ich muss mal von einem arztbesuch berichten, wo ich wieder erstaunt war, auf wieviel halbwissen ärzte ihre diagnosen und therapieempfehlungen gründen.
ihr ahnt es: wir sind krank. pfingsten war die ganze familie super angeschlagen und erkältet. da sich in frankfurt gleich noch ein lokalfeiertag anschließt, waren die "guten familienärzte" (d.h. allgemeinärzte, die für erwachsende wie kinder gut da sind und "sanft" arbeiten) nicht zur hand. mein mann hat für normal bei der arztwahl nichts zu melden und hat glaub ich nicht wirklich übersicht darüber, was meine arztwahlkriterien sind. diesmal griff er durch und suchte den HNO um die ecke aus dem phonbuch raus. naja, wir also alle hin und zuerst kam jasmin "auf den stuhl". nach einmal in die ohren und auf jasmins zugekniffenen lippen schauen, wußte der HNO es (also nicht in den hals geschaut und nicht abgehört): jasmin leidet an einer bronchitis, in den ohren sei es auch schon etwas dickflüssiger, was auf dauernde erkrankungen zurückzuführen sei. empfohlene therapie: mandeln rausnehmen und trommelfell aufstechen und ausfließen lassen. ach ja: und mein kind werde schon bald beim sprechen lernen sehr zurückfallen, da sie schlecht hören könne (natürlich ohne hörtest festgestellt). jasmin übt zur zeit die artikel und verben, ist also mit 20 monaten schon SEHR weit im sprechen, das ganze teilweise zweisprachig. da er behauptete, jasmin könne nicht durch die nase atmen, erwähnte ich, dass sie gestillt wird wird, und dabei sehr gut durch die nase atmet und dass sie nur abends manchmal nasenspray kriegt, damit sie sich gut gesundschlafen kann. darauf der HNO: "wie alt ist sie?" ich: 20 monate. er: "wie lange soll das noch weitergehen?", ich: da müssen sie meine tochter fragen. meint er: "da muß man mal hart reinhauen". naja, ich hatte es ja geahnt, und war durch euch gut gewappnet. habe also direkt auf die WHO-empfehlung hingewiesen, 24 mo zu stillen. er war dann ziemlich zurückhaltend und schloss sozusagen waffenstillstand. ihm war da vermutlich klar, dass er jasmin gerade das letzte mal sieht und mich auch. immerhin: er hat uns in die ohren geschaut und mir erklärt, dass die schmerzen keine mittelohrentzündung sind. und dass die schleimhäute der nase in der schwangerschaft und stillzeit eben mehr anschwillen und ich es darum inzw. auch mit spray kaum mehr schaffe, die nase mal freizukriegen. komisch war auch, dass er im weitern gespräch (als es um mich ging), erkennen ließ, dass er umgekehrt davon ausgeht, dass ich noch max 4 monate stille, bis eben die WHO-empfehlung erfüllt ist.
enttäuscht hat mich aber eignetlich nicht nur der arzt, sondern ich war auch etwas sauer auf meinen mann und habe ihm hinterher gesagt, dass ich von ihm nicht erfürchtige zustimmung zu den worten des arztes erwarte, wenn er nach einer rudimentären untersuchung unserer tochter empfiehlt, sie um ein organ zu erleichtern (mandeln).
jasmins letzte erkältungen habe ich fast alle bei der KÄ abklären lassen. sie hört immer gründlichst ab und verischerte jedesmal, dass nichts ist an den bronchien und dass der husten "nur" von schnupfen herrührt, der den hals hinten runterläuft. d.h. jasmin hat, soweit ich es überschauen kann noch keine einzige bronchtis in ihrem leben gehabt, ist halt nur zugegebenermaßen fast permanent verrotzt. das ist halt der nachteil der krabbelstube. aber auch ihr einziger.
das mußte ich mal loswerden und so auch kurz verraten, warum ich hier zur zeit kaum präsent bin, mein brummschädel läßt das nicht zu.
LG gonschi ziemlich OT und ziemlich verrotzt.