Ablösung ist so schrecklich - O.T.
jeane geht seit letzter woche in eine gruppe, in der die kids 2x3stunden/woche ohne eltern betreut werden.
die ablösung gestaltet sich schwierig....
ich kriege schon die krise - alle anderen kinder (!) gehen dort von anfang an ohne terror hin und die elten gehen alle sofort nach dem begrüßungslied.
ich bekomme von allen seiten gut gemeinte ratschläge von schreienlassen über sanftes eingewöhnen.
ab oktober gehe ich genau in der spielgruppenzeit wieder arbeiten.
ich habe keine ahnung welche "ablösungsstrategie" die richtige ist....
gebe ich ihr jetzt noch zeit, heißt, ich gehe noch mit, schaffen wir die eingewöhnung vielleicht nicht bis oktober und es wird dann doch die harte tour....
oder fange ich an schritt für schritt ab sofort sie dort zu lassen? erst 15 minuten, dann 30 usw...
was meint ihr?
sie bekommt schon bachblüten zur unterstützung und auch unsere homöopathin hilft schon nach....
bin ich vielleicht das problem?!
grübelnde grüße
katja mit anna- jeane, *8.4.03, bisher noch nie fremdbetreut...
Re: Ablösung ist so schrecklich - O.T.
Re: Ablösung ist so schrecklich - O.T.
Kannst Du das "Weggehen" in anderen Situationen üben - z.B. Samstag früh sagen "ich geh kurz Brötchen holen" und Deine Tochter beim Papa lassen ?
Ansonsten kannst Du vielleicht auch bis Mitte Sept. warten mit der "harten Tour", vielleicht wird es bis dahin auch viel besser. Ich würde erstmal dabei bleiben und ggf. ab Mi. Sept. anfangen mit langsam mal kurz weggehen.
Und ja, die Kinder merken tatsächlich, wie Mama sich fühlt und geben die Gefühle wieder. Wenn Du dann wirklich arbeiten musst, hast Du ja auch ein anderes Gefühl als jetzt, wo Du vielleicht denkst "eigentlich könnte ich ja..."
Alles Gute Euch, LG, Regentrude
Re: Ablösung ist so schrecklich - O.T.
dasselbe mache ich mit Jonathan gerade auch durch.
Zwei Tage bin ich dabei geblieben, die letzten drei Tage bin ich (so wollten es die Betreuerinnen) gegangen, habe mich aber versteckt und alles beobachtet. Er hat nur geweint und schliesslich wurde ich angerufen, ihn doch abzuholen. Jetzt gehen wir noch einmal 3 Schritte zurueck, das heisst ich bleibe mindestend 3 Tage mehrere Stunden mit ihm im Kiga und wenn ich sehe, er baut eine Bindung zur Betreuerin auf, gehe ich kurz weg und steigere das dann schrittweise.
Ich habe jetzt ueber Eingewoehnung im Kiga gegoogelt und interessante Seiten gefunden. Gerade sicher gebundene Kinder wuerden heftiger auf die Trennung reagieren und man solle sie mehr Zeit begleiten. Kindergarten-Ferbern kann sogar die Bindung zwischen Mutter und Kind erschuettern und wirklich, so ein verletztes Gesicht habe ich bei meinem Kind noch nie gesehen.
Du hast noch einen Monat Zeit, was sehr viel ist. Eine abrupte Loesung kann dazu fuehren, dass du nochmal von ganz vorn anfangen musst.
Berichte mal weiter, wie es wird.
LG Andrea
Re: Ablösung ist so schrecklich - O.T.
also Oktober - da ist noch lange hin.
Ich bin mitgegangen und habe die ersten Tage "mitgespielt" und ihr dann nach und nach längere "Alleinzeiten" zugemutet. Ich müsse zur arbeit etc.
Auch erklärende Gespräche ( Kindergarten ist etwas Besonderes für Kinder und nicht für Mütter ) habenbei uns geholfen.
Nach gut einer Woche war es OK für sie.
Und natürlich ist die Mutter auch immer ein Problem - aber so ist das eben. Du musst etwas in Dich gehen und dir selbst wirklich klar machen, dass eine Kindergruppe eine GUTE Sache für das Kind ist.
Die anderen haben vielleicht keine Probleme, weil sie ihre KInder immer schon irgendwo abgegeben haben und so Übung haben?
Ich hab bei uns in der Familie noch gut das Gebrüll von *xxx* im Ohr ( auch meine Mutter hat gebebt) - als die Mutter das Kind dann später in den Kindergarten abgab war das natürlich kein Problem mehr ;-)
LG Gala
Re: Ablösung ist so schrecklich - O.T.
Viele Grüße,
Christine
Re: Ablösung ist so schrecklich - O.T.
Bei uns ist es so, dass Nico erstmal eine Beziehung und gewisses Vertrauen zu den Personen, den Kindern und den Räumlichkeiten aubauen muss und dann kommt von ihm aus das O.K., dass ich gehen kann.
Beim Spielkreis (2x pro Woche) war das nach 3 Monaten der Fall. Beim Kiga schon, nachdem wir ca. 6-7x zu Besuch dort waren.
Leider hab ich ihm zum richtigen Kiga-Start dann zuviel zugemutet und ihn das volle Programm mitmachen lassen. Das hat ihn überfordert und Angst gemacht. Mittlerweile haben wir 5 Wochen Kiga um und ich bleibe jetzt erstmal wieder dabei, er traut sich nicht mehr allein. Das mach ich so lange, bis er wieder sagt: O.K. Mama, du kannst gehen. Das wird wieder kommen, da bin ich mir sicher.
Eine harte Ablösung würde ich nur im allergrößten Notfall machen!!! Versuch es vorher so, dass du einen günstigen Moment abpasst und dann mal kurz rausgehst zum Telefoniern oder so (also in Reichweite bist), wenn sie es zulässt!!! Und das Ganze weiter ausdehnen.
Wenn es bis Oktober nicht klappt, würde ich es ihr erklären, dass du arbeiten MUSST, sie gern weiter begleiten würdest, es aber nicht geht. Und dass sie es trotzdem schaffen wird. Ich denke, dass die Kinder das im Ernstfall auch irgendwie verstehen.
Ich könnte Nico derzeit schlecht begreiflich machen, warum er dort bleiben MUSS, wenn er nicht will und es sich noch nicht allein traut - bin ich doch sowieso mit Jule zu Hause.
Alles Gute euch!
LG Janet
Re: Ablösung ist so schrecklich - O.T.
bei uns war die Krippeneingewöhnung auch so schlimm. Die 4 Wochen Eingewöhnung haben es uns nicht viel leichter gemacht, außer daß sie die räumlichen Gegebenheiten kennenlernte und die Kinder beobachten konnte. Die ersten 2 1/2 Wochen bin ich dabei geblieben. Dann habe ich den Versuch gemacht, sie eine halbe, am nächsten Tag eine Dreiviertelstunde u.s.w. abzugeben. Wenn es gut klappte, wollten die Erzieherinnen gleich, daß ich wieder gehe. Das hab ich nicht getan. Ich bin der Meinung, man sollte es langsam versuchen. Die Kleinen brauchen uns noch. So haben wir die Zeit langsam gesteigert. Seit gestern muß ich nun täglich 5 Stunden arbeiten. Davor und danach bekommt sie besonders viel Liebe und Aufmerksamkeit. Ich rede auch viel mit ihr darüber. Nachts stillt sie nun wieder mehr, aber das ist okay. Gut, daß wir im Familienbett schlafen.
Wenn ich sie nach dem Mittagsschlaf abhole, stillen wir bis zu einer halben Stunde und wechseln dabei mehrmals die Seite. Dabei schauen uns die Kinder zu (die Erzieherinnen haben sich nun daran gewöhnt) und stellen Fragen. Ich denke, daß ihr das Stillen hilft, wieder zu sich zu finden und Kraft zu tanken.
Du bist nicht das Problem. Ich habe mich auch gefragt, ob ich das Problem bin. Bin zu dem Schluß gekommen, daß unsere Kinder es so schwer haben, weil sie noch nie fremdbetreut wurden (Mangel an Großeltern). Sie braucht uns einfach und wir haben sie nie weggeben wollen, haben sie mitgenommen oder uns bei der Betreuung abgewechselt, wenn z.B. Arzttermine waren. Eltern, die ihre Kinder öfter woanders "parken", haben es leichter, weil die Kinder sich einfach dran gewöhnt oder resigniert haben. Was sollen sie auch tun? Auf die Bedürfnisse von Kinder einzugehen wird als Verwöhnung betrachtet.
Mir wurde im Kindergarten auch gesagt, daß ich nicht loslasse. Das stimmt aber nicht. Ich wollte meinem Kind nur ermöglichen, sich von selber zu lösen. Die Zeit wurde dann knapp, so daß wir es mit kurzen Trennungszeiten probieren mußten. Aber es fällt uns nicht leicht. Mein Kind fehlt mir auch. Ich versuche, ihr vor oder nach der Krippe viel Nähe zu geben (ich arbeite in Früh- und Spätdiensten).
Die Zeiten ohne mein Kind konnte ich nicht genießen, wie mir das eine Bekannte vorschwärmte, die ihr Kind ohne Arbeiten zu müssen, kurz nach dem ersten Geburtstag in die Krippe gab ("Er muß ja unter Kinder" "Endlich kann ich mal wieder in Ruhe Kaffee trinken" :-( Der Kleine tut mir leid, wird sonst schon oft zu den Verwandten abgeschoben, damit die Eltern mal ihre Ruhe haben)
Wenn sich mein Kind nicht hätte eingewöhnen können und sich im Wesen verändert hätte, hatte ich schon alle Möglichkeiten ausgelotet, um nicht die harte Linie durchzuziehen. Aber zu Hause ist sie so glücklich und unverändert wie vorher, außer daß sie nicht zulassen will, wenn einer von uns mal weg muß.
"alle anderen kinder (!) gehen dort von anfang an ohne terror hin" Vielleicht hatten die anderen Kinder am Anfang auch Schwierigkeiten, von denen Du nicht weißt.
Ich wünsche Euch eine gute Eingewöhnung! Höre nicht auf schlechte Ratschläge (wie Schreien lassen), sondern verlass Dich auf Dein Gefühl. Du wirst es schon richtig machen.
LG von Jana mit Jana-Marie 27 Monate
Re: Ablösung ist so schrecklich - O.T.
bei uns in der Krabbelgruppe war Fine immer die einzige, die nie von mir wegging und mit den Kindern spielte.
Aber nun hörte ich von einem sonst aufgeschlossenen Mädchen, sie hat im Kiga auch grosse Schwierigkeiten, allein da zu bleiben, hat 2 Wochen fasst nicht gegessen und getrunken. Ein weiterer Junge bleibt die ganze Zeit nur in der Kuschelecke (und er war vorher schon bei der Tagesmutter). Also, man kann heute noch nicht sagen, wie es später sein wird.
Wenn Du noch Zeit hast, bleib ruhig bei Anna-Jeane. Wichtig ist, ihr mit Überzeugung zu erklären, was dann geschehen wird. 2 Wochen vor Arbeitsstart würde ich mit kleinen Trennungsschritten beginnen. Aber nicht zuuu kurz, damit Anne-Jeane auch die Chance hat, sich allein mit der Betreuerin zu beruhigen.
Ich lese gerade das Buch "Ängste im Kiga" und es hat meinen Blickwinkel um einiges geändert. Kinder sollen auch lernen, Ängste zu überwinden. Sie haben auch das Recht, sich abzunabeln usw.
Viel Mut und Zuversicht wünscht Euch Jamai
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