Hallo Anja!
Ich verstehe auch nicht warum so viele Mütter
Pulver-Nahrung bevorzugen! Ich finde es gut, daß es
soetwas gibt, allerdings sollte es doch nur die
Ausnahme sein, oder? Es gibt ja wirklich ab und zu
Situationen in denen Stillen unmöglich ist! Warum gibt
es diese Nahrung nicht nur auf Rezept??? Ich verstehe
es einfach nicht....und dieses Argument "das muß man
jedem selbst überlassen" finde ich etwas
seltsam...Man überlässt es den Leuten ja auch nicht
selbst ob sie ihre Kinder im Auto anschnallen!
Ich muß auch sagen, daß man aber auch wirklich
schlecht beraten wird...man wird eben nur mit Werbung
überschüttet...und im KH erzählt jeder etwas anderes!
Wenn das Forum hier nicht wäre, hätte ich
warscheinlich auch nach 6 Monaten abgestillt,-weil das
doch normal ist.....
LG,
Birgit+Emma, die bestimmt noch lange gestillt werden
will :-)

hallo birgit,
keine schlechte idee, die pulvermilch verschreibungspflichtig zu machen. zwar derzeit nicht umsetzbar, da es einfach zur absoluten normalität gehört, schon vor der geburt flaschen, sauger, sterilisiergerät parat zu haben, man braucht sich nur die in diversen geburtssonderheften aufgeführten listen anzusehen(da wurde allerdings auch empfohlen, 6 kochfeste nachthemden ins köfferchen zu packen-ich habe nicht ein einziges)
es ist einfach in den beiden generationen vor uns ganze arbeit geleistet worden, so dass flaschenernährung mehr und mehr zur norm wurde. mit massiver werbung wurde erreicht, dass die frauen mehr dem pulver als ihrem eigenen körper vertrauten. und jetzt wird zwar nicht mehr direkt für anfangsmilch geworben, aber es sitzt in den köpfen von drei generationen, und man ist nicht mehr, wie´s sein sollte, von stillenden umgeben, so dass bei kleinster verunsicherung zum pulver gegriffen wird, ist ja schließlich wissenschaftlich erprobt, von immer gleichbleibender qualität, absolut berechenbar und kontrolliert.
ich habe in den letzten 5 monaten ? von rückbildungskurs und stillgruppe sowie stillender freundin mit gleich altem kind abgesehen ?zahlreiche babies mit flasche gesehen, aber erst heute eine frau in der öffentlichkeit-auf einem flohmarkt- ihr kind stillen sehen.
ich denke, es wird noch mindestens eine generation dauern, wenn nicht mehr, bis stillen normal und flaschenernährung ausnahme ist, und dann verschreibungspflichtig werden könnte.
ein schönes wochenende wünscht dir
mariela( lilia in drei tagen 5 monate, voll gestillt)

Ueber das Thema habe ich auch schon nachgedacht. Bin ja ein grosser Stillfan, aber das ginge mir doch etwas zu weit. Ich denke, ein demokratischer Staat sollte sich nicht derart in persoenliche Dinge einmischen und Stillen ist nunmal auch eine sehr private, koerperliche Angelegenheit. Schliesslich haengt an der Brust noch eine Frau dran ;-) So wenig ich Flaeschenmamas verstehe, halte ich es doch fuer keine gute Idee, das Stillen praktisch zu erzwingen. Nicht nur aus emanzipatorischen Gruenden, sondern auch was die Mutter-Kind-Beziehung betrifft. Vielleicht sollte es die Saeuglingsmilch nicht in jedem Supermarkt, sondern nur Apotheke geben, das halte ich fuer eher umsetzbar.. wobei sich die Hersteller sicher mit Haenden und Fuessen dagegen wehren wuerden.
LG
Berit

hallo berit,
ich meinte auch nicht, dass man eine frau oder frauen generell zum stillen zwingen sollte. ich habe eher vorschweben, dass stillen wieder so normal wird, wie es mal war, als es noch gar keine flaschennahrung gab. ich bin überzeugt, dass nur ganz wenige wirklich gar nicht stillen können, und dass viele, die jetzt sagen, nicht stillen zu können/wollen, stillen würden, wenn alle dies täten und schon immer getan haben. nunja, das sind heile-welt-vorstellungen. ich sehe den status quo so, wie er ist und werte flaschenmamas nicht ab.
sorry,faden verloren, bin zur zeit in heftiger stilldemenz, echt heftig...
l.g.
mariela(hab deine antwort nicht als negative kritik verstanden:-) )

Hallo Anja,
du hast da ein Thema angeschnitten: Stillen ist reine Glückssache, was leider heute in D so stimmt, da Stillen lange Zeit als veraltet galt - verdanken wir doch den Babynahrungsherstellern. Auch leben wir nicht mehr in Großfamilien, wo die Heranwachsenden Erfahrungen machen könnten, dass gestillt wird und dass es schön und natürlich ist zu stillen.
Ich habe jetzt von 2 jungen Leuten zu hören bekommen, das langes Stillen weh tut - ??? Woher habe die diese Meinung. Beide waren noch nicht 25 und haben keine Kinder.
Meine Tochter (fast 20) kommt auch mit solchen Argumenten, in den armen Ländern (meint Afrika und Asien) wäre es auch nötig so lange (mehr als 1 bis 2 Jahre) zu stillen.
Ich kann nur sagen "Armes Deutschland", denn wir haben doch alle Bedingungen für eine sehr lange Stillzeit.
Eigentlich wollte ich nicht so weit ausholen, aber die Gläschenindustrie geht mir soetwas auf die Nerven. Ich würde Werbung für Babynahrung im Säuglingsalter ganz verbieten. Und die Kinderärzte zur Weiterbildung/Stillschulung verdonnern.
So das war es erst einmal.
LG Marieta