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@sabinebi ->>beitrag fur deine site??

Konditionierung mit seelischer Grausamkeit
Erfahrungsbericht von Beavi über Jedes Kind kann schlafen lernen (Oberstebrink) / Kast-Zahn; Morgenroth
25. August 2004
Pro: Nichts
Kontra: alles in diesem Buch
Kompletter Erfahrungsbericht
Um es gleich zu sagen: Dieses Buch und diese Autoren sind ein rotes Tuch für mich. Das Buch ?Jedes Kind kann schlafen lernen? ist eines der schlimmsten Ratgeberbücher, die ich kenne. Es widerspricht sich nämlich an allen Ecken und Enden und strotzt nur so vor Selbstbeweihräucherung und ?Grausamkeiten?. Aber der Reihe nach...
Ich habe hier ein Buch der 4. Auflage aus dem Jahr 1997 vor mir liegen (ausgeliehen aus der Bücherei, kaufen würde ich es mir niemals). Ich habe durch viel Recherche im Internet, aber auch durch einen Erfahrungsbericht hier bei ciao, schon sehr viel Negatives über ?Jedes Kind kann schlafen lernen? gelesen. Es widerstrebte mir schon zu diesem Zeitpunkt, und ich war da schon gegen dieses Buch. Nun habe ich es mir mal ausgeliehen, um mir persönlich ein Bild davon machen zu können. Und meine schon früher gebildete Meinung hat sich voll und ganz bestätigt.
>>> ?Das **Ein- und Durchschlaf-Buch**? oder auch DIE Schlaf-BIBEL (haha) genannt:
Das Buch ist in acht große Überthemen aufgebaut, die wiederum in mehrere Unterthemen eingeteilt sind. Am Anfang eines großen Bereichs gibt es immer ein nettes Foto und eine sehr kurze Übersicht, was einem in diesem Kapitel erwartet. Dann folgen der Inhalt des Kapitels mit Fallbeispielen (kursiv gedruckt) und am Ende dann noch mal eine stichpunktartige Zusammenfassung (?Das Wichtigste in Kürze?).
Der Leser bzw. die Leserin wird gleich mit Erfahrungen der Autoren ?bombardiert? ? natürlich negativen Erfahrungen. Dr. Morgenroth erzählt aus seiner Kinderarzt-Praxis, z. B. von einem Zwillingspärchen, das 17 Flaschen in einer Nacht trank. Die armen Eltern schreckten jede Stunde hoch und mussten die Flaschen zubereiten. Auch Beruhigungsmittel halfen nicht... (Seite 12)
Oder die arme Frau Kast-Zahn: ihre Tochter (sieben Monate zu dem Zeitpunkt alt) wollte in der Nacht bis zu sieben Mal gestillt werden. Ab 4 Uhr nachts schreckte sie alle 15 ? 30 Minuten hoch... sie lag mit im Ehebett, was dem Ehemann aber nicht passte... Zitat: ?Es schien ein besonders ungerechtes Schicksal zu sein, als Mutter wieder mit einem Baby gestraft zu sein, das offensichtlich ein ?schlechter Schläfer? war, trotz aller liebevollen Zuwendung.? (Sie empfindet ihr Kind also als Strafe und ungerechtes Schicksal???) Frau Kast-Zahn klagte ihrem Kinderarzt bei einer Vorsorgeuntersuchung (U5, im Alter von 5 ? 7 Monaten) ihr Leid... und dreimal dürft ihr raten, wer ihr Kinderarzt war... Jaaaa genau! Dr. med. Morgenroth... Der erzählte ihr von der Ferber-Methode, Frau Kast-Zahns Tochter wurde zum Versuchskaninchen umfunktioniert ? sie lernte innerhalb zwei Wochen durchzuschlafen ? alles super, Friede, Freude, Eierkuchen! Hach, alles ist so einfach, dieses Patentrezept muss unter die Leute gebracht werden! Und so kam das Buch für 29,80 DM (heute 17,80 Euro) auf den Markt... (Seite 14 ? 16)
Erstmal wird erklärt, wie der Schlaf von Babys und Kindern abläuft. Traumphasen, Tiefschlafphasen, die sich abwechseln ? ganz wie bei uns Erwachsenen. Allerdings dauern diese Phasen bei einem Kind nicht so lange wie bei uns. Schlafmuster werden besprochen, dazwischen gibt es viele Fallbeispiele von kleinen Kindern (Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren), die ?schlechte Schläfer? sind und ?schlechte Einschlafgewohnheiten? haben.
Und nun geht es los... ab dem folgenden Kapitel wird erklärt, wie aus einem ?schlechten Schläfer? ein ?guter Schläfer? wird. Schon einen jungen Säugling (jünger als 6 Monate) kann man ? laut Kast-Zahn/Morgenroth ? schon ?regelmäßig wach ins Bett legen. Es kann schon lernen, allein einzuschlafen.? Stillen (oder Flasche) nach Bedarf wird dem Baby hier noch zugestanden, auch nachts.
Aber ab dem Alter von sechs Monaten ist damit Schluss. Denn nun können und müssen(!) laut Kast-Zahn/Morgenroth Babys 11 Stunden am Stück in der Nacht durchschlafen ? ohne Essen und Trinken (Seite 55 und ab Seite 94). Nirgends im Buch wird erklärt, wieso, weshalb, warum das denn nun so ist. Essen oder Trinken in der Nacht sei ?erlernter Hunger? und deshalb ist der ?abzutrainieren? (meine eigene Formulierung). Durch die unterschiedlichen Schlafphasen kommt jeder Mensch im Schlaf in einen Bereich, in dem er leicht aufwacht bzw. im leichten Halbschlaf ist. Wir Erwachsenen gucken vielleicht auf den Wecker, freuen uns, dass es noch nicht Aufstehzeit ist, drehen uns um und pennen weiter. Kleine Babys und auch junge Kinder wachen auf, finden nicht ?die gewohnte Schlafumgebung? vor und weinen bzw. fangen an zu schreien. So weit, so gut ? klingt einleuchtend.
Damit aber das Baby nun die ?gewohnte Schlafumgebung? vorfindet, wenn es aufwacht, kommt nun der ?Behandlungsplan? ins Spiel... Erstmal werden alle üblichen Einschlafhilfen wie Schnuller, auf dem Arm (herumtragen), Brust/Flasche, Elternbett als eigentliche Problem-Macher dargestellt. Gerade noch ein Schnuffeltuch oder ein Kuscheltier ist erlaubt, denn die Sachen kann ein Säugling eventuell noch selber wieder finden im Bett ? alles andere ist ja ?nicht mehr da?, wenn es allein aufwacht. Also: weg mit Nuckel & Co., ab mit dem Kind nach einem ?liebevoll gestalteten Abend- und Schlafengeh-Ritual? wach ins Bett. Das Baby wird protestieren und erwarten, dass die ?gewöhnten Einschlaf-Bedingungen schnell? wiederhergestellt werden. Aber das soll man nicht machen, sondern... man soll das Baby nach einem Zeitplan (der von den Eltern in einem bestimmten Rahmen noch individuell abgeändert werden darf) schreien lassen.
Das sieht laut Buch folgendermaßen aus: Am 1. ?Behandlungstag?: 3 Minuten schreien lassen ? für höchstens 2 Minuten zum Baby gehen, beruhigend auf das Kind einsprechen, trösten und streicheln, es aber nicht hochnehmen. Es darf aber auch nicht während der Elternanwesenheit einschlafen (hier stellte ich mir beim Lesen schon die Frage: Und was ist, wenn es doch einschläft? Soll man es dann wieder wecken? Es darf ja laut Buch ja nicht während meiner Anwesenheit einschlafen!) ? 5 Minuten schreien lassen ? wieder für 2 Minuten trösten ? 7 Minuten schreien lassen ? 2 Minuten trösten ? und beim jeden weiteren Mal wieder 7 Minuten schreien lassen ? bis es dann irgendwann vor Erschöpfung und vor Resignation dann tatsächlich eingeschlafen ist. Am 2. ?Behandlungstag? fängt man dann mit 5 Minuten schreien lassen an und steigert dann auf 7 bzw. 9 Minuten. Am 3. Tag beginnt man mit 7 Minuten, Steigerung auf 9 bzw. 10 Minuten. Und ab dem 4. Tag lässt man das Baby dann immer 10 Minuten schreien.
Laut Kast-Zahn/Morgenroth ?verlernt? das Baby bei dieser Methode das Schreien sozusagen. Wie heißt es so ?schön? in dem Buch: ?Die allmähliche Steigerung der Wartezeit hat zur Folge, dass das Kind lernt: ?Länger zu schreien bringt auch nicht mehr. Meine Eltern machen mit mir trotzdem nicht genau da, was ich will.?? (Seite 83)
Ein weiterer Kritikpunkt von mir: Laut Buch wird von das Schreien eines Babys als ?Willen aufzwängen?/?tyrannisieren der Eltern?/?Erpressungsmittel? eingesetzt. ? Und, was ich besonders grausam und schrecklich finde: Das Erbrechen von manchen Kindern nach heftigem Schreien wird als ?normal? und sogar als weiterer ?Erpressungsversuch? angesehen: Als Beispiel wird im Buch ein 12 Monate alter Junge genannt, der tatsächlich so ?dreist? war und absichtlich erbrechen konnte. ?Offensichtlich hatte er sein Erbrechen als Mittel eingesetzt, um seinen Willen zu bekommen. Hätte er damit Erfolg gehabt, wäre die Versuchung groß gewesen, es auch in Zukunft auf diese Weise zu versuchen. Stattdessen machte er die Erfahrung: ?Auch wenn ich mich übergebe, kommt Mama nur herein und macht mich sauber.?? (Seite 90 ? 91). ? Was muss da in der Eltern-Kind-Beziehung falsch gelaufen sein, dass ein zwölf Monate altes Baby sich absichtlich erbrechen kann? Was ist da mit der Kinderseele geschehen?
So in der Art geht es dann noch munter weiter im Buch. Für ältere Kinder, die nachts immer wieder ins Elternbett kommen, bringen Kast-Zahn/Morgenroth die ?Auszeit? bzw. ?Tür auf ? Tür zu? -Methode ins Spiel. Nach einem festgelegten Plan wird die Zimmertür geschlossen (nicht abgeschlossen), wenn das Kind nicht in seinem Bett bleibt. Der Plan ist ähnlich dem ?Schreilassen-Plan?, aber mit kürzeren Zeiten. Wenn das Kind dann in seinem Bett bleibt, wird die Tür aufgelassen.
In den nächsten beiden großen Kapiteln werden Schlafstörungen wie z.B. Alpträume und ?Nachtschreck? und besondere Probleme wie Schmerzen, geistige Behinderung und den Einsatz von Medikamenten angesprochen. Kast-Zahn/Morgenroth dazu: ?Wenn die Eltern den begründeten Verdacht haben, dass das Kind wegen Schmerzen nicht schlafen kann, aber noch nicht so krank erscheint, dem Kinderarzt vorgestellt zu werden, empfehlen wir, dem Kind ein Fieber-Zäpfchen zu geben, weil dieses gleichzeitig auch die Schmerzen lindert.? (Seite 140) ? Da werden dann schon die ersten Weichen gelegt, gleich zu Tabletten zu greifen anstatt zu Hausmitteln wie z. B. kalten Umschlägen oder ähnliches.
Im letzten (7.) Kapitel kommen dann noch ?Fragen und Antworten?.
>>> Meine Meinung:
Was ich von diesem Buch halte, wisst Ihr ja schon. Ich halte nämlich absolut nichts von diesem Kram, weniger als nichts.
Erstmal: woher nehmen die Autoren das ?Wissen?, dass sechs Monate alte Babys schon 11 Stunden am Stück durchschlafen können? Schlafexperten sprechen von ?Durchschlafen? bei Babys in diesem Alter, wenn sie 5 ? 6 Stunden am Stück schlafen. Also scheinen die 11 Stunden wohl mehr der Wunsch der Eltern zu sein... klingt ja auch so gut: ?Mein Baby schläft schon durch ? von 20 Uhr bis 7 Uhr morgens?...
Und weshalb braucht ein sechs Monate altes Baby nachts nichts mehr zu trinken? Ob Frau Kast-Zahn und Herr Dr. Morgenroth wohl nachts wach werden, weil sie Durst haben? Und wenn ja, was werden sie dann wohl machen? Grübelgrübel...
Dann: das ?kontrollierte Schreienlassen?... Erstmal geben Kast-Zahn/Morgenroth in ihrem ?Behandlungsplan? folgende Zeiten als Vorlage: 3 ? 5 ? 7 Minuten bis 9 und später 10 Minuten ?Schreienlassen?. Diese Zeiten gelten schon für ein 6 Monate altes (oder junges?) Baby (Seite 81). Später ? wenn von der ?Auszeit? die Rede ist - heißt es: ?Nie sollte die ?Auszeit? in Minuten länger sein, als das Alter Ihres Kindes in Jahren: 2 Jahre = höchstens 2 Minuten, 4 Jahre = höchstens 4 Minuten.? (Seite 105) ? Und weshalb soll man bei einem 0,5 Jahre alten Säugling bis zu 10(!!!!!!!) Minuten eine Auszeit haben? Wo sie laut oben genanntem Satz höchstens 0,5 Minuten = 30 Sekunden betragen müsste? Mal hüh ? mal hott, Frau Kast-Zahn, Herr Dr. Morgenroth: Was denn nun?
Überhaupt: Im Buch wird den Eltern ständig eingeredet, dass Säuglinge aus purer Berechnung schreien, damit ihre Eltern wissen, wo es lang geht. Schreien wird als Tyrannerei der Eltern beschrieben, als Manipulationsmittel der Babys, als Erpressungsmittel wird ja sogar das Erbrechen erwähnt. Alles Schwachsinn! Das Baby liebt seine Eltern bedingungslos, es ist auf sie angewiesen ? weshalb sollte es sie dann durch Schreien ?ärgern? wollen?
Babys schreien, wenn es ihnen nicht gut geht! Schreien ist für Säuglinge die letzte Möglichkeit, mitzuteilen, dass etwas nicht in Ordnung ist, dass ihnen etwas fehlt. Dass sie sich alleine und fühlen und Angst haben. Wenn man nicht sofort reagiert, dann stehen Babys Todesängste aus ? in ihren biologischen Genen steckt noch drin: ?Alleinsein = Gefahr = Tod? ? wenn früher ein Baby von seiner Familie/Mutter/Vater getrennt wurde, bedeutete das auch immer den Tod. Ein Baby ist hilflos, es kann nicht für sich selbst sorgen. Durch Körpersprache und Lautäußerungen (Wimmern, Ächzen, Weinen, Schreien) teilt es aber mit: Etwas stimmt nicht, mir geht es nicht gut, ich habe Hunger, ich bin müde, ich möchte nicht allein sein, ich möchte mit dir spielen. Ein Baby kann man auch nicht verwöhnen.
Das ?Schlafprogramm? ist einfach nur rigoroses Konditionieren. Ein Baby weiß nicht, dass die Mutter noch da ist, wenn sie nicht bei ihm ist. Es begreift mit neun Monaten vielleicht, dass der Holzstein unter einem Becher nicht verschwindet ? aber das kann es noch nicht auf die Mutter bzw. den Vater übertragen, und besonders dann nicht, wenn es müde ist. Es hat auch kein Zeitgefühl, weiß nicht, dass die Mutter ja in drei Minuten wieder da ist. Eine Minute oder zehn Minuten... für Babys sind beides Ewigkeiten, in denen sie allein gelassen werden und hilflos sind.
Babys, die durch ?kontrolliertes Schreienlassen? zum Durchschlafen konditioniert werden, schlafen vielleicht zur Freude der Eltern tief ? aber um was für einen Preis? Die Babys schlafen irgendwann aus Erschöpfung ein und lernen dabei nur, zu resignieren. Viele Babys verlieren das Vertrauen zu ihren Eltern, sie werden vielleicht ängstlicher, wollen vielleicht nur noch in ihrem Bett schlafen (was ist mit Urlaub? Ist ja nicht mehr das eigene Bett... sie haben ja gelernt, dass sie nur in ihrem eigenen Bett einschlafen sollen...)
In diesem Buch geht es nicht um das Wohl des Babys, sondern einzig und allein um das Wohl der Eltern.
Was aber geschieht nun, wenn es dem Baby durch diese Behandlung schlecht geht? Wenn es ängstlicher wird? Wenn es Schäden davon getragen hat? Da wird in dem Buch kein Wort drüber geschrieben. Laut ?Jedes Kind kann schlafen lernen? lernt auch wirklich JEDES Kind mit dieser Brachialmethode schlafen. Lass es ?kontrolliert schreien?, irgendwann wird es schon kapieren, dass es damit nicht weit kommt. Babys sind aber Individuen, es gibt kein Patentrezept, wie es uns das Buch weismachen will.
Dann wird mit keinem Wort der ?Plötzliche Kindstod? in dem Buch erwähnt. Ein trauriges Thema, sicherlich ? aber durchaus ein Muss-Thema in der Babyzeit.
Es wird ständig betont, dass Eltern, die diese Methode anwenden, ja immer besonders lieb und verständnisvoll, aufopferungsvoll und dem Baby Zuwendung geben. Das machen wohl fast alle Eltern (Ausnahmen gibt es ja leider auch). Aber hier kommt mir diese ständige ?Litanei? schon fast wie Selbstschutz vor. Oder Verteidigung vor Gegnern dieser Methode?
Jedes Kind kann schlafen lernen ? schon allein der Titel des Buches ist falsch. Babys und Kinder können schlafen, von Anfang an. Das brauchen sie nicht erst zu ?lernen?. ?Jedes Kind kann das Durchschlafen lernen? träfe den Buchtitel wohl schon eher.
Alle Kinder ?lernen? das Durchschlafen dann von ganz alleine, wenn sie selbst reif dafür sind.
>>> Weiteres zum Buch:
Der Schreibstil von ?Jedes Kind kann schlafen lernen? erinnert mich sehr an den der Bild-Zeitung: Kurze, leichte Sätze, die wirklich für jedermann verständlich und auf den ersten Blick einleuchtend sind (wenn an das Buch dann aber mal kritisch hinterfragt, bricht das alles wie ein Kartenhäuschen in sich zusammen), die Sätze in dem Buch sind so aufgebaut, dass man automatisch denken muss: ?Ja, das stimmt. Das klingt logisch. Das kenne ich auch so oder ähnlich.? Der Leser bzw. die Leserin wird manipuliert. Dazu kommen dann noch die vielen Fallbeispiele, die sehr extrem sind, aber es wird angenommen, dass das bei den meisten Babys so ist ? und dass ein solches Verhalten natürlich ?behandelt? werden muss.
>>> Fazit:
Das Buch ist Schwund und gehört in die Mülltonne. Wer sich für ein Baby entscheidet, muss viele schlaflose Nächte in Kauf nehmen. Das gehört einfach dazu. Babys sind keine ?kleinen Erwachsenen?, die sich uns willenlos anzupassen haben. Babys haben Bedürfnisse und das Recht, dass diese befriedigt werden. Babys brauchen den Körperkontakt zu ihren Eltern rund um die Uhr, nicht nur, wenn die Sonne scheint ? das steckt tief und fest in ihren Genen drin.
Meine Tochter schläft bei mir im Bett auf meinem Bauch. Sie kann nachts an die Brust und was trinken. Ich kann auf sie so auch schnell reagieren, ich weiß immer, wie es ihr geht. Und ich bin nicht ständig übermüdet oder erschöpft.
>>> Die Autoren:
>> Annette Kast-Zahn ist 1956 geboren worden. Sie ist Diplom-Psychologin und ausgebildete Verhaltens-Therapeutin. Sie hat drei Kinder. Sie arbeitet in der eigenen Praxis als Therapeutin für Kinder und Eltern. Mittlerweile hat sie noch zwei andere Bücher herausgebracht: ?Jedes Kind kann Regeln lernen? und ?Jedes Kind kann richtig essen? (ebenfalls mit Dr.Morgenroth).
>> Dr. med. Hartmut Morgenroth wurde 1940 geboren. Nach seinem Medizinstudium wurde er in den USA Kinderarzt. Er lernte Prof. Ferber an dessen Kinder-Schlafzentrum in Boston kennen und brachte dann die ?Ferber-Methode? nah Deutschland.
Viele Grüße von
Beavi
Bremen, 25.08.04
Bisherige Antworten

Re: @sabinebi ->>beitrag fur deine site??

Hallo
Hab sie im internet bei eine buchbesprechung gefunden,
ich finde sie aufklärend und informatief ohne ketzerisch zu wirken.
LG Anita

Was meint denn ihr dazu?

Hallo beavi,
ich selber habe das buch "jedes kind kann schlafen lernen" noch gar nicht gelesen und bin, trotz allem schlechtem was ich darüber höre, noch am zweifeln ob man es wirklich verteufeln sollte. tendenziell bin ich auch eher gegen solche methoden, aber wie gesagt, da ich selber mich noch nicht aus erster hand über besagte methoden informiert habe, habe ich mir auch noch kein endgültiges urteil gebildet.
ehrlichgesagt will ich es gar nicht lesen, weil mich eigentlich alle "erziehungs"bücher, waren es jetzt "gute" oder "schlechte" einfach nur immer wieder verunsichert haben. und am schluss sitze ich doch mit MEINEM Kind und mit MIR und MEINER Familie und Situation da und muss sehen, wie es da am besten geht.
ich habe mir den text mal kopiert, werde ich durchlesen, und dann eventuell auf die seite packen.
Auf jeden Fall danke für deine Mühe!
lg
sabine

Re: Was meint denn ihr dazu?

Hallo Sabine,
"weil mich eigentlich alle "erziehungs"bücher, waren es jetzt "gute" oder "schlechte" einfach nur immer wieder verunsichert haben."
Dann hast du noch nicht die richtigen Ratgeber gelesen. *g*
Richtig ist ein Buch dann (für dich), wenn es beschreibt, was du schon immer gefühlt/geahnt hast, aber noch nie in Worte fassen konntest. ;-)
LG Uta

Re: Was meint denn ihr dazu?

dann brauch ich`s ja nicht mehr lesen *gg*
ne im ernst, ich hab glaub ich schon ein paar gute gelesen,z.b. barbara sichtermann - leben mit einem neugeborenen, aber selbst darin gab es stellen, die mich in meiner ersten stillbeziehung ganz unglücklich gemacht haben, etwa habe ich mich gefragt, warum mein kind immer noch schreit und sich windet, nachdem ich sie liebevoll gestillt habe. nun gut, damals kannte ich dieses forum noch nicht, bzw. gabs noch nicht und ich hatte auch noch keine computer und wusste nicht was LLL ist usw.
immer nach dem lesen von guten büchern wollte ich es natürlich genauso gut machen und war furchtbar frustriert, wenn es nicht so geklappt hat. tragen ist auch so ein thema.
angeblich soll man sich ja ans gewicht des kindes gewöhnen mit der zeit, aber ich musste mir irgendwann eingestehen, dass es mir doch zu schwer war und mein rücken einfach nicht aufgehört hat zu schmerzen.
naja, du verstehst was ich meine, hoffe ich.
wir müssen alle doch lernen unseren eigenen weg zu gehen *salbader* *wort-zum-sonntag-nuschel*
lg
sabine

Re: Was meint denn ihr dazu?

Aus dem alter bin ich schon lange raus *g* Das wäre einfach, wenn alle das gleiche schreiben würden, oder wenn erkennbar wäre, was jetzt DAS einzig wahre und richtige Buch zum Thema ist ... aber ich halte es wie Uta, ein gutes Buch ist eines, das mein Gefühl im wesentlichen bestätigt, wobei ich mir trotzdem das Recht rausnehme, mir dabei noch rauszupicken, was ich gut finde und was nicht.
Viele Grüße,
Christine

und überhaupt: dieses forum ersetzt doch jedes...

gute erziehungsbuch, oder ;-))))))

Re: und überhaupt: dieses forum ersetzt doch jede

Hier werden ja auch nur ausgewählte Zitate veröffentlicht. :-)))

Re: Was meint denn ihr dazu?

Ich bin nicht dafür ... lieber positive Artikel bzw. Links, so ein Bericht polarisiert nur. Artikel, die die Bedürfnisse der Kinder erklären sollten für halbwegs nachdenkende Eltern von alleine dahin führen, daß sie solchen 'Mist' ablehnen - und wenn nicht, dann helfen auch solche ablehnenden Berichte nichts.
Viele Grüße,
Christine

Re: Was meint denn ihr dazu?

Hallo, da hast Du recht; die helfen dann meistens nicht (mehr).
Meiner Meinung nach - wenn man schon glaubt, man muesse diesbezueglich Literatur waelzen, um seine eigene "Methode" zu finden - oder auch, um einfach frei zu sein, seinem "Instinkt" zu folgen; dann sollte man *beide* Buecher lesen:
- Jedes Kind kann schlafen lernen
- Schlafen und Wachen
Ersteres wird einem ja, schon im dritten Schwangerschaftsmonat, um die Ohren geworfen, auf letzteres bin ich erst aufgrund Tipps dieses Forum gekommen. Beides recht kontraere Bucher (blah, wem erzaehl ich das..), aber hilfreich, vielleicht den *individuellen* (mittel?-)weg zu finden.
MEIN bzw. UNSER (aller Dreier) Weg ist der:
Der Sohnemann schlaeft mit einem von uns im Ehebett ein (entweder schlaeft der Elterteil weiter mit ;) oder geht wieder ins Wohnzimmer ) - und das geht recht schnell.
Dann schlaeft er mit uns - und zwar durch (ausser bei Krankheit). Und wir wachen morgens gemeinsam (zumindest an den freien Tagen meinerseits) friedlich auf :)
LG, Karen

Re: Was meint denn ihr dazu?

Ich habe auf meiner Homepage aufgrund meiner eigenen Erfahrung schon (andere) Buchbesprechungen und Expertenmeinungen zum Thema Ferbern reingestellt. Da würde das gut dazupassen.
Ich habe noch mehrere Sachen zum Thema "Erziehung", dachte aber nicht, daß sie in deine Homepage zum Thema Stillen passen, und habe sie Dir deshalb nicht geschickt.
Ich denke schon, daß man sich mit solchen Erziehungsratgebern auseinandersetzen muß, um in diesem oder anderen Foren bei Fragen danach kompetent antworten zu können (habe ich auch schon gemacht, als das Buch als "hilfreich" usw. empfohlen wurde). Die vielen Fehler sind nämlich leider nicht so offensichtlich, wie sie einem im nachhinein vorkommen - ich bin auch darauf reingefallen.
LG Birgit
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