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o.T. wie verzweifelt muß ein Mensch sein

um sich das Leben zu nehmen?
Gestern wurde ich hier im Büro darüber informiert, dass einer meiner Arbeitskollegen sich das Leben genommen hat, weil die Mutter seines Kindes ihm damit gedroht hat, ihm das Kind zu entziehen .... (die beiden waren geschieden) ..... Ich werde es niemals verstehen, wie man Kinder als Druckmittel benutzen kann, ich finde das schlichtweg unmöglich! Er hat seine Kleine (4 Jahre) so geliebt und ist nicht damit klar gekommen sie ev. nicht mehr sehen zu dürfen, fuhr mit dem Zug in den Wald und hat sich erhängt .......
betroffene Grüße
Pat ...
Bisherige Antworten

Re: o.T. wie verzweifelt muß ein Mensch sein

Hallo Patty,
das ist wirklich schrecklich. Genau wie Du bin ich der Meinung, dass es unmöglich ist, Kinder als Druckmittel zu benutzen. Mir tut der Mann richtig leid, obwohl es jetzt eh zu spät ist.
Was ist das nur für eine Frau??
Traurige Grüße
Bettina

Re: o.T. wie verzweifelt muß ein Mensch sein

Oh je, das ist ja schrecklich. Wir haben selbst jemanden in unserem Bekanntenkreis, der fürchterlich unter Druck stand, weil die Beziehung in die Brüche ging und seine Ex versuchte, den Kontakt zu beschränken. Wenn dann noch eine Veranlagung zu Depressionen dazukommt... Ich bin eigentlich auch der Meinung, daß das Kind den Bezug zu beiden Elternteilen braucht, egal wie die zueinander stehen. Liebe Grüße Tabbi (die hofft, daß ihre Tochter immer beide Eltern an ihrer Seite hat)

Re: o.T. wie verzweifelt muß ein Mensch sein

Hi Patty,
schlimm, aber ich glaube gar nicht so selten. Ich finde es nach wie vor ganz schrecklich, daß eine Person über ein Kind einfach so verfügen kann, wie sie grad möchte. Egal, ob Mann oder Frau, beide Elternteile sollten Rechte und Pflichten haben - natürlich muß es hier Ausnahmen geben - z. Bsp. sexueller Mißbrauch... Du weißt schon, was ich meine...
Das ist wirklich sehr, sehr schlimm und er muß wirklich sehr verzweifelt gewesen sein...
Traurige Grüße
Romy
PS: Die Frau weiß nicht, was sie ihrem Kind antut...

Re: o.T. wie verzweifelt muß ein Mensch sein

hallo Romy,
er war ein ganz ganz netter Mensch, es ging bei dem Streit um finanzielle Angelegenheiten, er konnte wohl nicht ganz so viel Unterhalt bezahlen wie sich das seine geschiedene Frau vorstellte ...... Er war bei uns Laborant und hat nicht so viel verdient!
Ich denke dauernd an ihn und wünschte ich hätte etwas bemerkt, vielleicht hätte ich mit ihm reden können, vielleicht würde er dann noch leben .....
Gruß
Pat

Re: o.T. wie verzweifelt muß ein Mensch sein

Viele verschließen sich und die Außenwelt merkt es nicht - Du hättest ihm sicher auch nicht helfen können...
Vielleicht geht es ihm oben im Himmel jetzt einfach besser und er wacht über seine Kleine.
...ach herje, ist nicht zu begreifen...
LG
Romy

Re: o.T. wie verzweifelt muß ein Mensch sein

ja sicherlich hast Du recht, man denkt halt immer, warum einem so etwas nicht auffällt? Er war zwar "nur" ein Arbeitskollege aber trotzdem weine ich um ihn denn es ist einfach unfassbar, wie grausam Menschen miteinander umgehen können .....
LG
Pat

also man mag mich ja jetzt köpfen....

... aber mich machen selbstmörder richtig wütend :o(
hallo patty,
das soll jetzt gar nicht herzlos klingen, aber ich habe einfach im engsten kreis erfahren müssen, wie die groß der leidensdruck bei den hinterbliebenen ist!
ich meine, die kleine wird sich doch mal wünschen "nur" druckmittel gewesen zu sein! wenn er seine kleine so geliebt hat, wieso hat er dann nicht für sie gekämpft, statt ihr das leben zu versauen?? die arme kleine wird doch des lebens nicht mehr froh :o(
die unterhaltszahlungen richten sich ja nach einkommen, somit hätte da seine ex soviel haben wollen, wie sie möchte, das gericht entscheidet darüber wieviel und wenn nichts zu holen ist, dann gibt es da auch nichts! und den kontakt zu seiner tochter darf sie ihm auch nicht verbieten... aber gut, es ist natürlich albern sowas jetzt nüchtern zu erläutern ;o(
aber was ich meine ist, daß es egoistisch ist! im april 1994 hat sich carstens bester freund im alter von 21 jahren vor den zug geschmissen. er litt an angstneurosen und depressionen und wurde falsch therapiert (wenn man die falschen medikamente bekommt, wird es teilweise noch schlimmer!), somit kann man ihm keine wirklichen vorwurf daraus machen. trotzdem hätte er gewußt, was er damit anrichtet, er würde sich im grabe umdrehen. carsten und er hatten eine ganz besondere freundschaft und noch heute (fast 11 jahre später!!) kann er nicht darüber sprechen und knabbert daran! er hat mir der familie seitdem keinen kontakt mehr und das obwohl er dort ein und aus ging! aber es war unerträglich für die familie, den besten freund des toten sohnes/bruders zu sehen. nach dem ersten schmerz wollten sie ihn natürlich wieder sehen, aber da konnte/wollte carsten nicht. als wir seine schwester mal zufällig in aachen getroffen hatten, konnte man sehen, wie beiden (also carsten und der schwester) die farbe aus dem gesicht gewichen ist, sie sich in die arme gefallen sind und beide gezittert haben wie verrückt! carsten war danach total durch den wind (so hab ich ihn noch nie erlebt!!) und das essen, für das wir uns am nächsten tag verabredet hatten, fiel ins wasser, da sie vor aufregung richtig krank wurde! bei der beerdigung ist sie total zusammengebrochen (das war -außer der beerdigung meiner mama- das schlimmste, was ich je erlebt habe!!), die mutter ist von einem, auf den anderen tag um jahre gealtert und der kleine bruder (damals zwei) verstand die welt nicht mehr und muß seitdem mit einem mythos leben.
die mutter eines freundes (der ex freund einer guten freundin von mir) hat sich erhängt, als er etwa 15 (?) war und er hat sie gefunden. er ist bis heute nicht in der lage wirkliche gefühle und bindungen aufzubauen (er ist inzwischen 40). er bekommt sein leben nicht wirklich in den griff und wird davon verfolgt. er nimmt das auch nicht als entschuldigung für sein verhalten. er war über sieben jahre mit meiner freundin zusammen und sie sind noch heute befreundet... sie hat immer wieder versucht ihm zu helfen, aber am ende ist ihre beziehung daran gescheitert, weil sie einfach nicht mehr damit zurecht kam... also ihn so leiden zu sehen und nichts machen zu können. sein leben wurde daruch echt versaut... wen wundert's!?
und zu guter letzt haben wir noch einen ehemaligen azubi von carsten. dessen mutter hat sich auch umgebracht, als er noch ein kind war. er war so verstört, daß er sich selbst versucht hat umzubringen und hat sich rückwärts kopfüber aus dem dritten stock geschmissen... er hat es überlegt und lag lange im koma. ehrlich gesagt meinten die ärzte, sie wüßten echt nicht, ob man sich wünschen sollte, daß er nochmal aufwacht. aber er ist aufgewacht und jetzt nach über drei jahren kann er langsam wieder richtig sprechen und halbwegs gehen!
ich finde gerade als mutter/vater sollte man seiner verantwortung bewußt sein. klaro hat man mal echte probleme und kommt mit sich selbst nicht zurecht. aber wenn ich mein kind wirklich liebe, dann versuche ich doch für es da zu sein und ihm nicht das leben zu versauen :o(
ich hab echt lange überlegt, ob ich das schreiben soll... denn es ist ja nicht so, als täte mir das ganz nicht leid und ich finde es auch traurig, daß es sowas gibt... aber die folgen finde ich noch viel schlimmer und mich ärgert es echt, daß sich die leute darüber keine gedanken machen. denn sie beenden nicht nur ihr leben, sondern machen es noch vielen anderen zur hölle :o(
naja, ich kann nur hoffen, daß die kleine mal damit zurecht kommen wird. noah und zoe wären zu tiefst erschüttert und verstört wenn ihr "papiiii!" auf einmal nicht mehr da wäre :o(((
also liebe grüße aus dem hohen norden!
/inka, die hofft, daß das ganze nicht zuuu herzlos rüber kam *grrrr*

Re: also man mag mich ja jetzt köpfen....

Hi Inka,
alles was Du mir geschrieben hast in Bezug auf Trauer der Hinterbliebenen könnte von meinem Mann stammen. Ich hab mit ihm auch viel darüber geredet, weil mich das einfach dermaßen beschäfigt hat und immer noch tut. Klar ich gebe Dir vollkommen recht, es ist für die Kleine mit Sicherheit viel schlimmer ohne Papi zu leben das steht fest, noch dazu hatte er eine ganz ganz enge Bindung zu der Kleinen. Es ist sicherlich feige sich einfach aus dem Leben zu stehlen, deshalb auch meine Überschrift "wie verzweifelt muß ein Mensch sein"???? Jetzt kenn ich natürlich die genauen Umstände nicht, die ihn dazu bewegt haben Suizid zu begehen, doch ich weiß aus eigener Erfahrung (meine Schwester hat 4 x versucht sich das Leben zu nehmen), dass Menschen in so einer Situation einfach nur "alleine" sind mit sich und ihren Gefühlen, sie sehen keinen Ausweg, denken sie seien nutzlos, habend das Gefühl, dass es einfach keine Lösung mehr gibt ....... Er hat sicherlich gekämpft um seine Kleine, denn der Streit ging ja schon längere Zeit wie ich erfahren habe. Ich denke halt einfach, hätten sich die Beiden wirklich mal zusammengesetzt, vernünftig über alles geredet, nicht zuletzt zum Wohle der Kleinen, dann hätte das Unglück verhindert werden können. Wenn emotionale Probleme sich mit finanziellen Problemen überschneiden, wenn man niemanden hat, der mit einem redet und wenn man für sich einfach keinen Ausweg mehr sieht, dann denke ich kann es zu solchen Kurschlußreaktionen kommen und das finde ich so traurig, denn jeder Mensch sollte eine Schulter haben, an der er sich ausweinen oder sich anlehnen kann, in jeder Lebenssituation. Er war auch ein sehr sensibler Mensch und ich denke, dass er überhaupt mit Problemen schwer umgehen konnte, das kam evenutell auch noch erschwerend hinzu.
Du klingst keineswegs herzlos, ich kann Deinen Standpunkt nachvollziehen!
Liebe Grüße aus dem eisig verschneiten München
schickt Dir
Pat

Re: also man mag mich ja jetzt köpfen....

huhu pat,
da bin ich ja froh, daß ich nicht sooo herzlos klinge *grrrr*
ich weiß natürlich auch, daß man in der situation nicht klar denken kann und man sich alleine und unverstanden fühlt... die folgen reichen eben nur noch viiiiel weiter :o(
hoffen wir mal, daß wir sowas nie mehr erleben müssen!
liebe grüße,
/inka mit finn auf dem arm und daher einhändig tippend ;o)
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