiefes Schlafen verhindern. Hier kann das Verlassen sein des Kindes eine Rolle spielen. Das Stillen wird hier massivst behindert, weil die Mutter zum Stillen aufstehen und laufen muss, sie bekommt die kleinen Signale zum Stillen nicht mit und kann erst reagieren, wenn das Kind laut schreit, und sich dann unter Umständen schlechter wieder in den Schlaf bringen lässt. Es hat sich herausgestellt, dass ein getrenntes Schlafen von Mutter und Kind das Risiko für plötzlichen Kindstod deutlich erhöht, und deshalb wird empfohlen, das Kind nicht im Kinderzimmer schlafen zu legen.
Beim Schlafen im gleichen Schlafzimmer, aber in getrennten Betten sind die akustischen Signale der Eltern für das Kind wahrnehmbar, die Bewegungen der Eltern aber nicht. Die Wärme, Nähe und Geborgenheit der Eltern fehlt. Auch hier muss die Mutter zum Stillen aufstehen. Stillen im Halbschlaf ist hier nicht möglich. Auch hier gehen Signale des Kindes zum Stillen leichter verloren.
Beim Schlafen von Eltern und Kind im gleichen Bett ist eine optimale Nähe gewährleistet. Hier ist aber die Bedingung, dass das Elternbett die gleichen Anforderungen erfüllt wie ein sicheres Kinderbett. Außerdem dürfen die Wahrnehmung und das Reaktionsvermögen der Eltern nicht eingeschränkt sein. Unter folgenden Bedingungen entsteht für den Säugling beim gemeinsamen Schlafen eine erhöhte Gefahr:
- Rauchen von einem der Elternteile
- Schlafen mit dem Kind auf Sofa oder Couch
- Wasserbett
- Ganz weiche Matratze
- Ganz weiches Bettmaterial (Kopfkissen, große, weiche Deckbetten)
- Offene Stellen am Bett, wo ein Kind festgeklemmt werden könnte
- Kind alleine im Elternbett
- Kind in Bauch- oder Seitenlage
- Alkohol, Medikamenteneinnahme von Eltern, die zusammen mit dem Kind in einem Bett schlafen.
Eine Alternative ist ein Kinderbett, das am Elternbett befestigt wird, so dass ein offener Zugang zum Kind bleibt. Hier hat das Kind seinen eigenen Schlafraum, ist aber trotzdem in ständigem Kontakt mit den Eltern, und Stillen ist uneingeschränkt möglich.
Empfehlungen zur Vermeidung des plötzlichen Kindstodes
Folgende Vorbeugungsmaßnahmen sind wohl gesichert und werden allen Eltern empfohlen:
1. Stillen (möglichst 6 Monate voll, und danach neben geeigneter Beikost weiter, so lange Mutter und Kind möchten, bis zum Alter von 2 Jahren und darüber hinaus.
2. Rückenlage. Dies gilt sowohl im Kinderbett als auch im Elternbett. Die Bauchlage erhöht das Risiko, an
frühem Kindstod zu sterben, erheblich. Früher wurde deshalb die Seitenwechsellage empfohlen. Jetzt wird auch vor dieser Lage gewarnt, da Kinder aus der Seitenlage relativ leicht in die Bauchlage drehen können. Jetzt wird also Rückenlage empfohlen. Dabei ist es wichtig, zu wissen, dass Kinder sich in Rückenlage nicht leichter, sondern schwerer verschlucken können als in Bauchlage. Die Kinder sollten allerdings nicht den ganzen Tag passiv in Rückenlage gelegt werden. Hier kann es zu psychomotorischen Beeinträchtigungen kommen. Auch der sogenannte Flachkopf, die Abflachung des Hinterkopfs, kann dadurch begünstigt werden. Es ist wohl ein Problem unserer Gesellschaft, dass Kinder ständig abgelegt werden. Wenn das Kind tagsüber viel getragen wird (statt in Kinderwagen oder Babysafe verfrachtet und abgelegt), und auch mal, wenn es wach ist, zum Spielen in Bauchlage gelegt wird, tritt dieses Problem weitaus weniger auf.
3. Nicht rauchen. Wenn eine Frau in der Schwangerschaft raucht, erhöht sich das Risiko für frühen Kindstod um ein Vielfaches. Auch das Rauchen von einem der Elternteile nach der Geburt ist ein großer Risikofaktor für frühen Kindstod, unabhängig von der Schlafumgebung. In einem Haus, wo ein Säugling wohnt, sollte nicht geraucht werden.
4. Ein harter, flacher Untergrund (möglichst eine neue Matratze.
5. Keine Kissen, Bettdecken, große Plüschtiere, Babynestchen, Felle. Hier kann es zu Atembehinderungen kommen, wenn die Nase des Babys dadurch abgedeckt wird. Auch die Luftzirkulation ist dann nicht optimal. Es wird empfohlen, das Kind in einem Schlafsack schlafen zu legen.
6. Nicht zu warm. Überhitzung ist ein Risikofaktor für frühen Kindstod. Auch deshalb sollten keine schwere Bettdecken, Deckbetten oder Felle benutzt werden. Heizkissen oder Wärmflaschen haben im Kinderbett nichts zu suchen. Auch Wollmützchen können zu einem Wärmestau beitragen. Die Raumtemperatur des Schlafzimmers sollte 16-18°C betragen. Es kann durchaus mal vorkommen, dass die Kinder eine kalte Nase oder kalte Händchen haben, ohne dass sie gleich frieren. Um sicher zu gehen, sollte man im Nackenbereich fühlen. Da sollte sich ein Kind nicht zu kalt, aber auch nicht verschwitzt anfühlen. Auch hier empfiehlt sich der Schlafsack. Eventuell kann das Kind, wenn es sehr kalt ist, zusätzlich mit einer dünnen Baumwolldecke zugedeckt werden
7. Säugling sollten in der Nähe der Eltern schlafen. Erst ab 2 Jahren ist auch das Schlafen im Kinderzimmer möglich.
8. Die Wahl der direkten Schlafumgebung (im Bett der Eltern oder im Bett neben den Eltern) hängt von möglichen Risikofaktoren ab. Im Prinzip ist das Kind bei den Eltern im Bett am besten aufgehoben. Folgende Bedingungen müssen dann aber erfüllt sein:
a. Das Elternbett erfüllt die Bedingungen eines sicheren Kinderbettes
b. Kein Wasserbett
c. Beide Elternteile rauchen nicht
d. Keines der Eltern nimmt Medikamente, die das Reaktionsvermögen beeinflussen
e. Keines der Eltern hat Alkohol getrunken
9. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden können, sollte das Kind im Bett neben den Eltern (aber im gleichen Raum) schlafen.
Schlussbemerkungen
Einige dieser Empfehlungen zielen nicht auf eine Prävention des frühen Kindstodes sondern auf eine allgemein sichere Schlafumgebung, wobei auch Überhitzung, Strangulierung und Ersticken (eigentlich kein plötzlicher Kindstod in eigentliche Sinne) vermieden werden. Manches aus diesem Artikel kommt euch vielleicht fremd vor. Vieles rund um das Schlafen hat mit unserer Kultur zu tun. So sind Schlafsäcke hier in Deutschland eine relativ neue Erscheinung, während sie in den Niederlanden schon Jahrzehnte erfolgreich eingesetzt werden. Auch meine Kinder (jetzt 19, 17 und 13 Jahre alt) haben alle als Säugling in einem Schlafsack gelegen (nicht wegen plötzlichem Kindstod, aber weil sie dann immer gut warm waren, auch wenn sie sich frei gestrampelt hatten. Deckbetten wurden in den Niederlanden für Säuglinge kaum eingesetzt. Vielleicht müssen wir wieder vermehrt nach anderen Kulturen schauen, um sichere Schlafumgebungen für unsere Säuglinge zu finden. Auch in anderen Bereichen müssen wir vielleicht neue Wege gehen, damit wir wieder eine gemeinsame sichere Schlafumgebung für Eltern und Kind schaffen. Nicht alle Fälle von plötzlichem Kindstod können mit oben genannten Maßnahmen vermieden werden, da wir als Eltern nicht alle Bedingungen selbst in der Hand haben, und wir Veranlagung und manche Umstände nicht kontrollieren können. Aber durch diese Maßnahmen können viele Kinder weiter leben, die sonst gestorben wären. Der Rückgang der Sterberate an SIDS beweist dies eindrücklich.

Danke Berit!

Toller Artikel!
Ja, SIDS ist halt nicht immer gleich SIDS.
Gerade dadurch, dass meine Tochter bei mir im Bett schläft, habe ich eine gute Kontrolle, ob ihr mal zu warm ist. Sie schläft ja auch im Schlafsack und nicht mit unter meiner Decke.
Sehr gute Gedanken zu diesem Thema findet man auch in Schlafen und Wachen von DR. w. Sears, der auch der meinung ist, das SIDS an einer aufwachschwäche liegt, dass bestimmte Kinder halt bei sauerstoffmangel oder überhitzung nicht aufwachen, wie es normale, gesunde Kinder machen würden. Somit ist das Familienbett förderlich, da sich hier die Schlafmuster anpassen, die auch nachts gestillten kinder nicht so tief schlafen, solange sie das noch nicht "können".
LG, anja.

Re: Aus der neuen Elternzeitung:

hallo jessi,
jaja...es gibt für alles ein pro und contra...
je nach dem, was entweder gerade "in" ist oder wie es einem gerade paßt...
aber für mich gibt es kein contra für das schlafen meines kindes in meinem bett...
liebe grüße
katja

Re: Aus der neuen Elternzeitung:

also: fabi schlief/schläft und wird weiter im Familienbett schlafen. trotz übermüdung( seit 25 wochen nie länger als 2 stunden am stück/5 stunden pro nacht geschlafen) bemerke ich sofort wenn etwas mit ihm ist.
ich schlafe extrem tief, wenn mein kind wach wird, bin ich hellwach.
sollte er mal unter die decke rutschen, macht er sich bemerkbar, da reicht schon ein zucken und ich bin wach.
die erste hälfte der nacht schläft er im balkon, eher unruhig, dann kommt er ins bett und ist die ruhe selbst :-)
lg katina
mit fabi der das familienbett genießt

Re: Aus der neuen Elternzeitung:

Liebe Jessi,
dass es zu diesem Thema überhaupt Studien geben muss...!?
Manchmal glaube ich, wir haben einfach keine richtigen Probleme mehr, wenn um solche Sachen solch ein Aufhebens gemacht wird. Ich denke da an Zeiten, in denen es genug reale Gefahren gab (Hunger, wilde Tiere, Stammesfehden, was auch immer!), da hätte keine Mutter auch nur einen Gedanken daran verschwendet wo ihr Baby nachts am Sichersten aufgehoben ist!?
Genauso wie Epiedemien mancher Meinung nach Möglichkeiten der Natur sind, sich vor Überbevölkerung zu schützen könnte ja SIDS zum Beispiel dazu da sein, das Risiko des Lebens an sich im Bewußtsein zu erhalten...vielleicht ist unser sicheres Leben einfach zu langweilig? Ach, vielleicht versteht einer was ich sagen will? Eine Art: "Ich hole sowieso eine bestimmte Anzahl von Kindern schnell wieder zurück, was immer ihr auch anstellt um das Leben sicherer zu machen!"...
Liebe Grüße von
Steffi mit Kind im Bett! ;o)
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