3-Tage-Dienstreise - Bericht (sehr lang)
vor einigen Wochen hab ich mal gefragt, wie man als Stillmama eine 3-Tages-Dienstreise überstehen kann (http://kind.qualimedic.de/Q-5110383.html). Da ich von euch so viele hilfreiche Antworten bekommen habe (danke noch mal!), hier nun für etwaige Interessenten der Abschlussbericht:
Zuerst einmal: es stimmt ? Teile des Problems lösen sich von allein. Zum ersten ging die Reise nicht von Donnerstag früh bis Sonnabend Nachmittag, sondern nur von Donnerstag Mittag bis Sonnabend Mittag (also 2 Stillmahlzeiten kürzer) ? und zweitens hatte meine Süße inzwischen die Nachtmahlzeiten von 4-5 auf 2-3 reduziert. Blieb also nur noch die Versorgung, das Einschlafen ohne Stillen und für mich das Pumpproblem. Die Option Kind-mitnehmen scheiterte nicht nur an logistischen Unmöglichkeiten, sondern auch am Widerstand des betreuenden Papas, der der Meinung war, das alles auch ohne mich super hinzukriegen.
Ich hab es also gewagt und bin mitgefahren. Allerdings nur bis Freitag nacht ? das gemeinschaftliche Frühstück am Sonnabend hab ich mir gespart, was allgemein akzeptiert wurde. Und eine Ausrede für die Auszeiten, die ich ab und zu brauchte, musste ich auch nicht erfinden. Zwar wollte ich das Thema nicht hochoffiziell anschneiden, also habe ich es einfach vertraulich gegenüber einer ebenfalls-Mutter-Kollegin erwähnt, und die hat es dann vertraulich einem anderen Kollegen mitgeteilt, und schon wussten alle Bescheid. Und keiner hat sich gewundert, wenn ich mich dann den Mittags- und Abendspaziergängen entschuldigt habe und als erster aufgestanden bzw. als letzter schlafen gegangen bin. Nur als das Alter des Kindes (inzwischen 13 Monate) zur Sprache kam, wackelte das kollektive Verständnis ein wenig und diverse ?ach, immer noch ????? Sprüche wurden hörbar.
Das größte Problem ? nicht zu platzen ? war dann in der Praxis das Kleinste. Während meine Brust der Milchpumpe im Vorfeld immer mit Ablehnung begegnet ist und maximal 30 ml von sich gegeben hat, waren es auf der Reise dann plötzlich 100. Naja, am ersten Abend war es schwer ? aber auch da hab ich ne Lösung gefunden (die allerdings echt nicht öffentlichkeitstauglich ist). Auf jeden Fall genug zum Spannungsabbau und zur Produktionsaufrechterhaltung.
Das Kind zu Hause ist auch nicht verhungert. Zwar hat sie meine mühevoll über Monate angesammelten Vorräte verschmäht, dafür aber Bratwurst&Co verspeist. Nur die Nächte waren schlimm ? gegen 2 wachte sie auf und musste dann exzessiv für 1-3 Stunden herumgetragen werden. In der zweiten Nacht war ich dann ja aber schon um 3:30 Uhr zu Hause, so dass wir alle noch zu etwas Schlaf kamen.
Fazit: Nicht der Optimalzustand, aber bleibenden Schaden hat keiner genommen. Nur extremer Schlafmangel war bei allen Beteiligten zu erkennen ? und unsere Maus wollte Sonnabend/Sonntag wesentlich öfter an die Brust. Ob es nun echt Nahrungsbedarf war, bezweifle ich ? eher musste sie sich vergewissern, dass noch alles da ist und sie wieder jederzeit ran darf. Tja ? aber so ist der Output auch wieder auf altem Niveau.
Nochmal vielen Dank an alle, die mir damals geantwortet haben ? ohne euch hätte ich mich sicher nicht getraut mitzufahren. Und es war schon wichtig für die Arbeit, dabei gewesen zu sein.
Viele Grüße,
Claudia
Re: 3-Tage-Dienstreise - Bericht (sehr lang)
wie schön.
Ich habe auch immer die Erfahrung gemacht, daß sehr viel geht trotz des Stillens.
Und es war sicher eine eher kleine Irritation fürs Stillkind - meist machen sie nach sowas auch einen Entwicklungssprung.
War bei uns immer so: nach den Papawochen ( wenn ichviel arbeiten mußte) war sie immer "klüger" ( bitte jetzt keine gemeinen Rückschlüsse ;-))
LG Gala
Re: 3-Tage-Dienstreise - Bericht (sehr lang)
LG Tini
Re: 3-Tage-Dienstreise - Bericht (sehr lang)
autsch - diesen Bericht von Dir hab ich zum Glück erst heute gelesen, sonst wäre ich vielleicht doch nicht gefahren. Obwohl wir Leonie ja schon mal vorsorglich mit Schmelzflocken-Fläschchen vertraut gemacht hatten, falls die Mumi aus der Flasche nicht schmeckt. Was dann aber auch überflüssig war, da sie ja spontan Papa-Essen bevorzugt hat.
Wie auch immer - ich wünsche Dir, dass Lovis (und vor allem sein Papa) die Erfahrung schnell wegsteckt und Du bei der nächsten Reise am Telefon nur von einem satten und glücklichen Baby zu hören bekommst. Arbeitet sich dann ja auch besser ;-)
LG, Claudia
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