@LLLZS: Wann kapieren die Kleinen, dass nicht mehr
Hallo Ihr Lieben!
Am Donnerstag sind wir aus unserem dreiwöchigen Urlaub zurückgekehrt, erholt und happy:-)! Vorallem Jona unsere Kleinste (25 Monate) hat es genossen, dass ihr Mami uneingeschränkt Zeit für sie hatte. Ihre "nana" war sozusagen immer in griff- resp. trinknähe...
Jona stillt immer noch viel, mindestens 5x täglich. In den Ferien war es noch öfter, ich denke sie kam in Sachen Häufigkeit nahe an das Hardcore-Stillen in der Babyzeit...
Ich habe dabei viel gelesen, mit den grösseren Kindern gespielt oder ihnen vorgelesen. Hatte die Zeit und Muse es locker zu nehmen, entsprechend war ich nicht so angenervt wie jeweils zu Hause...
Ich denke jedoch, dass es nachzuvollziehen ist, dass ich es unangenehm finde wenn ich im Restaurant nicht in Ruhe essen kann, weil ein kleiner Trotzkopf lauthals nach ihrer "nana" verlangt. Die Babyzeiten, in welchen mein Mann mir das Fleisch klein schneiden musste, dass ich gleichzeitig stillen und essen konnte, sollten definitiv vorbei sein - oder!?
Ich versuche seit längerer Zeit Jona beizubringen, dass ich nur noch zu Hause stillen möchte - dann wenn wir uns in Ruhe hinsetzen können. Ja, mich stören die missbilligenden Blicke und Kommentare, fühle mich seit langem Unwohl wenn ich in der Öffentlichkeit stillen muss.
Da unsere Tochter jedoch bei Stillverweigerung jedesmal einen ausgewachsenen Schreikrampf bekommt, gebe ich meist (vorallem im Restaurant oder bei Bekannten) nach und verziehe mich mit sniffendem Kind auf die Toilette, oder versuche sonst irgenwie so unauffällig wie möglich zu stillen...
Ich hege keine Abstillgedanken, geniesse die innige Zweisamkeit in ruhigen Momenten nach wie vor sehr. Doch ich fühle mich auch oft als Milchsklavin meiner Tochter, die sich ständig und überall holt was sie will, dies nervt mich doch ganz gewaltig...!
Wie habt Ihr es geschafft, dass Eure Kinder akzeptiert haben, dass nur noch zu gewissen Zeiten, an gewissen Orten gestillt wird? Verlange ich zuviel von Jona, kann sie mit ihren 25 Monaten noch nicht verstehen, dass Stillen nicht mehr überall und immer möglich ist? Ich bezweifle dies, vermute eher, dass dies etwas zu tun hat mit ihrem Dickschädel...
Wie habt ihr es z.Bsp. zu Hause hinbekommen das Stillen einzuschränken, hinauszuzögern? Ablenken mit Essen oder anderem Trinken funktioniert nicht, ebensowenig wie Bilderbücher ansehen oder Duplo-Türme bauen. Dies kann man ja machen und locker nebenher stillen...
Mühsam ist es vorallem wenn Besuch da ist. Gerade in solchen Situationen möchte Jona ständig an die Brust. Mami sitzt ja so bequem auf dem Stuhl und hat Zeit zum quatschen, wieso also nicht auch zum Stillen...!?
Ich akzeptiere gerne das Einschlafstillen, das 1-2x nächtliche Stillen ist auch ok. Ich möchte jedoch nicht mehr, dass Jona bei jeder sich bietenden Gelegenheit an meinem Ausschnitt reisst und ihre "nana" einfordert!
Ich wäre froh um ein paar Berichte von Euch LangLangLangZeitStillenden:-)!
Danke!
Schönen Sonntag&liebe Grüsse
Liv
Re: @LLLZS: Wann kapieren die Kleinen, dass nicht
Yannick ist zwar auch erst 22 Monate alt, aber ich kann sehr gut
nachvollziehen, wie du dich fühlst! Genau jetzt (also seit ein paar
Monaten) nämlich habe ich auch keine Lust mehr, ständig parat zu
stehen, wenn der Herr "miiich" möchte, zumal ich auch häufig den
Eindruck habe, es kommt ihm halt gerade in den Sinn, also er hat
wenig Hunger, Durst oder Kuschelbedürfnis, sondern ihm ist
einfach langweilig.
Zu Hause sehe ich allerdings selten einen Grund, es ihm
abzuschlagen. Wenn ich gerade beschäftigt sein sollte, sage ich
ihm, ich müsse xy noch fertig machen, dann gibt es Milch.
Normalerweise akzeptiert er das gut, falls er rumjammert, biete ich
ihm eine Alternative an (Essen/Trinken, falls es doch Hunger oder
Durst ist), bleibe aber ansonsten hart. Natürlich halte ich mein
Versprechen dann aber auch ein, auch wenn er nicht noch mal
nachfragt.
Unterwegs mag ich inzwischen aber auch nicht mehr stillen. Da
vertröste ich ihn auf zu Hause, er sagt jetzt schon von selbst
"miiich - zu Hause", wenn es ihn unterwegs packt. Manchmal war
er anfangs noch recht untröstlich, da habe ich ihm immer gesagt,
dass ich ihn gut verstehen kann, dass ich weiß, dass er jetzt gerne
Milch hätte, dass das aber im Moment leider nicht geht. Wäre er
ein Kandidat für Bockanfälle, hätte das sicher den ein oder
anderen provoziert (ist ja im Prinzip nichts anderes als das
Schokodrama an der Einkaufskasse...), zum Glück ist dem nicht
so. :)
Eine andere Sache ist, dass ich ja wieder schwanger bin und mir
z. B. Dauernuckeln nach einer Weile echt weh tut. Deswegen
muss ich auch beim Einschlafstillen das Nuckeln manchmal
beschränken, wenn er nicht zur Ruhe kommt. Das ist noch das
Schwierigste, weil er ja müde ist und eh quengelig. An solchen
Abenden sage ich ihm, dass mir das leider weh tut, dass er ja
schon ganz lange getrunken hat und dass es jetzt reicht. Dann
biete ich ihm an, wir können noch kuscheln, solange er will, und
zum Nuckeln hat er ja den Nucki. Meistens gibt das Protest, aber
irgendwann geht es dann doch so, wie ich vorgeschlagen habe.
Ich bin schon der Meinung, dass die Kinder in diesem Alter, wo
das Stillen nicht mehr überlebenswichtig ist, auch mal
Kompromisse eingehen müssen, genau wie wir es vorher so oft
getan haben. Und ein "Ich mag jetzt aber nicht" von Mama sollte
genau so ein guter Grund zum Nichtstillen sein wie "Wir sitzen jetzt
aber gerade in der S-Bahn". Bei so willensstarken Kindern wie
Jona ist es sicher anstrengender, konsequent zu bleiben, aber
letztlich ist es für alle einfacher, eine klare Linie zu haben. Mach
dir klar, wann du nicht stillen willst, und zieh das durch, immer mit
einem "ich weiß, dass das für dich doof ist, und du darfst auch
ruhig sauer sein" für Jona und am besten mit einer Alternative in
der Tasche...
LG und viel Geduld,
Yuri
Re: @LLLZS: Wann kapieren die Kleinen, dass nicht
Herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort!
Weisst du, ich habe nach meinem Beitrag heute Gedanken gemacht, ob ich oft nicht zu schnell nachgebe - ja, dem ist so. Bei Jona's Schreiattacken zu resignieren, ihr den Willen resp. meinen Busen zu lassen ist der einfachere, weniger Nerven beanspruchende Weg...Nicht längerfristig, damit schneide ich mir ja offensichtlich ins eigene Fleisch, doch in der jeweiligen Situation halt schon!
Das "konsequent sein" was du ansprichst, daran muss ich arbeiten, das ist mir klar geworden. Es braucht Energie, das ist es was oft fehlt. Es mangelt bei mir auch mitunter an konsequentem Handeln in der Erziehung der älteren Kinder, das hält mir mein Mann öfters unter die Nase...;-)!
Ich werde daran arbeiten...:-)!
Schönen Abend und liebe Grüsse
Liv
PS: Schwanger sein und stillen...Hut ab, das würde ich nicht gebacken bekommen!
Re: @LLLZS: Wann kapieren die Kleinen, dass nicht
auch von mir herzlichen Dank für Deine Antwort - ich wollte nämlich auch eine ähnliche Frage stellen. Das hast Du echt total überzeugens dargestellt, ich werde mir da sicher auch noch einige Anregungen rausholen, z.B. die Formulierung "ich weiß, dass das für dich doof ist, und du darfst auch ruhig sauer sein"!
LG Christiane mit Manchmal-auch-Dauerstill-Rahel
Re: @LLLZS: Wann kapieren die Kleinen, dass nicht
bei uns klappt das schon ziemlich lange. Ich habe der Maus Reiswaffeln oder was anderes zum Essen / Trinken angeboten und mir den Mund franselig geredet.
Gestern abend waren wir auf einer Grillparty. Sie hat 2 mal ziemlich laut nach "Busen" bzw. "Busen trinken" verlangt, es aber akzeptiert, daß ich erst wieder zu Hause bestillt werden möchte. Sie ist geistig ziemlich fit und hat schon sehr gut verstanden, daß es Orte / Gelegenheiten gibt, an denen mir die Stillerei unangenehm ist oder beide Busen bedeckt sein müssen. Zu Hause wird dafür aber immer alles ausgepackt und sie darf auch die andere Brustwarze kneten, egal wie weh mir das momentan in der Schwangerschaft tut.
LG
Claudia
Re: @LLLZS: Wann kapieren die Kleinen, dass nicht
Irgendwie haben wir doch immer wieder die gleichen Problemchen seit unsere Kleinen auf der Welt sind. Bin gespannt ob die Nummer 2 auch so ein Hard-Core-Stiller wird - dann wäre ich ja wirklich nur noch ne lebende Milchkuh *hihi*.
Josi ist ja nun auch 25 Monate und derzeit steigert sich das Nuckel-Bedürfnis wieder ungemein - liegt vielleicht auch daran das die Milch weniger wird durch Pünktchen. Wenn sie stillen will (und das kommt immer noch sehr sehr häufig vor) will sie es sofort und ausgiebig - Ablenkung ist auch hier nicht möglich. Oft gebe ich nach, da die Blicke anderer Menschen auch komisch sind, wenn ein Zweijähriges am Ausschnitt der Mama hängt und bockt *g*.
Ich hoffe ja immer noch auf den Moment wenn ihr Stillbedürfnis mal weniger wird - von Abstillen soll ja keine Rede sein.
So das waren Worte von mir, die dir definitiv keine Hilfe waren. Es gibt aber noch weitere Kinder....
GLG Jessi mit Josi 25Monate outside und Pünktchen 12 Wochen inside
Re: @LLLZS: Wann kapieren die Kleinen, dass nicht
Ich habe vor kurzem von Pünktchen gelesen, mich über diese Neuigkeit sehr gefreut! Umso mehr, dass es diesmal spontan geklappt hat - das habt ihr mehr als verdient nach dem langen Weg zu euerm Glück mit Josi!
Ja, es scheint so, dass sich unsere Töchter in vielen Dingen ähnlich sind...du und ich haben aber auch in vielerlei Hinsicht die ähnliche Einstellung - vielleicht daher;-)!
Wie hältst du nur das Dauernuckeln aus jetzt wo du schwanger bist? Ich stelle mir dies sehr schmerzhaft vor...!
Aber wie du treffend schreibst, ist es auch für mich oft bequemer Jona's Bedürfnis nachzugeben als das Gezeter zu ertragen. Es ist für mich sozusagen der Weg des geringsten Widerstandes. Die Still-Situation wie sie momentan ist, stimmt für mich schon länger nicht mehr, ich möchte wirklich etwas ändern.
Mir ist klar, dass dies nicht ganz einfach wird, vorallem von meiner Seite mehr an Konsequenz verlangt.
Wünsch mir Glück...;-)!
Dir eine wunderschöne Schwangerschaft:-)))!
GLG Liv
Re: @LLLZS: Wann kapieren die Kleinen, dass nicht
Viele Grüße,
Christine
Re: @LLLZS: Wann kapieren die Kleinen, dass nicht mehr
ich bin zwar keine LLLZS (Oskar wurde 16 Monate gestillt, und Rasmus ist ja erst 4 Monate alt), aber es liest sich für mich, als ob es eigetnlich nichts anderes ist, als bei anderen Grenzen, die wir setzen müssen.
Ich will ja auch nicht, dass meine Kinder mich z.B. Schlagen. Und das hat Oskar schon durchaus eine Zeit getan. Aber nach viel Konsequenz tut er es jetzt eigentlich nicht mehr.
Ich will auch nicht, dass er mit dem Essen rumspielt. Und wenn er das tut, dann wird sein Teller halt in die Tischmitte gestellt, da er ja offensichtlich nicht mehr essen will. Wenn er mir dann versichert, dass er durchaus noch essen will.... (das klappt natürlich nicht immer und vor allem nicht beim ersten mal, ist klar :-)
Ist das mit dem nicht-immer-und-nicht-überall-stillen nicht auch das Gleiche? Sag Du klar, was Du willst, oder auch nicht willst, und warum das so ist.
Da würde ich nicht ablenken, sondern im Gegenteil, es klar "diskutieren". Das versteht Deine KLeine mit 25 Monaten sicher!
Aber wie Du selber unten schreibst, in der Situation ist es durchaus anstrengender, als eben grad nachzugeben, auch nicht unbedingt unauffälliger, aber da musst Du dann wohl durch :-)))
LG und starke Nerven
Berit mit Oskar *20.01.03 und Rasmus *03.04.05
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