"einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
Wen mein kurzer, intensiver, erfolgloser Stillkampf beim ersten Kind interessiert, der möge meinen Stillbericht im Profil lesen.
Mittlerweile ist Clemens zwei Jahre alt und Nr.2 ist unterwegs, zwar erst in der 16. SSW, aber wie man weiß, verfliegt die Zeit ja schnell.
Nach dem Abstillen hatte ich noch längere Zeit über die Ursachen des Scheiterns gegrübelt und mich kundig gemacht, und insgesamt habe ich mir als hauptsächliche Stillvorbereitung vorgenommen, frühzeitig ein Netzwerk von Helfern oder Hilfsmitteln in Reichweite zu knüpfen, denn wenn der Stress erstmal da ist, fehlt einem schnell der Nerv zur aufwändigen Recherche.
Zweitens soll das Kind in einem Geburtshaus zur Welt kommen, davon verspreche ich mir ein individuelleres Eingehen auf mich und Respekt vor meinem eigenen Rhythmus und Ernährungswunsch bez. des Kindes.
Das allein macht aber noch lange keine widerstandsfähigen Brustwarzen.
Ich habe zu dem Thema einiges herausgefunden, das sich unterscheidet, je nachdem wo man nach Lösungen sucht.
So habe ich auf internationalen Seiten schon mehrfach den Hinweis gefunden, auffallend trockene BW könnten auch schon in der SS mit etwas Lanolin oder Öl geschmeidiger gemacht werden. Na sowas, dachte ich gleich, denn in der letzten SS hatte ich mich gefragt, wie denn eigentlich meine ziemlich trockene, fast schuppige Haut jemals das Stillen ertragen sollte. Auf deutschen Empfehlungen hieß es immer, jegliches Cremen würde die Haut nur ungünstig aufweichen. Ich trug keinen BH und dachte, das würde schon etwas abhärten. Aber es kam, wie ich selber vermutet hatte: Die Haut riss genau an den Stellen ein, die schon vorher spröde gewesen waren. Ich wollte mir in den A... beißen, weil ich wider mein eigenes Bedürfnis extra nichts vorher getan hatte. Wäre ich Österreicherin oder Amerikanerin, dann wäre ich ermutigt worden, die Haut, wie Lippen, auch ein wenig zu pflegen, BEVOR die große Beansprunchung stattfindet. (Übrigens habe ich jetzt von meiner Mutter erfahren, dass ihre BW so trocken sind, dass sie ohne Eincremen von alleine schon eingerissen sind, ganz ohne Stillen. Sowas scheint es also zu geben).
Eine weitere Sache, in Ö oder CH zu finden: Stillambulanzen, die u.a. auch Lasertherapie anbieten, die die Wundheilung stark beschleunigt. Davon hört man in D nichts, oder?? Kennt jemand von Euch vielleicht einen deutschen Ort, wo man das evtl. ausprobieren könnte, wenn man es gebrauchen könnte? Ich wohne im Ruhrgebiet und kann mir nicht vorstellen, bei Stillproblemen noch eine Alpenreise zu unternehmen. Oder weiß jemand etwas über diese Laserstifte, die man selber benutzen kann, und die z.B. auch die Heilung bei Herpes begünstigen sollen? Wie kommt man an sowas?
Eine weitere Sache ist die des falschen Anlegens: Mir wurde von allen Seiten versichert, ich würde perfekt anlegen, denn Clemens hatte den ganzen Warzenhof tief umfasst und lag mit dem Gesicht mir zugewandt. Trotzdem glaube ich heute, dass er innen mit der Zunge die BW schief beansprucht hat, ohne dass das von außen sichtbar war. Meine Frage hierzu: Wenn es schon viele wohlmeinende Hebammen nicht erkennen, WER kann sowas? Und wie bringt man einem Neugeborenen richtiges Saugen bei? Ich habe Angst, dass ich zufällig an Stillberaterinnen gerate, die dann von außen einfach ein "super" feststellen, womit mir nicht geholfen ist. Ich fand, es war reine Glückssche, ob ich den richtigen Helfer getroffen hatte, oder eben nicht. :-(
Tja, wie Ihr seht, versuche ich, die Weichen günstiger zu stellen. Ich habe Respekt vor allen, die trotz wunder BW lange durchhalten, aber ich kann nach der eigenen Erfahrung leider nicht behaupten, das ich so besonders stark sei. Und wenn ich bedenke, dass die BW erst drei Wochen nach dem Abstillen richtig abgeheilt waren, dann will ich nicht wissen, wie lange es mit Stillen gedauert hätte.
Wenn jemand also irgendetwas Hilfreiches beizutragen weiß, wäre ich ihr dafür sehr dankbar, denn ich bin jetzt in der "Sammelphase".
Dafür herzlichen Dank im voraus und LG, Enna2
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
(lalecheliga.de oder afs-stillen.de) oder an eine Laktationsberaterin (bei
bdl-stillen.de). Vielleicht kann sie dir jetzt schon Tipps geben (z.B. bzgl.
Vorbereitung der Brustwarzen), evtl. an andere Experten verweisen
(Dermatologen?) und dann eben gleich von Beginn an das Stillen
begleiten, so dass auftauchende Probleme gleich fachgerecht betreut
und kleingehalten werden können.
Zu den Cremes: Während des Stillens sollte man bei wunden
Brustwarzen auf herkömmliche Cremes verzichten, weil die Brustwarzen
"matschig" werden und die Wundheilung verzögert wird. Es gibt ja aber
Alternativen dazu, wie z.B. Wollfett/Lanolin. Wäre vielleicht auch was zu
Vorbereitung. Wird die Stillberaterin dir sagen können.
Hat(te) dein Sohn evtl. ein zu kurzes Zungenbändchen?
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
Was das Zungenbändchen betrifft, so weiß ich nicht, ob es zu kurz ist. Sowas müsste auch ein Experte beurteilen. Immerhin hat mein Schwiegervater mal erwähnt, er hätte selber ein extrem kurzes Zungenbändchen - vielleicht besteht ja da sogar eine gewisse erbliche Wahrscheinlichkeit.
Aber soweit ich weiß, müsste man doch auch in so einem Fall stillen können. Nur wie?
LG, Enna2, die sich über die rege Anteilnahme sehr freut
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
Zungenbändchen kann das Stillen sehr erschweren, z.B. für ständig
wunde Brustwarzen sorgen, weil das Kind nicht richtig trinken kann, ist
aber leicht behandelbar. Das Zungenbändchen wird einfach durchtrennt
und normales Stillen/Saugen ist danach rasch möglich. Kannst ja beim
nächsten Kind einfach mal nachschauen lassen. Vorsorglich.
Manchmal verwächst sich das auch, aber bei deinem Großen mal
nachschauen zu lassen wäre evtl. auch was (?).
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
von jeglichem "abhärten" der brustwarzen würde ich abraten, bei mir hat das gleich vorzeitige wehen ausgelöst.
das einzige abhärten was mir gut getan hat war die brustwarzen nackt in die sonne halten, dann wird die haut dicker durch die sonnenbesrahlung. (aber pass auf, langsam, nicht dass es gleich einen sonnebrand gibt).
ansonsten hat bei mir eincremen nicht geschadet hat auch nichts aufgeweicht.
ich hatte aber auch keine rauhen brustwarten.
zur frage mit dem anlegen: mir hat da selbst auch keiner richtig geholfen, bzw. helfen können.
ich denke das kind muss das erst mal lernen wozu auch einfach viel übung und geduld notwendigt ist.
(die ersten tage im kh hab ich nur damit verbracht herauszufinden wie ich ihn gescheit stillen kann, war allerdings auch ncoh ein frühchen)
dann denke ich ist es auhc abhängig von der brustgröße und form. ich konnte z.b. nie und kann ich immer noch nicht in der normalen stillhaltung stillen. ich konnte nur in der fussballhaltung richtig stillen und später dann im liegen.
und jetzt wenn ich im schneidersitz am boden sitze und ihn da reinlege. (mit einem arm halten war nie möglich, jetzt ist er zu schwer, davor konnte er den kopf nicht richtig halten und hat so die brustwarze immer verloren oder sie hatte ihm die nase zugemacht).
ich denke am besten kannst DU das erkennen wenn er deine brustwarze irgendwie falsch beansprucht, denn du fühlst es ja. und dann eben rumexperimentieren, verschienene anleghaltungen etc.
lg Julia
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
ich konnte die brustwarze aus dem mund rausziehen ohne irgendwie reinzufassen, gut hat bisschen geziept aber mehr auch nicht. später dann hat er sich ganz oft selbst so "abgerissen". ging ganz einfach und sauger von der flacshe reingesaugt? ne niemals, eher hat er da nix rausgekriegt weil er zu schwach genuckelt hat.
er hat auch weniger stark gesaugt als die pumpe im kh.
vielleicht war das das ganze problem?
und dein nächstes baby saugt normal stark?
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
Ich möchte halt vorsorgen, falls meine Kinder sich in der Hinsicht ähneln. Naja, und was ist shcon "normal"? Das kann wohl auch eine Stillberaterin, die viele Kinder gesehen hat, besser beurteilen, als ich, die ja nur das eine Kind kent.
LG, Enna2
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
Wenn du schreibst, dass du schon vorher trockene Haut an der Brust hattest und deine Mutter auch, erinnert mich das stark an meine Problematik - ich habe in der Stillzeit Neurodermitis rund um die Brustwarzen entwickelt (hatte mein Leben lang ND, aber vorher nie an der Brust) und die Haut war auch ständig eingerissen, extrem trocken, schuppig und wund.
Neigst du denn evtl. zu ND?
Wenn es sich wirklich um krankhaft trockene Haut handelt, also evtl. ekzemartig (wenn du schreibst, nach dem Abstillen hat die Heilung noch 3 Wochen gedauert klingt das für mich stark danach!), dann würde ich dringend von Fettsalben abraten, reines Fett macht trockene Haut nämlich noch trockener!
War nämlich auch mein Fehler am Anfang, hab monatelang Fette und Öle draufgeschmiert und es wurde schlimmer und schlimmer.
Es gibt spezielle Pflegeprodukte, die da viel besser sind, z.B. die BW-Salbe und Kompressen von Multi-Mam (nur natürliche Stoffe, in erster Linie Aloe Vera), sind teuer, aber lohnen sich.
Oder spezielle ND-Pflege, habe auch mit den Produkten von Siriderma (gibt`s online) ganz gute Ergebnisse erzielt.
Bei mir war es aber leider so, dass trotz aller Versuche die ND nicht wirklich besser wurde und ich Julius mit 19 Monaten deswegen abstillen musste - die Verschlimmerung kam immer schubweise, ohne dass ich herausgefunden habe, woran es liegt, und irgendwann konnte ich es nicht mehr aushalten.
Immerhin konnte ich so lange stilen, aber ich frage mich auch, was beim nächsten Kind wird - allerdings ist auch Julius so ein Extrem-Sauger gewesen, ich glaube wirklich er hatte einen besonders starken Zug drauf und das belastet empfindliche Haut zusätzlich - vielleicht ist das beim nächsten Kind ja ganz anders, vielleicht ist es bei dir auch so!
Jedes Kind saugt ja anders, ich wünsche dir wirklich, dass du beim nächsten Mal mehr Glück hast und die richtige Pflege und Hilfe findest, für Letzteres würde ich mich unbedingt an eine Stillberaterin wenden, Hebammen sind bei Stillproblemen, v.a. wenn es sich um Sonderfälle handelt, nicht immer der Weisheit letzter Schluss!
LG
Doro
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
Ich habe auch das Gefühl, dass mir Wunden einfach verhältnismäßig langsam abheilen. So hatte ich mir Ohrlöcher stechen lassen, die nach einem Jahr nicht richtig zu waren. Auch bei Titan und sonstigen hypoallergenen Metallen. Ich habe mir die Löcher dann wieder zuwachsen lassen.
Aber z.B. die Haut am sonstigen Körper wird, wenn sie in feuchtem Zustand leicht eingeölt wird, bei mir hübsch geschmeidig.
Ich habe jetzt seit zwei Tagen angefangen, meinen Bauch per Zupfmassage zu bearbeiten, und zwar mit einer Mischung aus Mandel- und Weizenkeimöl. Hat mir in der ersten SS sehr gut getan. Ich habe jetzt experimentellerweise die BW eben nicht ausgespart, und sie sind zumindest nicht mehr so spröde. Ich denke, das Stillen ist noch so lange hin, dass ich jetzt ein bisschen experimentieren kann, wie sich die Haut verhält.
Und danke für die Produkthinweise!
LG, Enna2
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
Ich pflege die BW mit Nachtkerzenölcreme ausm Bioladen und wenn sie ganz schlimm einreissen auch mal mit Cortison (während 10 stündiger Nacht-Stillpause). Jucken Deine BW?
Liebe Grüße und schöne Kugelzeit!
Nicole
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
wir stillen seit über einem Jahr und heute bin ich sooo froh, die ersten sechs Wochen durchgehalten zu haben - denn die waren bei mir echt der Horror.
Im KH war man wohl der Meinung, jeder müßte sofort stillen können, denn Hilfe gab es nicht. Ich bat dann eine Freundin und meine Hebi zu schauen, ob wir richtig anlegen (alles prima), aber meine BW waren so blutig und schmerzhaft, dass ich auch bei jedem Stillen geweint habe. Vor allem während der ersten Minute Saugen. Deshalb empfahl mir meine Hebi, den Milchspendereflex schon vorher auszulösen (Brust leicht massieren, ausstreichen, mit Pumpe anpumpen) - so blieb mir wenigstens dieses "Ich saug um mein Leben, bis was kommt" erspart. Außerdem bin ich fast immer oben ohne rumgelaufen und habe Rotlicht, feuchte Teebeutel (Schwarzer Tee) und Lanolin (oder so ähnlich) auf die BW gemacht. Außerdem habe ich Tim anfangs immer falsch "abgedockt" - die BW einfach rausgezogen. Das war wirklich total falsch - kleiner Finger in den Mundwinkel und so weit ziehen, bis er löst - ging prima und war deutlich weniger schmerzhaft.
Das alles verhinderte nicht die insgesamt 3 Brustentzündungen mit Fieber in den ersten 6 Wochen - dreimal Antibiotika, beim letzten Mal Operation wegen Abszess - Abstillen war trotzdem nie ein Thema, woher ich den Elan nahm, weiß ich eigentlich nicht.
Ich kann dir nur empfehlen, dir wirklich helfen zu lassen und alle Fragen zu stellen, die du hast (vor allem hier bei den "Experten") - hätte ich das von Anfang an gemacht, wären einige Anfängerprobleme wohl nicht nötig gewesen.
Ich wünsche dir noch eine schöne SS und eine wunderschöne Stillzeit! Und wenn du noch Fragen hast - immer her damit!
LG MamavonTim, die eigentlich mal 3 Monate, dann 6 Monate und höchstens 1 Jahr stillen wollte und nun immer noch dabei ist...
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
Ich denke, ich habe aber jetzt schon gut angefangen, mir ein besseres Umfeld einzurichten. Wenn nämlich von außen eher so die Meinung rüberkommt "wenn's nicht klappt, dann gib eben die Flasche", dann fühlt man sich schon sehr allein.
Immerhin weiß ich jetzt, wo meine Grenzen liegen, und dass ich eben durch Helfer vorsorgen muss, weil ich alleine nicht stark genug bin, um solche Probleme zu bewältigen.
Naja, ich bleibe in der Hoffnung, dass sie so nicht wieder auftreten werden.
LG, Enna2
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
hab grade keine zeit, aber nur kurz von der la leche liga das buch "einfach nur stillen" ist super klasse und ebenso biggi welter, die berät online und telefonisch und alleine vom mitlesen in ihrem forum habe ich wahnsinnig viel gelernt, die frau ist echt klasse!! die sucht dir auch schon vorab die nächste lll-stillberaterin raus (ink in meinem profil). wennste da fragst, bkommst auch ne recht lange udn kompetente antwort. sorry, muss jetzt weg...
lg
yvonne
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
ich hatte auch 3 Wochen blutige Brustwarzen (allerdings keine trockenen) und Probleme beim Anlegen und bei mir hat es geholfen, dann mal zwischendurch Abzupumpen und Stilleinlagen aus Seide zu verwenden. Außerdem habe ich dann eine Weile im Liegen gestillt, da hat das nicht so gewackelt und sie konnte leichter trinken.
Was aber am meisten geholfen hat, war mir den Druck zu nehmen und mir vorzunehmen, es nur 6 Wochen durchhalten zu wollen und dann halt zuzufüttern, wenn sie noch hungrig war.
Mir selbst den Druck zu nehmen, unbedingt stillen zu müssen, hat mich so entspannt, dass es dann auf einmal klappte.
Deine erste Stillzeit klingt ja wirklich schrecklich und ich wünsche Dir, daß es beim zweiten Mal entspannt und schön wird.
lg, annette mit sophie 20 monate, die immer noch stillen will
Re: "einschleich" Stillvorbereitung (sorry, lang!)
Aber vielleicht kann ich ihm ja helfen, gegen Allergien vorzubeugen, denn Clemens hat es mit Milch, Ei und Sesam ziemlich erwischt.
LG, Enna2
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