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Ab wann Beikost

Hab gerade bei Biggi gestöbert und wie sie das mit der Beikost immer erklärt und überhaupt alles erklärt *gg*, ist einfach schön.
Ich kopiers mal, vielleicht brauchts grad jemand. *gg*
LG Uta
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Ich kann nicht sagen ?jedes Kind kann xx Monate ausschließlich gestillt werden", denn eine solche allgemeingültige Angabe gibt es nicht. Die magische Grenze ?sechs Monate" ist keineswegs absolut zu sehen, sondern bietet nur einen Anhaltspunkt. Wenn es um die Frage geht, wie lange ein Baby voll gestillt werden kann, dann sollte niemals nur der Kalender betrachtet werden, sondern in erster Linie das Kind selbst. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen und keinesfalls sollte von vorneherein geplant werden, ein Kind acht, neun Monate oder gar ein Jahr ausschließlich zu stillen und ihm die Beikost zu verwehren, wenn es im zweiten Lebenshalbjahr deutlich danach verlangt.
Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie bei einem voll ausgetragenen gesunden Kind an den folgenden Anzeichen:
? es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
? der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
? es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
? es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
? es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko.
Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können.
Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger.
Auch tagsüber können Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen.
Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens ?Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Das Buch ist entgegen den derzeit im Umlauf gebrachten Gerüchten NICHT vergriffen!
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
Bisherige Antworten

Re: Ab wann Beikost

*grinsel* das kommt wie gerufen. nach dem ich erst oma und dann muttern an der strippe hatte:
>wie alt ist der kleine jetzt? (neugier)
>6 1/2 monate
>(kurze pause) du stillst noch? (leichtes zögern) voll?
>ja!
>(längere pause) aber du mußt jetzt wirklich mal zufüttern.
>warum? er wills doch nicht. wir versuchen fingerfood...
>finger was? was bekommt er?
>er bekommts in die hand bzw. darf selber rummatschen und versuchen. er nimmt halt nix außer brötchen
>wie lange soll das noch gehen (großes zweifeln in der stimme)
>ich sag euch wenn er kurz vorm hungertod ist, ok? (grollen in der stimme)
>du hast mit 3 oder 4 monaten schon brei bekommen...
> (jetzt werde ich laut) .. und vermutlich bin ich deshalb so ne gestörte persönlichkeit geworden, schluß jetzt mit der diskussion. er wird gestillt und basta.
> (beleidigt) ist ja gut (stoßseufzer)
*kreisch* ich lieebe diese telefonate..
lg katina

Re: Ab wann Beikost

Hallo Katina, o ja, solche Telefonate (bei mir mit Schwiemu) "liebe" ich auch! Deswegen bin ich seit kurzem dazu übergegangen, sie etwa so zu gestalten - zur Info: Rahel ist am Samstag 7 Monate, wird noch voll gestillt und ist ein extrem zufriedenes Kind: Sie: "Kriegt sie denn jetzt was Richtiges?" Ich (mit großer Bestimmtheit): "Ne, ich stille immer noch voll, und man sieht ja, dass das das Beste für sie ist!" - Und dann schnellstmöglich Wechsel zu einem anderen Thema! Es hat einfach keinen Sinn, mit solchen Leuten zu diskutieren oder irgendwas zu erklären, denke ich. Meine Mutter ist zum Glück total anders und sogar völlig begeistert, dass ich auch so lange stille, sie hat meinen Bruder (1979!) 12 Monate voll gestillt, allerdings hatte er auch mit 9 Monaten Keuchhusten (der Arzt sagte damals, er hätte ohne Stillen wahrscheinlich nicht überlebt!!!)
Liebe Grüße! Christiane
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