"Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
Scheinbar hat sie sich inzwischen gut an Geschmack und Menge der Vormilch gewöhnt, und hat gestern dann prompt schon wieder 4x in 24h stillen wollen. Vor kurzem war ich noch ganz glücklich, daß sie nur noch abends vor dem Zähne putzen Alibi-Nuckeln wollte, und nun das. Jetzt hoffe ich mal, daß die Vormilch tatsächlich schon Antikörper enthält, und sich der Streß mit den nächsten KiGa-Infekten auch wieder in Grenzen hält ;-).
Schöne Grüße und eine stillfreudige Woche wünscht Euch Meike (24. SSW, und seit "Vormilcheinschuß" leider auch wieder mit empfindlichen Brustwarzen *seufz*)
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
Abwehrstoffe der Muttermilch
ich kopiere mal:
LG Uta
Pulvermilch ist tot. Würde man aber MM unter dem Mikroskop betrachten, so stellte man fest, daß sich da etwas bewegt und schwimmt. Das sind lebendige Zellen, die weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
Es wimmelt nur so! MM ist lebendig!!! Da stülpen Zellen Arme aus, umfließen Gifte und Reste, machen Jagd auf fremde Stoffe, die nicht in die MM gehören.
MM darf nicht erhitzt werden, sonst sterben all diese fleißigen Aufräumer. Füllt man MM in Glas, dann setzen sich die Zellen so auf dem Glas fest, dass sie nicht wieder ausgegossen werden und verloren gehen. Deshalb gehört MM in Plastikgefäße.
Unspezifische Abwehr durch ganze Zellen
Makrophagen (?große Fresser?) in MM sind weiße Blutkörperchen, die wirklich jeden unspezifischen Dreck fressen. 75% aller MM-Zellen sind Makrophagen. Sie eliminieren Bakterien, Pilze und Viren.
Spezifische Abwehr durch ganze Zellen
Andere Zellen gehen gezielter vor. Die Lymphozyten (Lymphezellen) sind in den Lymphgefäßen, wo die roten Blutkörperchen fehlen, zur Schule gegangen und haben gelernt, zwischen Freunden und Feinden zu unterscheiden.
Einige von ihnen sind zu Killerzellen (Mördern) ausgebildet worden. Sie legen sich neben kranke oder infizierte Zellen und bringen sie um. So wirken sie z.B. gegen Krebs und Viren.
Andere wurden Helferzellen. Sie regulieren den überaus komplizierten Einsatz der verschiedenen Immunzellen.
5% MM töteten in einem Versuch die Hälfte aller Parasiten in dreißig Minuten. So etwas kann KM nicht! Deshalb hilft MM auch bei vielen Infektionen, wenn man sie äußerlich als Medikament aufträgt.
Spezifische Abwehr durch Moleküle (?humoral?)
Wieder eine andere Gruppe von weißen Blutkörperchen ist ausgebildet worden, Eiweißketten (Antikörper) zu bilden. Aus je zwei kurzen und zwei langen Ketten werden gabelförmige Moleküle gebildet, wie eine Vorlegegabel mit zwei Zinken nur. Aber diese zwei Zinken sind etwas ganz Besonderes. Jeder der beiden gleichen Zinken kann nämlich nur einen ganz bestimmten Feind aufspießen. Am Anfang einer Infektion passt der Feind noch recht schlecht auf die Gabel, aber die Zellen lernen und machen immer besser passende Zinken. Sie lernen und passen sich an. Haben sie einmal einen Erreger bewältigt, so werden immer ein paar Zellen mit passenden Antikörpern aufgehoben, falls der Feind wiederkommt. Hieraus resultiert z.T. lebenslange Immunität.
Bekommt eine stillende Mutter einen Schnupfen, so steckt sich der Säugling häufig nicht an, weil ihm die MM die passenden Antikörper schon mitliefert. - Bekommt der Säugling zuerst den Schupfen, so muss sich erst die Mutter bei ihm anstecken. Nach etwa zwei Tagen ist die Infektion angewachsen und die Mutter bildet genug Antikörper, um dem Kind schnell zu helfen. Die Erkältung des Säuglings ist dadurch sehr kurz.
Eine Untergruppe der Antikörper (sIgA) besteht aus je zwei an den Griffen zusammengebundenen Gabeln. Diese Moleküle werden bevorzugt in Körpersäfte ausgeschieden. In MM erreichen sie unglaublich hohe Konzentrationen. Am ersten Tag sind 20-50mg in einem ml Kolostrum (in einem Liter wäre das ein Esslöffel voll). Die Menge nimmt danach ab, steigt aber auch wieder an, wenn weniger Milch gebildet wird.
SIgA bildet im Darm und in anderen Körperöffnungen eine Schutzschicht gegen Bakterien und Gifte. Außerdem fördert MMsIgA die sIgA-Bildung des Säuglings selbst.
Einige Zellen haben auf ihrer Oberfläche Moleküle, mit denen die Griffe der Antikörpergabeln festgehalten werden können. So halten Mastzellen IgE-Antikörper fest. Kommt dann ein Feind der zu dem IgE passt, so setzt die Mastzelle eine große Menge Histamin frei. Der Feind wird festgehalten und bekämpft.
Wenn das Abwehrsystem des Körpers nicht richtig trainiert ist, werden auch falsche Dinge von Antikörpern als Feind erkannt. Das führt zu Atopien (Allergien, Asthma und Neurodermatitis) und Autoimmunerkrankungen.
Unspezifische Abwehr durch Moleküle
Es gibt eine Menge solcher Faktoren, drei seinen hier vorgestellt.
Laktoferrin : Etwa 20% des MM-Eiweißes bindet Eisen. Da Bakterien Eisen zum Wachsen brauchen, können sie sich in roher MM nicht entwickeln. Ein Liter MM enthält zu Anfang 6 g Laktoferrin, im 5. Monat immer noch 1,8g.
Lysozym: Dieses Eiweiß, das auch in Schweiß, Speichel und Tränen vorkommt, zerstört Bakterienwände. MM enthält 3000 mal soviel Lysozym wie KM. Frühgeborenenmilch hat noch ein Drittel mehr. Nach einem Jahr Stillen ist die Konzentration wieder so hoch wie im Kolostrum, aber die höchst Menge wird erst nach 25 Monaten erreicht!
Bifidusfaktor: Dieser Kohlenwasserstoff begünstigt das Wachstum von Lactobacillus bifidus. Diese Bakterien bilden zu über 95% die ?Bifidoflora?, den gesunden Bewuchs des Säuglingsdarmes. (Leider wird dieser durch Antibiotika dauerhaft gestört.)
Kolostrum ist sehr reich an bioaktiven und immunologischen Faktoren, deshalb ist ein paar Tage Stillen besser als gar nicht. Schon die gelbliche Färbung im Unterschied zur bläulichen reifen MM verrät die Unterschiede. Manchmal beginnt die Laktation erst 2-4 Tage nach der Geburt. Das ist normal!
Re: Abwehrstoffe der Muttermilch
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
Ich weiß, daß Wiebke, bevor die Milch knapp wurde, vor allem im 2. und 3. Lebensjahr die Infekte viel besser weggesteckt hat als jetzt in der Schwangerschaft (oder als auch die nicht-mehr-gestillte Tochter ihrer Tagesmutter, die in der Regel die gleichen Infekte mitnimmt). Da deckt sich meine Erfahrung voll mit den wissenschaftlichen Ergebnissen, die der MuMi bei größeren Kleinkindern besonders hohe Konzentrationen an Abwehrstoffen bescheinigen.
Als die Milch jetzt ganz wegblieb (so ca. 18. Woche) hatte sie dann auch prompt den ersten MaDa-Infekt ihres Lebens, den sie nicht innerhalb von 2 Tagen abgehakt hatte, dabei schien das eher noch einer von der harmloseren Sorte zu sein.
Was ich nicht weiß ist, wie die Vormilch (gerade auch noch in der Schwangerschaft, vor der Geburt) sich bzgl. Antikörpern etc. mit der "Kleinkindermilch" von vorher vergleichen läßt. Insofern bin ich noch etwas skeptisch, ob die paar Tropfen, die da jetzt kommen, genauso gute "Medizin" sind wie das was wir vorher hatten ;-) Daß die MuMi dem Immunsystem hilft (und sogar besser als die meisten Medikamente, die der KiA bieten kann), davon bin ich aber absolut überzeugt. Schaden kann es Deinem Frederic bestimmt nix, wenn er auch noch etwas davon abbekommt :-).
Schöne Grüße, Meike mit Wiebke (2J 10M, die nach der letzten Krankheitswoche heute mächtig Theater im KiGa gespielt hat *seufz*) und Untermieter (24. SSW)
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
das hat meine neulich (!) erzählt beim Einfahren in die Waschstrasse: "Weißt Du noch, als ich ein Baby war haben wir hier BU gemacht " ;-))
An DAS kann sie sich immer erinnern...
LG Gala
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
LG Uta
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
Meine sieht auch immer noch das Sofa im Kaufhaus und ist aber ansonsten ganz zufrieden mit der abgespeckten Version...
Ganz liebe Grüße Gala
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
Schöne Grüße, Meike (seit 2 Tagen dann doch wieder mit nur 1x Stillen pro Tag, hoffentlich ist die Erkältung tatsächlich vorbei)
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
es gibt keine Diskussionen wegen dem Stillen, weder auswärts noch nachts.
Ich bin froh, dass ich früher auch auswärts gestillt habe, wenn es notwendig war.
Ich merke deutlich wie sich das "Fenster Kindheit" zu schließen beginnt und was ich bisher nicht hineingetan habe, dass werde ich nie mehr tun können.
LG Uta
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
Wenn es notwendig war, dann haben wir auch auswärts gestillt, aber es war bei uns eben selten notwendig. Wiebke war ja grade im ersten Jahr auch ein absoluter wenig-Trinker (als Säugling 4-5x in 24h), so daß sich die Situation eben nur selten ergab. Mit über 2 Jahren im Griechenland-Urlaub war das dann was anderes, da kamen die Backenzähne, und wir haben auch schon mal an der Poolbar gestillt (sehr zum Entsetzen einiger Leute dort *g*). In die Gegend kommen wir aber wohl so bald eh nicht wieder ;-).
Diskussionen gibt es schon bei uns, da Wiebke auch immer wieder gerne ein Langeweile-Stiller ist (und dann eben doch nur kurz andockt, merkt, daß Stillen ja so wichtig auch nicht ist, weil man da nicht mehr viel von der Umgebung mitkriegt, und es sich dann doch anders überlegt), und mir ist das manchmal einfach zu blöde. Allerdings erschöpfen sich diese Diskussionen in der Regel in einem "ach nee, muß das jetzt sein" von mir, entweder besteht sie dann drauf, oder eben nicht (was vergleichsweise häufiger vorkommt).
Klar wird auch Wiebke immer größer und selbstständiger, aber Madames Langeweilenuckel zu spielen hab ich trotzdem nicht so häufig Lust ;-).
Schöne Grüße, Meike (inzwischen auch wieder mit soviel Milch, daß die Warzen schon beim Gedanken ans Stillen unangenehm kribbeln *aua*)
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
"da Wiebke auch immer wieder gerne ein Langeweile-Stiller ist "
Wenn Tom Trickfilm anschaut, kann ich darauf warten, dass er in der Werbepause stillen will. *lol*
Mein Kommentar: "Ich bin doch nicht dein Pausenfüller. Hol dir was zu trinken oder geh aufs Klo oder so." *g*
Wobei ich zugeben muss, dass es zur Werbelangeweile nicht kommen würde, wenn ich mit ihm draußen spazieren gehen würde... *nobody is perfekt*
LG Uta
Re: "Doch, das kann man, das hab ich schon gemacht"
Schöne Grüße, Meike (heute mal wieder mit Morgenstillen, aber das Kind scheint auch wieder stärker zu Schnupfen und zu Husten ... entweder flackert die blöde Erkältung immer wieder auf, oder wir haben tatsächlich schon Nr. 3 in ebensoviel KiGa-Wochen an Land gezogen *seufz*)
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