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@die Stillberaterinnen unter euch

Soviel mir ist, gibt es hier doch die eine oder andere Stillberaterin.
In unserem Geburtsforum Juli/August wurde folgendes Posting verfasst, welches mich hinsichtlich meiner zukünftigen Tätigkeit als Stillberaterin brennend interessiert (sollte hier jemand fremd lesen aus besagtem Forum: es geht mir nicht um Anschwärzung oder dergleichen, darum könnt ihr gleich wieder die Luft rauslassen, falls ihr euch über die Verlinkung ärgern möchtet....):
http://kind.qualimedic.de/Q-6787697.html
Meine Frage dazu:
Hattet ihr schon mal so einen "Fall" in eurer Beratung? Wie oft kommt sowas vor? Wie kann man einer Frau die Vorwürfe nehmen, dass sie sich schuldig an der Krankheit des Kindes fühlt?
Viele Dank für eure Erfahrungen.
Lg susanne
Bisherige Antworten

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Hallo Susanne!
Sie schreibt ja nicht näher, ob das ein Feld-Wald und Wiesen-KH war, oder eine spezialisiertes Spital, aber wenn sie schreibt, die Darmspiegelung war schmerzhaft, tipp ich eher mal auf ersteres.
Ich hab letztens mal bei Wäscheaufhängen im Deutschlandfunk eine 90 minütige medizinische Informationssendung über chronische Darmerkrankungen gehört (also Morbus Chron etc.)
Der dortige renommierte Gostroendologe hat erzählt, das viele dieser Krankheiten auch schon in der frühsten Kindheit auftreten und die Kinder UNBEDINGT in die Behandlung eines erfahrenen Kindergastroendologen gehören. Die sind aber nicht so einfach zu finden und nicht jedes Spital hat einen angestellt.
Mir ist nur ein Schauer über den Rücken gelaufen, da der Artz damals mehrfach wiederholt hat, dass bei kleinen Kindern und Säuglingen Darmspiegelungn NIE weh tun dürfen, weswegen auf Kinder spezialisierte Ärtze die kleinen für die Untersuchung standardmässig narkotisieren. Das wäre man sich in der Fachwelt auch keine Diskussionen drüber.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Spezialnahrung im Moment hilft, aber Du hast natürlich recht, das kommt nicht von der Mumi und in einem Jahr ist das natürlich nicht erledigt.
Ich mach keine Stillberatung, aber in so nem Fall würd ich mich auf die Hinterbeine stellen, dass das Kind wirklich von nem guten Spezialisten angeschaut wird.
LG, Darla, die das nicht drüben postet, weil sie nicht glaubt, das Diskussionen mit der Freundin einer Freundin was bringen... ;-)

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Wurde in dieser Radiosendung darauf eingegangen, wie das mit Muttermilch ist? Bei den meisten DArmerkrankungen hat die Mumi sogar heilende Wirkung. Wurde eine Zahl genannt, wieviele Kinder bereits im Säuglingsalter an DArmerkrankungen leiden? Lg susanne

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Hi Susanne!
Zum Thema Muttermilch fiel in der ganzen Sendung (leider?) kein Wort. Ich hatte sogar kurz überlegt, anzurufen und nachzufragen, aber war dann doch zu faul. Magen-Darm-Erkrankungen sind ja auch ein riesiger Komplex und der gute Mann meinte eh, man würde da bei der Entstehung der meisten Krankheiten noch ziemlich im Dunkeln stochern.
Bei den chronischen entzündlichen Sachen werden wohl momentan etwas 30% aller Fälle an unter 10 Jährigen festgestellt. Auch wenn sie später entdeckt werden, geht man wohl mittlerweile davon aus, dass die meisten schon im frühen Kindesalter erkrankt waren, ohne, dass man ihre Erkrankung entdeckt hat. Und deswegen ist der wohl auch so darauf rumgeritten, dass man mit Kindern mit Darmprobs auf jeden Fall einen KINDER-Facharzt konsuliert.
Auch wenn das jetzt ne Stoffwechselstörung ist, bei einer so massiven Auswirkung auf den Darm, würd ich wirklich schauen, einen Arzt zu finden, der sich sowohl mit Kinder als auch mit Därmen auskennt.
Und der halbzerfressene Darm wär mit ner normalen Pulvermilch wohl genauso passiert, sonst könne man dem Kind ja auch nach ner Regenerationsphase normale PuMi anbieten und müsste nicht auf der Spezialnahrung bleiben.
LG,
Darla

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

wollte zu bedenken geben, dass evtl. ja die mutter (die freundin der freundin) eine krankheit hat und das ganze daher kommt, dass sie die über die mumi immer wieder weitergibt.
das heißt gastroenterologen. haben wir ja in FFM immer wieder mit der kinderambulanz für gastroenterologie und mukoviszidose zu tun gehabt bei der behandlung von jasmins leber-/gallenkranken cousin. da war man nicht besonders erpicht über die stillerei der mutter, das hatte aber andere gründe. ich hätte in dem fall (wirklich gaaanz speziell) auch abstillen besser gefunden, er stillt aber immer noch (3,5 j.). (siehe google "hilfe für shahin").
ich würde das aber auch nicht weiter dort diskutieren, wie darla schon begründet hat und da auch explizit ausgedrückt wurde, dass kein interesse besteht. *schulterzuck*
LG gonschi

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Hi Gonschi!
Pardon, und danke fürs Verbessern ;-)
Das sind soziemlich die einzigen Ärtze, die mein Vater momentan nicht persönlich permanent konsultiert, da hatte sich wohl die Darm falsch festgesetzt im Kopf...
Ich denk aber echt, EGAL, wo das herkommt, da sollte ganz unbedingt ein Spezialist draufgucken. Kann ja auch sein, dass die Freundin bei einem war, aber irgendwie liest es sich nicht so. Wobei, dass ja auch ein Stille-Post-Effekt war.
Wenn man bei so einer Kinderambulanz war, dann erwähnt man das ja in der Regel auch in den Beiträgen, aber egal.
LG.
Darla

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

jepp, stimme dir völlig zu :-)
diese ambulanzen gibt es überall in D in den größeren kliniken für alle möglichen stoffwechselerkrankungskinder, die in der kindheit dann dauernd gemonitort und ernährungstechnisch eingestellt werden.
LG gonschi

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Puh, das ist ja heftig. Nachdem ich endlich das Ursprungsposting gefunden habe würde ich sagen, da sind ganz klar die Ärzte schuld. Wobei das natürlich schwierig ist, aber ich hatte da zumindest den Eindruch, daß da zu lange 'rumprobiert' wurde, bevor vernünftig untersucht wurde. Stillen ist ganz klar erst mal das beste für ein Baby, und mit normaler Flaschennahrung wäre das sicher auch passiert, wenn das Baby jetzt eine Spezialnahrung braucht (Eiweißfrei?). Früher wären solche Babys halt leider gestorben :-( Mich würde jetzt mal interessieren, was das für eine Krankheit ist, und ob man die mit dem ausführlichen Neugeborenenscreening hätte erkennen können?
Viele Grüße,
Christine

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Hi Christine!
Bei nem normales Neugeborenenscreening vielleicht nicht, aber wer lässt denn ein Baby mit akutem Blut im Stuhl nachhause???
*kopfschüttel*
Meine Hausgeburts-Hebamme hat da die ersten 2 Wochen regelmässig nachgefragt und sich den Stuhl auch angeschaut. Und wär da Blut drinne gewesen, hätte sie uns wohl postwendend zur Abklärung ins Spital verfrachtet...
Für den armen Wurm ist es sicherlich sehr heftig und für die Eltern auch. Da kann man ihnen echt nur wünschen, einen einfühlsamen und kompetenten Arzt zu finden.
LG,
Darla

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Hallo Susanne!
Ich glaube nicht, dass eine Mutter mit einem Kind mit (evtl. viel) Blut im Stuhl zu einer Stillberaterin geht um das abzuklären.
Es gibt so viele (sehr ernsthafte) Darmerkrankungen, das bekommt ja kein 'Normalmensch' mit und das wird wohl auch besser so sein, denkt man daran, dass ein Mensch ohne Darm nicht leben kann.
Wir hatten im Bekanntenkreis einen Spezialisten: Pädiatrie - Gastroenterologie, der hat sich das Leben genommen, war wohl ein sehr erfüllender Beruf :-(.
Ich kann nicht gut verstehen warum du die Sache nicht ruhen lässt und in deiner zukünftigen Stillberatung nicht einfach beschliesst die Person bei einem evtl. ähnlichen Fall zu einem geeigneten Spezialisten zu schicken, schliesslich sind die Angaben zur o.g. Erkrankung nicht wirklich genau, das kann ja alles mögliche sein.
Nicht übel nehmen, Grüsse von Inga

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Daß man so jemanden zum Arzt schickt ist ja wohl klar. Ich denke, daß das Problem der Stillberatung woanders liegt: der Mutter zu helfen, die sich entweder fragt, ob es verkehrt war, abzustillen, oder ob es ihrem Kind besser gegangen wäre wenn sie gar nicth gestillt hätte - und da kann man in dem Fall, so wie ich es sehe, einfach sagen, daß sie alles richtig gemacht hat und sich keine Vorwürfe zu machen braucht. Normale Pulvermilch wäre auch nicht besser gewesen, Stillen ist normalerweise das allerbeste, und es gibt eben seltene Erkrankungen, da geht nichts anderes als abstillen. Ich denke, die Aufgabe der Stillberaterin ist in dem Fall, die Mutter zu ermutigen, daß sie sich keine Vorwürfe machen muß.
Viele Grüße,
Christine

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Richtig Christine das sehe ich auch so. Und darum finde ich es wichtig, dass ich weiss, dass es solche Erkrankungen gibt, bei denen sogar Mumi nicht das Beste ist. Stimmt betr. Pulvermilch: Egal was die Mutter ab Geburt gegeben hätte, es wäre so weit gekommen, da ja der Darm auch mit der üblichen Pulvermilch reagiert hätte. LG susanne

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Was mir übrigens bekannt ist: Phenylketonurie, wird beim Standardscreening untersucht, Eiweißfreie Ernährung (also keine Muttermilch) notwendig, und Galaktosämie, wird nur beim erweiterten Screening z.b. in Bayern untersucht, da kann man glaube ich ein Enzym geben, so daß Muttermilch/Milch vertragen wird.
Viele Grüße,
Christine

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Das sind die mir auch einzig bekannten. Bei der Phenylketonurie wird nebst dem Stillen eine spezielle Nahrung in den ersten Lebensmonaten verabreicht. Bei der Galaktosämie wird ganz auf Mumi verzichtet und dafür kann mit Sojamilch "gekocht" werden. Wie das mit dem Enzym ist, weiss ich nicht.
Lg susanne

Re: @die Stillberaterinnen unter euch

Liebe Inga Ganz einfach, das Thema stillen interessiert mich und es nimmt mich definitiv wunder, wie die Natur funktioniert, dazu gehört meines Erachtens auch etwas was mein Wissen als Stillberaterin in den Grundzügen übersteigt. Lg Susanne
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