"ab"stillen Theorie und Praxis
Mit Erstaunen (wo ist nur die Zeit geblieben) wird mir klar, dass ich jetzt
hierher gehöre;-)) ich versuche schon seit über 2 Monaten, das Stillen bei
meinem Sohn (fast 9 Monate), ein wenig zu reduzieren. Vor allem nachts
wäre mir so eine Stillpause ganz lieb. Angestrebt hatte ich eine
morgens- und- abends-Stillbeziehung. So viel zur Theorie. Die Praxis
sieht so aus, dass sich der Herr mittlerweile bequemt, zu essen (was er
anfänglich nicht für notwendig hielt), dass er aber mitnichten bereit ist,
Stillmahlzeiten zu streichen. Mittlerweile stille ich zumeist 2 Mal nachts,
ein bis zwei Mal vormittgags, und meistens 1-2 Mal nachmittags abends.
Insgesamt treten wir also auf der Stelle. Er isst ganz gut (morgens 1/2
Banane, mittags Selobstgekochtes in guten Mengen, nachmittags Banane
Teil 2 und abends Dinkelbrei mit Obst.) Nun ist Monsieur auch nicht
gerade zart - 8300 g und 72 cm - und ich weiß weder, ob das
ernährungstechnisch so gut ist, noch, ob ich es je schaffen werde,
Stillmahlzeiten zu ersetzen. Gibt es
ähnlich gesinnte hier?
LG und danke das bea
Re: "ab"stillen Theorie und Praxis
... das ist hier ja der Schlamassel - kein Abstillforum, sondern eines für begeisterte Langzeitstiller :-))
Soviel zur Theorie ;-)
Eine morgens- und abends Stillbeziehung halte ich aber, insofern sie "konstruiert" ist ( Mama ist daheim, will aber nicht) , gaaaanz persönlich ungefähr so sinnvoll wie eine Wochenendebeziehung - nur daß die Brust unter Woche nicht woanders arbeiten geht ;-))
Nein Monate sind ja ein guter Zeitpunkt, um Beikost einzuführen - warum quälst Du Dich so mit Gasgeben, laß ihm doch noch ein bisschen seinen Spaß. Wenn er gerne isst, wird er sicher auch bald kräftig zulangen und das Problem löst sich von alleine.
Ich habe eh den Eindruck: wer mit leichtem bis mittelschweren Grunmmeln und Genervtsein stillt, der ist die Stillbeziehung auch über kurz oder lang los.
Und gerade Du hast mit 9 Monaten ja haushoch über den deutschen Schnitt gestillt..
Also ich würde sagen : noch ein bisschen lange Leine lassen und bei den ersten richtigen Fressattacken am Tisch die Brust peu a peu dünne machen...
LG Gala
Re: "ab"stillen Theorie und Praxis
ja ich habe hier eine Gleichgesinnte auf meinem Schoss sitzen :-) Bei Jessica ging es mit ernsthafter Beikost sogar erst einige Monate spaeter los. Ich finde es voellig normal, dass ein Kind im Alter deines Sohnes viel stillen moechte. Lass ihm Zeit, es besteht kein Grund zur Hetze. Lies vielleicht mal das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Gonzales, das hilft dir bestimmt, eure Situation gelassener zu sehen.
LG
Berit
Re: "ab"stillen Theorie und Praxis
deine beiden Fragen sind leicht zu beantworten:
Ja, es ist ernährungstechnisch gut, lange zu stillen.
Nein, es ist nicht deine Aufgabe, Stillmahlzeiten zu ersetzen.
LG Uta
Re: "ab"stillen Theorie und Praxis
bei unserem Großen war es auch so: Er hat wie ein Scheunendrescher vom Familientisch mitgegessen, aber wollte trotzdem noch ganz lange im 2. Lebensjahr ständig stillen (mindestens alle zwei Stunden - oft einfach als Trost, wenn er sich weg getan hattte, müde war etc.). Ich konnte mir da nicht vorstellen, dass er irgendwann mal freiwillig seine Mumi hergibt. Und trotzdem hat er sich um den zweiten Geburtstag herum selbst abgestillt *staun*.
Ich würde einfach weiter stillen, wenn dein Kleiner will (mit Mumi überfütterst du ihn sicher nicht) und du nicht das Problem hast, weg sein zu müssen. Irgendwann gibt sich das Problem von selbst und bis dahin bekommt dein Sohn viel Gutes über die Mumi.
Liebe Grüße
anya
Re: "ab"stillen Theorie und Praxis
Hm, ähnlich Gesinnte im Sinne von Stillmahlzeiten-ersetzen-zu-Wollende? Wohl eher nicht, weil wie schon erwähnt: hier ist das Langzeitstillforum, besetzt mit Müttern, die ihre Kinder gern stillen und das abstillen ihnen überlassen wollen! Also keine Mütter, die Stillmahlzeiten ersetzen wollen... Ich zumindest habe mir in diesem zarten Alter diesbezüglich keinen Stress gemacht, das Mahlzeiten ersetzen hat meine Tochter ein paar Monate später ganz von sich aus getan! ;o)
Allerdings kann ich dein Verlangen nach einer zusammenhängenden und ausgedehnten Nachtruhe sehr wohl nachvollziehen... Deshalb mein Tipp: Versuch es mal mit Konsequenz! Stell dir selbst einen Zeitraum, in dem du nachts nicht stillen willst und versuche dies einfach durchzuziehen... Einfach ist es nicht, aber bei manchen Kindern soll es ganz gut anschlagen! Als Beruhigungsalternativen schlage ich vor: Wasser statt Mumi, Kuscheln statt Saugen, Singen statt Herumtragen!
Ansonsten wäre es doch schön, wenn ihr hier noch erhalten bliebet, oder?
LG! Annett
Och...mal so ein bisschen genervt sein...
ich glaube, dass man in diesem Forum auch ruhig mal ein bisschen vom Stillen genervt sein kann und darf, dass man sich übers Beikostgeben freuen darf und dass man Stillreduzierungsfragen stellen darf. Aber ich stimme dir zu: Die meisten hier sind wohl überzeugte Langzeitstiller. Ich dagegen hätte Jakob eigentlich schon gerne abgestillt, aber er will das nicht so recht, also bin ich zu 34 % überzeugte, zu 33% pragmatische und zu 33% latent genervte Langzeitstillmutter. :-)
Zu Beas Problem: Bei uns hat nächtliches Vertrösten durch den Vater geklappt (Papa und Wasser statt Mama und Mumi). Ist aber anfangs recht anstrengend.
LG,
Cundrie
Klar! ;o)
Hm, natürlich darf man das! Habe ich irgendetwas anderes behauptet? ;o) Ich habe doch sogar einen Tipp zum Stillreduzieren in der Nacht gegeben und auch nicht behauptet, dass man solche Fragen hier nicht stellen darf... Ich schrieb bloß, dass man hier wenig (gleichgesinnte) Frauen findet, die Mahlzeiten ersetzen (wollen)... ;o) ...erst recht nicht mit Babys im Alter von 9 Monaten!
Ich selbst war auch oft genug genervt vom Stillen, habe nach 1 1/2 Jahren sehr feste Stillregeln eingeführt und mein Kind jetzt mit 28 Monaten schon von mir aus abgestillt, obwohl ich es immer ihr überlassen wollte!
LG! Annett
Re: Klar! ;o)
Ja, hab ich auch so verstanden. :-))
Wollte so etwas wie in meinem Posting nur immer schonmal geschrieben haben (auf verschiedene andere Postings) und deins hat das nun "abgekriegt".
;-)
Lg zurück,
Cundrie, die heute erst vom busengrabschenden Jakob genervt war und dann gerührt feststellen musste, dass die "hmm..lecker"-Geräusche aus Jakobs Zimmer damit zu tun hatten, dass er hingebungsvoll seinen Stoffbären stillte. da war ich wieder versöhnt. Für`s erste. ;-)
Re: Klar! ;o)
LG Gala
Re: "ab"stillen Theorie und Praxis
Viele Grüße,
Christine
Re: "ab"stillen Theorie und Praxis
ich finde es völlig absurd meinem Kind eine Flasche mit künstliche Milch in den Rachen zu stopfen wo ich doch selbst das allerbeste Natrungsmittel produziere. Ich war daher eher froh, daß Nell trotz Zufütterns nicht ihre Brust verweigert hat.
Vor allem in den Phasen des Zahnens und der ersten Infekte war ich ganz besonders froh noch zu stillen. Denn Nell hat in dieser Zeit das Essen komplett eingestellt, für ca. zwei Wochen und wir haben wieder voll gestillt. Mit der Muttermilch und dem voll Stillen war dann sichergestellt, daß sie bestens versorgt ist. Auch bei Durchfall gibt es nichts besseres.
Ich sehe keinerlei Vorteile im Abstillen (ausser natürlich den für die Babynahrungsmittel Industrie ... ).
Ernährungstechnisch kannst Du sehr sehr lange stillen (ca. 1 - 1,5 JAhre) ohne daß Dein Kind unterversorgt ist. Alle anderslautenden Informationen dienen vorangig der Nahrungsmittelindustrie und halten keiner Überprüfung stand (s. La Leche Liga). Die WHO empfiehlt überigens zwei Jahre zu stillen. Aber wenn das alle wüsten ginge es Milupa & Co nicht so gut ...
Es gibt hier im Forum einige, die sehr lange fast voll gestillt haben. Nach dem Motte: von der Brust an den Familientisch.
Ich stille heute noch ca. 3 x am Tag und 1 x nachts. Wobei ja z.B. Bigbird gezeigt hat, daß das nachts nicht sein muß. Und Nell kommt auch gut mal einen TAg aus ohne, also ohne daß sie Mumi bekommt. Das wichtigste ist aber, ich tue es sehr gerne. Das ist das Wichtigste.
LG Birgi
Danke @ all
ich weiß nicht, so polemisch wie einige von Euch sehe ich die ganze
Sache eigentlich nicht. ich bin zugegebener Weise keine restlos
begeisterte Stillmami, es gehört nicht zu meiner Ideologie oder Passion.
Trotzdem, finde ich es mitunter schön und vor allem sehr praktisch,
gestehe aber, nicht nur entrückt da zu sitzen und meinem Sohn beim
Trinken zu zusehen;-)). Die Sache ist die, dass ich voraussichtlich ab
August wieder arbeiten werde (Teilzeit), dass ich ein weiteres Kind habe
und nicht beliebig oft und viel stillen kann und dass ich auf der anderen
Seite von Jonathan gezeigt kriege, dass er noch nicht bereit für
Stilleinschränkung ist. ich kann abends nur schlecht weg und
Kindergruppeneingewöhnungsproben endeten im DISASTER. Zum Stillen
gehören immer zwei und im Moment denke ich manchmal einfach, die
Sache ist nicht so sehr im Gleichgewicht. Das heißt noch lange nicht,
dass ich überhaupt nicht mehr stillen will, nur eben nicht ständig...
Alles in allem habe ich aber trotzdem tolle Erfahrungen und Tipps
bekommen und danke Euch dafür. Letztlich wird es ohnehin Jonathan
entscheiden, wann er genug hat. Da mache ich mir rein gar nichts vor;-))
Immerhin tut es sehr gut, nicht alleine zu sein;-)))
LG Bea, die über Flaschennahrung noch nie einen Gedanken verloren hat,
aber Dinkel-Milchbrei mit prenahrung füttert
Re: Danke @ all
wegen der Teilzeitarbeit ab August würde ich mir an deiner Stelle keine großen Sorgen machen. Denn dein Sohn isst ja gut Brei und Banane wie du schreibst. Wenn du nicht da bist, dann wird er einfach Brei und Banane etc. essen und dann halt stillen, wenn du wieder da bist. Bis dahin ist er ja dann auch schon ein Jahr alt, da müsste das Weg-Sein problemlos ohne Mumimahlzeit gehen, selbst wenn er oft stillen will, wenn du da bist.
Ich habe auch, als mein Großer vier Monate alt war, wieder zu arbeiten begonnen - zum Glück kann ich relativ viel von zuhause aus machen, bin aber doch auch an zwei Tagen in der Woche ein paar Stunden weg. In der Zeit wurde mein Sohn (bzw. werden jetzt dann beide Kinder nach der Elternzeit) von der Oma und dem Papa betreut. Sobald mein Sohn damals gut Beikost aß, musste ich für die Abwesenheitszeiten nichts mehr Abpumpen - und das obwohl er wie schon geschrieben ständig stillte, wenn ich da war. Warum sollten sie keine leckere Mumi trinken, wenn sie ihnen doch vor der Nase rumläuft ;-) und wenn du weg bist, ist alles kein Problem, ist sicher auch bei euch so.
Eine andere Frage ist dagegen, wie du es mit der Betreuung machen wirst und wie das dein Sohn akzeptiert. Bei uns ist eine Betreuungsperson zuhause keinerlei Problem, woanders hat mein Sohn auch immer große Probleme gemacht. Ich glaube nicht, dass das vor allem am Stillen liegt ...
Euch alles Gute und dir dann auch einen guten Wiedereinstieg in die Arbeit!
Berichte doch mal, wie es bei euch geklappt hat.
Viele Grüße
anya
die übrigens auch vor allem deshalb stillt, weil es gesund, praktisch und billig (in dieser Reihenfolge) ist und nicht, weil sie vom Anblick ihres Stillkindes verzückt ist ;-)
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